Quelle: Gender-Studien: eine Einführung. Christina von Braun (Hrsg.), Inge Stephan (Hrsg.). Stuttgart: Metzler, 2000, S. 193-206
Inhalt: Die Rolle der Naturwissenschaft in der Frauen- und Geschlechterforschung ist eng mit der Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht verbunden. Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass die Diskussionen über sex und gender einen Komplex von Fragen eröffnen, bei denen die Naturwissenschaften gerade unter den modernen Lebensbedingungen eine erhebliche Rolle spielen, geht der Beitrag den komplizierten und verzweigten Wechselwirkungen von Wissensformen und Wissensproduktion nach. Standpunkte und Diskussionen in der bisherigen Forschung zum Zusammenhang von Geschlecht und Naturwissenschaft werden entlang der Leitthemen Körper, Objektivität und Natur umrissen. Sie bilden zugleich die Markierungspunkte, an denen sich erste Ansätze zur Institutionalisierung und disziplinären Verankerung der neuen Forschungsrichtungen aufzeigen lassen. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender, Geschlecht und Theorie
Titelübersetzung:Gender, sex and theory
Autor/in:
Stephan, Inge
Quelle: Gender-Studien: eine Einführung. Christina von Braun (Hrsg.), Inge Stephan (Hrsg.). Stuttgart: Metzler, 2000, S. 58-96
Inhalt: Anhand relevanter Einführungen in die Gender-Studien verfolgt der Beitrag die amerikanischen und bundesdeutschen Debatten über die Gender-Kategorie. Die Betrachtung verdeutlicht, dass die Differenzierung zwischen "sex" und "gender" eine Unterscheidung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht markiert und durch die Einführung der sex-gender-relation ein kultureller und historischer Rahmen entsteht, in dem sich die Frage nach der Konstruiertheit des Geschlechts quasi von selbst stellt. Aufgrund ihres wissenschaftskritischen Anspruchs und ihres Fächer- und Ländergrenzen überschreitenden Charakters hat sich die Gender-Kategorie zu einer Schlüsselkategorie in den internationalen Debatten entwickelt. Als eine Natur und Kultur transzendierende Meta-Kategorie kann sie das Problembewußtsein in den gegenwärtigen Debatten über Identität, Sexualität, Körper, Gewalt und Politik schärfen und so einen Beitrag zu einem neuen Verständnis alter Theorie-Praxis-Konzeptionen leisten. (ICH)
Quelle: Gender-Studien: eine Einführung. Christina von Braun (Hrsg.), Inge Stephan (Hrsg.). Stuttgart: Metzler, 2000, S. 16-57
Inhalt: Der Zusammenhang der Begriffe Gender und Geschlecht wirft zwei historische Fragen auf: Wann und warum wurden das biologische und das kulturelle Geschlecht als identisch gedacht? Wann wurde damit begonnen, zwischen Gender und Geschlecht zu unterscheiden? Auf diesem Hintergrund skizziert der Beitrag einige Linien, die aufzeigen, wie die Kategorien Geschlecht und Gender in unterschiedlichen historischen Epochen aussahen. Manchmal ging es um die politische oder kulturelle Relevanz der Geschlechtszugehörigkeit selbst, in anderen Fällen um die Aufladung von politischen Kontexten durch Geschlechterbilder und Sexualsymbole. Der Beitrag tangiert Sexualbilder und Geschlechtsrollen sowohl in archaischen Gesellschaften als auch in den hochentwickelten Schriftkulturen. Dabei steht besonders die Frage im Mittelpunkt, was das westliche Abendland von anderen Kulturen unterscheidet, und welche kulturellen Ursprünge, insbesondere die Schriftlichkeit, dazu geführt haben, dass es hier in der Frage der Geschlechterordnung einen historischen Wandlungsprozess gegeben hat. (ICH)