Organisation und Geschlechterkultur : ist Diversity Management ein geeignetes Instrument zur Realisierung betrieblicher Gleichstellung?
Titelübersetzung:Organization and gender culture : is diversity management a suitable instrument for implementing affirmative action in companies?
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Unternehmenskultur und Mitbestimmung: betriebliche Integration zwischen Konsens und Konflikt. Rainer Benthin (Hrsg.), Ulrich Brinkmann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 121-145
Inhalt: "Der Beitrag diskutiert den Ansatz der 'Unternehmens'- bzw. 'Organisationskultur' dahingehend, inwiefern er die Kategorie 'Geschlecht' aufgreift und Ansatzpunkte für eine Überwindung von Geschlechterungleichheit eröffnet. Im Anschluss an die theoretisch-analytische Diskussion des Zusammenhangs von Organisation, Organisationskultur und Geschlecht wird auf der Basis der Ergebnisse aus einer Forschungskooperation mit einer Organisation des Öffentlichen Dienstes argumentiert, dass erst über eine institutionalisierte und rechtlich verankerte Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik die Grundlagen dafür geschaffen werden, Geschlecht als kulturelle Frage zu diskutieren. Die dem Beitrag zugrunde liegende These lautet, dass Annahmen über Geschlecht die grundlegenden Überzeugungen der Organisationsmitglieder beeinflussen, dass ihre Veränderung allerdings nur auf der Basis betrieblichen Interessenhandelns möglich ist. Es bedarf der aktiven Gestaltung eines organisationalen Rahmens, der mit flexiblen Arbeitszeitregelungen und -verkürzungen, Freistellungsmöglichkeiten für Eltern, Gender Mainstreaming Maßnahmen oder mit der Vermittlung von neuen Leitbildern zur Verteilung von Familien- und Erwerbsarbeit etc. eine geschlechteregalitäre Geschlechterkultur fördert." (Autorenreferat)
Quelle: Soziale Konstruktion von Geschlecht im Sport. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Petra Gieß-Stüber (Hrsg.), Marie-Luise Klein (Hrsg.), Christa Kleindienst-Cachay (Hrsg.), Karen Petry (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 151-186
Inhalt: In der vorliegenden Untersuchung wird eine Unterrepräsentanz von Frauen in ehrenamtlichen Führungsgremien des Sports und eine darin eingebettete asymmetrische Positionierung der Geschlechter festgestellt. Dieser Befund ist zugleich Ausgangspunkt einer weiteren Analyse, die mit einer konstruktivistisch ansetzenden Organisationssoziologie die Modalitäten des Aufbaus oder des Abbaus einer "gendered substructure" in den Blick nimmt. Hierbei wird deutlich, dass auch formale Organisationen eine kollektive Identität haben, z.B. normative Selbstansprüche in Form von Gleichstellungsstrukturen und -politiken oder evaluative Selbstansprüche, die sich in der Organisationskultur niederschlagen. Diese stellen in gewisser Weise Rahmenbedingungen für das individuelle Handeln bereit, die aber - wie die Ergebnisse der Untersuchung zeigen - in einigen Organisationen das Handeln prägen und in anderen Organisationen ins Leere laufen. Insgesamt ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Existenz von Frauenförderstrukturen und der Inklusion von Frauen in die Führungspositionen der Sportorganisationen zu erkennen. Dort, wo der Frauenanteil in den Präsidien überproportional hoch ist, ist die Interessenvertretung von Frauen auch strukturell verankert, während in den Verbänden ohne Frauen in den Präsidien keine entsprechenden Strukturen implementiert sind. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Funktionsweise der Hochschule als besondere Organisation
Titelübersetzung:Function of the university as a special organization
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Reformpotential an Hochschulen: Frauen als Akteurinnen in Hochschulreformprozessen. Christine Roloff (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 1998, S. 63-76
Inhalt: Der Zusammenhang von Geschlecht und Organisation in der Hochschule ist ein relativ neues Forschungsthema. Hier wird systematisch nach den Machtstrukturen, nach Segregationen und Subordination, nach Kommunikationsformen und Rekrutierungsstrategien in der Hochschule gefragt. Der vorliegende Beitrag stellt ein Forschungskonzept vor, in dem die Erkenntnisse der Hochschulorganisationsforschung auf das Geschlechterverhältnis in der Hochschule bezogen werden. Die Studie beabsichtigt, die organisatorischen Ursachen des asymmetrischen Geschlechterverhältnisses in der Hochschule zu befragen und erfolgreiche Maßnahmen zu seiner Aufhebung zu entwickeln. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zielen auf eine grundlegende Demokratisierung des Hochschulsystems, die die dysfunktional gewordenen personellen Hierarchien angreift und die veralteten Modelle von Forschung und Lehre in Frage stellt. (ICA)