Die gesundheitliche Lage von lesbischen, schwulen, bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen
Titelübersetzung:The health of lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex people
Autor/in:
Pöge, Kathleen; Dennert, Gabriele; Koppe, Uwe; Güldenring, Annette; Matthigack, Ev B.; Rommel, Alexander
Quelle: Journal of Health Monitoring, 5 (2020) S1, S 1-30
Inhalt: Geschlechter, sexuelle Orientierungen und die damit verbundenen Lebensweisen sind heterogen. Inwieweit Menschen ihr Geschlecht, ihre Sexualität und ihre Lebensform selbstbestimmt und frei leben können, und mit welchen gesellschaftlichen Ressourcen, Teilhabechancen und Diskriminierungen dies verbunden ist, beeinflusst ihre Lebenslagen und damit auch ihre gesundheitliche Situation. Es wurde ein narratives Review zur gesundheitlichen Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Personen (LSBTI) durchgeführt und dazu internationale und deutsche Reviews, Metaanalysen und bevölkerungsbezogene Studien herangezogen. Der Beitrag beschreibt schlaglichtartig den Stand der rechtlichen, gesellschaftlichen und medizinischen Anerkennung in Deutschland sowie die gesundheitliche Lage von LSBTI-Personen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland haben sich für homo- und bisexuelle Menschen schrittweise verbessert, während für trans- und intergeschlechtliche Personen aus Sicht vieler Akteur*innen bezüglich sowohl der medizinischen als auch rechtlichen Anerkennung noch große Defizite bestehen und wissenschaftliche Erkenntnisse noch ungenügend Eingang in die medizinische Praxis gefunden haben. Die verfügbaren Daten zur gesundheitlichen Situation von LSBTI-Personen verweisen auf Handlungsbedarfe im Bereich der psychischen Gesundheit und der Gesundheitsversorgung. Die Datenlage ist jedoch sehr lückenhaft und lässt kaum Aussagen über die allgemeine gesundheitliche Lage und über gesundheitliche Ressourcen von LSBTI-Personen zu. Für die konkrete Planung und Umsetzung von Maßnahmen und die differenzierte Beschreibung der Situation in Deutschland bedarf es eines Ausbaus der Datengrundlagen, nicht zuletzt auch in bevölkerungsrepräsentativen Erhebungen.
Schlagwörter:Gesundheit; health; gender; Transsexualität; transsexualism; sexuelle Orientierung; sexual orientation; Homosexualität; homosexuality; Bisexualität; bisexuality; Gesellschaft; society; Gesundheitszustand; health status; Gesundheitsversorgung; health care; Lebensweise; way of life; Sexualität; sexuality; Diskriminierung; discrimination; rechtliche Faktoren; legal factors; Menschenrechte; human rights; Gleichstellung; affirmative action; medizinische Faktoren; medical factors; psychische Gesundheit; mental health; Gesundheitsförderung; health promotion; SOEP; SOEP; Mikrozensus; microcensus; Federal Republic of Germany; Intergeschlechtlichkeit; Transgeschlechtlichkeit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Medizinsoziologie
The health of lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex people
Titelübersetzung:Die gesundheitliche Lage von lesbischen, schwulen, bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen
Autor/in:
Pöge, Kathleen; Dennert, Gabriele; Koppe, Uwe; Güldenring, Annette; Matthigack, Ev B.; Rommel, Alexander
Quelle: Journal of Health Monitoring, 5 (2020) S1, S 1-27
Inhalt: Sex, gender and sexual orientation are diverse, as are the ways of living associated with them. The extent to which people can live a free and self-determined life according to their own body, gender, sexuality and way of life influences their social resources, opportunities for participation and discrimination and has an influence on their life situation and health. A narrative review of lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex (LGBTI) health was conducted including international and German reviews, meta-analyses and population-based studies. The focus of this article is the legal, social and medical recognition as well as health status of LGBTI people in Germany. While the legal framework in Germany for homosexual and bisexual people has gradually improved, many civil society stakeholders have pointed to major deficits in the medical and legal recognition of transgender and intersex people. In addition, scientific findings frequently have not yet found its way into medical practice to an adequate extent. Available data on LGBTI health indicate a need for action in the areas of mental health and health care provision. However, due to a lack of comprehensive data, conclusions cannot be drawn on the general health situation and health resources of LGBTI people. For the concrete planning and implementation of measures as well as the differentiated portrayal of the situation in Germany, the databases must be expanded, not least via population-representative surveys.
Schlagwörter:Gesundheit; health; gender; Transsexualität; transsexualism; sexuelle Orientierung; sexual orientation; Homosexualität; homosexuality; Bisexualität; bisexuality; Gesellschaft; society; Gesundheitszustand; health status; Gesundheitsversorgung; health care; Lebensweise; way of life; Sexualität; sexuality; Diskriminierung; discrimination; rechtliche Faktoren; legal factors; Menschenrechte; human rights; Gleichstellung; affirmative action; medizinische Faktoren; medical factors; psychische Gesundheit; mental health; Gesundheitsförderung; health promotion; SOEP; SOEP; Mikrozensus; microcensus; Federal Republic of Germany; sex and gender; intersex; transgender
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Medizinsoziologie
Ausländerdiskriminierung und arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken
Autor/in:
Oppen, Maria
Quelle: Medizin, Moral und Markt. Berlin (Jahrbuch für kritische Medizin), 1987, S 92-108
Inhalt: Zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Ausländerdiskriminierung und arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken wird zunächst allgemein die Entwicklung der gesundheitlichen Lage der Ausländer dargestellt. Dabei wird ein globaler Trend zur eklatanten Verschlechterung der gesundheitlichen Lage der ausländischen Arbeitnehmer in unserem Land gegenüber den Anfangsjahren der Migration festgestellt. In Abgrenzung zu stigmatisierenden Deutungsmustern wird dann der Einfluß der strukturellen Ungleichheit der Arbeitsmigranten hinsichtlich Belastungen und Zumutungen in der Arbeitswelt auf ihre Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken untersucht. Aus der Ungleichverteilung in den Beschäftigungschancen werden erste plausible Erklärungen für die überdurchschnittlichen Erkrankungsrisiken der Ausländer entwickelt. Dabei stellt sich heraus, daß nicht alle Ausländer gleich betroffen sind: Besonders benachteiligt in bezug auf Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken sind einerseits die Türken und andererseits die ausländischen Frauen. Aufgrund der herausgearbeiteten Ursachen ausländerspezifischer Gesundheitsrisiken werden dann Maßnahmen diskutiert, die über die üblicherweise als Ergebnis der Ausländergesundheitsforschung im Vordergrund stehenenden Forderungen nach einer Verbesserung der sozialen und medizinischen Versorgung und einer systematischen Berücksichtigung kultureller und sozialer Besonderheiten des ausländischen Patientenkollektivs hinausreichen. (RW)
Schlagwörter:ausländischer Arbeitnehmer; foreign worker; Federal Republic of Germany; woman; Ausländerfeindlichkeit; xenophobia; Gesundheit; health; Arbeitsbedingungen; working conditions; Beschäftigung; employment; arbeitsbedingte Krankheit; work-related illness; Krankheit; illness; Gesundheitsvorsorge; health care; medizinische Versorgung; medical care; Risiko; risk; Arbeitsmarkt; labor market; Diskriminierung; discrimination; Krankenstand; sickness rate; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment