Die Separierung der Geschlechter: ihre Relevanz für Interaktionen zwischen Geflüchteten und ehrenamtlich für sie Engagierten
Titelübersetzung:Separation of the sexes: a key to understanding interaction between refugees and volunteers
Autor/in:
Zwengel, Almut
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11 (2019) 1, S 140-155
Inhalt: Interaktionen zwischen männlichen Geflüchteten und alteingesessenen Frauen werden seit den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015 in Köln als problematisch gefasst. Hier wird ein Zugang zur geschlechterübergreifenden Interaktion gewählt, der von positiven Alltagskontakten ausgeht, nämlich der Interaktion zwischen Geflüchteten und ehrenamtlich für sie Engagierten. Leitfadengestützte Interviews mit 26 ehrenamtlich Engagierten werden in Anlehnung an die Grounded Theory analysiert. Die aus dieser Analyse heraus entwickelte Kernkategorie "Separierung der Geschlechter" verweist vor allem auf herkunftskulturelle Zuschreibungen und/oder Sozialisation, aber auch auf weiblich dominierte Unterstützungsnetzwerke und auf geschlechtertrennende Angebote für Geflüchtete. Diese Separierung der Geschlechter führt zu Unsicherheiten bei geschlechterübergreifenden Interaktionen, insbesondere beim Umgang mit Nähe und Distanz. Das Ansetzen von kultureller Differenz wird in der Literatur skeptisch betrachtet. Kritisiert werden ein homogenisierender, statischer und deterministischer Kulturbegriff sowie die Reproduktion und Verstärkung von Vorurteilen und Stereotypen. Dennoch, in der Rekonstruktion von Interaktionen durch die befragten Engagierten spielt kulturelle Differenz eine entscheidende Rolle.
To whom it may concern? Gründungsförderung und Gleichstellung an Schweizer Fachhochschulen
Titelübersetzung:To whom it may concern? Spin-off promotion and gender equality at Swiss universities of applied sciences
Autor/in:
Liebig, Brigitte; Schneider, Noemi
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11 (2019) 3, S 100-115
Inhalt: Im Zuge der Reformen des Hochschulwesens gewinnt die Förderung von wissenschaftsbasierten Gründungen an Bedeutung. Erste Erhebungen zur Schweiz zeigen jedoch, dass Akademikerinnen deutlich seltener ausgründen als Akademiker. Das als "Leaky Pipeline" bezeichnete Phänomen ist auch im Bereich von Gründungsaktivitäten an Schweizer Fachhochschulen deutlich erkennbar. Anschließend an Perspektiven der Gender- und Hochschulforschung beleuchtet der Beitrag zentrale Voraussetzungen für Gründungsaktivitäten von Frauen an Schweizer Fachhochschulen. Empirische Grundlage bilden eine schriftliche Umfrage aus den Jahren 2017/18 an öffentlich-rechtlichen Fachhochschulen der Schweiz sowie Interviews mit Gleichstellungsbeauftragten und Gründungszentren dieser Hochschulen. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass Wissenschaftlerinnen kaum als Zielgruppen der Gründungsförderung an Fachhochschulen erkannt werden, sondern dass auch kaum spezifische Unterstützungsmaßnahmen für Frauen existieren. Dabei ist das Bewusstsein für den Gender Gap im Bereich Gründen bis jetzt gering - dies gilt gleichermaßen für Gründungsverantwortliche wie für Gleichstellungs- und Diversitätsbeauftragte der Hochschulen.
LGBTIQ-Wähler*innen in Berlin und Wien: politische Präferenzen, Parteienwettbewerb und elektorale Resonanz
Titelübersetzung:LGBTIQ voters in Berlin and Vienna: political preferences, competition between political parties and electoral resonance
Autor/in:
Nève, Dorothée de; Ferch, Niklas
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 3, S 118-135
Inhalt: Die vorliegende explorative Studie widmet sich dem Wahlverhalten von LGBTIQ-Personen im Kontext der Abgeordnetenhauswahl in Berlin (2016) und der Gemeinderatswahl in Wien (2015). Untersucht wird erstens die queer-politische Agenda der Parteien und zweitens das Wahlverhalten von LGBTIQ, einer bislang in der Wahlforschung weitestgehend ignorierten Bevölkerungsgruppe. Der Vergleich der untersuchten Wahlprogramme zeigt, dass queer-politische Themen Marker für Differenz und Konkurrenz im Parteienwettbewerb darstellen. Die Ergebnisse der Onlinebefragung zeigen, dass die Methode eines selbstselektiven Samples geeignet ist, um die politischen Präferenzen von LGBTIQ-Personen zu untersuchen. Die Parteipräferenz für grüne Parteien ist sowohl in Berlin als auch in Wien ausgeprägt. Jenseits dessen gibt es indes in Berlin wie auch in Wien LGBTIQ-Personen, die rechtspopulistische Parteien und Positionen unterstützen.
Schlagwörter:Queer Studies; queer studies; Wahlforschung; election research; Österreich; Austria; Federal Republic of Germany; Geschlechterpolitik; gender policy; Parteipolitik; party politics; Wahlverhalten; voting behavior; Gender; gender; LGBTIQ
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Zur Produktivität intersektionaler und queertheoretischer Ansätze in der Modeforschung
Titelübersetzung:Intersectionality and queer theory as critical approaches in fashion studies
Autor/in:
Weilandt, Maria
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 3, S 12-23
Inhalt: Mode und Geschlecht sind innerhalb modischer Praktiken auf komplexe Art und Weise miteinander verbunden. In diesem Beitrag schlage ich vor, eine intersektionale und eine queertheoretische Perspektive in die Modeforschung zu integrieren, um der Ambivalenz und Hybridität modischer Praktiken methodisch zu begegnen. Dabei fasse ich zunächst Gender als interdependente Kategorie, die in sich bereits durch andere Kategorien konstruiert ist. Anhand zweier Beispiele, der modischen Stereotypisierungen dapper und DapperQ, skizziere ich beispielhaft, was eine solche Perspektive in der Modeforschung leisten kann. Dabei geht es exemplarisch darum, wie modische Gendernormen visuell und textuell konstruiert sind und wie sie, innerhalb queerer Praktiken, gestört bzw. dekonstruiert werden.
Im toten Winkel - Genderdiskurs und Verkehrsmitteldesign
Titelübersetzung:In the blind spot: gender discourse and vehicle design
Autor/in:
Hinterhuber, Eva Maria; Möller, Simon
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 1, S 115-129
Inhalt: Ziel des Beitrags ist, am Beispiel der Geschichte des Mobilitätsdiskurses das Gendering industrieller Massenprodukte im Fahrzeugbereich sowie dessen historische und gesellschaftliche Ausprägungen exemplarisch nachvollziehbar zu machen. Ausgangspunkt ist eine Definition von Design, die dessen diskursive Funktion fokussiert: Design selbst produziert Bedeutung und transportiert diese nicht nur. Vor diesem Hintergrund erfolgt ein diskursanalytischer Blick auf 'Gendered Mobility' - vom historischen Geschlechterkampf ums Fahrrad bis zu Entwürfen von 'Frauenautos' in der jüngeren Vergangenheit. Mittels einer solchen Analyse des gegenderten Mobilitätsdiskurses wird gezeigt, wie Design sowohl auf der Seite der Gestaltenden als auch auf der Seite der Konsumierenden an der performativen Herstellung von Geschlechtsidentität(en) und damit auch an der (Re-)Produktion der bestehenden, hierarchischen Geschlechterverhältnisse in der gegenwärtigen Wachstumsökonomie beteiligt ist - ein Vorgehen, das nicht auf Gender begrenzt ist, sondern auf weitere Diversitätsdimensionen und deren Intersektionen ausgeweitet werden kann.
Inhalt: The article aims to analyse the gendering of industrial mass products in the automotive sector using the example of the mobility discourse and to shed light on its historical and social manifestations. The starting point is a definition of design which focuses on its discursive function: Design not only transports meanings but also produces them. Against this backdrop, a discourse analytical perspective is applied to "gendered mobility" - from the historical battle of the sexes around the bicycle to the design of "women's cars" in the recent past. Based on such an analysis of the gendered mobility discourse, the article shows how design participates in the performative production of gender identity/ identities and thus also in the (re-)production of existing hierarchical gender relations in the current growth economy, both on the part of the designers and consumers. This approach is not limited to gender but can be extended to further diversity dimensions and their intersections.
Schlagwörter:Mobilität; mobility; Verkehrsmittel; means of transport; Design; design; gender-specific factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Fahrrad; bicycle; Kraftfahrzeug; motor vehicle; Marketing; marketing; Gender; gender; Stereotyp; stereotype; Gendered Design
Geschlechterverhältnisse und Klima im Wandel: erste Schritte in Richtung einer transformativen Klimapolitik
Titelübersetzung:Changing gender relations, changing climate: first steps towards a transformative climate policy
Autor/in:
Röhr, Ulrike; Alber, Gotelind
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 2, S 112-127
Inhalt: Die Genderperspektive auf Klimawandel und Klimaschutz hat seit einigen Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Erkenntnisse zu den Wirkungen des Klimawandels und der Klimapolitik auf die Geschlechterverhältnisse aus Industrieländern vorliegen. Die Ergebnisse eines umfassenden Literaturreviews zeigen, dass die Anzahl der Publikationen zu Gender und Klima in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, dies aber nicht auf alle Handlungsfelder der Klimapolitik zutrifft. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Handlungsfeldern des Klimaschutzes, während die Anpassung an den Klimawandel aus der Geschlechterperspektive für Industrieländer eher unterbelichtet ist. Auch scheint es, dass sich der Fokus der wissenschaftlichen Diskurse in den letzten zehn Jahren deutlich verengt und auf die Mikroebene verlagert hat, Strukturen und Dynamiken dagegen seltener untersucht werden. Die Treiber von Ungleichheit und damit die Hintergründe der geschlechterspezifischen Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels wie auch der tendenziell androzentrischen Sichtweise auf den Klimawandel und auf die Entwicklung von Lösungsansätzen stehen eher selten im Mittelpunkt.
Inhalt: The gender perspective on climate change and climate protection has attracted ever more attention in recent years. The article explores what evidence is available on the effects of climate change and climate policy on gender relations in industrialized countries. The results of a comprehensive literature review show that the number of publications on gender and climate has increased significantly in recent years, although this does not apply to all areas of activity of climate policy. The main focus is on the areas of activity of mitigation, while adaptation to the impacts of climate change from a gender perspective is still lacking for industrialised countries. It also seems to be the case that the focus of the scientific discourse has narrowed significantly over the last decade and shifted to the micro-level, while structural issues and the dynamics of developments are less frequently investigated. The drivers of inequality and thus the background to the gender-specific causes and effects of climate change, as well as the tendency to adopt an androcentric view of climate change and its potential solutions are rarely the focus of interest.
Geschlechterverhältnisse und Wandel: Perspektiven und Strategien irakischer Frauenorganisationen
Titelübersetzung:Gender relations and change: perspectives and strategies of Iraqi women's organizations
Autor/in:
Henrizi, Annika
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 64-81
Inhalt: "Seit der Invasion der USA ist der Irak immer wieder von gewaltsamen Konflikten erschüttert worden. Feministische Autorinnen haben eindrücklich auf die schwierige Situation von Frauen in der irakischen Transformationsgesellschaft hingewiesen. Trotzdem sind Frauen zivilgesellschaftlich aktiv und setzten sich für gesellschaftlichen Wandel ein. Aus der Perspektive irakischer Informantinnen ist die schwierige Situation von Frauen im Irak eng mit problematischen Entwicklungen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene verbunden. Strategien zur Veränderung ihrer Situation, auch im Hinblick auf Geschlechterverhältnisse, sind daher in breitere Konzepte von Wandel eingebettet. Daten aus eigener Feldforschung im Irak zeigen, dass Ideen von Wandel stark durch die soziale Positionierung von Frauen (insbesondere Geschlecht, Nationalität und Schicht) geprägt sind. In die Analyse der qualitativen Studie wird daher ein intersektionaler Ansatz nach Floya Anthias integriert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Since the US invasion in 2003, Iraq has faced multiple outbreaks of violent conflicts. In that context, feminist authors have stressed the extremely difficult situation of women in an Iraqi society that is undergoing transformation. Despite the difficulties that women are facing, they are actively engaging in change and the transformation of gender relations through NGO activism. As women feel that their situation is closely connected to issues that affect Iraqi society as a whole, strategies for changing gender relations are therefore embedded within broader concepts of social change. An empirical analysis of my own field research conducted in Iraq reveals that ideas about change are strongly influenced by the social positionality of women (in particular gender, nationality and class). Therefore, an intersectional approach (based on Floya Anthias) is incorporated into the qualitative analysis." (author's abstract)
Schlagwörter:Gender; gender; woman; Geschlechterverhältnis; gender relations; Frauenorganisation; women's organization; politische Partizipation; political participation; Intersektionalität; intersectionality; Engagement; involvement; Irak; Iraq; politische Entwicklung; political development; sozialer Wandel; social change; Identität; identity; Konfliktregelung; conflict management; arabische Länder; Arab countries; Nahost; Middle East
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
FemiCare und MaskuWork - Geschlechtlichkeiten im Feld der Sorgearbeit: Tagung im Forschungsverbund ForGenderCare am 17. und 18. November 2016 an der Hochschule Landshut
Titelübersetzung:FemiCare and MaskuWork - Sexualities in the field of care work: Conference of the ForGenderCare research network, 17/18 November 2016, Landshut University
Autor/in:
Vogelgesang, Laura Marie
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 2, S 137-141
Inhalt: "Die Tagung 'FemiCare und MaskuWork' beschäftigte sich mit den Zusammenhängen von Care und Gender. Die Referierenden und Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bereichen der Praxis, Politik und Forschung diskutierten gemeinsam Fragen zu Zukunft, Historie und Mythen sowie rechtlichen und politischen Regulierungen der Care-Arbeit. In den Panels wurden dabei insbesondere neue Medien und Vorstellungen von Privatheit und Öffentlichkeit, transkultureller Wandel, unterschiedliche Lebens- und Familienformen, Konzepte von Männlichkeit und Weiblichkeit sowie technische Neuerungen und deren Einflüsse auf das Feld der Fürsorge thematisiert. Die Tagung fand im Rahmen des bayerischen Forschungsverbundes ForGenderCare statt, in dem sich elf bayerische Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "The conference 'FemiCare and MaskuWork' dealt with the connections between gender and care. The speakers and participants from different areas, including practitioners, politicians and academics, discussed questions regarding the future, history and myths as well as the legal and political regulation of care work. The panels and discussions broached the subject of the new media, ideas of the private and the public, transcultural change, diverse ways of life and different family forms, conceptions of masculinity and femininity, and technical innovations and their influence in the field of care work. The conference took place in the context of the Bavarian ForGenderCare research network comprising 11 Bavarian research institutions." (author's abstract)
Schlagwörter:Sozialarbeit; social work; Fürsorge; welfare care; Pflege; caregiving; gender-specific factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gender; gender; Arbeitsteilung; division of labor; Weiblichkeit; femininity; Männlichkeit; masculinity; Geschlechtsrolle; gender role; Familienform; family structure; Federal Republic of Germany; Care-Arbeit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
A didactic tool for gender-sensitive practices in design education
Titelübersetzung:Methodische Vorschläge zur Einführung einer gendersensiblen Praxis in der Designausbildung
Autor/in:
Reina, Marta Isabella; Bucchetti, Valeria
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 65-80
Inhalt: "Der Artikel präsentiert die Ergebnisse experimenteller Forschung, die durchgeführt wurde, um ein didaktisches Werkzeug zu gestalten, das wir 'Design/Gender/Design' genannt haben und mit dem die Kategorie Gender in die Designausbildung eingeführt werden soll. Design und Designausbildung müssen sich für die Auflösung von Genderstereotypen einsetzen. Wir fragen deshalb, wie solche Genderklischees im Design implementiert sind und wie sie durch die Sensibilität von Designer_innen in einem Designprojekt beeinflusst und beseitigt werden können. Studierende wurden gebeten, Designfragen mit Bezug zu Gender zu beantworten. Daraus ist ein Katalog von Zeichen entstanden, die auf sie, ihn oder auf jede_n Einzelne_n abzielen (Formen und Größen, Farben, Muster und Texturen, typographische Elemente etc.). Diese Art der Aktionsforschung erlaubt es den Studierenden, den Gebrauch von Gendercodes im Design zu reflektieren, und stellt so die notwendigen Daten zur Verfügung, um herauszufinden, welche impliziten Assoziationen sich einstellen, wenn Gender zu einer relevanten Variable im Designprozess wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article presents the results of experimental research conducted as part of a project concerning a didactical tool named 'Design/Gender/Design' which is to be used to introduce gender issues into the training of young designers. The article describes the experimental set-up and students’ results. The intention is to stimulate a discussion about how design should integrate a gender perspective in theory and practice. By observing design as a process of exchange of values and meanings, we aim to understand its responsibility in the diffusion of gender stereotypes, how these gender stereotypes are incorporated into design projects and how they act within and through them, as well as through the sensitivities of designers. Students were asked to respond to design questions concerning gender in order to compile categories of signs targeted at her, him and everybody and covering different aspects (e.g. shapes and sizes, colours, patterns and textures, and typographic elements). Being typical of action research, the experiment allowed students to reflect on the use of gender codes in design and it provided data for researchers to verify assumptions regarding those associations which are implicit when gender is a variable in the design process." (author's abstract)
Open-source cyborgs and DIY data: chances and challenges for a democratisation of gender
Titelübersetzung:Open-Source-Cyborgs und DIY-Daten: Chancen und Herausforderungen für Geschlechterdemokratisierung
Autor/in:
Christensen, Michelle; Conradi, Florian
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 81-89
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet die aktuelle 'politische Ontologie' der Mensch-Ding-Beziehung aus der Perspektive der Debatte 'what we design designs us back'. Anhand verschiedener Phänomene wird gezeigt, wie das aktuelle technologische Design Objekte-als-Subjekte und Subjekte-als-Objekte produziert, wobei insbesondere die implizite Herstellung von Geschlechterdualismen in diesem Prozess analysiert wird. Es wird zudem gefragt, ob und, wenn ja, wie DIY-Disruption alltäglicher technologischer Systeme diese aktive Produktion impliziten Genderings unterbrechen kann. Designexperimente u. a. aus der 'hacking culture' werden als Beispiele für technisch intelligible soziale Störungen von Alltagssystemen herangezogen, anhand derer die Möglichkeiten diskutiert werden, 'die Apparate zu verwirren'. Dabei wird die These vertreten, dass das Teilen und Analysieren von Daten nicht als objektiver und automatisierter Vorgang aufgefasst werden sollte, sondern als subjektive und manipulierbare Tätigkeit. Abschließend wird das Potenzial unserer Entwicklung hin zu 'Open-Source-Cyborgs' ausgelotet - und damit unser aktiver Anteil an der Ausgestaltung unseres eigenen Körpers und Geistes, nämlich durch die Ermöglichung eines stetig neu strukturierten und neu interpretierten materiell-sozialen DIY-Prozesses." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article draws a picture of the ontological politics that is currently at play in the relationship between people and things from the perspective of 'what we design designs us back'. Drawing on an array of phenomena, we illustrate how the current discourse on the design of technologies produces objects-as-subjects and subjects-as-objects, and we explore the implicit production of gendered dualisms within this process. The article goes on to discuss whether and how the DIY disruption of mundane technological systems can interrupt this active production of tacit gendering. Illustrated by design experiments involving 'hacking culture' as technically intelligible social disruptions of everyday systems, the article then discusses the option of 'confusing the apparatus'. It is argued that the sharing and analysis of data should not be seen as something objective and automated, but rather as something subjective and manipulable. Finally, we argue the potential of our evolution into open-source cyborgs - and hence, the prospective of taking an active part in the designing of one's own body and mind through a constant DIY reshuffling and reinterpretation of the material-social." (author's abstract)
Schlagwörter:Technologie; technology; Körper; body; Objekt; object; Subjekt; subject; Gender; gender; Politische Ontologie; Becoming-with-Things; Hacking-Kultur; sozio-materielle Interventionen; Open Source; DIY-Materialien
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie