Weibliche Führungskräfte in der Bundeswehr - Zur Geschlechterdifferenzierung weiblicher Offiziere
Titelübersetzung:Female leaders in the German armed forces - Gender differentiation of female military officers
Autor/in:
Hendricks, Judith
Quelle: AIS-Studien, 13 (2020) 2, S 45-58
Inhalt: Die deutsche Bundeswehr ist als militärische Organisation trotz ihrer umfassenden formalen Öffnung für Frauen und veränderter Aufgabenbereiche noch immer männlich konnotiert. Weibliche militärische Führungskräfte stellen in doppelter Hinsicht, als Frau und als Führungskraft, eine Abweichung und Verletzung bestehender stereotyper Zuschreibungen und Geschlechterdifferenzen dar. Der vorliegende Beitrag betrachtet die Bezugnahme auf die Kategorie Geschlecht durch weibliche Offiziere in diesem doppelt männlich konnotierten Kontext sowie deren Anwendung von Geschlechterdifferenzierungen. Es wird argumentiert, dass sie ein "strategisches Differenzmanagement" anwenden. Durch den Fokus auf die Auswirkungen der vertikalen Segregation im organisationalen Kontext auf das geschlechtliche Differenzmanagement ergänzt der Beitrag bisherige theoretische und empirische Ergebnisse bezüglich der Geschlechterkonstruktion und Geschlechterdifferenzierung in geschlechtsuntypischen Berufsbereichen.
Ist die gläserne Decke noch aktuell? Untersuchung wahrgenommener Aspekte der Unternehmenskultur und der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Karrierechancen
Titelübersetzung:Is the glass ceiling still there? A study of perceived aspects of corporate culture and gender-specific differences in career prospects
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 115-132
Inhalt: "Das Thema der geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Karrierechancen ist aktuell und wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Verschiedene Studien belegen, dass im europäischen Vergleich in Deutschland das Potenzial, insbesondere bei gut ausgebildeten Frauen, nicht signifikant ausgeschöpft wird. Die vorgestellte Studie gibt Aufschluss darüber, wie Frauen und Männer unternehmenskulturelle Aspekte - Beziehungen und Netzwerke, MitarbeiterInnenförderung, Stellenbesetzung und Rekrutierung sowie Präsenz am Arbeitsplatz - in Bezug auf ihre Karriereperspektiven wahrnehmen. Die Studie basiert auf einer Online-Befragung von Personen in Führungspositionen oder mit Führungspotenzial eines deutschen Großunternehmens." (Autorenreferat)
Inhalt: "The issue of gender-specific differences as regards career opportunities is still relevant and a matter for controversial debate. Various studies confirm that, in a European comparison, well-educated women's potential in Germany is still not being fully exploited. The study presented here provides an insight into how women and men perceive corporate cultural aspects such as relationships and networks, employee development, staffing and recruitment as well as the presence of women in the workplace with regard to their career prospects. The study is based on an online survey of (potential) managers in a large German company." (author's abstract)
"Und der Karriereknick kam eigentlich immer,
wenn die Kolleginnen dann mit Kind lieber Teilzeit
gearbeitet haben.": eine Studie zu Aufstiegschancen
deutscher Managerinnen
Titelübersetzung:"And the career dip actually always appeared when the female colleagues, now with a child, preferred to WorkP-time.": a study of the promotion prospects of German female managers
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1 (2009) 1, S 142-149
Inhalt: "Die beruflichen Aufstiegschancen für Frauen entsprechen noch immer nicht denen ihrer männlichen Kollegen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass dies vor allem an der schwierigen Vereinbarkeit von Karriere und Familie liegt, was in der Öffentlichkeit noch immer als reines Frauenthema betrachtet wird. In der 2008 durchgeführten Studie wurden sechs Frauen aus dem Top- und mittleren Management mittels strukturierter Telefoninterviews u.a. zu ihrer Karriereplanung, zu ihrem beruflichen Aufstieg und zu ihren familiären Verhältnissen befragt. Nach Aussage der Befragten sind es v.a. gesellschaftliche Normen und Vorstellungen, die in die Betriebe hinein wirken und Frauen daran hindern, in Führungsetagen aufzusteigen. Erst wenn z.B. Kindererziehung genauso Männer- wie Frauensache ist, werden Frauen die gleichen Aufstiegschancen bekommen wie ihre männlichen Kollegen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The promotion prospects of women still do not match those of their male colleagues. In general, it is always referred to the difficult compatibility of career and family, which is still considered a women's issue. In the study, carried out in 2008, six German female managers from top and managers from a middle position were asked about their career planning, career success and their family background in structured telephone interviews. These women stated that it is especially due to social standards and beliefs which influence companies and prevent women from being promoted to managerial levels. Only if child education, for instance, becomes men's and women's business, women will face the same career opportunities as their male colleagues." (author's abstract)
Schlagwörter:career advancement; Führungskraft; Geschäftsführung; executive; Chancengleichheit; Familienplanung; gender role; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; Karriere; organizational culture; work-family balance; woman; Geschlechtsrolle; Unternehmenskultur; management; equal opportunity; beruflicher Aufstieg; career; family planning
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Management
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 98-105), 1998. 100 S
Inhalt: "In diesem Beitrag wird der Zusammenhang zwischen Organisationsreformen
und der Feminisierung einer spezifischen Managementposition aus einer
Langzeitperspektive analysiert. Den Ausgangspunkt bildet eine Kritik an derzeit
dominierenden Erklärungsansätzen zum Organisationswandel. Sowohl die
managementorientierte Literatur als auch ihre sozialwissenschaftliche Kritik
schenken deren geschlechtsspezifischen Implikationen zumeist keine Aufmerksamkeit.
Wir gehen hingegen davon aus, daß der Verlauf von Organisationsreformen
in bürokratischen Unternehmen nicht ohne Einbezug der Neudefinition
des Verhältnisses von Leitungspositionen zueinander einschließlich der
damit verbundenen geschlechtsspezifischen Konnotationen und des von
SpitzenmanagerInnen gewünschten Typus von (weiblichem und männlichem)
Personal für die neu-definierten Positionen verstanden werden kann.
Eine Untersuchung der sich im Verlauf von Organisationsreformen entwikkelnden
geschlechtsspezifischen Muster erfordert die Berücksichtigung der
Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen, der Beziehungen zwischen
Macht und Autorität sowie der Normen und Werte innerhalb der Unternehmen
und der Gesellschaft insgesamt. Notwendig werden Analysen, die Organisationsveränderungen
als durch räumlich und zeitlich definierte, geschlechtsspezifische
soziale Praktiken konstruiert, aber nicht völlig determiniert, begreifen.
Die vorliegende Untersuchung basiert auf Fallstudien in zwei Banken, die
in Ländern - Deutschland und Finnland - mit sehr unterschiedlichen
Geschlechtersystemen angesiedelt sind. Die Ergebnisse des Vergleichs deuten
darauf hin, daß Organisationsreform und geschlechtsspezifische Implikationen
in beiden Ländern durch einen ähnlichen Mechanismus miteinander
verknüpft sind. Hingegen werden Form und Verlauf der Reformprozesse durch
das jeweilige länderspezifische Geschlechtersystem geprägt. Die Ergebnisse
zeigen, daß spezifische Formen der Restrukturierung - und zwar auch im Kontext
einer Personalreduktion - durchaus die Feminisierung einer Managementposition
fördern können. Dies geht aber mit der Herausbildung neuer Formen
der Geschlechtersegregation einher." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this article, we analyze the longitudinal relationship between organizational reforms (with downsizing elements) and feminization of a specific managerial position. We maintain that two dominant contemporary approaches to reforms and change, i.e. the managerialist literature and its socio-political criticisms, have predominantly been gender-blind. We argue that the unfolding of organizational reforms in bureaucratic business firms cannot fully be understood without reference to how managerial jobs are redefined in relation to each other, and to what are the gendered connotations involved and the type of workforce sought for the newly defined jobs. These gendered demands of reforms must, moreover, be addressed in association with what comes to be seen as the adequate (female and male) supply by top decision-makers. We contend that the gendered patterns inherent in organisational reform can only be discerned if the research takes into account the ways in which reforming is intertwined with developments in the division of labour between men and women, power and authority relations, and norms and values prevalent in the proximate business environment and the society at large. This leads us to suggest analysis which identifies processes of organising as constructed under, but not fully determined by, specific spatial and temporal conditions of gendered social practice. We present in-depth evidence from organizational reforming in two banks, located in societies with significantly divergent gender cultures and gender orders (i.e. Finland and Germany). Through a detailed cross-national comparison, we propose a common fundamental operating mechanism for the reformgender link, and specify a number of societal differences in form. In general, our evidence supports the argument that specific forms of restructuring - even with reductive elements - in fact promote feminization of middle management positions, albeit as a reflection of a development that 'reproduces gender segregation' in new forms." (author's abstract)
Frauen in leitenden Positionen in der Privatwirtschaft: eine Untersuchung des schwedischen und deutschen Geschlechtervertrages
Titelübersetzung:Women in senior positions in private industry: a study of the gender contract in Sweden and Germany
Autor/in:
Theobald, Hildegard
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 98-101), 1998. 62 S
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die Bedeutung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die berufliche Partizipation von Frauen und zwar anhand des Prozesses der Integration der Frauen in Managementpositionen in der Privatwirtschaft im Verlauf der 80er Jahre in Schweden und Deutschland (alte Bundesländer). In dem Zeitraum erhöhte sich in beiden Ländern der Anteil der Frauen in diesen Positionen, obwohl beide Länder unterschiedliche Ansätze in der Frage der Arbeitsmarktintegration der Frauen sowie der Gleichstellungspolitik auf dem Arbeitsmarkt institutionalisiert haben. Als theoretischer Rahmen werden Ansätze der ländervergleichenden Forschung zum Geschlechterverhältnis mit Konzepten aus dem Forschungsfeld 'Organisation und Geschlecht' und aus der Theorietradition des symbolischen Interaktionismus verknüpft. Die empirische Basis des Vergleiches liefern internationale und nationale Arbeitsmarktstatistiken sowie Resultate einer empirischen Studie, in der 1992/93 insgesamt 159 Frauen in leitenden Positionen in beiden Ländern (78 Frauen in Deutschland, 81 in Schweden) befragt wurden. Die Daten lassen keinen direkten Zusammenhang zwischen der Politik der Arbeitsmarktintegration und dem Zugang der Frauen zu Führungspositionen erkennen. Die weit höhere Erwerbsquote schwedischer Frauen ist vor allem durch Anteile von Frauen auf einem mittleren oder einfachen Qualifikationsniveau bedingt. Entscheidend für den Zugang der Frauen zu Führungstätigkeiten werden jedoch der Einbezug von Hochschulabsolventinnen in verschiedene Arbeitsmarktsegmente und die Prozesse der vertikalen Geschlechtersegregation für diese Gruppe von Frauen innerhalb der Segmente. Markante Einflüsse der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zeigen sich in der Vereinbarung von Beruf und Familie sowie im Handeln der Frauen in ihrem beruflichen Alltag. Die gesellschaftlichen Maßnahmen zur leichteren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestatten den schwedischen Managerinnen die Verbindung beider Lebensbereiche: immerhin 82% der Frauen haben Kinder. In Deutschland, wo nur 30% der Teilnehmerinnen Kinder haben, sind die Managerinnen weit stärker auf individuelle Lösungen angewiesen. Entsprechend der Gleichstellungspolitik in Schweden fordern die Managerinnen eine aktive Unternehmenspolitik zur Verbesserung der Zugangschancen für Frauen. Die deutschen Managerinnen stehen offiziellen Maßnahmen skeptisch gegenüber. Sie befürworten stärker individuelle Strategien wie beispielsweise die Überzeugung ihrer Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeiter durch ihre Kompetenz." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper, examines the impact of the societal conditions on the career-participation of women by using the examples of the process of integration of women in managerial positions in the private sector during the 1980s in Sweden and Germany (former Westgermany). During this space of time the share of women in these positions in both countries increased, although each country has its own (different) institutionalised policy in the question of labourmarket-integration of women and equal-opportunities. The theoretical framework comprises of a combination of approaches in the field of cross-national comparisons on the gender-system, the research area 'organisation and gender' and the theoretical tradition of the symbolic interactionism. International and national labour market statistics as well as results of a study made in 1992/93 in which a total of 159 women in managerial positions in both countries (78 women in Germany, 81 women in Sweden) were interviewed, supply the empirical basis of the comparison. The results do not show any direct connection between the policy of labourmarket-integration and the access of women to managerial positions. The much higher participation rate of Swedish women in the workforce is due to the share of middle- and low-skilled working women. Decisive for the access of women to managerial positions is however, the integration of the universitylevel-graduates in different labour market segments and the process of vertical gender-segregation for this specific group of women within the segments. The marked impact of the societal conditions is demonstrated in the combination of career and family and in the way the women deal with their everyday working-life. The societal measures for an easier combination of career and family allow the Swedish female managers to combine both life spheres: 82 percent of the women have children, in Germany, where only 30 percent of the participants have children, the female managers depend much more on individual solutions. In keeping with the equal-opportunity-policy in Sweden the participants challenge the companies to improve the career-possibilities for women. The German participants are sceptical towards any official measures. They favour individual strategies more, e.g. convincing their superiors, colleagues and co-workers of their competence." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; gender studies; alte Bundesländer; Sweden; integration; old federal states; manager; Gesellschaft; society; Unternehmenspolitik; Federal Republic of Germany; Privatwirtschaft; berufliche Integration; occupational integration; labor market policy; man; berufstätige Frau; executive position; Integration; labor market; Arbeitsmarkt; gender; Schweden; international comparison; Manager; Arbeitsmarktpolitik; private economy; working woman; Partizipation; woman; Mann; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; participation; internationaler Vergleich; company policy; Führungsposition; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Management