"Mütter müssen hier nicht arbeiten" - lokale Geschlechterarrangements zwischen Wandel und Kontinuität
Titelübersetzung:"Here, mothers don't have to work" - local gender arrangements between change and continuity
Autor/in:
Tuitjer, Gesine
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 124-142
Inhalt: Obwohl sich die gesamtgesellschaftliche Situation von Frauen in den letzten zwei Jahrzehnten sehr verändert hat, lassen sich regional immer noch beträchtliche Unterschiede im Geschlechterverhältnis ausmachen. Diese regionalen Unterschiede werfen die grundsätzliche Frage auf, warum und wodurch Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bestehen bleibt. Zwei Fallstudien aus Dörfern im Emsland und in Niederbayern geben Einblicke in die Situation von Müttern zwischen Familie und Beruf und gehen der Frage nach, wie sich Frauen in diesen durch eine traditionelle Verteilung von Fürsorge und Erwerbsarbeit gekennzeichneten lokalen Geschlechterarrangements verorten, wie sie ihre Situation bewerten und welche Praktiken damit verbunden sind. Der Beitrag zeigt, wie eng kulturelle und strukturelle Einflüsse verwoben sind und dass dieses Arrangement im Handeln der Menschen vor Ort (re-)produziert wird. Damit wird ein Perspektivwechsel verfolgt: Frauen in ländlichen Räumen werden nicht als "Benachteiligte" gesehen, sondern als gestaltende Akteurinnen ihrer Umgebung. Die Ergebnisse zeigen, dass eine traditionelle Aufteilung von Fürsorge- und Erwerbsarbeit von vielen AkteurInnen befürwortet wird und diese Arbeiten untereinander als gleichwertig betrachtet werden.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Ungleichheit; inequality; Mutterschaft; motherhood; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; ländlicher Raum; rural area; Lebenswelt; lebenswelt; kulturelle Faktoren; cultural factors; Fürsorge; welfare care; Erwerbsarbeit; gainful work; Niedersachsen; Lower Saxony; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany; Geschlechterarrangement; gender arrangement; care work
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Beeinflussen berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Unterbrechungsdauer von Frauen? Eine längsschnittliche Analyse der Bedeutung beruflicher Merkmale für die Berufsrückkehr von Müttern in Deutschland
Titelübersetzung:Do occupation-specific hours of employment influence the interruption duration of women? A longitudinal study on the return of German mothers to their pre-birth occupation
Autor/in:
Hondralis, Irina; Buchholz, Sandra
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 2, S 156-178
Inhalt: "Der Beitrag geht der Frage nach, ob berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Erwerbsunterbrechungsdauer von Frauen nach der Familiengründung beeinflussen und welche Bedeutung berufstypische Arbeitszeitmerkmale für Frauen mit unterschiedlichem Bildungsniveau haben. Dazu wurden die Längsschnittdaten der Erwachsenenkohorte des Nationalen Bildungspanels über ein Daten-Linkage mit aggregierten Berufsdaten aus dem Mikrozensus angereichert. Die Ergebnisse der empirischen Analysen zeigen, dass sich berufstypische Arbeitszeiten neben Individualmerkmalen signifikant auf die Berufsrückkehr von Müttern auswirken. Für hochqualifizierte Frauen erwiesen sich lediglich die für einen Beruf typischen Überstunden als einflussreich. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Rückkehr von Akademikerinnen aufgrund von höheren Opportunitätskosten und womöglich auch einer höhere Erwerbsneigung durch die arbeitszeitlichen Gegebenheiten im Austrittberuf kaum tangiert ist. Für mittel- und insbesondere geringqualifizierte Frauen sind jedoch andere Faktoren, nämlich die Arbeitszeitlänge, die Verbreitung von Heimarbeit und - für beruflich nicht qualifizierte Frauen - auch die Verbreitung von Nacht- und Wochenendarbeit relevant. Insgesamt legen unsere Ergebnisse nahe, dass berufstypische Arbeitszeiten insbesondere für die Unterbrechungsdauer von geringgebildeten Müttern eine bedeutende Rolle spielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses how occupation-specific hours of employment influence the employment interruptions of women after family formation, and whether employment hours have an impact on different educational groups. This study uses detailed longitudinal data from the German National Educational Panel Study and aggregated occupational data from the Microcensus. Our results show how occupation-specific employment hours, even after controlling for individual characteristics, significantly influence the employment interruptions of mothers. The interruption duration of women with tertiary education is solely influenced by the amount of overtime working hours associated with specific occupations. This result indicates that the return-to-work of tertiary educated women remain mostly unaffected by their hours of employment, and likely to be attributed to both elevated opportunity costs and higher career orientations. Whilst medium and less educated women reduce their time-out from their occupation when the working hours are short and working from home is possible. Atypical employment hours, such as night-shift or weekend work, are found to be exclusively relevant for less educated women. Overall, our results demonstrate that hours of employment play an important role for the employment continuity of women without a tertiary education." (author's abstract)
Schlagwörter:Familiengründung; family formation; Erwerbsverlauf; employment history; woman; Berufsunterbrechung; career break; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitszeit; working hours; Qualifikation; qualification; Bildungsniveau; level of education; Familie-Beruf; work-family balance; Federal Republic of Germany; Berufsmerkmale; Ereignisdatenanalyse; Wiedereinstieg
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Family migration in a cross-national perspective: the importance of within-couple employment arrangements in
Australia, Britain, Germany, and Sweden
Autor/in:
Vidal, Sergi; Perales, Francisco; Lersch, Philipp M.; Brandén, Maria
Quelle: Demographic Research, 36 (2017) , S 307-338
Inhalt: Objective: Migration rates of dual-earner couples are lower than those of male-breadwinner couples. We revisit this issue using a cross-national comparative perspective and examine heterogeneity in the role of female employment in couple relocations. We propose a theoretical framework in which national levels of support for female employment and normative expectations about gender roles act as moderators of the relationship between couple type (i.e., dual-earner and male-breadwinner) and family migration. Methods: We deploy discrete-time event history analyses of harmonised longitudinal data from four large-scale datasets from Australia, Britain, Germany, and Sweden, covering the 1992-2011 period. Results: Consistent with prior research, we find that male-breadwinner couples migrate more often than dual-earner couples in all countries, suggesting that traditional gender structures affecting family migration operate across very different contexts. We also find cross-country differences in the estimated effects of different sorts of absolute and relative partner resources on family migration. Conclusions: We take our results as preliminary evidence that national contexts can serve as moderators of the relationship between within-couple employment arrangements and family migration decisions. Contribution: Our study contributes to family migration literature by illustrating how cross-national comparisons are a valuable methodological approach to put prevailing micro-level explanations of the relationship between female employment and family migration in context.
Schlagwörter:Dual Career Couple; dual career couple; Migration; migration; regionale Mobilität; regional mobility; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Familie-Beruf; work-family balance; Familienpolitik; family policy; internationaler Vergleich; international comparison; Australien; Australia; Großbritannien; Great Britain; Federal Republic of Germany; Schweden; Sweden; cross-national comparison; dual-earner couples; event history analysis; family migration; institutional context
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Beeinflussen berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Unterbrechungsdauer von Frauen? Eine längsschnittliche Analyse der Bedeutung beruflicher Merkmale für die Berufsrückkehr von Müttern in Deutschland
Titelübersetzung:Do occupation-specific hours of employment influence the interruption duration of women? A longitudinal study on the return of German mothers to their pre-birth occupation
Autor/in:
Hondralis, Irina; Buchholz, Sandra
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 2, S 156-178
Inhalt: "Der Beitrag geht der Frage nach, ob berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Erwerbsunterbrechungsdauer von Frauen nach der Familiengründung beeinflussen und welche Bedeutung berufstypische Arbeitszeitmerkmale für Frauen mit unterschiedlichem Bildungsniveau haben. Dazu wurden die Längsschnittdaten der Erwachsenenkohorte des Nationalen Bildungspanels über ein Daten-Linkage mit aggregierten Berufsdaten aus dem Mikrozensus angereichert. Die Ergebnisse der empirischen Analysen zeigen, dass sich berufstypische Arbeitszeiten neben Individualmerkmalen signifikant auf die Berufsrückkehr von Müttern auswirken. Für hochqualifizierte Frauen erwiesen sich lediglich die für einen Beruf typischen Überstunden als einflussreich. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Rückkehr von Akademikerinnen aufgrund von höheren Opportunitätskosten und womöglich auch einer höhere Erwerbsneigung durch die arbeitszeitlichen Gegebenheiten im Austrittberuf kaum tangiert ist. Für mittel- und insbesondere geringqualifizierte Frauen sind jedoch andere Faktoren, nämlich die Arbeitszeitlänge, die Verbreitung von Heimarbeit und - für beruflich nicht qualifizierte Frauen - auch die Verbreitung von Nacht- und Wochenendarbeit relevant. Insgesamt legen unsere Ergebnisse nahe, dass berufstypische Arbeitszeiten insbesondere für die Unterbrechungsdauer von geringgebildeten Müttern eine bedeutende Rolle spielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses how occupation-specific hours of employment influence the employment interruptions of women after family formation, and whether employment hours have an impact on different educational groups. This study uses detailed longitudinal data from the German National Educational Panel Study and aggregated occupational data from the Microcensus. Our results show how occupation-specific employment hours, even after controlling for individual characteristics, significantly influence the employment interruptions of mothers. The interruption duration of women with tertiary education is solely influenced by the amount of overtime working hours associated with specific occupations. This result indicates that the return-to-work of tertiary educated women remain mostly unaffected by their hours of employment, and likely to be attributed to both elevated opportunity costs and higher career orientations. Whilst medium and less educated women reduce their time-out from their occupation when the working hours are short and working from home is possible. Atypical employment hours, such as night-shift or weekend work, are found to be exclusively relevant for less educated women. Overall, our results demonstrate that hours of employment play an important role for the employment continuity of women without a tertiary education." (author's abstract)
Schlagwörter:Familiengründung; family formation; Erwerbsverlauf; employment history; woman; Berufsunterbrechung; career break; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitszeit; working hours; Qualifikation; qualification; Bildungsniveau; level of education; Familie-Beruf; work-family balance; Federal Republic of Germany; Berufsmerkmale; Ereignisdatenanalyse; Wiedereinstieg
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Das Elterngeld und seine Wirkungen auf das Haushaltseinkommen junger Familien und die Erwerbstätigkeit von Müttern
Titelübersetzung:The new German parental leave benefit scheme and its effects on young families' household income and on mothers' paid employment
Autor/in:
Geyer, Johannes; Haan, Peter; Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 2, S 193-2011
Inhalt: "Mit der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 beabsichtigte die Bundesregierung die Bedingungen für Familien mit jungen Kindern zu verbessern. Die neue familienpolitische Leistung hatte mehrere Ziele, von denen in diesem Beitrag drei zentrale untersucht werden: Zum Ersten sollte für Eltern in der Frühphase der Elternschaft ein Schonraum geschaffen werden. Zum Zweiten ist es ein erklärtes Ziel des Elterngeldes, es beiden Elternteilen zu ermöglichen, ihre wirtschaftliche Existenz eigenständig zu sichern, und drittens soll die Erwerbstätigkeit von Müttern gefördert werden. In diesem Beitrag wird anhand einer empirischen Wirkungsstudie überprüft, ob diese Ziele erreicht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Familien im ersten Jahr nach der Geburt durch das Elterngeld durchschnittlich etwa 480 Euro im Monat mehr haben als vor seiner Einführung. Außerdem zeigt sich, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern in diesem Zeitraum zurückgegangen ist. Mütter mit Kindern im zweiten Lebensjahr haben aufgrund der Einführung des Elterngeldes eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den Beruf zurückzukehren." (Autorenreferat)
Inhalt: "In 2007, Germany introduced a new parental leave benefit scheme, the so-called 'Elterngeld'. The new benefit is an income-related transfer and is granted for a maximum period of 14 months. The more generous, but shorter Elterngeld replaced the former means-tested flat rate benefit that could be drawn for up to 24 months. One of the aims of the reform was to smooth household income in the year after childbirth and another to increase the incentives to return quickly to the labour market. In this study, the authors analyse empirically the change in income in the first year after birth and the effect of increasing incentives for mothers to return to the labour market in the second year after childbirth. They find that the average increase of net household income of families with a child in the first year after birth amounts to 480 euro per month. With respect to labour supply, the authors show that in the first year after childbirth, mothers' labour supply decreases. In the second year labour supply of mothers in East Germany and low-income mothers in both parts of Germany increases." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Familienpolitik; family policy; Elterngeld; family allowance; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie; family; Familie-Beruf; work-family balance; Haushaltseinkommen; household income; Familienarbeit; family work; Familienbildung; family education; Kind; child; Kinderbetreuung; child care; Wirkung; effect
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Die Rolle des Vaters bei berufstätiger Mutter - Aufgabenbeteiligung, Lebenszufriedenheit und
Schulleistung der Kinder
Titelübersetzung:Father's role when mother is working - family involvement, life satisfaction and children's scholastic achievement
Autor/in:
Röhr-Sendlmeier, Una M.; Bergold, Sebastian
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 24 (2012) 1, S 3-26
Inhalt: "Väterliche Rollenkonzepte, mütterliche Berufstätigkeit und die Zufriedenheit des Vaters in verschiedenen Lebensbereichen werden als Bedingungsfaktoren für die väterliche Beteiligung am Haushalt und an kindbezogenen Aufgaben untersucht und die Bedeutung dieser familiären Kontextvariablen für die Schulleistungen der Kinder in den Kernfächern Deutsch und Mathematik beleuchtet. Bei 279 Elternpaaren von Schülern und Schülerinnen in 3., 6. und 9. Klassen verschiedener Schultypen wurden Fragebogendaten erhoben. Väter mit berufstätigen Partnerinnen hatten ein egalitäreres Geschlechtsrollenkonzept und beteiligten sich insbesondere mehr an Haushaltsaufgaben, die als traditionell 'weiblich' angesehen werden. Beides hing mit besseren Schulleistungen der Söhne und Töchter im Fach Deutsch zusammen. Weitere Mediatoranalysen erbrachten, dass speziell in Familien mit berufstätigen Müttern das Ausmaß der Vater-Kind-Interaktion und die Zufriedenheit des Vaters mit der Beziehung zu seinen Kindern für die Schulnote in Mathematik relevant waren. Für die Aufgabenübernahme des Vaters war die von ihm empfundene Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben von großer Bedeutung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Fathers' role concept, life satisfaction in the work-family context and mothers' vocational participation are investigated as to their impact on fathers' involvement in child directed and household activities. Questionnaire data were collected of 279 couples with children in 3rd, 6th and 9th school grades. When mothers worked, fathers showed more egalitarian gender role concepts and participated more in household activities that are traditionally considered being 'feminine'. Mediator analyses revealed that such fathers' gender roles and participation had an impact on higher school achievement of sons and daughters in the German language subject. In families with working mothers, the amount of father-child-interaction and fathers' satisfaction with their father-child relationship correlated with children's proficiency in mathematics. Experiencing a satisfactory work-life balance strongly influenced fathers' family involvement." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; gender role; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Zufriedenheit; satisfaction; Familie-Beruf; work-family balance; Kind; child; Deutschunterricht; German language teaching; Mathematikunterricht; mathematics instruction; Schulleistung; academic achievement; Jugendlicher; adolescent; Vaterschaft; fatherhood; Arbeitsteilung; division of labor; Nordrhein-Westfalen; North Rhine-Westphalia; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Entwicklungspsychologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung; Düsseldorf (WSI-Diskussionspapier, 170), 2010. 56 S
Inhalt: "Die traditionelle Rollenverteilung im Haushalt sieht den Mann als Erbringer des Geldeinkommens, während die Frau unbezahlte Familienarbeit in der Ehe verrichtet und dafür 'im Austausch' einen Teil vom Geldeinkommen des Mannes erhält. Dieses Modell ist in Deutschland auf dem Rückzug. Frauen erwerben zunehmend ein eigenes Einkommen und sichern in wachsender Zahl ihre Lebensgrundlage selbst. Doch es gibt keine eindeutige Entwicklungslinie vom traditionellen männlichen Familienernährermodell (mit nichterwerbstätiger Frau) zum modernisierten männlichen Ernährermodell (mit in Teilzeit beschäftigter Frau) hin zu einem partnerschaftlich-egalitären Modell (mit zwei in ähnlichem Umfang erwerbstätigen Partnern). Dies zeigt das Aufkommen einer Gruppe von Haushalten, in denen die Frau die Hauptbezieherin von Erwerbseinkommen ist. Frauen fungieren in diesen Familien als die Haupteinkommensbezieherin und ernähren somit sich selbst und weitere Familienangehörige. Diese familiäre Situation rückt hier ins Blickfeld. Die vorliegende Studie fragt nach der Verbreitung solcher Haushalte in Deutschland sowie nach den Ursachen entsprechender Konstellationen. Bezüglich der relevanten Einflussfaktoren fragen wir: Welche Bedeutung haben für dies Konstellation erstens veränderte Familien- und Lebensformen, zweitens zunehmende Erwerbsintegration von Frauen, teilweise auch in höheren beruflichen Positionen sowie drittens Umbrüche in der Erwerbssphäre, die zu einer neuen Unsicherheit der Arbeit (auch) für Männer führen? Die Untersuchung analysiert daher Erwerbskonstellationen und Einkommenserwirtschaftung auf der Haushaltsebene." (Textauszug)
Schlagwörter:women's employment; role distribution; gender relations; Gleichstellung; Arbeitsteilung; Arbeit; Haushaltseinkommen; precariat; Rollenverteilung; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; household income; work-family balance; labor; man; Familieneinkommen; labor market; Arbeitsmarkt; gender; division of labor; woman; Mann; Prekariat; Geschlechterverhältnis; Familienform; family structure; affirmative action; family income; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Arbeitsmarkt, Wohlfahrtsstaat, Familienpolitik und die Geschlechterfrage - deutsch-französische Konvergenzen und Divergenzen
Titelübersetzung:Labor market, welfare state, family policy and the gender question - Franco-German convergences and divergences
Herausgeber/in:
Achcar, Gilbert; Simon, Dagmar; Veil, Mechthild; Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 2005-007), 2005. 106 S
Inhalt: "Das Geschlechterverhältnis ist in den letzten drei Jahrzehnten in Bewegung geraten, ausgelöst durch erhebliche Bildungsinvestitionen von Frauen und ihre weit reichende Integration in den Arbeitsmarkt. Sich zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen, findet zunehmend weniger Akzeptanz. Diese gesellschaftlichen Differenzierungsprozesse spiegeln sich auch in veränderten Anforderungen an Institutionen wider, in wohlfahrtsstaatlichen Systemen sind veränderte Handlungsorientierungen und Regelungen erforderlich geworden. Tradierte Vorstellungen über geschlechtliche Arbeitsteilung und Zuständigkeiten für Betreuungsleistungen haben sich gewandelt. In einer deutsch-französisch vergleichenden Perspektive werden wohlfahrtsstaatliche Konzeptionen, arbeitsmarkt- und familienpolitische Regulierungen, ihre Konstruktionsprinzipien und Prämissen unter der Geschlechterperspektive untersucht. Im Hinblick auf Konvergenzen und Divergenzen kann im Vergleich gezeigt werden, dass das deutsche Sozialstaatsmodell nach wie vor auf einem tradierten Eheleitbild - verbunden mit einem 'starken' männlichen Ernährerregime - ausgerichtet ist und sich vom französischen Modell in wesentlichen Punkten unterscheidet. Andererseits nehmen gegenüber Dritten die Divergenzen ab - im europäischen Vergleich werden in der Wohlfahrtsstaatsforschung Deutschland und Frankreich demselben Typus von Sozialversicherungsstaat zugeordnet. Divergenzen sind darüber hinaus insbesondere in den politischen Strategien zur Arbeitsmarktintegration festzustellen. Dagegen unterstützen die arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Strategien der EU zunehmend konvergente Entwicklungen und gewinnen als Einflussfaktoren auf die Ausprägung von der nationalstaatlichen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik an Bedeutung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gilbert Achcar, Dagmar Simon, Mechthild Veil: Arbeitsmarkt, Wohlfahrtsstaat, Familienpolitik und die Geschlechterfrage - deutsch-französische Konvergenzen und Divergenzen (5-10); Anne Salles: Familienpolitische Hilfen zur Arbeitsmarktintegration von Müttern - ein deutsch-französischer Vergleich (11-26); Danièle Kergoat: Debatten zur geschlechtlichen Arbeitsteilung in Frankreich (27-36); Helena Hirata: Überlegungen zur "Vereinbarkeit" von Familie und Beruf - ein Versuch, das Terrain zu sondieren (37-46); Nicky Le Feuvre: Zur Feminisierung von Berufen in vergleichender Perspektive (47-62); Petra Beckmann: EU-Beschäftigungsziele und Geschlechtergerechtigkeit - passt das zusammen? (63-76); Danielle Chabaud-Rychter: Beziehungen zwischen Technik und Geschlecht (77-88); Mechthild Veil: Geschlechterbeziehungen im deutsch-französischen Vergleich - ein Blick auf Familien- und Arbeitsmarktpolitik (89-100).
Schlagwörter:women's employment; gender relations; Betreuung; Familienpolitik; Sozialstaat; gender role; social welfare state; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Kind; berufliche Integration; occupational integration; soziale Gerechtigkeit; labor market policy; European social policy; family policy; berufstätige Frau; Wohlfahrtsstaat; labor market; Arbeitsmarkt; gender; social policy; care; welfare state; France; Arbeitsmarktpolitik; social justice; Technik; working woman; Frankreich; Geschlechterverhältnis; child; engineering; action orientation; europäische Sozialpolitik; Frauenerwerbstätigkeit; Sozialpolitik
SSOAR Kategorie:Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Arbeitsmarktpolitik
Geschlechtsspezifische Erwerbsverläufe im internationalen Vergleich: der Einfluss der Geburt des ersten Kindes auf weibliche Erwerbsverläufe in Deutschland und Großbritannien
Titelübersetzung:International comparison of gender-specific employment histories: the influence of the birth of the first child on women's employment histories in Germany and Great Britain
Autor/in:
Weigand, Judith
Quelle: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung; Potsdam (Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung, 22), 2004. 48 S
Inhalt: "Ziel der hier durchgeführten Analyse war es herauszufinden, ob und inwieweit sich unterschiedliche Wohlfahrtsstaaten auf das Erwerbsverhalten von Frauen nach der Geburt des ersten Kindes auswirken. Dazu wurde ein deutsch-britischer Ländervergleich angestellt. Die beiden Länder dienten exemplarisch für den konservativ-korporatistischen (Deutschland) und den liberalen (Großbritannien) Wohlfahrtsstaatstypus. Inhalt: Teil I Theoretischer Hintergrund: 1 Zum Begriff des 'Wohlfahrtsstaates': 1.1 Wohlfahrtsstaatstypologien nach Esping-Andersen; 2 Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnisse: 2.1 Kulturelle Rahmenbedingungen zur Erklärung unterschiedlichen Erwerbsverhaltens; 3 Der deutsche und der britische Wohlfahrtsstaat: 3.1 Wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen, 3.1.1 Möglichkeiten der Kinderbetreuung, 3.1.2 Systeme der Ehegattenbesteuerung, 3.1.3 Familienpolitische Regulierungen, 3.2 Kulturelle Unterschiede - Entwicklungen der Geschlechterverhältnisse in Deutschland und Großbritannien, 3.2.1 Die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in Ost- und Westdeutschland, 3.2.2 Die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in Großbritannien; 4 Die Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung für Frauen; 5 Der Einfluss von Bildung und Bildungssystemen auf die Erwerbstätigkeit von Frauen. Teil II Empirische Analyse: 6 Hypothesenbildung; 7 Der Datensatz; 8 Ergebnisse: 8.1 Deutschland und Großbritannien im Vergleich, 8.2 Deutschland - Großbritannien nach Bildungsgruppen; Fazit." (Autorenreferat)
Schlagwörter:woman; Teilzeitarbeit; part-time work; Erwerbsverlauf; employment history; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Mutterschaft; motherhood; Geburt; birth; Elternurlaub; parental leave; Familie-Beruf; work-family balance; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Familienpolitik; family policy; Wohlfahrtsstaat; welfare state; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; DDR; German Democratic Republic (GDR); neue Bundesländer; New Federal States; Großbritannien; Great Britain
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik