"Soziale Paten" in der Deutung professioneller Karrieren : zwei Fallstudien zu Juristinnen
Titelübersetzung:"Social godfathers" in the interpretation of professional careers: two case studies on female lawyers
Autor/in:
Seyfarth-Konau, Elisabeth
Quelle: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, Jg. 4 (2003) H. 3, S. 423-444
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die Rolle 'sozialer Paten' für weibliche professionelle Karrieren, insbesondere für die 'subjektive' Darstellung und biographische Integration objektiv erfolgreicher Karrieren, die nach sozialstatistischen Merkmalen unwahrscheinlich waren. Am Beispiel der Werdegänge zweier Anwältinnen unterschiedlicher Geburtskohorten und aus unterschiedlichen sozialen Milieus wird analysiert, wie folgenreiche Weichenstellungen ihrer Karrieren, das heißt Entscheidungen, Erfolge und 'Leistungen' von den Anwältinnen berichtet und interpretiert werden. Als dominantes Darstellungsmuster zeigt sich ein 'Rekurs auf soziale Paten'. Männliche Familienangehörige sind in beiden Fällen zentrale Patenfiguren. Sie und die übrigen Paten sichern im einen Fall Nachhaltigkeit und Konsequenz des beruflichen Werdegangs, im andern fungieren sie eher als 'Schrittmacher'. Diese Varianten lassen einen Zusammenhang mit der Generationszugehörigkeit und dem Herkunftsmilieu der Anwältinnen erkennen. Abschließend werden Divergenzen und Konvergenzen mit anderen Konzepten sozialer Patenschaft, dem Konzept des Mentors, sowie 'weiblichen Erzählmustern' diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article examines the role of 'social godfathers' in female professional careers, especially for the 'subjective' representation and biographical integration of objectively successful careers, which were unlikely, according to social statistical characteristics. The careers of two female lawyers, coming from different birth cohorts and from different social milieus are analyzed as illustrating the way, in which the lawyers report and interpret far-reaching turning points of their careers, that is to say decisions, successes and 'achievements'. 'Reference to social godfathers' shows itself as a dominant representation pattern. In both cases male family members are central godfather figures. Together with the rest of the godfathers they assure persistence and consequence in one of the cases, whereas they function rather as 'pacemakers' in the other case. These variants show a connection to the generation and to the social milieu, from which the female lawyers come. In the concluding part, the paper discusses divergences and convergences with other concepts of social godfathership, with the concept of mentor and with 'female representation patterns'." (author's abstract)
Schlagwörter:Berufsverlauf; Karriere; Jurist; Akademikerin; Rechtsanwalt; soziale Unterstützung; Familie
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Räumliche Mobilität und Karriere : Mobilität von WissenschaftlerInnen in Österreich
Titelübersetzung:Spatial mobility and career : mobility of male and female scientists in Austria
Quelle: Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 15), 2002. 355 S.
Inhalt: "Die Mobilität in der Wissenschaft wird in Zeiten der Internationalisierung und im Zuge der Europäischen Union auch für die österreichischen Universitäten immer bedeutender. Die vorliegende Studie analysiert das Verhältnis von Mobilität und universitärer Karriere, wobei der Fokus auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede gerichtet ist: ist die Bereitschaft zur Mobilität bei Frauen und Männern verschieden und gibt es geschlechtsspezifische Auswirkungen dieser Mobilität auf die Universitätslaufbahn? Die Autorinnen interviewten Lektorinnen, Assistentinnen und Professorinnen aller Universitäten in Österreich, um die vielfältigen Bedingungen je Region, Disziplin und beruflicher Position zu berücksichtigen. Neben dem Stellenwert, den die Universitätslehrenden der Mobilität beimessen, beleuchtet diese Untersuchung auch die konkreten Rahmenbedingungen, die die Mobilität positiv oder negativ beeinflussen." (Autorenreferat)
Quelle: Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 12), 2002. 174 S.
Inhalt: "Die vorliegende Studie versteht sich als sozialanthropologischer Beitrag zu wissenschaftlich und hochschulpolitisch relevanten Diskussionen um die Umsetzung von Geschlechterdemokratie im wissenschaftlichen Feld in Österreich. Insbesondere geht es um die Sichtbarmachung und Analyse der Mechanismen und sozialen Praktiken im akademischen Feld, die Frauen, aber auch frauenspezifische/feministische Inhalte ein- bzw. ausschließen. Dazu wurden eine statistische Erhebung unter Absolventinnen von zwei zu vergleichenden Studienrichtungen der Universität Wien durchgeführt, weiters Interviews mit Wissenschafterinnen sowie Feldstudien (teilnehmende Beobachtung) auf den Instituten dieser Studienrichtungen. Eine Intention des Forschungsunternehmens ist es, den Grenzmarkierungen zwischen 'innen' und 'außen' sowie von spezifischen Konstruktionen von sozialen Differenzen zwischen Frauen nachzugehen. Gezeigt wird, wie Brüche und Kontinuitäten im akademischen Werdegang von Wissenschafterinnen durch race, class, gender, generation und obligations in ihren Überschneidungen und Durchkreuzungen geprägt sind, und welche Beziehung zwischen staatlich verordneten Maßnahmen und den tatsächlichen sozialen Praktiken besteht. Exemplarisch für das universitäre Feld in Österreich stehen zwei Studienrichtungen der Universität Wien, die sich in ihrer geschlechtsspezifischen Strukturierung stark voneinander unterscheiden. Dies sind für die naturwissenschaftliche Fakultät die Physik und für die Kultur und sozialwissenschaftliche Richtung die Völkerkunde. Diese beiden Studienrichtungen werden in Hinblick auf unterschiedliche Karriereverläufe von Wissenschafterinnen untersucht. Dabei konzentrieren wir unsere Erforschung der Ein- und Ausschlussmechanismen von Frauen und frauenspezifischen Inhalten in die bzw. aus der Universität auf die Fragestellung der Zusammenhänge zwischen der Einführung der Sonderfinanzierung für frauenspezifische und feministische Lehrveranstaltungen seit dem Jahre 1982 (der so genannte 'Frauentopf') und den Ein- und Ausschlüssen von forschenden und lehrenden Frauen. Grundsätzlich verdeutlicht die durchgeführte Analyse, dass trotz frauenfördernden Maßnahmen in beiden Studienrichtungen - bei allen Unterschieden in der Bedeutung von Maßnahmen zur Herstellung der Geschlechterdemokratie sowie von Maßnahmen zur Förderung frauenspezifischer/feministischer Inhalte - in den beiden Studienrichtungen von institutioneller Integration von Frauen sowie von frauenspezifischen/feministischen Inhalten nur als 'Randphänomen' gesprochen werden kann. Frauenforschung/feministische Forschung wird nahezu ausschließlich von 'freien' Wissenschafterinnen betrieben, deren soziale und ökonomische Absicherung größtenteils nicht gegeben ist. Dem gegenwärtigen, nahezu alles beherrschenden 'Zwang zur Ökonomisierung' stehen die äußerst unsicheren ökonomischen und sozialen Bedingungen, unter denen hochqualifizierte Wissenschafterinnen arbeiten und leben müssen, gegenüber. Die Prekarität der Arbeits- und Lebensbedingungen von Wissenschafterinnen zeigt sich in der Form der Dienstverhältnisse - es gibt kaum Wissenschafterinnen in unbefristeten Dienstverhältnissen - wie auch im Einkommen. Aufgrund der an der Universität vorherrschenden paternalistischen Strukturen führen derzeit aber selbst frauenfördernde Maßnahmen nur mit Unterstützung durch eine 'mächtige' Person in einem Mentorinnenverhältnis zu einer 'realen' Integration von Frauen in die institutionalisierte Wissenschaft und damit zu einem ausgeglichenerem Geschlechterverhältnis im österreichischen akademischen Feld. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird abschließend eine Reihe politikrelevanter Vorschläge zur Förderung der Geschlechterdemokratie, aber auch zur Integration von feministischen Inhalten in der bzw. in die Wissenschaft präsentiert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Plagiatorin, verkanntes Genie, beseelte Frau? : von der schwierigen Annäherung an die erste deutsche ordentliche Professorin
Titelübersetzung:Plagiarist, unrecognized genius, inspired woman? : the difficult approach to the first proper German female professor
Autor/in:
Szöllösi-Janze, Margit
Quelle: Wirtschaft & Wissenschaft, Jg. 8 (2000) H. 4, S. 40-48
Inhalt: "Der berufliche Lebensweg der ersten deutschen Ordinaria, Baronesse Margarethe aus dem deutschbaltischen Generalsgeschlecht der Wrangells (1877-1932), war in vielerlei Hinsicht außerordentlich. Doch ist es aus verschiedenen Gründen schwierig, die historische Wahrheit hinter den wuchernden Legenden und Mythen auszumachen. Dass die Agrikulturchemikerin 1923 zur Leiterin des Instituts für Pflanzenernährung an der württembergischen Universität Hohenheim berufen wurde, kann allerdings kaum - wie der vorliegende Beitrag zeigt - als ein Beispiel für neue Karrieremöglichkeiten von Wissenschaftlerinnen in der Weimarer Republik gelten, sondern es ging um Macht, Geld und Prestige." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Negotiating the glass ceiling : careers of senior women in the academic world
Herausgeber/in:
David, Miriam; Woodward, Diana
Quelle: London: Falmer Press, 1998. VI, 216 S.
Inhalt: "Why is it that in many universities the number of women professors can literally be counted on the fingers of one hand, while the men number in the hundreds? Why are women academics so relatively disadvantaged and men so firmly in control?In an attempt to find answers to these questions, Negotiating the Glass Ceiling gathers together the unique personal reflections of sixteen eminent women working in higher education across the world. These reflections document some of the changing patterns of women's lives in higher education since the war, a time of massive social change within higher education itself, as well as in women's lives outside higher education. They also illustrate that the changes that have occurred have been hard won and not without consequencesfor the women involved. The book is divided into three sections. The first four accounts provide an international perspective, followed by six pioneering women's accounts of transforming academe. The last section contains varied accounts of women still developing their careers in the 'man-centred university' sector. All these stories bear witness to the wide tapestry of cultural, socio-economic andeducational change and how they have been experienced within the field of higher education by this unique blend of challenging women. As we move towards the millenium, what lessons can we draw about the future from them?" (authors' abstract)