Inhalt: Der Beitrag diskutiert die Frage, wie die Konversion wissenschaftlicher Leistung in Anerkennung funktioniert und welche geschlechtsspezifischen Unterschiede damit im Belohnungssystem erzeugt werden. Mit ihrem programmatischen Titel Matilda-Effekt nimmt die Autorin auf Robert K. Mertons Klassiker vom Matthäus-Effekt Bezug. Der Begriff "Matthew Effect", wie ihn Merton 1968 prägte, bezieht sich auf Matthäus 13;12, in dem es um die unverhältnismäßige Anerkennung geht, die bereits bekannten oder gut situierten Personen gezollt wird. Das Phänomen gilt für die Autorin auch für die Existenz von Frauen in der Wissenschaft. Der Amerikanerin Matilda J. Gage aus New York am ehesten die Ehre zu, ihren Namen dem Phänomen zu leihen, das sie als erste in Worte gefasst hat, dem "Matilda-Effekt". Die Aufdeckung dieses jahrhundertealte Phänomen soll dazu beitragen, dass Wissenschaftlerinnen eine ausgewogenere Geschichte und Soziologie der Wissenschaft betreiben, die nicht nur die "Matildas" nicht länger vernachlässigt, sondern auch noch weitere von ihnen ins Gedächtnis ruft. (ICA2)
Schlagwörter:Merton, Robert King; Benachteiligung; Gleichberechtigung; Diskriminierung; Leistungsfähigkeit; Wissenschaftssoziologie; historische Entwicklung; USA; Nordamerika; Matthäus-Effekt
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag