Gleichheit oder Differenz? : Theorien zur höheren Mädchenbildung
Titelübersetzung:Equality or difference? : theories concerning higher education for girls
Autor/in:
Kleinau, Elke
Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 113-128
Inhalt: Der vorliegende Beitrag geht auf die bildungstheoretischen Diskussionen in Deutschland im ausgehenden 19. Jahrhundert ein, welche sich um die Institutionalisierung des Differenz- bzw. des Gleichheitsprinzips in der höheren Mädchenbildung drehten. Die Debatte war vor allem durch berufspolitische Auseinandersetzungen zwischen den Interessenverbänden der männlichen Oberlehrer und dem 'Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein' (ADLV) bestimmt. Die kontroversen Bildungsentwürfe werden erstens am Beispiel der Theorie der Geschlechterdifferenz von Helene Lange, als Vorsitzende des ADLV, aufgezeigt. Zweitens werden die reformpädagogischen Vorstellungen des Leipziger Mädchenschuldirektors Hugo Gaudig vorgestellt. Im dritten Beispiel wird die radikale Position von Hedwig Kettler beschrieben, welche das Gleichheitsprinzip forderte und den 'Deutschen Frauenverein Reform' gründete. Die Diskussionen um die höhere Mädchenbildung wurde weniger von den akademischen Pädagogen, sondern vorwiegend von den in der Schulpraxis erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern geführt. Durchsetzen konnte sich um die Jahrhundertwende der gemäßigte Flügel der Frauenbewegung um Helene Lange. (ICI)
Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung : Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart
Titelübersetzung:History of the education of girls and women : volume 2: from the period between 1815 and the March Revolution of 1848 to the present day
Herausgeber/in:
Kleinau, Elke; Opitz, Claudia
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996. 680 S.
Inhalt: "Die zweibändige 'Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung' zeichnet erstmals in Text und Bild sowohl die institutionalisierten Formen der Mädchen- und Frauenbildung nach wie auch die Entwicklungen und Verhältnisse der Zeit vor 1800. Band 2 befaßt sich mit dem 19. und 20. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert gewinnen Frauen zum ersten Mal Anschluß an die verschiedenen politischen und sozialen Bewegungen. Sie gründen regionale und überregionale Frauenvereine, die sich auf dem Gebiet der Mädchen- und Frauenbildung engagieren. Die 1848er Revolution ist zugleich die Geburtsstunde der frühen deutschen Frauenbewegung, die sich die Verbesserung der Mädchen- und Frauenbildung zum Ziel gesetzt hat. Die Frauen kämpften um den Zugang zur höheren Schulbildung und zum Universitätsstudium. Anschaulich wird die Situation der ersten Studentinnen und Hochschullehrerinnen dargestellt und die Frage untersucht, welche Möglichkeiten beruflicher Anwendung von Bildung es für Frauen gab. Und auch die Geschichte des Lehrerinnenberufs bis hin zur Situation von Wissenschaftlerinnen im heutigen Wissenschaftsbetrieb wird in den Blick genommen." (Autorenreferat)
Quelle: Fachkongreß "Frauen und Schule"; Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung, Bd. 19), 1992. 355 S.
Inhalt: Das Sammelwerk will keinen systematischen Abriß der aktuellen Frauenschulforschung geben. Die Beiträge verstehen sich jedoch als Einblick in den gegenwärtigen Stand dieser Forschungsdisziplin, sie greifen den feministischen Diskurs um Gleichheit und Differenz der Geschlechter auf und führen die aktuelle Koedukationsdebatte weiter. Ziel der Autorinnen ist es, den Blick nicht nur auf Frauen und Mädchen zu richten, sondern auch Jungen und Männer in die theoretische Konzeption mit einzubeziehen. Beschreibend, zum Teil als Erfahrungsbericht praktischer Bildungsarbeit, geht es um Fragen der Berufsorientierung und Zukunftsplanung von Mädchen, um Aspekte einer Schulreform und Schulentwicklung aus feministischer Sicht und um Überlegungen zur Geschlechterdifferenz und Koedukation in der Schule. Im Bezug auf Technik und Naturwissenschaft, vor allem Physik, wird die Frage einer weiblichen Perspektive diskutiert. Ausführungen zum Thema Medienrezeption von Mädchen und konkrete Vorschläge für die Gestaltung und Analyse des Unterrichts ("Geschlecht und Wertevermittlung") schließen den Band ab. (rk)