Vom Geschlechterverhältnis in der Weiterbildung zum "Gender-Training" : Entwicklungen der Geschlechterthematik
Titelübersetzung:From the gender relationship in further education to "gender training" : developments in gender themes
Autor/in:
Derichs-Kunstmann, Karin
Quelle: Frauenweiterbildung: innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Elisabeth de Sotelo (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung), 2000, S. 112-134
Inhalt: Die Gender-Perspektive in der Frauenforschung stellt einen Perspektivenwechsel der Frauenforschung dar, der auch in Forschung und Praxis der Erwachsenenbildung seit Beginn der 90er Jahre eine zunehmende Rolle spielt. Dabei wurde zuerst das Geschlechterverhältnis in den Einrichtungen der Weiterbildung zum Thema gemacht. Das bezog sich sowohl auf die Beschäftigten in den Institutionen der Weiterbildung als auch auf die Teilnehmenden. In der Nachfolge der Koedukationsdebatte in der schulischen Forschung wurde die Interaktion zwischen Frauen und Männern in der Erwachsenenbildung untersucht. Zunehmend bezieht sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre die Diskussion um das Geschlechterverhältnis auch auf die Inhalte der Weiterbildung. Es ist vom Geschlechterdialog die Rede, aber auch von Gender-Training. Die Berücksichtigung der Geschlechterperspektive bei der Auswahl und Formulierung von Inhalten der Bildungsarbeit sowie die Entwicklung einer geschlechtsgerechten Didaktik werden gefordert. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Mentoring und Training
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Entwicklungslinien feministischer Erwachsenenbildung in Österreich
Titelübersetzung:Development trends in feminist adult education in Austria
Autor/in:
Hojnik, Sylvia
Quelle: Frauenweiterbildung: innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Elisabeth de Sotelo (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung), 2000, S. 204-217
Inhalt: Der Beitrag geht Entwicklungs- und Verbindungslinien der Volksbildung, Erwachsenenbildung, Weiterbildung und der Frauenbewegung und Frauenbildung in Österreich nach. Dabei werden unterschiedliche Strömungen, Richtungen und bildungspolitische Zielsetzungen und deren Einfluss auf die aktuelle Situation der Frauenbildung/feministischen Erwachsenenbildung untersucht. Einzelne Beispiele aus der universitären, berufsbildenden, allgemeinen und regionalen Bildungspraxis werden dargestellt, um einen Eindruck von der Bandbreite der Frauenbildung in den letzten Jahren zu vermitteln: Frauensommeruniversitäten, Netzwerk für Berufsausbildung (nowa), Frauenservice Graz, regionale Bildungsarbeit und Ausbildungslehrgänge. Die genannten Beispiele zeigen insgesamt, wie differenziert und professionell die Bildungsarbeit für Frauen geworden ist. Trotzdem ist die Entwicklung der Situation der Frauen in Österreich widersprüchlich. Der Frauenanteil der Erwerbslosen steigt ständig, was verhindert, dass Frauen ökonomisch unabhängig sind. Bildungsarbeit sollte darauf abzielen, die patriarchalischen Lebens- und Denkformen zu verändern und dazu beitragen, im privaten wie im öffentlichen Leben Handlungsalternativen zu entwickeln, die es Frauen ermöglichen, selbstbewusst in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu partizipieren. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenbildungsarbeit in der Weiterbildung
Titelübersetzung:Women's educational activities in further education
Autor/in:
Derichs-Kunstmann, Karin
Quelle: Frauenweiterbildung: innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Elisabeth de Sotelo (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung), 2000, S. 70-90
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entstehung und die Konzeptionen der Frauenbildungsarbeit in den 70er Jahren, zur Konsolidierung und Ausdifferenzierung der Frauenbildungsarbeit in den 80er Jahren und zur Situation der Frauenbildungsarbeit in den 90er Jahren unter besonderer Berücksichtigung der deutsch-deutschen Wende und des veränderten Nachfrageverhaltens von Teilnehmerinnen. Während es in den 80er Jahren zu einer Ausweitung der Frauenbildungsarbeit vor allem im Bereich der beruflichen Bildung gekommen war, befindet sich Frauenbildungsarbeit in den 90er Jahren in einem Prozess der Entgrenzung. Darüber hinaus befindet sie sich auch im durch fortschreitende Ökonomisierung hervorgerufenen Prozess der Umstrukturierung von Erwachsenenbildung insgesamt. Eine wichtige Perspektive der Frauenbildungsarbeit am Ende der 90er Jahre ist daher vor allem die Selbstreflexion darüber, wer ihre Adressatinnen sind und welches ihre Ziele, ihre gesellschaftliche Funktion und ihr Selbstverständnis in Zukunft sein könnte. (ICH)
Schlagwörter:Weiterbildung; Bildungsziel; Theorie-Praxis; Gleichheit; Gleichberechtigung; Feminismus; Frauenbewegung; politische Bildung; Emanzipation; Chancengleichheit; Erwachsenenbildung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Sonderweg der deutschen Frau : die Bildungskonzepte der ersten deutschen Frauenbewegung und ihre Rahmenbedingungen
Titelübersetzung:The special way of German women : the education concepts of the first German women's movement and their general conditions
Quelle: Frauenweiterbildung: innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Elisabeth de Sotelo (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung), 2000, S. 32-48
Inhalt: Aus geschlechtsspezifischer Perspektive untersucht der Beitrag die Geschichte und Beschaffenheit der "Frauenbildung". Dabei wird zunächst eine Überblick über die derzeitige Forschungssituation zur historischen Frauenbildung gegeben, an die sich eine Betrachtung der Zeiträume von 1890-1918 (Kaiserreich) und 1919-1933 (Weimarer Republik) anschließt, die die damaligen Bemühungen zur Institutionalisierung von Frauenbildung skizziert. Die abschließenden Überlegungen beziehen sich auf Ausblick und Aufgaben einer historischen Frauenbildungsforschung, die sich aus der historischen Erwachsenenbildung allein nur schwer rekonstruieren lässt. Daher ist es die Aufgabe der Frauenbildungsforschung, bisheriges Quellenmaterial gewissermaßen gegen den Strich zu lesen, d.h. Institutionen hinsichtlich der Frage zu untersuchen, welche Angebote für Frauen bestanden oder ausschließlich von Frauen besucht wurden, sowie Autobiographien, Briefe und Tagebüchern von Frauen in die Rezeption mit einzubeziehen. (ICH)
Schlagwörter:Weiterbildung; Weimarer Republik; Deutsches Reich; Gleichheit; Gleichberechtigung; Bildungschance; Frauenbewegung; politische Bildung; Emanzipation; Chancengleichheit; Erwachsenenbildung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Impulse in der Frauenweiterbildung
Titelübersetzung:Feminist impetus in further education of women
Autor/in:
Sotelo, Elisabeth de
Quelle: Frauenweiterbildung: innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Elisabeth de Sotelo (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung), 2000, S. 15-31
Inhalt: Anhand einer historischen Betrachtung der Bildungsziele der verschiedenen Etappen und Strömungen der Frauenbewegung, die unterschiedliche Richtungen und Schwerpunkte aufweisen, gibt der Beitrag Hinweise zur Konzeptionierung und Beurteilung heutiger Entwürfe von Frauenbildungsprogrammen. Die feministische Reflexion kann an den gesamtgesellschaftlichen Veränderungen des letzten Jahrzehnts nicht vorbeigehen. Die komplexe Analyse der besonderen Situation der Frauen führt zu einer Reihe von Veränderungsansätzen. Bildungs- und Weiterbildungsangebote kennzeichnen sich durch eine Fülle von Richtungen. Während die Frauenbewegung heute nicht mehr die Rolle spielt, die sie in den 60er und 70er Jahren innehatte, ist jedoch die feministische Reflexion aus ihrer marginalen gesellschaftlichen Position aufgestiegen und zu einem festen Bestandteil in politischen, sozialen und wissenschaftlichen Institutionen und in der Weiterbildung geworden. Damit ist der Weg frei für neue Fragestellungen und der Blick frei für die Leistungen früherer Frauengenerationen in allen Bereichen. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenweiterbildung : innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen
Titelübersetzung:Further education of women : innovative theories of education and critical applications
Herausgeber/in:
Sotelo, Elisabeth de
Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung, Bd. 4), 2000. 243 S.
Inhalt: "In den 15 Beiträgen des Sammelbandes werden historische Traditionslinien, innovative Ansätze sowie beispielhafte Anwendungsbereiche dokumentiert und reflektiert. Den Ausgangspunkt der Überlegungen stellt die Kluft dar, die zwischen den zahlreichen Aktivitäten und Projekten im Bereich der Frauenbildung und dem vielfach konstatierten Mangel an theoretischer Durchdringung und systematischer Integration konzeptioneller Fragen besteht. Die Autorinnen untersuchen in facettenreicher Form Ziele, Inhalte, Orientierungen und Verortungen der Frauenweiterbildung. Die besondere Leistung des Bundes liegt in der Zusammenstellung transdisziplinärer Zugänge, mittels derer eine theoretische Aufarbeitung der inzwischen etablierten Praxis der Frauenbildung in größerem Umfang ermöglicht wird. Analytische Dimensionen sind die nach wie vor aktuellen Polaritäten von 'privat und politisch', 'Gleichheit und Differenz der Geschlechter', 'Individuum und soziale Struktur' sowie 'Theorie und Praxis', wobei bereits erschlossene Potentiale und in Zukunft zu nutzende Chancen ebenso Berücksichtigung finden wie noch immer vorhandene Restriktionen im Hinblick auf die gesellschaftliche Gleichberechtigung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Elisabeth de Sotelo: Feministische Impulse in der Frauenweiterbildung (15-31); Ingeborg Schüßler, Maike Eggemann, Sabine Hering: Der Sonderweg der deutschen Frau - Die Bildungskonzepte der ersten deutschen Frauenbewegung und ihre Rahmenbedingungen (32-48); Wiltrud Gieseke: Politische Frauenbildung (49-55); Heike Kahlert: Gleichheit und Differenz. - Emanzipationsstrategien in ihrer Bedeutung für die Frauen(weiter)bildung (56-69); Karin Derichs-Kunstmann: Frauenbildungsarbeit in der Weiterbildung (70-90); Marianne Friese: Feministische Studien auf dem Weg zur Profession: Neuerungen der Frauenforschung durch Institutionalisierung (93-111); Karin Derichs-Kunstmann: Vom Geschlechterverhältnis in die Weiterbildung zum 'Gender-Training'. Entwicklungen der Geschlechterthematik (112-134); Angela Franz-Balsen: Die Konferenz von Rio. Herausforderung für die Bildung von Frauen (135-149); Gerhild Brüning: 'Nicht alle Frauen müssen sich ändern, sondern die Strukturen.' Berufliche Weiterbildung von Frauen in den neuen Bundesländern (150-160); Veronika Fischer: Interkulturelle Frauenbildung (161-177); Gisela Steenbuck, Verena Bruchhagen: Die Dortmunder Frauenstudien - Leitgedanken zur Curriculumentwicklung zwischen Praxisorientierung und Zielgruppenorientierung (181-191); Martina Freund: Horizonte erweitern und neue Wege eröffnen. Zur Bedeutung von Weiterbildung in Individualisierungsprozessen nichtberufstätiger Frauen (192-203); Sylvia Hojnik: Entwicklungslinien feministischer Erwachsenenbildung in Österreich (204-217); Angela Venth: Gesundheitsfördernde Frauenweiterbildung (218-226); Nieves Alvarez, Michaela Rißmann: Frauenbildungsarbeit in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (227-239).
Inhalt: Die Studie untersucht einen anerkannten Modellversuch zur wissenschaftlichen Weiterbildung für Hausfrauen, dem das Konzept "Frauenstudien" auch für externe Gruppen zugrundeliegt. Das wissenschaftliche Weiterbildungsangebot für Hausfrauen dient dem Zweck, bei der Aufnahme eines Studiums in anderen Weiterbildungsinstitutionen Bildungsarbeit nachweisen zu können. Die wichtigsten angestrebten Tätigkeitsfelder sind Institutionen und Organisationen der Erwachsenenbildung, der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, Unternehmen, Verwaltungen und der Medien. Die Aufklärung benachteiligender Strukturen, die Schaffung von Gleichberechtigung fördernden Bedingungen und somit die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen sind das Ziel emanzipatorischer Frauenarbeit. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)