Ein Innovationssystem der Europäischen Union? : Potentiale und Grenzen supranationaler Innovationssysteme
Titelübersetzung:An innovation system of the European Union? : potential and limits of supranational innovation systems
Autor/in:
Paasi, Marianne
Quelle: Innovationssysteme: Technologie, Institutionen und die Dynamik der Wettbewerbsfähigkeit. Birgit Blättel-Mink (Hrsg.), Alexander Ebner (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 267-279
Inhalt: Der Ausbau eines gemeinsamen europäischen Innovationssystems ist eine dringende Aufgabe, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen (weiterhin) zu gewährleisten. Aufgrund der verschiedenen ökonomischen, administrativen und politischen Eigenschaften des europäischen Innovationssystems ist dies keine leichte Aufgabe. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass und wie sich die Europäische Kommission mit ihrem aktuellen innovationspolitischen Ansatz die erneuerte Lissabon-Strategie zunutze macht, eine auf mehreren Ebenen angesiedelte und mehrere Politikbereiche umfassende Innovationspolitik zu implementieren. Dieser innovationspolitische Ansatz versucht, bestimmte Politikbereiche zu priorisieren, jedoch ohne dabei die getroffene Auswahl strategisch zu begründen. Anderseits sind wichtige Bereiche wie Forschung, Bildung oder Finanzierung nicht stark genug miteinander integriert. Zudem fehlt ein adäquater Ansatz zur Rolle innovationsrelevanter Institutionen und systembildender Politikinstrumente bei der Nutzung von Externalitäten, die aus der europäischen Forschungs- und Innovationspolitik heraus entstehen können. Eine effektive europäische Innovationspolitik benötigt daher insgesamt eigene Governance-Strukturen, die die bestehenden Implementierungsoptionen auf mehreren Ebenen und in mehreren Politikbereichen organisieren. (ICA2)
Der Lissabon-Prozess: Anspruch und Realität : Forschung und Entwicklung in Nordrhein-Westfalen
Titelübersetzung:The Lisbon process: vision and reality : research and development in North Rhine-Westphalia
Autor/in:
Lageman, Bernhard; Schmidt, Christoph M.; Engel, Dirk; Rothgang, Michael
Quelle: Berlin: Duncker & Humblot (Schriften des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung Essen, 82), 2008. 197 S.
Inhalt: Mit der im Jahre 2000 verabschiedeten Lissabon-Strategie reagierte der Europäische Rat auf das im Vergleich zu den USA geringe Wachstum der europäischen Volkswirtschaften - eine Entwicklung, die besonders auf technologischen Zukunftsfeldern als bedenklich eingestuft wurde. Im Rahmen der Lissabon-Strategie sollte nun die technologische Innovationskraft der Gemeinschaft durch erhöhte Anstrengungen in Forschung und Entwicklung gestärkt und damit Wachstum und Beschäftigung generiert werden. Dafür verlangte das ebenfalls im Jahr 2000 beschlossene Barcelona-Ziel von den Mitgliedsländern bis zum Jahre 2010 Investitionen in die Forschung in Höhe von jeweils drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts. In weiten Teilen der EU besteht bis heute allerdings eine große Diskrepanz zwischen diesen Zielen und der wirtschaftlichen Realität. Die Autoren unterstützen nun die Forderung der EU-Kommission unter Barroso nach der endgültigen Umsetzung der Ziele und überprüfen diese anhand der technologischen Leistungsfähigkeit Nordrhein-Westfalens. Im Zentrum ihrer Analyse stehen dabei die Ursachen des Rückstands von Nordrhein-Westfalen gegenüber den süddeutschen Bundesländern und dessen Rückwirkung auf seine zukünftige wirtschaftliche Entwicklung sowie die Handlungsoptionen der Politik in Hinblick auf das Barcelona-Ziel. Ferner reflektieren sie die ihrer Meinung nach durch die ökonomische Innovationsforschung bisher nur teilweise beantwortete Frage nach der generellen Steuerbarkeit von volkswirtschaftlichen, regionalen oder sektoralen Innovationsprozessen. Abschließend werden die Zusammenhänge von staatlicher Innovationsförderung und wirtschaftlichem Wachstum, das sich auch in mehr Beschäftigung niederschlagen sollte, kritisch überprüft. Die Autoren erreichen dabei nach eigener Einschätzung die wissenschaftlichen Grenzen auf dem Gebiet der 'Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge' (21). (ZPol, NOMOS)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
"Mehrwert" und Gemeinwohl in der europäischen Forschungs- und Technologiepolitik
Titelübersetzung:"Surplus value" and common good in European policy on research and technology
Autor/in:
Kaiser, Robert
Quelle: Europäisches Gemeinwohl - historische Dimension und aktuelle Bedeutung: wissenschaftliche Konferenz, Universität Siegen, 24.-25. Juni 2004. Gerold Ambrosius (Hrsg.), Peter Schmitt-Egner (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe des Instituts für Europäische Regionalforschungen), 2006, S. 167-182
Inhalt: Der Beitrag arbeitet heraus, dass sich die Definition und die Durchführung von Maßnahmen zur Erreichung eines europäischen "Mehrwerts" in der Forschungs- und Technologiepolitik in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen insbesondere öffentlicher Akteure auf nationalstaatlicher und europäischer Ebene vollziehen. Dieses Spannungsfeld von Interessen lässt sich mit den Stichworten des Wettbewerbs, der Kohärenz und der Kohäsion umreißen. Diese Interessen stehen in vielfacher Hinsicht miteinander im Konflikt. Hierdurch wird erklärbar, warum die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zwar einerseits politische Rahmenbeschlüsse in der europäischen Forschungs- und Technologiepolitik unterstützen, jedoch nicht unbedingt ihre Konkretisierung durch spezifische Programme oder Maßnahmen. Diese Interessengegensätze sind mit der Etablierung des Europäischen Forschungsraums (EFR) und der Lissabon-Strategie zur wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Reform der Europäischen Union im Jahr 2000 größer geworden, da die Europäische Kommission durch die Formulierung eines neuen Ansatzes in der Forschungs- und Technologiepolitik auch eine grundlegende Akzentverschiebung hinsichtlich des "Mehrwertbegriffs" vorgenommen hat. (ICA2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Staatliche Technologieförderung als androzentrisches Politikprojekt : Forschungs- und Technologiepolitik der Bundesrepublik Deutschland und der EU im Vergleich
Titelübersetzung:Government promotion of technology as an androcentric political project : a comparison of the research and technology policy of the Federal Republic of Germany and the EU
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: EU, Geschlecht, Staat. Eva Kreisky (Hrsg.), Sabine Lang (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Wien: WUV-Univ.-Verl., 2001, S. 155-167
Inhalt: In der Forschungs- und Technologiepolitik stellen sich die Sichtbarmachung des Geschlechts und die Offenlegung der verborgenen Männlichkeit ungleich schwerer dar, da dieses Politikfeld nicht explizit die Gestaltung von Geschlechterverhältnissen umfasst. Der Autor nimmt in seinem Beitrag zunächst eine Bestimmung der Kategorie Geschlecht vor, um den Zusammenhang von Staat, Geschlecht und Männlichkeit sowie von Technik, Geschlecht und Männlichkeit genauer zu erfassen. Auf dieser Grundlage wird ein konzeptioneller Rahmen zur Untersuchung des Geschlechts in der staatlichen Forschungs- und Technologiepolitik skizziert, mit dessen Hilfe die Frage beantwortet werden soll, in welchen Dimensionen der Androzentrismus der bundesdeutschen und der europäischen Forschungs- und Technologieförderung zum Ausdruck kommt. (ICI)