Das Ende der gläsernen Decke : die Entwicklung der Geschlechtergleichstellung am Beispiel eines Dienstleistungsunternehmen
Titelübersetzung:The end of the glass ceiling : development of gender equality, using a service enterprise as an example
Autor/in:
Folini, Elena
Quelle: Bern: Haupt, 2007. 321 S.
Details
Inhalt: "Die gläserne Decke bezeichnet die für Frauen kaum durchdringbare Decke zwischen mittlerem und oberem Management von Unternehmen. Obwohl Frauen fast die Hälfte der Arbeitskräfte sowie der Hochschulabsolvierenden in der Schweiz stellen, sind sie in oberen Managementpositionen nach wie vor untervertreten. Aus volks- und betriebswirtschaftlicher Sicht bedeutet die Existenz der gläsernen Decke eine Verschwendung von Humanressourcen. Die Mehrheit der Erklärungen zur geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktsegregation setzt entweder bei der Mikro-Ebene des Individuums oder der makro-strukturellen Ebene der Arbeitsmärkte an. Die Autorin hingegen fokussiert erstens die Meso-Ebene des Unternehmens und analysiert zweitens einen erfolgreichen Gleichstellungsprozess. Elena Folini zeigt, dass Chancengleichheit nur durch direkte Mitsprache der Mitarbeitenden im Unternehmen erreicht werden kann. Partizipation ermöglicht einen fundamentalen Lernprozess, der eine Veränderung kognitiver und normativer Regeln und Routinen zur Folge hat. Die Geschlechterkonnotation von Management kann dadurch überwunden werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gleichstellung; Management; berufstätige Frau; Führungskraft; Unternehmen; tertiärer Sektor; Berufsverlauf; Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit; Chancengleichheit; Förderung; Mitbestimmung; Gender Mainstreaming; Entscheidungsfindung; lernende Organisation; Verhaltenstheorie; Lerntheorie; Lernprozess; Geschlechterforschung; Beschäftigtenstruktur; Emanzipation; Geschlechterverhältnis; Geschlechterverteilung; Personalpolitik; leitender Angestellter; Arbeitsplatzwechsel; Betrieb; Schweiz
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Managing Diversity und Gender Mainstreaming: ein Konzeptvergleich
Titelübersetzung:Managing diversity and gender mainstreaming: a comparison of concepts
Autor/in:
Krell, Gertraude
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 27 (2004) H. 4, S. 367-376
Details
Inhalt: Seit einiger Zeit wird - vor allem von engagierten Praktikerinnen - beim Thema Chancengleichheit die Frage aufgeworfen, ob ein Fokus auf "Gender" überhaupt noch zeitgemäß ist, und es wird gefordert, "Gender" durch "Diversity" bzw. Gender Mainstreaming (GM) durch Managing Diversity (MD) zu ersetzen. Die Autorin stellt vor diesem Hintergrund beide Ansätze zunächst kurz vor, um anschließend einen Konzeptvergleich vorzunehmen. Ob in einer Organisation GM oder MD umgesetzt wird, ist nach ihrer Einschätzung letztlich eine politische Entscheidung und insbesondere auch eine Frage der Akzeptanz der Beteiligten und Betroffenen. Erfahrungen in Unternehmen und Organisationen zeigen, dass MD geeignet ist, einen größeren Personenkreis anzusprechen, und dass von Führungskräften privatwirtschaftlicher Unternehmen MD als modernes Managementkonzept angesehen wird, während GM eher mit Verwaltung und Bürokratie in Verbindung gebracht wird und oftmals überwiegend negative Assoziationen hervorruft. (ICI2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Diskurs; Konzeption; Geschlechterverhältnis; Unternehmen; Organisationen; Politik; Verwaltung; Wirtschaft; Implementation; Chancengleichheit; Managing Diversity
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Leitbilder der Chancengleichheit : zwischen Werte-, Leistungs und Verantwortungsorientierung
Titelübersetzung:Equal opportunity models : between value orientation, achievement orientation and responsibility orientation
Autor/in:
Liebig, Brigitte
Quelle: Wissen, Gender, Professionalisierung: historisch-soziologische Studien. Claudia Honegger (Hrsg.), Brigitte Liebig (Hrsg.), Regina Wecker (Hrsg.). Zürich: Chronos Verl., 2003, S. 131-147
Details
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag werden am Beispiel von Unternehmensleitbildern ausgewählter schweizerischer Grossbetriebe implizite betriebliche Wissensbestände und Visionen zu Geschlechterbeziehungen und Gleichstellung rekonstruiert. Die Analyse macht die in unterschiedliche Diskurse eingebetteten Gleichstellungskonzepte deutlich, auf deren Hintergrund heute in führenden Industrie- und Dienstleistungsunternehmen programmatische Vorstellungen zur Gleichstellung der Geschlechter formuliert werden. In Form schriftlich fixierter Diskurse verdichten sich in ihnen die grundlegenden Werte, die mittel- und langfristigen Ziele sowie die Visionen der Unternehmen auf einige zentrale Dimensionen. Insbesondere geschlechterbezogene Fragestellungen haben in die wenigen empirischen Studien zu "mission statements" bis heute noch keinen Eingang gefunden. Ungeklärt bleibt in diesem Zusammenhang auch, welche kontextuellen Bedingungen progressive Entwürfe von Chancengleichheit möglicherweise begünstigen können. Die vorliegenden Ausführungen nähern sich diesen Fragen an, wobei Teilergebnisse eines umfassenden Forschungsprojekts zu den kulturellen Voraussetzungen der Gleichstellungspolitik in Organisationen vorgestellt werden. (ICA2)
Schlagwörter:Organisation; Unternehmen; Unternehmenskultur; Geschlechterverhältnis; Leitbild; Chancengleichheit; Wertorientierung; Leistungsbewertung; Arbeitsteilung; Verantwortung; Schweiz; Organisationskultur
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Frauenförderung ist Wirtschaftsförderung" : die Geschlechterpolitik der rot-grünen Bundesregierung
Titelübersetzung:"Promotion of women is promotion of economic development" : gender policy of the red-green federal government
Autor/in:
Nohr, Barbara
Quelle: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 23 (2003) H. 44, S. 51-59
Details
Inhalt: Der Titel des Beitrags bezieht sich auf die Parole von Christine Bergmann, die von 1998 bis 2002 rot-grüne Familienministerin gewesen ist. Er zeichnet zunächst nach, in welchem Interpretationsrahmen und mit welchem Hintergrundverständnis Gleichstellungspolitik in den 1970er Jahren die Parlamente Westdeutschlands geprägt hat. Die anschließende Betrachtung der Legislaturperiode 1998-2002 verdeutlicht eine Diskrepanz zwischen der inflationären Verwendung neuer gleichstellungspolitischer Begriffe und den faktischen, gesetzlich fixierten Verbesserungen für Frauen. Insbesondere im Erwerbsleben, bzw. in der Privatwirtschaft prallen feministische Positionen und neoliberale Ideologien krass aufeinander. An zwei Strategien (Total E-Quality und Diversity als Marketing-Strategie) wird verdeutlicht, wie diskurspolitisch eine Abkehr vom "Recht auf gleiche Teilhabe" zugunsten von "Imageverbesserung und ökonomischen Vorteilen" stattfindet. Es wird betont, wie die bedingte Chancengleichheit (Zugang bei gleichen Fähigkeiten und Leistungen) zu ungleichen Ressourcenverteilungen führt und in dieser reduzierten Form als Erfolgsfaktor für die Wirtschaft dient. Dadurch entsteht ein Schaden für die Gleichstellungspolitik, denn Chancengleichheit beschränkt sich dann auf die gerechte Verteilung von Positionen innerhalb der bestehenden Konkurrenzmuster und Hierarchien. (ICH)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Gleichberechtigung; Frauenpolitik; Frauenfrage; Berufstätigkeit; Unternehmen; Hierarchie; Leistung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Chancengleichheit; soziale Ungleichheit; Kostenfaktor; ökonomische Faktoren; Neoliberalismus
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz