Inhalt: "Akademikerinnen in Deutschland heiraten immer seltener und bekommen weniger Kinder. Ist diese Entwicklung auch eine Folge von Identitätsveränderungen, die zurückzuführen sind auf die gesellschaftlichen Veränderungen, die in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Bundesrepublik Deutschland stattfanden? Basierend auf einer Darstellung dieser gesellschaftlichen Veränderungen für das Leben von Frauen, vor allem in den Bereichen 'Bildung und Ausbildung', 'Beruf und Karriere', 'Partnerschaft und Ehe' sowie 'Kinder und Familie', wurde auf der Basis des 'Flensburger Identity Status Interview, FISI' ein Interview entwickelt, um die Identität von Frauen in diesen Bereichen zu erforschen. Die vorliegende Studie beinhaltet 40 Interviews: 20 Probandinnen mit akademischer Ausbildung, die im Zeitraum von 1950-1959 und 20 Probandinnen, die im Zeitraum von 1970-1979 geboren sind. Die Ergebnisse zeigen ein unterschiedliches Bild: In dem Bereich 'Bildung und Ausbildung' hat sich hinsichtlich der Identität der Frauen nur wenig verändert. In dem Bereich 'Beruf und Karriere' gibt es zwar Veränderungen entsprechend den Entwicklungen in der Gesellschaft, diese sind aber nicht in einer statistisch signifikanten Größenordnung. Auffallend ist die hohe Gemeinsamkeit hinsichtlich der geringen Bedeutung des Karriereaspekts. In dem Bereich 'Partnerschaft und Ehe' wurde ebenfalls vor allem eine hohe Übereinstimmung gefunden. Hier blieben die erwarteten Unterschiede aus. Im Gegenteil: Stabile Partnerschaften scheinen für die jüngeren Frauen eine zusätzliche Bedeutung gewonnen zu haben, als absolut notwendige Voraussetzung für die Entscheidung zur Familiengründung. So sind ausschließlich im Bereich 'Kinder und Familie' die Unterschiede in der Identität zwischen den beiden Probandinnengruppen sehr deutlich. Kinder sind bei den jüngeren Frauen sehr wünschenswert, aber eine innere Verpflichtung ist eindeutig geringer ausgeprägt als bei der älteren Frauengruppe. Auch die subjektive Bedeutsamkeit hat abgenommen. In diesem Bereich hat sich die Identität also analog zu den Veränderungen in der Gesellschaft geändert." (Autorenreferat)
Inhalt: "In Germany academicly trained women are less likely to marry and have less children. Is this developemant also a consequence of changes in identity that reflect the changes in society which occured in the 2nd part of the 20th century in the Federal Republic of Germany? In order to explore these changes in society regarding the lives of women, particularly in the areas of 'education and training', 'occupation and carreer', 'relationship and marriage' as well as 'children and family' an interview protocol was developed. These interviews were designed to further explore the identity of women in these areas. The conducted study contains interviews with samples of 40 women with academic training. Of these 40 women, 20 women were born in the time between 1950-1959 and 20 women were born between 1970-1979. The results show different results in each area: In the area of 'education and training' the differences in identity which were found are very small or non-existent. In the area of 'occupation and carreer' some changes which are in correspondence to the changes in society were found but not sufficiently high enough for a statistic significance. Noticeable is the common ground concerning the low importance of becoming a carreerist. In the area of 'relationship and marriage' the found common ground was also mostly impressive. The expected differences didn`t occur. Quite the opposite: solid relationships seem to have gained an added significance for the younger women. An added significance as an absolute necessary condition for deciding to have children. Therefore only in this area significant changes in the identity of the two groups of women could be found. Children are a desirable option for the younger women but they are not as commited and the subjective meaningfulness is not as high as it is for the older women. In this area changes in identity were found and are in correspondence to the changes in society." (author's abstract)
Schlagwörter:Kohortenanalyse; Akademikerberuf; Akademikerin; Wertorientierung; Wertwandel; sozialer Wandel; Partnerbeziehung; Familie; berufliches Selbstverständnis; Kinderwunsch; Frauenbild
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Hochschulschrift