Quelle: Opladen: B. Budrich (Weibliche Adoleszenz und Schule, 2), 2010. 289 S.
Inhalt: Die AutorInnen untersuchen die Erfahrungen von Mädchen und jungen Frauen mit ihren Bildungswegen und (alltäglichen) Bildungsorten. Dabei wird zum einen auf monoedukative Sozialisationskontexte in Schulen und Universitäten eingegangen und zum anderen in den Blick genommen, dass in monoedukativen sowie in koedukativen Lernkontexten neben Geschlecht andere Heterogenitätsdimensionen - wie soziale und kulturelle Herkunft - eine entscheidende Rolle spielen. Im Gegensatz zur aktuellen wissenschaftlichen Fokussierung auf Jungen bzw. junge Männer und deren mangelnden Bildungserfolg konzentriert sich das Buch dezidiert auf aktuelle empirische Studien über Mädchen und junge Frauen in der Adoleszenz. (DIPF/Orig.)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Das Geschlechterthema an einem österreichischen Gymnasium mit monoedukativer Tradition : erste Ergebnisse einer wissenschaftlichen Begleitung
Titelübersetzung:The gender topic at an Austrian secondary school (Gymnasium) with a monoeducational tradition : initial results of evaluation research
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Gender methodologisch: empirische Forschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen. Sylvia Buchen (Hrsg.), Cornelia Helfferich (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 231-246
Inhalt: Wie kann man die Bedeutung, die Geschlecht für die Akteure hat, erforschen, ohne sie von vornherein vorauszusetzen und damit möglicherweise zu reifizieren? Das ist die zentrale Frage der aktuellen Genderforschung und auch Hauptgegenstand des vorliegenden Beitrags. Dazu wird anhand einer laufenden wissenschaftlichen Begleitung des 7. Jahrgangs eines österreichischen Gymnasiums aufgezeigt, wie die Autoren versucht haben, das Problem methodisch zu lösen: nämlich herauszufinden, welche Bedeutung Geschlecht im schulischen Alltag für die Schülerinnen und Schüler hat, "ohne direkt danach zu fragen". Die Aufgabe für die wissenschaftliche Begleitung lautet damit herauszufinden, inwieweit ein "dramatisierender" Kontext (nämlich eine über das Geschlecht definierte Organisationsform, in diesem Fall die Mädchenklasse) eine "Entdramatisierung" von Geschlecht möglich macht, d.h. ob die monoedukative Organisationsform dazu beiträgt, Geschlechterstereotypien zu vermeiden, bzw. Strategien zu entwickeln, diese abzubauen. Eine "Entdramatisierung" durch den "Wegfall" des männlichen Geschlechts lässt sich nicht nachweisen. Monoedukative Kontexte ersparen nicht die Reflexion darüber, welche Bedeutung dem Geschlecht zukommen soll - koedukative Kontexte natürlich auch nicht. Dies begründet insgesamt die Forderung nach einer "reflexiven Koedukation". (ICA2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Koedukation und die Konstruktion von Geschlecht
Titelübersetzung:Co-education and the construction of gender
Autor/in:
Durand-Delvigne, Annick; Duru-Bellat, Marie
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 122-134
Inhalt: Da in Frankreich die Koedukation als selbstverständlich und als Ausdruck sozialen Fortschritts gilt, liegen kaum Untersuchungen darüber vor, welche Vorteile ein nicht-koedukativer Unterricht für Jungen und Mädchen bieten könnte. Die Autorinnen gehen in ihrem Beitrag der Frage nach, was die Koedukation im Hinblick auf Leistungen, Einstellungen und insbesondere für die Verinnerlichung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung bewirkt, wobei sie von einigen experimentellen Studien und Untersuchungen aus dem angelsächsischen Raum berichten. Sie beschreiben die schulischen und psychologischen Auswirkungen der Koedukation sowie die Folgen von geschlechtsheterogenen Kontexten für die Identität und das schulische Verhalten von Mädchen und Jungen. Sie skizzieren ferner die Umrisse einer antisexistischen Pädagogik, in welcher die geschlechtsbedingte Verpflichtung zur Wahl einer bestimmten Lebensweise aufgehoben wird. Wenn Weiblichkeit und Männlichkeit als die subjektive Seite des Herrschaftsverhältnisses zwischen den Geschlechtern begriffen werden, dann bietet die Koedukation eine Gelegenheit zu ihrer "Aufhebung in der Andersheit". (ICI)
Titelübersetzung:The debate concerning coeducation around the turn of the century
Autor/in:
Horstkemper, Marianne
Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 203-218
Inhalt: Die Autorin beleuchtet die zum Teil sehr heftig geführte Debatte zur Koedukation von Mädchen und Jungen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie untersucht den Stellenwert der Koedukation für den Zugang von Mädchen zur formalen Bildung in unterschiedlichen Schulformen, die Argumente für bzw. gegen eine gemeinsame Erziehung und die bildungspolitischen Strategien zur Durchsetzung bzw. Verhinderung von Veränderungen. Ferner beschreibt sie die ersten praktischen Schulerfahrungen bei der Umsetzung von reformpädagogischen Vorstellungen am Beispiel Hamburgs. Die gemeinsame Volksschulbildung von Mädchen und Jungen konnte sich - insgesamt betrachtet - vor allem dann durchsetzen, wenn andere Regelungen aus organisatorischen oder finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden konnten. Durch den historischen Rückblick sollen auch Parallelen und Unterschiede zu den gegenwärtigen Diskussionen um eine Koedukation sichtbar gemacht werden. (ICI)
Geschlechterverhältnisse im Bildungssystem : erörtert am Beispiel der Koedukationsdiskussion
Titelübersetzung:Relationships between the genders in the education system : discussed by means of the coeducation debate
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Spezielle Soziologien. Georg Kneer (Hrsg.), Klaus Kraemer (Hrsg.), Armin Nassehi (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Münsteraner Einführungen : Soziologie, Zugänge zur Gesellschaft), 1995, S. 49-78
Inhalt: Die Autorin zeigt an den Diskussionen um die Koedukation, wie Geschlechter jeweils gesehen werden und welche Rolle der Bildung in der Konstruktion der Geschlechtsverhältnisse zukam. Einleitend stellt sie die historischen Auseinandersetzungen bis zum Beginn der Bildungsreform in den alten Bundesländern vor und beleuchtet für die alte Bundesrepublik den Einführungsprozeß. An den damaligen Pro-Argumenten mißt sie die bis heute gemachten Erfahrungen. Anknüpfend werden die aus der Kritik an der Koedukation formulierten Forderungen nach erneuter Trennung der Geschlechter im Bildungswesen überprüft, insbesondere im Hinblick auf die Naturwissenschaften. Den Vorstellungen von "Erwachsenen" zur Koedukation werden Zitate aus Schüleraufsätzen (n=1031) vom 3. bis zum 13. Schuljahr gegenübergestellt. Trotz ihrer Kritik am koedukativen Alltag plädieren die befragten Schüler nicht für eine Aufgabe der Koedukation. An den Geschlechtsstereotypen selbst müsse angesetzt werden, um positive Veränderungen für Mädchen und Jungen zu bewirken, heißt ein Fazit. Überlegungen zu Perspektiven der Koedukation beenden den Beitrag. (rk)
Schlagwörter:Soziologie; alte Bundesländer; Koedukation; Mädchen; Junge; naturwissenschaftlicher Unterricht; Naturwissenschaft; historische Entwicklung; Geschlechtsrolle; Bildungswesen; Schule
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis