Titelübersetzung:Gender and diversity in the development of technology
Autor/in:
Wolffram, Andrea; Leicht-Scholten, Carmen
Quelle: Innovation durch Chancengleichheit: Chancengleichheit als Innovation. Lothar Schröder (Hrsg.). Hamburg: VSA-Verl., 2008, S. 128-145
Inhalt: In den Gender Studies ist unbestritten, dass Technik nicht geschlechterneutral ist und Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse hat. Umgekehrt wird aber auch die Technikentwicklung durch Geschlechterverhältnisse beeinflusst. Gender Studies in der Technikforschung analysieren dementsprechend die anhaltende Assoziation von Männlichkeit und Technik, in der kulturelle Repräsentationen von Technik zusammenlaufen mit Bildern von Männlichkeit. Es wird danach gefragt, wie sich Einprägungen von Geschlecht in die technische Theorie- und Produktentwicklungen vollziehen. Ziel der Gender Studies ist es u. a., einen "materiellen", symbolischen und strukturellen Wandel in der Technikentwicklung und den Ingenieurwissenschaften anzustoßen, um eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen zu ermöglichen sowie eine gendersensitive Technikentwicklung und -nutzung anzustoßen. Im vorliegenden Beitrag wird exemplarisch an verschiedenen Alltagstechnologien aufgezeigt, wie sich Vorstellungen über die Geschlechter in Technik "einschreiben". Die Ausführungen verdeutlichen, wie Geschlechter- und Chancenungleichheiten in der Gesellschaft hierdurch einerseits aufrechterhalten, aber andererseits auch infrage gestellt werden können. Die Autorinnen ziehen den Schluss, dass letzteres für eine an Chancengleichheit orientierte, innovative Technikentwicklung notwendig ist, und dass zukunftsweisende Technik nur dann entstehen kann, wenn vielfältige Lebensweisen und daraus resultierende Bedürfnisse in realistischerweise zur Kenntnis genommen und bei der Technikentwicklung berücksichtigt werden. (ICA2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung
Titelübersetzung:Relationship between the genders and development of technology
Autor/in:
Schinzel, Britta
Quelle: Dokumentation: wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002. Ursula Paravicini (Hrsg.), Maren Zempel-Gino (Hrsg.). Norderstedt: Books on Demand (Wissenschaftliche Reihe NFFG), 2003, S. 81-95
Inhalt: Die Technik und ihre Produkte haben einen großen Einfluss auf die Gestaltung sozialer Kontexte: Sie können dazu beitragen, soziale und vermittelt auch Geschlechterbverhältnisse zu verfestigen, sie können sie aber auch umgekehrt verändern helfen. Der vorliegende Beitrag versucht dies an Beispielen aus der Informatik zu verdeutlichen. Die Autorin unterscheidet zunächst Ebenen der Analyse bzw. Artefakte.Durch die strukturelle und symbolische Ebene hindurch können sich Forschungen zum Verhältnis von Technik und Geschlecht auf der Ebene der Artefakte ansiedeln (Technology of Gender). Da diese Artefakte wiederum in der sozialen Welt symbolisch und strukturierend wirken, drehen sich so Ursachen und Wirkungen des Verhältnisses von Technik und Geschlecht in einer sich stets erneuernden Schleife des de- und regendering. Für das degendering sollten sich Analyse und Konstruktion auch eng koppeln. Technik und ihre Produkte sind immer ein Ausdruck der Gesellschaft, in der sie entwickelt werden. So ist es nicht überraschend, dass sich auch die Geschlechterverhältnisse in der westlichen Welt innerhalb von Technik abbilden. Die soziale Formung von Technik wird auch als Vergeschlechtlichung der Technik darin fassbar, dass soziale Strukturierungen und Strukturen technologisch rekonstruiert und in Software "eingebacken" werden und dass diese auf ihre soziale Umwelt zurückwirken und alte geschlechtliche Strukturen verfestigen. (ICA2)
Quelle: Norderstedt: Books on Demand (Wissenschaftliche Reihe NFFG, Bd. 2), 2003. 218 S.
Inhalt: "Mit dem zweiten Band seiner wissenschaftlichen Dokumentationsreihe möchte der Niedersächsische Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin die Beiträge und Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Kolloquien einer fachlichen Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Forschungsverbund ist eine forschungsfördernde Einrichtung des Landes Niedersachsen, bundesweit die erste dieser Art. Er wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur 1997 mit einem Fördervolumen von 7,5 Mio. DM für zunächst fünf Jahre eingerichtet und anschliessend bis September 2003 verlängert. In vier Förderrunden konnten 18 Projekte aus Naturwissenschaften, Technik und Medizin zur Förderung empfohlen werden (vgl. Anhang). In diesen Wissenschaftsbereichen, in denen Frauen im hohen Maße unterrepräsentiert sind und androzentrische Sichtweisen vorherrschen, setzt der Forschungsverbund mit seinem Förderprogramm neue Akzente bei der Wissenschaftsentwicklung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis: Regina Becker-Schmidt: Frauen- und Geschlechterforschung in interdisziplinärer Perspektive (17-32); Regina Becker-Schmidt: Women's Studies, Gender Studies and Studies of Gender - based Societal Arrangements in the Natural Sciences, Technology and Medicine (33-41); Irmgard Schultz: Gender and Environment. A look at the debate in Germany (43-55); Ursula Müller: 'Objektivität' und 'Wahrheit' sind komplizierter geworden. Methodologische Probleme und Konsequenzen für die Frauen- und Geschlechterforschung (59-77); Britta Schinzel: Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung (81-95); Margreet Zwarteveen: Dangerous liasons? Exploring how feminists can meet irrigation engineers (97-118); Cecil Crutzen: Dekonstruktion, Konstruktion und Inspiration. Gender in der Informatik (119-132); Sigrid Schmitz: Informationstechnische Darstellung, kritische Reflexion und Dekonstruktion von Gender in der Hirnforschung (133-151); Regina Becker-Schmidt: Innovative Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung (155-166); Mathilde Schmitt, Heide Inhetveen, Ira Spieker: Agrarpionierinnen. Herausforderungen für die Wissenschaftsentwicklung des Ökologischen Landbaus (167-180); Anita Rieder: Angewandte Geschlechterforschung. Beispiele aus der Public Health Praxis (181-189); Gabrielle Hiltmann: KybernEthik? Philosophische Hintergründe und Grenzen der Artifical Life - Forschung (191-200); Jutta Weber: A Computational Universe and Its Living Machines. Rewriting Life and Organisms in Artifical Life Research (201-210).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen, Männer und 100 Jahre QWERTZUIOPÜ : die Tastatur im Spannungsfeld zwischen Technikherstellung, Anwendung und Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Women, men and 100 years of QWERTYUIOPÜ : the keyboard in the field of tension between technology generation, its application and the relationship between the genders
Autor/in:
Buhr, Regina; Buchholz, Boris
Quelle: Berlin (Schriftenreihe / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Technik - Arbeit - Umwelt, Abteilung Organisation und Technikgenese, 96-101), 1996. 45 S.
Inhalt: Thema dieses Beitrages ist die Bedeutung des Geschlechterverhältnisses bei der Entwicklung der Mensch-Maschine-Schnittstelle Tastatur. Aus der Perspektive der Technikgeneseforschung wird ein Bogen geschlagen von Ereignissen, die um die Jahrhundertwende dazu beitrugen, daß die bekanntermaßen ergonomisch völlig ungenügende Konstruktion einer rechteckigen Tastatur mit QWERTY-Buchstabenbelegung zum herrschenden Stand der Technik wurde, bis zu den seit einigen Jahren beobachtbaren Auflösungstendenzen. Entgegen der in der sozialwissenschaftlichen Technikforschung verbreiteten Haltung, technische Artefakte in erster Linie im Kontext des Herstellungszusammenhanges und losgelöst von ihrer Anwendung zu analysieren, steht in dem Beitrag die Wechselwirkung zwischen Herstellung und Anwendung im Mittelpunkt. (hh)