Geschlechterungleichheit in Führungspositionen der deutschen Wirtschaft : Ergebnisse einer Deutungsmusteranalyse
Titelübersetzung:Gender inequality in positions of leadership in German companies : Findings from an empirical study
Autor/in:
Alemann, Annette von
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 3, S. 10-25
Inhalt: "Am Beispiel der Erklärungen und Lösungsvorschläge für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen zeigt der Beitrag, wie sich Deutungsmuster von Spitzenführungskräften auf die Handlungspraxen in Organisationen auswirken. Das Datenmaterial geht auf ein Forschungsprojekt zurück, in dem Interviews mit 54 Spitzenführungskräften aus deutschen Unternehmen und Wirtschaftsverbänden qualitativ ausgewertet wurden. Geschlechterungleichheit wird von den Führungskräften als Kombination aus individuellem Versagen der Frauen und strukturellen Hindernissen gedeutet. Dem liegt die Annahme grundsätzlicher Unterschiede zwischen Männern und Frauen zugrunde. Durch diese Argumentation lassen die Befragten den Eindruck der eigenen Unzuständigkeit für die Geschlechterungleichheit in Organisationen entstehen. Ihre Lösungsvorschläge richten sich in erster Linie an einen unpersönlichen 'Staat' und eine abstrakte 'Gesellschaft'. Staatliche Eingriffe durch gesetzliche Regelungen und Quoten werden jedoch abgelehnt." (Autorenreferat)
Inhalt: "The explanations and solutions for overcoming the under-representation of women in positions of leadership show how the interpretive frames of top managers and company owners affect practices in organizations. The data are based on a research project which analyzed interviews with 54 top executives in German companies and industry associations. The executives interpret gender inequality as a mixture of the individual failure of women and structural obstacles; the underlying assumption is that there are fundamental differences between men and women. By putting forward this line of argument, the interviewees give the impression that they are not responsible for gender inequality in organizations. Their solutions are primarily directed towards an impersonal 'state' and an abstract 'society'. Governmental intervention through legislation and quotas for women are rejected." (author's abstract)
Quelle: Kritische politische Bildung: ein Handbuch. Bettina Lösch (Hrsg.), Andreas Thimmel (Hrsg.). Schwalbach: Wochenschau Verl. (Reihe Politik und Bildung), 2010, S. 229-239
Inhalt: Um die geschlechtsspezifischen Faktoren von Politik zu analysieren, zum Beispiel den Frauenausschluss aus politischen Entscheidungsgremien, das männerbündische Handeln von Politikern oder Frauen benachteiligende politische Maßnahmen, muss der Autorin zufolge danach gefragt werden, auf welche Weise staatliche Normen, Gesetze und Institutionen, also Parlamente, Regierungen und Verwaltungen, aber auch Parteien und Gewerkschaften, Geschlechterungleichheit in Gesellschaft und Politik herstellen bzw. verfestigen. In der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung verschob sich in den letzten 20 Jahren deshalb der Blick auf die Geschlechtlichkeit bzw. die Männlichkeit von politischen Institutionen und Normen. Um Politik als geschlechtlich strukturiertes Feld sichtbar zu machen, stellt die Autorin zunächst dar, was unter Geschlecht in der feministischen Politikwissenschaft verstanden wird. Im Anschluss daran systematisiert sie die geschlechterselektiven Strukturen und Mechanismen in der modernen Politik, um dann die Entwicklung moderner Politik und Staatlichkeit als männliches Terrain herauszuarbeiten. Sie wirft abschließend einen kritischen Blick auf das Politikfeld der Frauen- und Gleichstellungspolitik und geht der Frage nach, ob Geschlechtergerechtigkeit möglich ist. (ICI2)
Geschlechter organisieren - Organisationen gendern : zur Entwicklung feministischer und geschlechtssoziologischer Reflexion über Organisationen
Titelübersetzung:Organize genders - genderize organizations : development of feminist and gender sociology reflection on organizations
Autor/in:
Hofbauer, Johanna; Holtgrewe, Ursula
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 64-81
Inhalt: Der Beitrag stellt zunächst aus der Perspektive der geschlechtersoziologisch orientierten Forschung über Organisationen das "Rationalitätsparadigma" und seine Begründung dar und systematisiert dann die feministischen Überlegungen entlang ihrer Nähe bzw. Distanz zur Annahme der konstitutiven Rationalität moderner Organisationen aus gesellschaftstheoretischer und organisationstheoretischer Sicht. Für die neuere Diskussion werden eine system- und handlungstheoretische Argumentationslinie rekonstruiert. Die These der Autorinnen ist, dass handlungstheoretische Paradigmen in Anlehnung an die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu für die Weiterentwicklung feministischer Organisationsforschung am meisten versprechen. Dieser Ansatz ist jedoch bisher eher auf Professionen und Berufe angewandt worden. Die Ausarbeitung im Hinblick auf die Besonderheiten von Organisationen steht noch am Anfang. Die Frage ist hier, ob Rationalitätsansprüche von Organisationen strategisch beim Wort genommen werden können, um Gleichstellungs- und Anerkennungsansprüchen von Frauen Geltung zu verschaffen, da in den letzten Jahren ist empirisch deutlich geworden ist, in welchem Maße persistente und veränderliche Geschlechterbeziehungen und die Strategien der Akteurinnen von ihren jeweiligen institutionellen und kulturellen Kontexten geprägt sind. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Netzwerke und Organisationen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung: verborgene Mechanismen der Macht
Titelübersetzung:Scientific culture and the gender system: hidden mechanisms of power
Autor/in:
Krais, Beate; Beaufays, Sandra
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 135-151
Inhalt: Die Studie geht der Frage nach, welchen Anteil der Wissenschaftssektor am Verschwinden von Frauen auf den höheren Stufen der Hochschullaufbahn hat. Theoretisch orientiert sich die Beantwortung an P. Bourdieus Ausführungen zu Klassen im sozialen Raum. Empirisch basieren die Befunde auf Interviews und teilnehmender Beobachtung im Rahmen von zwei Forschungsprojekten: (1) Befragungen an neun außeruniversitären Forschungsinstituten mit insgesamt 51 WissenschaftlerInnen und (2) vier Fallstudien zu kompletten Arbeitseinheiten an deutschen Universitäten mit insgesamt 47 WissenschaftlerInnen-Interviews. Die Untersuchung des Prozesses der Anerkennung im wissenschaftlichen Feld gliedert sich in die Betrachtung von vier Aspekten: (1) Wissenschaft als Lebensform, (2) das Konzept der wissenschaftlichen Leistung, (3) Anerkennung und Missachtung in der unmittelbaren Interaktion sowie (4) die Rolle der wissenschaftlichen Mentoren. Die Analyse macht deutlich, dass verschiedene Faktoren zu dem 'akademischen Frauensterben' beitragen. Auch wenn man den Blick allein auf das wissenschaftliche Feld richtet, auf Arbeits- und Zeitstrukturen, auf die Beziehungen und Formen der Kommunikation zwischen den Akteuren, auf die Sitten und Gebräuche der Scientific Community und auf das Selbstverständnis der Wissenschaftler, entsteht ein komplexes Bild des Geschehens. (ICG2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kompaktwissen Gender in Organisationen
Titelübersetzung:Gender compact knowledge in organizations
Autor/in:
Welpe, Ingelore; Schmeck, Marike
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Angewandte Genderforschung, 1), 2005. 183 S.
Inhalt: "Bas Buch führt in das Mainstream-Thema Gender ein. Es deckt den Wissensbedarf der Praxis zu den aktuellen Schlüsselbegriffen des Genderthemas und informiert über anwendungsreife Ergebnisse und bereits erprobte Methoden der Genderforschung in Organisationen. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis von Wirtschaftsunternehmen, der Hochschule und aus Verwaltungen demonstrieren die Anwendung des Genderthemas. Mit den Themen Wirtschaft und Familie, Gender in der Personalführung, Genderlogik und Genderkompetenz in Organisationen schlägt das Buch eine Brücke zwischen Genderforschung und Organisationen und unterstützt die Umsetzung des Genderthemas in modernen Organisationen. Aus dem Inhalt: Schlüsselbegriffe Gender, Genderkonzept, Genderrollen, Genderaspekte Familie, Methoden Gender Mainstreaming, Gender in den Personalprozessen der Unternehmen, Gender-Praxisbeispiele aus Organisationen." (Autorenreferat)
Was ist weiblich - was ist männlich? : Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:What is feminine - what is masculine? : latest information on gender studies in the social sciences
Herausgeber/in:
Vogel, Ulrike
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 157), 2005. 199 S.
Inhalt: "Trotz aller Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung halten sich im Alltagsbewusstsein - bis in die Wissenschaft hinein - hartnäckig Eigenschaftszuschreibungen für Frauen und Männer, die letztlich gängige Geschlechterklischees bestätigen. Um Studierenden, aber auch allen übrigen Interessierten den aktuellen Stand sozialwissenschaftlicher Erkenntnis zur Unterscheidung 'was ist weiblich, was ist männlich' zu vermitteln, kommen in den Beiträgen dieses Bandes acht Repräsentantinnen der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften zu Wort. Carol Hagemann-White, Angelika Wetterer und Regine Gildemeister beziehen sich vor allem auf die Entstehung von Geschlechter-Unterschieden in Interaktionen, Regina Becker-Schmidt und Gudrun-Axeli Knapp auf die Auswirkungen gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse auf Geschlechter-Ungleichheiten und Beate Krais sowie Margareta Steinrucke auf die Konzeptionen Bourdieus zu Ungleichheiten auch unter den Geschlechtern. Sigrid Metz-Göckel beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Rekrutierung weiblicher Eliten. Das Buch bietet einen Zugang zu Erkenntnissen über Gleichheiten und Ungleichheiten unter den Geschlechtern und durch die zahlreichen Literaturhinweise Möglichkeiten zur weiteren Vertiefung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Vogel: Einleitung (9-31); Carol Hagemann-White: Geschlecht als kulturelle und soziale Praxis - aktuelle Fragen zwischen Sozialisation und Biologie (32-47); Angelika Wetterer: Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen - Facetten schwieriger Vermittlungen (48-70); Regine Gildemeister: Gleichheitssemantik und die Praxis der Differenzierung: Wann und wie aus Unterscheidungen Unterschiede werden (71-88); Regina Becker-Schmidt: Von soziologischen Geschlechtsrollentheorien zur gesellschafts-theoretischen Erforschung des Geschlechterverhältnisses (89-112); Gudrun-Axeli Knapp: Achsen der Differenz: Was verbindet Frauen, was trennt sie? (113-134); Beate Krais und Sandra Beaufays: Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung: Verborgene Mechanismen der Macht (135-151); Margareta Steinrücke: Was ist weiblich, was ist männlich? In jeder Klasse etwas anderes! (152-173); Sigrid Metz-Göckel: Zur Konstruktion von Exzellenz und Elite im amerikanischen Hochschulsystem, am Beispiel eines Women's College (174-195).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Distinktion - Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen
Titelübersetzung:Distinction - movement on company gender boundaries
Autor/in:
Hofbauer, Johanna
Quelle: Organisationen und Netzwerke: der Fall Gender. Ursula Pasero (Hrsg.), Birger P. Priddat (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 45-64
Inhalt: Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird der Begriff "soziale Distinktion" im Sinne der Konzeption Pierre Bourdieus für das Verständnis informeller Gender-Barrieren fruchtbar gemacht. Die Autorin wendet sich zunächst dem Phänomen der Informalisierung von Ausschließung zu, geht im Weiteren auf die Konzeption interaktiver Konstruktion von Geschlechtergrenzen ein und wendet dann das Konzept der Distinktion und des Habitus auf die Konstruktion informeller Zugangsbarrieren in Organisationen an. Die Darstellung beinhaltet ein mehrdimensionales Konzept des Habitus, das Dispositionen des geschlechtlich strukturierten Habitus mit jenen etwa des klassenspezifisch bzw. milieuspezifisch oder alters- und generationsspezifisch strukturierten Habitus relationiert. Sie berücksichtigt dadurch, dass moderne Individuen in verschiedene soziale Felder eingebunden sind, sich an unterschiedlichen Anerkennungskontexten orientieren und daher widerstreitende Handlungsorientierungen ausbilden. Am Beispiel des Konzepts "reflexiver Karrierebeschränkung" erfolgt abschließend eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen, dass sich solche strukturellen Konfliktlagen quer durch die Geschlechtsgruppen ziehen. Verhalten sich Frauen und Männer in dieser Situation analog und entziehen sie sich gleichermaßen beruflichen Statuskämpfen, entsteht Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen, die nicht mehr auf deren Erneuerung allein hinausläuft, sondern diese Grenzen ein Stück weit aufhebt. (ICA2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Organisationen und Netzwerke : der Fall Gender
Titelübersetzung:Organizations and networks : the case of gender
Herausgeber/in:
Pasero, Ursula; Priddat, Birger P.
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004. 258 S.
Inhalt: "Wie arbeiten hochqualifizierte Frauen und Männer in Organisationen und Netzwerken zusammen, wie sind sie positioniert? Wo endet die 'klassische' Arbeitsteilung, in der Männer entscheiden und Frauen zuarbeiten? Wo entsteht der neue Gender Mix auf Augenhöhe? Unternehmen, in denen Frauen und Männer gleichrangig kooperieren, können ihr Potenzial ausschöpfen und sich besser im internationalen Wettbewerb aufstellen. In diesem Band thematisieren Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen, wie sich Geschlechterverhältnisse in Organisationen und Netzwerken zukünftig entwickeln können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christiane Funken: Zu Chancen und Risiken von (in)formellen Organisationsstrukturen für die Karrieren von Frauen und Männern (13-44); Johanna Hofbauer: Distinktion - Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen (45-64); Gertraude Krell: Gefühl und Geschlecht in Bürokratie, Gemeinschaft und ICH-AG (65-92); Michael Meuser: Von Frauengleichstellungspolitik zu Gender Mainstreaming: Organisationsveränderung durch Geschlechterpolitik? (93-112); Renate Ortlieb & Simone Rokitte: New Economy - neue Geschlechterverhältnisse? (113-142); Ursula Pasero: Gender Trouble in Organisationen und die Erreichbarkeit von Führung (143-164); Birger P. Priddat: Vom Gender Trouble zur Gender-Kooperation (165-198); Nicoline Scheidegger & Margit Osterloh: One network fits all? Effekte von Netzwerkcharakteristika auf Karrieren (199-226); Sylvia M. Wilz: Relevanz, Kontext und Kontingenz: Zur neuen Unübersichtlichkeit in der Gendered Organization (227-228).
CEWS Kategorie:Netzwerke und Organisationen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht und soziale Ungleichheit : Konstellationen der Frauenbenachteiligung
Titelübersetzung:Gender and social inequality : constellations of discrimination against women
Autor/in:
Cyba, Eva
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 2000. 298 S.
Inhalt: "Das Buch enthält einen neuen Ansatz zur Erklärung sozialer Ungleichheiten im allgemeinen und der Frauenbenachteiligung im besonderen. Es werden die Akteure und strukturellen Bedingungen im Prozess der Benachteiligung identifiziert und die Handlungsmöglichkeiten zu dessen Veränderung aufgezeigt. Gleichzeitig wird eine informative Zusammenschau über die aktuellen Ergebnisse der Frauenforschung und über den Stand der theoretischen Diskussion geboten." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Thermodynamik und Geschlechterynamik um 1900
Titelübersetzung:Thermodynamics and gender dynamics around 1900
Autor/in:
Heinsohn, Dorit
Quelle: Feministische Studien, Jg. 18 (2000) Nr. 1, S. 52-68
Inhalt: Unter dem Stichwort "science of gender" geht die Autorin der Frage der naturwissenschaftlichen Konstruktion und Legitimierung von Geschlechterdifferenzen nach. Ein Zusammenhang zwischen Thermodynamik und Geschlechterdynamik wird an einem um 1900 stattfindenden "Interdiskurs" festgemacht, in dem der Energieerhaltungssatz (1. Hauptsatz der Thermodynamik) als Knotenpunkt und Vehikel fungiert und der in der Auseinandersetzung der damaligen Zeit um das Frauenstudium als Modell einer "energetischen Ökonomie der Geschlechter" präsent ist. Das Entropieprinzip (2. Hauptsatz der Thermodynamik) geht als weiteres Element und "Diskussionshilfe" in den geschlechterpolitischen Diskurs von 1900 ein. Das Entropieprinzip wird zum Bestandteil eines umfassenderen "Degenerationsdiskurses" umfunktioniert, so dass Veränderungen der "natürlichen Geschlechterordnung" als Bedrohungs- und Untergangsszenarien erlebt wurden. (ICA)