Corona, Care, and Political Masculinity: Gender-Critical Perspectives on Governing the COVID-19 Pandemic in Austria
Titelübersetzung:Corona, Sorge und politische Männlichkeit: Eine geschlechterkritische Perspektive auf das Regieren der COVID-19 Pandemie in Österreich
Quelle: Historical Social Research, 46 (2021) 4, S 50-71
Inhalt: The article departs from the contradiction that the importance of care for society was publicly acknowledged during the COVID-19 pandemic, but the pandemic response of the Austrian government did not challenge the structurally devalued status of care. In order to sustain the hegemonic patriarchal-capitalist governance of care and social reproduction in the pandemic government actors had to reframe care. We investigate government discourses that normalised its careless crisis management and interrogate the role political masculinity and affects played therein. Based on our analysis of a set of selected press conferences held in March 2020, we find that a new mode of rational-affective political masculinity was constitutive of the political management of COVID-19 crisis. With help of this hybrid mode of masculinity, political actors reinterpreted care first and foremost as healthcare and caring for the economy, and as caring for the population in terms of biopolitics. At the same time, caring tasks in the 'private' sphere were left to the personal responsibility of individuals and families. In order to generate consent, political actors frequently invoked affects that pertained to risk and danger on the one hand and solidarity and responsibility on the other.
Schlagwörter:Österreich; Austria; Pflege; caregiving; Reproduktion; reproduction; Gesundheitspolitik; health policy; Krisenmanagement; crisis management (econ., pol.); politischer Akteur; political actor; Männlichkeit; masculinity; Biopolitik; biotechnology policy; Hegemonie; hegemony; Gender; gender; rational-affective masculinity; reframing care; care for the economy; solidarity; nationality; Corona; COVID-19; global pandemic; biopolitics
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur, Frauen- und Geschlechterforschung
Gender-Gap in der politischen Partizipation und Repräsentation: Ein internationaler Vergleich und die Situation von Frauen in der österreichischen Kommunalpolitik
Autor/in:
Dörfler, Sonja; Kaindl, Markus
Quelle: Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien; Wien (Forschungsbericht / Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien, 31), 2019. 164 S
Inhalt: Diese Studie untersucht, wie sich der Gender-Gap bei der Politikpartizipation und politischen Repräsentation in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern entwickelt hat und welche Faktoren die Teilhabechancen von Frauen beeinflussen. Dafür wurden Verwaltungsdaten analysiert und Auswertungen des European Social Survey angestellt, um Veränderungen in Einstellungen und Verhalten abzubilden. Neben einer Literaturanalyse werden Ergebnisse einer qualitativen Erhebung unter österreichischen Kommunalpolitikerinnen präsentiert, die über ihre Erfahrungen und ihren Weg in die Politik erzählten.
Schlagwörter:gender; Repräsentation; Austria; international comparison; Gender; Österreich; woman; political participation; internationaler Vergleich; Biographie; representation; biography; local politics; politische Partizipation; Kommunalpolitik
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
LGBTIQ-Wähler*innen in Berlin und Wien: politische Präferenzen, Parteienwettbewerb und elektorale Resonanz
Titelübersetzung:LGBTIQ voters in Berlin and Vienna: political preferences, competition between political parties and electoral resonance
Autor/in:
Nève, Dorothée de; Ferch, Niklas
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 3, S 118-135
Inhalt: Die vorliegende explorative Studie widmet sich dem Wahlverhalten von LGBTIQ-Personen im Kontext der Abgeordnetenhauswahl in Berlin (2016) und der Gemeinderatswahl in Wien (2015). Untersucht wird erstens die queer-politische Agenda der Parteien und zweitens das Wahlverhalten von LGBTIQ, einer bislang in der Wahlforschung weitestgehend ignorierten Bevölkerungsgruppe. Der Vergleich der untersuchten Wahlprogramme zeigt, dass queer-politische Themen Marker für Differenz und Konkurrenz im Parteienwettbewerb darstellen. Die Ergebnisse der Onlinebefragung zeigen, dass die Methode eines selbstselektiven Samples geeignet ist, um die politischen Präferenzen von LGBTIQ-Personen zu untersuchen. Die Parteipräferenz für grüne Parteien ist sowohl in Berlin als auch in Wien ausgeprägt. Jenseits dessen gibt es indes in Berlin wie auch in Wien LGBTIQ-Personen, die rechtspopulistische Parteien und Positionen unterstützen.
Schlagwörter:Queer Studies; queer studies; Wahlforschung; election research; Österreich; Austria; Federal Republic of Germany; Geschlechterpolitik; gender policy; Parteipolitik; party politics; Wahlverhalten; voting behavior; Gender; gender; LGBTIQ
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 27 (2018) 1, S 47-61
Inhalt: Aktuell wird europaweit das gleichstellungspolitisch Erreichte - sei es die (relative) Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, der Anspruch von Frauen auf autonome Lebensentscheidungen, die Möglichkeit der Integration von Geschlecht und Sexualität in wissenschaftliche Paradigmen oder die Inklusion von Frauen in patriarchale Sprachmuster - in Frage gestellt. Der Beitrag zeigt am Beispiel Österreichs, dass sich der Hass auf Gleichberechtigung, der Wunsch nach Reetablierung traditioneller hierarchischer und naturalisierter Geschlechterverhältnisse sowie der Wille zur Diffamierung und Diskriminierung jeder Form von Sexualität jenseits heterosexueller Vorstellungen in breitere rechtspopulistische und rechtsextreme Strategien der Naturalisierung sozialer Ungleichheit einfügen. Damit verfügen sie über das Potenzial, diese zu plausibilisieren und zu popularisieren. Der Text macht deutlich, dass im Kampf gegen Geschlechtergleichstellung und gegen die Anerkennung sexueller Differenz ein Kampf um kulturelle Hegemonie sichtbar wird, der sich gegen die sozialen Errungenschaften, gegen Liberalisierungsprojekte und gegen demokratische Kompromisse der 1970er-Jahre wendet und der insbesondere die Idee der 'Gleichheit' als Basis von Demokratie ablehnt.
Inhalt: Equal opportunity policies have achieved a number of milestones in Europe, including the legalization of same-sex marriage, women's right to determine their own lives, the possibility to include gender and sexuality in academic paradigms or the visibility of women in patriarchal language. However, currently these accomplishments are under attack. Taking Austria as an example the article shows that the rejection of equal opportunities, the wish for the re-establishment of traditional, hierarchical and naturalized gender relations and the will to repudiate and discriminate against any form of sexuality other than heterosexuality are part of broader right-wing populist and right-wing extremist strategies, which aim to naturalize social inequality. We show that gender and sexuality related discourses have the potential to render these overarching strategies more plausible and popular. The fight against gender equality and against the acceptance of sexual diversity is analyzed as part of a fight for cultural hegemony. It is a fight that tries to dismantle social achievements, the liberalization of social relations and the democratic compromises of the 1970s, but which most of all objects to the idea of 'equality' as the basis of democracy.
Schlagwörter:Gender; gender; Geschlechterverhältnis; gender relations; Geschlechterpolitik; gender policy; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; Gleichberechtigung; equality of rights; Populismus; populism; politische Rechte; political right; Rassismus; racism; Konservatismus; conservatism; Diskurs; discourse; Österreich; Austria
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Rekrutierungsprozesse österreichischer Regierungsmitglieder im Geschlechtervergleich
Titelübersetzung:Recruitment processes of Austrian members of government in a gender comparative perspective
Autor/in:
Schwediauer, Veronika
Quelle: SWS-Rundschau, 52 (2012) 1, S 47-68
Inhalt: "In Rekrutierungsprozessen für politische Spitzenpositionen verdichten sich gesellschaftliche und politische Machtverhältnisse, in die vergeschlechtlichte Strukturen eingelegt sind. Durch eine geschlechtervergleichende Untersuchung von politischen Rekrutierungsprozessen können wichtige Schlüsse über die Ausgestaltung dieser vergeschlechtlichten Machtverhältnisse gezogen werden. Im bisherigen Literaturkorpus zu politischer Rekrutierung (und Geschlecht) fehlt die Perspektivierung von Macht. Bourdieus machtzentrierte Begriffskonzepte des Feldes und des Kapitals stellen wertvolle Werkzeuge dar, um in diese Lücke vorzustoßen und eine geschlechtervergleichende (Macht-)Analyse von Rekrutierungsprozessen zu leisten. In diesem Beitrag werden die verfügbaren Kapitalien und die politischen Karrierewege der österreichischen Regierungsmitglieder von 1966 bis 2006 sowie ihre geschlechtsspezifischen Effekte untersucht." (Autorenreferat)
Inhalt: "Political recruitment processes represent products of the societal and political power relations, which bear gendered structures. A gender-comparative analysis of political recruitment processes is apt to uncover these gendered power relations. A theoretical perspective on power is completely absent in the hitherto produced literature on political recruitment (and gender). Bourdieu's power-centered concepts of field and capital are valuable tools to bridge this gap and to endeavor a gender-comparative (power) analysis of recruitment processes. This article investigates the capital forms and the political careers of the Austrian members of government and their gender-specific effects from the time frame of 1966 to 2006." (author's abstract)
Schlagwörter:politisches System; gender relations; Rekrutierung; network; historische Entwicklung; Austria; vergleichende Politikwissenschaft; power; Österreich; cultural capital; ; Forschungsstand; Regierung; Politikerin; comparative political science; Netzwerk; historical development; Biographie; Sozialpartnerschaft; Bourdieu, P.; gender; social partnership; Macht; Definition; government; Politiker; Karriere; Geschlechterverhältnis; political system; Regierungsmitglied; definition; Bourdieu, P.; politician; recruitment; career; research status; biography; kulturelles Kapital; member of the government
SSOAR Kategorie:allgemeine Geschichte, Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Titelübersetzung:Regional elections in Austria 2010
Autor/in:
Filzmaier, Peter; Perlot, Flooh; Zandonella, Martina
Quelle: SWS-Rundschau, 51 (2011) 2, S 121-144
Inhalt: "Das politische Jahr 2010 war in Österreich geprägt von den Landtagswahlen im Burgenland, in der Steiermark und in Wien. Bei allen drei Anlässen musste die SPÖ den Landeshauptmann sowie mit Ausnahme der Steiermark auch eine absolute Mandatsmehrheit verteidigen. Sie traf in erster Linie auf eine wiedererstarkende FPÖ. Der Beitrag fasst ausgewählte Ergebnisse der Wahltagsbefragungen und WählerInnenstromanalysen zusammen und versucht einen Bundesländer-Vergleich unterschiedlicher Trends. Er widmet sich dem geschlechts- und altersspezifischen Wahlverhalten, den Nichtwahl- und Wahlmotiven sowie der Frage einer möglichen Personalisierung der Wahlentscheidung. Die Analysen zeigen ein Verschwimmen der Geschlechter- und Generationenkluft. Die Zuspitzung der Wahlkämpfe auf Duelle zwischen Spitzenkandidaten findet keine eindeutige Entsprechung in den Wahlmotiven." (Autorenreferat)
Inhalt: "The year 2010, in Austria, was shaped politically by the regional elections in Burgenland, Styria and Vienna. The SPÖ held the position of governor in all three states, tried to defend its majorities, and faced mainly the FPÖ as emerging competitor. The article presents selected findings of the corresponding election-day surveys and the voter transition analyses, interested in comparing trends in the states. By focusing on possible differences in the voting behavior of women and men and of younger and older voters a closer look is being taken on the voting and non-voting motives and an eventual personalization. The results show an increasingly blurred gender and generation gap. Furthermore, a clear personalization in voting motivation cannot be found. The conclusions imply a variety of challenges for parties concerning the coming next elections." (author's abstract)