Intergenerational support and reproduction of gender inequalities: a case study from Eastern and Western Germany
Titelübersetzung:Intergenerationale Unterstützung und die Reproduktion von Geschlecherungleichheiten: eine Fallstudie aus Ost- und Westdeutschland
Autor/in:
Klärner, Andreas; Keim, Sylvia
Quelle: Rostock, 2016. 38 S
Inhalt: Social support is often described as an exclusively positively acting factor. Its absence is said to mean negative consequences for individuals. This article shows that the supply and dependence of inter-generational social support can have negative consequences and pertains to persisting unequal gender roles and a gendered division of labor in relationships. Based on qualitative interviews, conducted in eastern and western Germany, with young adults (28-30 years old) and their parents, we hypothesize, that the bigger supply of inter-generational support of grandparents for their children and grandchildren and an alleged dependence on these transfers is especially responsible for impeding the modernization of traditional role models assigning women to the role as a mother and housewife. However, less availability and dependence on this kind of social support in eastern Germany, contribute to a more flexible form of role allocation in a relationship.
Schlagwörter:soziale Unterstützung; social support; Generationenverhältnis; Intergenerational relations; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Rollenbild; role image; Partnerschaft; partnership; Familienform; family structure; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany; Ost-West-Vergleich; east-west comparison
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Working Paper, 3-2015), 2015. 34 S
Inhalt: Im 20. Jahrhundert ist Kinderreichtum - also die biologische Elternschaft von drei oder mehr Kindern - zu einer Ausnahme geworden und geht immer weiter zurück. Welche Erkenntnisse über die Verbreitung von Kinderreichtum in verschiedenen Teilen der Gesellschaft gibt es? Was ist bekannt über die Determinanten und Mechanismen, die es wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher werden lassen, dass Eltern viele Kinder bekommen? Das Paper stellt diese Fragen in den Mittelpunkt und gibt einen Überblick über die aktuelle Forschungslage zu diesem Thema. Besonderes Augenmerk wird auf die sozio-demografischen Determinanten von Kinderreichtum wie zum Beispiel Bildung, Erwerbssituation, Einkommen oder Wohnsituation gelegt. Hinzu kommt die Bedeutung der eigenen Herkunftsfamilie, insbesondere der Geschwisterzahl als Vorbild. Als entscheidende Voraussetzung, um kinderreich zu werden, erweist sich ferner ein eng getakteter Lebenslauf, in dem zwischen Ereignissen wie Partnerfindung, erster und zweiter Geburt nur wenig Zeit vergeht. Das Paper benennt Forschungslücken, beispielsweise bei der Frage, welche Charakteristika von Kinderreichen eher Ursachen und welche eher Folgen von Kinderreichtum sind. Auch wird darauf hingewiesen, dass zu wenig zwischen Kinderreichtum im hier verstandenen Sinne und Mehrkindfamilien im Sinne eines Zusammenlebens mit vielen (nicht unbedingt eigenen) Kindern im Haushalt unterschieden wird.
Inhalt: This paper investigates the state of research on large families, defined as biological parenthood of three or more children. However, in the literature this topic is often not clearly distinguished from that of large families, in the sense of three or more children living together with parents in a social sense as a family. Therefore also the state of research cannot distinguish these two topics. The parenthood of three or more children has become an exception in the 20th century and is further declining over recent birth cohorts. Among the women born 1972 (in Germany) only 16.2 % had three or more children. A large share of the research deals with the specific characteristics of large families, compared to families with one or two children, partly deducing determinants of a third child from these characteristics. A particular focus lies on the socio-economic situation of the parents, represented in terms of education, employment situation, income and poverty, since here a deprivation is identified and problematized frequently. Related to this field, for instance health and housing space are also addressed relatively frequently. Another part of the literature is explicitly asking about the determinants of the transition to having a third child. Hereby for example the role model of the family of origin, a subjective family orientation, religiosity, a non-employed woman but also a first and a second child of the same sex turn out to be supportive influences. All in all there is a deficit of research that presents longitudinal analyses, that includes a couple perspective and that detects causalities and mechanisms behind the cross-sectional correlations.
Schlagwörter:desire for children; education; Kinderwunsch; Familienplanung; Erwerbstätigkeit; number of children; Federal Republic of Germany; Elternschaft; Lebensstil; siblings; Partnerschaft; family size; Kinderzahl; family planning; Geschwister; Bildung; Familiengröße; housing conditions; income; socioeconomic position; life career; fertility rate; life style; gainful employment; Familie; partnership; Einkommen; family; sozioökonomische Lage; Wohnverhältnisse; Lebenslauf; Geburtenhäufigkeit; parenthood
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Der Einfluss von Modernisierung und Prekarisierung auf die Heiratsabsicht und den Kinderwunsch junger Paare in Deutschland
Autor/in:
Baron, Daniel; Schulze-Oeing, Caroline; Hill, Paul B.; Szemes, Karina
Quelle: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Methoden der empirischen Sozialforschung; Aachen (AGIPEB Working Paper, 2), 2014. 38 S
Inhalt: Prozesse partnerschaftlicher Institutionalisierung werden, folgt man aktuellen soziologischen Gegenwartsdiagnosen, unter den Einflüssen der Flexibilisierung des Berufs- und Alltagslebens zunehmend riskant und unsicher. Einerseits, so die gegenwartsdiagnostische Annahme, sorge die Pluralisierung von Lebensformen dafür, dass klassische familiale Bindungen zugunsten neuer, riskanter Partnerschaftsarrangements in den Hintergrund treten. Andererseits drohen, so eine zweite Annahme, prekäre Beschäftigungsformen die Planung des Privat- und Familienlebens zunehmend zu erschweren. Die vorliegende Studie untersucht auf Basis eines handlungstheoretischen Analysemodells, inwieweit sich die Ausprägungen von Heiratsneigungen und Kinderwünschen unter jungen Paaren in Deutschland auf die besagten makrosozialen Entwicklungen zurückführen lassen. Der empirische Teil der Studie stützt sich dabei auf eine knapp 1.100 Personen umfassende repräsentative Stichprobe erwachsener Paare im Alter zwischen 18 und 36 Jahren, die im Winter 2012/13 rekrutiert wurde. Tendenziell zeigt sich, dass die die subjektive Wahrnehmung von Pluralisierungsphänomenen einen stärkeren Einfluss auf besagte Institutionalisierungsabsichten zeitigt als die subjektive Verarbeitung prekärer Beschäftigung. Allerdings ist dieser Befund stets im Kontext weiterer sozialstruktureller Kontrollvariablen zu betrachten, weshalb die Erklärungsstärke des berichteten Effekts vergleichsweise gering ausfällt.
Schlagwörter:Familie; family; Prekarisierung; precariousness; Institutionalisierung; institutionalization; Fruchtbarkeit; fertility; Heirat; wedding; Kinderwunsch; desire for children; Partnerschaft; partnership; Stabilität; stability; Familienplanung; family planning; Beschäftigungsbedingungen; employment conditions; Flexibilität; flexibility; Geschlechtsrolle; gender role; Rollenbild; role image; Federal Republic of Germany; Fertilität; Heiratsabsicht; Pluralisierung
Das moderne Geschlechterdispositiv und die Transformation von Machtbeziehungen bei Paaren
Titelübersetzung:The modern gender dispositive and transformation of power relations among couples
Autor/in:
Schneider, Werner; Hirseland, Andreas
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 4762-4773
Inhalt: "Entlang etablierter Emanzipationsdiskurse und mit der Institutionalisierung von 'Gender Mainstreaming' scheint sich mittlerweile die Verwirklichung von (mehr) Geschlechteregalität zur gesellschaftlich anerkannten Querschnittaufgabe entwickelt zu haben und so die Ablösung der für die Moderne vorherrschenden Geschlechterordnung zu markieren. Dem gegenüber behauptet der zeitdiagnostisch-empirische Blick vielfach ein Fortbestehen oder gar Wiederaufleben ungleicher Praxis zwischen den Geschlechtern vor allem auch in den privaten Lebensverhältnissen. In Anlehnung an Michel Foucault entfaltet der Vortrag das moderne Geschlechterdispositiv als ein - auf eine historisch spezifische Situation rekurrierendes - 'formierendes Netz mit machtstrategischer Funktion' und zeigt, wie der behauptete Widerspruch zwischen geschlechterpolitischen Vorgaben und den alltagspraktischen Machtdynamiken von Paaren theoretisch gefasst und empirisch gedeutet werden kann. Dabei bilden Dispositive Möglichkeitsräume für diskursiv vermitteltes, 'für wahr genommenes' Wissen und konstituieren (überindividuelle) Handlungs-/ Interaktionsmuster, die in ihren symbolischen und materialen Objektivierungen jene Praxisfelder als 'Machtformationen' strukturieren, die wiederum von Diskursen bzw. den vorherrschenden Wissensordnungen adressiert werden. Diese analytische Verbindung von (Macht-)Wissen und Praxis verweist hinsichtlich der Akteure auf diskursiv formierte Subjektpositionierungen sowie deren korrespondierende Subjektivierungsweisen als (institutionalisierte) Praktiken der 'Selbst'-Deutung und Präsentation. Somit ist zu diskutieren, inwieweit Machtdifferenzen und Ungleichheiten in gegenwärtigen Paarbeziehungen als eine Kontinuierung der 'klassisch-modernen' Geschlechterordnung zu begreifen sind. Oder ob sich in dem eingangs skizzierten Widerspruch nicht vielmehr ein Wandel des Geschlechterdispositivs andeutet, in dem durch reflexiv-moderne Technologien des Selbst, der Selbstführung von vergeschlechtlichten Subjekten eine Transformation der Machtbeziehungen zwischen Männern und Frauen im Privaten vorangetrieben wird, die mit anders konturierter, aber keineswegs mit 'weniger' Geschlechterungleichheit einhergehen wird." (Autorenreferat)
Quelle: Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien; Wien (Working Paper / Österreichisches Institut für Familienforschung, 69), 2008. 60 S
Inhalt: "Die in diesem Working Paper referierten Ergebnisse sind das Resultat einer qualitativen Studie zur Arbeitsteilung, die von der Europäischen Union im Rahmen des sogenannten Equal- Programmes teilfinanziert wurde (Titel: 'The glass partitioning wall', Projektdauer: 2002-2005). An diesem internationalen Forschungsprojekt, bei dem in jedem Teilnehmerland 40 Paare mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren befragt wurden, nahmen neben Österreich die Länder Belgien (Scientific Institute of the Flemish Community - CBGS) sowie die Niederlande (Nederlandse Gezinsraad - NGR) teil. Die für Österreich vorliegenden Untersuchungsergebnisse zur Arbeitsteilung bei Paaren mit Kindern, fokussiert auf den Bereich der Hausarbeit, sind Inhalt dieses Papers. Auf der Basis der Ergebnisse aus der österreichischen Stichprobe erfolgte am Österreichischen Institut für Familienforschung eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Aspekt der Hausarbeit, die in der Entwicklung eines innovativen Erklärungsansatzes hinsichtlich der Verteilung von Hausarbeitstätigkeiten mündete. Dieser wird im vorliegenden Working Paper ebenfalls präsentiert." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Hausarbeit; housework; Partnerschaft; partnership; Österreich; Austria; Familienarbeit; family work; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Vereinbarkeitsmanagement: Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management: responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4713-4722
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; family work; Dual Career Couple; gender relations; Berufsverlauf; Berufsunterbrechung; individualization; Familienarbeit; job history; gender role; Lebensplanung; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Berufstätigkeit; Partnerschaft; social inequality; equal opportunity; gainful occupation; man; dual career couple; berufstätige Frau; career break; life career; Individualisierung; Chancengleichheit; Familie; working woman; partnership; Karriere; woman; life planning; Mann; Geschlechterverhältnis; family; gender-specific factors; Lebenslauf; action orientation; career; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie