From 'work-family' to the 'gendered life course' and 'fit': five challenges to the field
Titelübersetzung:Von 'Arbeit-Familie' zum 'geschlechtsspezifischen Lebenslauf' und 'Lebenslaufanpassung': fünf Herausforderungen
Autor/in:
Moen, Phyllis
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2010-501), 2010. 19 S
Inhalt: "Dieser Beitrag stellt die Konzepte des 'geschlechtsspezifischen Lebenslaufs' und der 'Lebenslaufanpassung' vor. Hiermit soll ein breiterer, dynamischer und kontextbezogener Blick geworfen werden auf das Zusammenspiel bzw. Ungleichgewicht des jeweiligen sozialen Umfelds der Arbeitnehmer/innen, ihrer Familien und Gemeinschaften. Fünf Herausforderungen, mit denen Sozialwissenschaftler/innen konfrontiert sind, werden in diesem Beitrag zusammengefasst: (1) Aktualisierung überholter Konzepte und Kategorien, (2) bessere Vereinbarkeit des geschlechtsspezifischen Lebenslaufs mit Familienstrategien, (3) Anerkennung des sozialen Wandels, (4) Suche nach Arbeitszeittransformation im Sinne von Weiterentwicklung und (5) Fokus auf Prävention. Hiermit soll - aus US-amerikanischer Perspektive - ein knapper Überblick über die historische Entwicklung der Schnittstellen zwischen Arbeit und Familie gegeben werden. Ebenfalls wird ein Überblick über die Resonanz der Unternehmensseite hinsichtlich der Organisation des 'Arbeit-Familien-Komplexes' geboten. Es gibt ein gestiegenes Bewusstsein dafür, dass das (Nicht-)Passen aufgrund erhöhter Zeitanforderungen bei gleichzeitig begrenzten Zeitressourcen und überholten Arbeitszeitzwängen der Arbeitnehmer/innen und Familien zunehmend auch eine Frage der Gesundheit der Bevölkerung ist. Der nächste Schritt für Unternehmen und Politik wird sein, die rigiden Zeitkorsetts der bezahlten Arbeit aufzubrechen. Dies bedeutet, die stillschweigenden, für selbstverständlich erachteten Haltungen, Regeln und Regulierungen bezüglich Zeit und ihrer Bemessung für Arbeitstage, -wochen, -jahre und das ganze Arbeitsleben auf den Prüfstand zu stellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper introduces the concepts of the 'gendered life course' and 'life-course fit' in order to provide a broader, dynamic, and contextual perspective on the match or mismatch characterizing the social environments confronting workers, their families, and their communities. It summarizes five challenges confronting scholars of community, work, family, and policy: (1) updating outdated concepts and categories; (2) incorporating the gendered life course and family strategies to improve fit; (3) recognizing social change; (4) seeking work-time policy transformation, not simply assimilation or accommodation; and (5) focusing on prevention. In doing so, it provides a very brief history of the work family intersection from a US vantage point, along with an overview of organizational response by employers to the 'work-family' conundrum. There is a growing recognition that a sense of fit or misfit in terms of rising temporal demands, limited temporal resources and outdated work-hour constraints on workers and families has become a public health issue. The next step is for employers and policy makers to break open the time clocks around paid work - the tacit, taken-for-granted beliefs, rules and regulations about the time and timing of work days, work weeks, work years, and work lives." (author's abstract)
Schlagwörter:Gesundheit; historische Entwicklung; Arbeit; Unternehmenspolitik; Familie-Beruf; equilibrium; work-family balance; Gleichberechtigung; historical development; regulation; labor; Arbeitszeit; gender; life career; Arbeitnehmer; Familie; Regulierung; equality of rights; employee; sozialer Wandel; Gleichgewicht; family; company policy; working hours; Konzeption; conception; gender-specific factors; Lebenslauf; social change; health
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Reproduktive Kulturen: die Regeln des angemessenen Umgangs mit Fertilität, reproduktiven Technologien und Geschlechterbeziehungen im Lebenslauf
Titelübersetzung:Reproductive cultures: the rules relating to correct handling of fertility, reproductive technologies and gender relationships in the life career
Autor/in:
Helfferich, Cornelia
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 441-454
Inhalt: "Die individuelle Gestaltung des reproduktiven Lebenslaufs und die Nutzung von reproduktionsbezogenen Technologien dabei, von der Pille über den Schwangerschaftsabbruch bis zur Reproduktionsmedizin, sind untrennbar verbunden mit der Ausgestaltung von Geschlechterbeziehungen im Lebenslauf. In der kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Ansätzen, die reproduktives Handeln unter der Geschlechterperspektive oder in seiner biografischen Dimension analysieren, und auf der Basis von eigenen empirischen (standardisierten und qualitativen) Studien zu Familienplanung im Lebenslauf wurde das Konzept der 'reproduktiven Kulturen' entwickelt (in Anlehnung an die 'Somatischen Kulturen' bei Boltanski). Es enthält eine sozialgruppenspezifische Rekonstruktion der 'Regeln des angemessenen Umgangs mit der Reproduktion' und ebenso der 'Regeln der angemessenen, altersabhängigen Gestaltung der Geschlechterbeziehungen'. Es verspricht zudem sowohl eine Rückbindung an die materiellen Lebensumstände und Modernisierungsprozesse, als auch eine sinnhafte Einbettung der Einstellungen zu und der Anwendungspraxis von reproduktiven Technologien. Sozialgruppenspezifische reproduktive Kulturen beinhalten unter anderem Vorstellungen von der Bedeutung des Übergang in Elternschaft als Markierung des männlichen/ weiblichen Erwachsenenstatus, verbunden z.B. mit einer Verstetigung des Lebenslaufs, Vorstellungen von einem richtigen Zeitpunkt für den Übergang, eine Konzipierung von Elternschaft als biografischem Risiko oder als Absicherung und schließlich die Praxis des Neuarrangements von geschlechtskonnotierten 'Territorien' (Krüger, exemplarisch: Haushalt und Beruf) in diesem Übergang. Darauf lassen sich die Vorstellungen von der Verfügbarkeit der Natur, der Angemessenheit der Nutzung von Reproduktionstechnologien und der Nötigkeit und Möglichkeit der Planung von Kindern beziehen. Es zeigt sich, dass die Gebrochenheit und Begrenztheit solcher Planungsvorstellungen, die über Geburtenkontrolle hinaus auf eine rationale Produktion von Kindern zielen, in den sozialgruppenspezifischen Widersprüchen und Aporien der Gestaltung der Geschlechterbeziehungen im Lebenslauf wurzeln und allgemeiner in der De-Institutionalisierung von Familie als 'entworfenem' und mit 'Langsicht' gestaltetem 'Projekt' als Teil der De-Institutionalisiserung des Lebenslaufs (Kohli)." (Autorenreferat)
Vereinbarkeitsmanagement: Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management: responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4713-4722
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; family work; Dual Career Couple; gender relations; Berufsverlauf; Berufsunterbrechung; individualization; Familienarbeit; job history; gender role; Lebensplanung; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Berufstätigkeit; Partnerschaft; social inequality; equal opportunity; gainful occupation; man; dual career couple; berufstätige Frau; career break; life career; Individualisierung; Chancengleichheit; Familie; working woman; partnership; Karriere; woman; life planning; Mann; Geschlechterverhältnis; family; gender-specific factors; Lebenslauf; action orientation; career; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Sonderforschungsbereich 186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf" - Forschungsprogramm 1997-1999
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1997. 27 S
Inhalt: "Diese Broschüre soll der Information über die Forschungskonzeption und die Teilprojekte des im Sommer 1988 an der Universität Bremen von der DFG eingerichteten Sonderforschungsbereichs 186 'Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf' dienen. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden. In der neuen und vierten Forschungsphase (1997-1999) richtet sich die Leitfrage des Sfbs auf die Struktur und Entwicklungslinien von Lebenslaufpolitik, d.h. auf die institutionellen Steuerungsprozesse und individuellen Handlungsstrategien in den Lebensbereichen Familie, Bildung, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Sozialpolitik/ soziale Sicherung im Rahmen des in Deutschland vorherrschenden Lebenslaufmodells. Die Besonderheiten dieses Modells als konzeptionelle Vorstellung (policy) und institutionelles Arrangement (politics) werden im Mittelpunkt von Forschungsarbeiten, bezogen auf die bisher untersuchten Statuspassagen, stehen. Die Zusammensetzung der Projekte hat sich gegenüber der letzten Forschungsphase nur leicht verändert: Das Kooperationsprojekt YE 1 ist ausgelaufen."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; change of status; job history; risk; panel; Kriminologie; sozialer Status; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Panel; social research; Sozialforschung; social inequality; Familienforschung; interdisciplinary research; social status; criminology; occupational research; Erwerbsarbeit; social policy; social security; life career; social psychology; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Familie; family research; occupational sociology; Medizinsoziologie; sozialer Wandel; medical sociology; Berufsforschung; Geschlechterforschung; family; gender-specific factors; Lebenslauf; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 32), 1996. 30 S
Inhalt: Generell wird davon ausgegangen, daß Frauenteilzeitarbeit zu einer besseren Kompatibilität zwischen Beruf, Familie und den Anforderungen der Hausarbeit führt. Anhand von Daten aus der Bundesrepublik Deutschland und den USA wird dieser Zusammenhang geprüft. Dazu wird das Arbeitsmarktverhalten mit den verschiedenen Phasen im Familienzyklus direkt korreliert, um dadurch Regelmäßigkeiten im Austausch zwischen dem Beschäftigungssektor und der familialen Reproduktionssphäre herauszuarbeiten. Die Interpretation der Daten zeigt, daß sowohl für die USA als auch für die Bundesrepublik Deutschland Teilzeitarbeit nicht als Optimierungsstrategie in diesem Konflikt angesehen werden kann. Allerdings gibt es zwischen den Ländern gravierende Unterschiede: In Deutschland spielt der "normale" familiale Lebenszyklus als Orientierungsmuster eine größere Rolle als in den USA. Der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt durch Teilzeitarbeit nach der "Familienpause" ist hier kennzeichnend. (pre)
Inhalt: "This paper examines the dynamic relationship between the family life cycle and women's employment patterns over time in the United States and Germany. It points to the need of performing longitudinal analysis on individual-level data to investigate how the fluctuating family responsibilities affect the level of women's labor force participation and their work schedule, and to examine to what extent part-time employment accomplishes the task to reconcile domestic and employment roles."
Schlagwörter:gender studies; Arbeit; Statuswechsel; Familienzyklus; part-time work; Erwerbstätigkeit; change of status; berufliche Reintegration; sozialer Status; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; social research; Sozialforschung; labor; Familienforschung; United States of America; social status; labor market; Arbeitsmarkt; occupational research; life career; international comparison; gainful employment; Berufssoziologie; Familie; family research; occupational sociology; USA; occupational reintegration; woman; Teilzeitarbeit; Berufsforschung; Geschlechterforschung; family; internationaler Vergleich; family cycle; Lebenslauf; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Sozialpolitikforschung; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf: Institutionelle Steuerung und individuelle Handlungsstrategien: Finanzierungsantrag für die vierte Forschungsphase 1997-1999
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1996. 557 S
Inhalt: "Der Finanzierungsantrag des Sfb 186 für die vierte Forschungsphase 1997-1999 gibt Einblicke in die Forschungsbasis und Forschungsziele des Sonderforschungsbereichs. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden.
Als Leitmotive für den Sonderforschungsbereich ergeben sich folgende Fragenkomplexe: Wie bearbeiten die Institutionen des Arbeitsmarktes, der Berufsbildung, der familialen Reproduktion und der sozialstaatlichen Sicherung die sozialen Risiken: inwieweit haben sich ihre Normalitäts-Konzeptionen, Zuständigkeiten und Praktiken seit Mitte der 70er Jahre verändert? Wird es zu Risikoumverteilungen oder zu einer Kumulation von Risiken bei bestimmten Sozialgruppen kommen und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen? Welche Möglichkeiten und Grenzen für eine Umgestaltung der männlichen und weiblichen Normalbiographie ergeben sich längerfristig aus neuen Lebensentwürfen, Risikolagen und deren institutioneller Bearbeitung? Wie arrangieren sich die Individuen mit den Diskontinuitäten im Lebenslauf und den Friktionen zwischen institutionalisierten Lebenslaufmustern und individuellen Lebensentwürfen, und wie werden diskontinuierliche Statuspassagen von verschiedenen sozialen Gruppen bewältigt?
In der vierten Förderungsphase (1997-1999) richtet sich die Leitfrage auf die Struktur konzeptioneller Vorstellungen von Lebenslaufpolitik in den Arbeitsbereichen des Sonderforschungsbereichs 186, also auf lebenslaufpolitische Grundsatzfragen und Konzepte hinsichtlich Familie, Bildung, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Sozialpolitik/ soziale Sicherung und auf die institutionellen Rahmensetzungen von Lebenslaufpolitik in diesen Feldern. Beides unterliegt gegenwärtig einem starken Veränderungsdruck durch die Internationalisierung von Kapital, Arbeit und Recht. Der Sfb 186 bezieht in allen Projektbereichen die drei Ebenen des sozialen Wandels in seine Analysen ein: Sozialstrukturen, Institutionen und Individuen. Die Projekte arbeiten mit mehreren unterschiedlichen Datensätzen. Ein ständiges Problem aller bisherigen Förderungsphasen war deshalb, das Vorantreiben der Integration der Datenerhebungen und Datenanalysen bei Mehrebenenerhebungen und Methodenmix. Die Lösung erfordert besondere Anstrengungen, da der Sonderforschungsbereich mit Längsschnittdaten unterschiedlichen Typs arbeitet und nicht mit Querschnittserhebungen."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; abweichendes Verhalten; Statuswechsel; junger Erwachsener; Sozialversicherung; Kriminologie; social welfare state; sozialer Status; Panel; social research; Sozialforschung; Sozialhilfe; interdisciplinary research; social status; criminology; Steuerung; occupational research; social policy; social security; life career; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Beruf; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; Berufsforschung; Geschlechterforschung; career end; Bildungschance; deviant behavior; Berufseinmündung; gender-specific factors; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; gender relations; change of status; job history; Sozialstaat; risk; panel; Federal Republic of Germany; educational opportunity; soziale Sicherung; social insurance; interdisziplinäre Forschung; gainful work; steering; social assistance; social inequality; Familienforschung; Erwerbsarbeit; social psychology; young adult; Familie; occupational sociology; family research; Medizinsoziologie; career start; Berufsausstieg; medical sociology; family; occupation; Lebenslauf; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Wandel im Selbstbild des Familienernährers? Reflexionen über vierzig Jahre Ehe -, Erwerbs- und Familienleben
Titelübersetzung:Change in the self-perception of the male breadwinner? Reflexions on forty years of married life, working and family life
Autor/in:
Braemer, Gudrun
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 29), 1994. 58 S
Inhalt: Der vorliegende Bericht ist entstanden im Teilprojekt BI "Erwerbsverläufe als Innovationsprozeß für Familienrollen. Zur Interdependenz von Passagengestaltungen und Verarbeitungsmustern bei Ehepartnern". Befaßte sich das Projekt während der ersten Projektphase mit der Gestaltung von Sequenzmustern zwischen Erwerbsarbeit und Familie im Lebenslauf von Frauen, die sich heute im Verrentungsalter befinden, so wurden in einer folgenden Projektphase, in dessen Rahmen dieses Papier entstanden ist, die Ehemänner dieser Frauen in die Untersuchung einbezogen. Neben einer standardisierten Befragung, durch die Erwerbsverläufe der Männer im Lebenslauf nachgezeichnet worden sind, wurden mit ihnen in einem zweiten Schritt auch themenzentrierte Interviews über die subjektiven Bilanzierungen und die Verarbeitungsmuster der eigenen sowie der Erwerbs- und Familienarbeit der Partnerin geführt. Die hier vorgestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung dieser Interviews. Diskutiert wird, inwieweit sich die im Vorläuferprojekt ermittelten Veränderungen im Lebensverlauf von Frauen auf das Selbstverständnis und die Handlungsmuster ihrer Ehemänner auswirken. Die Ergebnisse der Interviews legen nahe, daß in der älteren Generation der Männer traditionelle Auffassungen von familialer Arbeitsteilung neben einer sich tendenziell abzeichnenden Akzeptanz der Erwerbstätigkeit von Frauen koexistieren.
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; self-image; interview; sozialer Status; social research; Sozialforschung; interdisciplinary research; social status; occupational research; Ehe; marriage; life career; division of labor; Berufssoziologie; Berufsforschung; Geschlechterforschung; self-concept; husband; gender-specific factors; family work; Arbeitsteilung; Ehefrau; Selbstbild; Familienarbeit; change of status; job history; gender role; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Familienforschung; Erwerbsarbeit; attitude; Selbstverständnis; qualitative method; Familie; occupational sociology; family research; Interview; Ehemann; qualitative Methode; wife; family; Lebenslauf; Einstellung; Männer; Frauen; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 7), 1989. 44 S
Inhalt: Ziel der Untersuchung war es zu überprüfen, inwieweit die realen Sequenzmuster von Erwerbsbedarf bei heute etwa 60jährigen Frauen in Übereinstimmung mit dem von Myrdal/Klein postulierten Drei-Phasen-Modell zu bringen sind bzw. welche anderen Ablaufmuster sich eventuell herausgebildet haben. Um die Bedeutung der Erstausbildung herausarbeiten zu können, wurden Frauen befragt (auswertbares Sample: 220 Frauen), die nach Kriegsende eine Lehrausbildung in fünf überwiegend auch heute noch von Frauen häufig gewählten Berufen durchlaufen hatten. Dabei geht es nicht nur um den Wechsel von Erwerbs- und Familienarbeit sondern auch um die jeweilige Art der ausgeübten Erwerbstätigkeit (im erlernten Beruf oder berufsfremd, sozialversicherungspflichtig oder nicht) sowie um das Ausmaß von Dequalifizierung nach Berufswechsel. Die Ergebnisse werden analysiert vor dem Hintergrund von Arbeitsmarkt- und Arbeitszeitbedingungen, von Sozialisationsprozessen bzw. -voraussetzungen in den einzelnen Berufen. Es zeigt sich, daß zwar durch familiäre Ereignisse bestimmte Abfolgemuster nicht erkennbar sind, daß es aber bestimmte berufstypische Verläufe in den weiblichen Biographien gibt. Durch die Wahl ihres Erstberufs haben die Frauen sich sehr unterschiedliche Karriereressourcen bezüglich der Verwertbarkeit der Erstqualifikation über den weiteren Lebenslauf eingehandelt. (IAB)
Schlagwörter:Berufsverlauf; Berufsunterbrechung; Betreuung; working life; Statuswechsel; employment behavior; change of occupation; Erwerbstätigkeit; change of status; job history; Dequalifizierung; Reintegration; sozialer Status; Familie-Beruf; work-family balance; Kind; Berufswechsel; deskilling; berufstätige Frau; Erwerbsphase; social status; career break; labor market; Arbeitsmarkt; Doppelrolle; life career; care; gainful employment; Familie; working woman; dual role; woman; family; child; reintegration; Lebenslauf; Erwerbsverhalten
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung