Titelübersetzung:Queer and gay theory: Foucault reception
Autor/in:
Schubert, Karsten
Quelle: Foucault-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung. Stuttgart, 2020, S 503-509
Inhalt: Foucault bildet eine zentrale Grundlage der queeren und schwulen Theorie, die sich seit den späten 1980er Jahren insbesondere in den USA entwickelt hat. Seine Macht- und Subjekttheorie ist die Basis für eine nicht-essentialistische Analyse von Sexualität und für die Kritik ihrer normierenden Wirkung, die Foucault selbst in Der Wille zum Wissen (1983, frz. 1976) begonnen hat und die das Kerngeschäft der Queertheorie ist. Während Foucault als Grundlage der Queertheorie insgesamt rezipiert wird, gibt es eine spezifisch schwule Rezeption von Foucault, die an seine vielfältigen Äußerungen zur schwulen Politik anschließt
und dessen Machtanalyse und seine späteren Arbeiten zur Ästhetik der Existenz mobilisiert, um damit das schwule Leben vor, während und nach der AIDS-Krise zu analysieren.
Schlagwörter:Foucault, M.; Foucault, M.; Rezeption; reception; Sexualität; sexuality; Gender; gender; gay theory; Queertheorie
SSOAR Kategorie:Philosophie, Theologie, Frauen- und Geschlechterforschung
De-/Naturalisierung von Elternschaft und Geschlecht im Kontext Elternzeit
Titelübersetzung:De-/naturalization of parenthood and gender in the context of parental leave
Autor/in:
Neumann, Benjamin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 59-75
Inhalt: Der Beitrag diskutiert anhand erster Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu "Vätern in Elternzeit", wie im Rahmen paternaler Elternzeit alte/neue Un-/Gleichheiten über den Modus von De-/Naturalisierung produziert werden. Im Fokus stehen performative Effekte, die nicht nur vergeschlechtlichte Subjekte hervorbringen, sondern sich in diverser Weise auf die Elternzeitnahme auswirken. Zwar kann auf 'natürliche' oder 'biologische' Unterschiede zwischen Müttern und Vätern rekurriert werden, jedoch muss keine solche Essentialisierung reproduziert werden, wenn eine Subjektivierung als Elternperson stattfindet. Es wird gezeigt, wie über den Modus von De-/Naturalisierung mitsamt spezifischer Diskurse Möglichkeitshorizonte eröffnet bzw. verschlossen werden, die wiederum auf Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der Elternzeit rückwirken und die damit verbundenen vergeschlechtlichten Subjektpositionen de-/stabilisieren.
Genderdidaktik: von der universitären
Selbstverpflichtung zur Schlüsselkompetenz
Autor/in:
Fröhlich-Steffen, Susanne
Quelle: Lehrforschung wird Praxis: Hochschuldidaktische Forschungsergebnisse und ihre Integration in die Praxis. Bielefeld (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 2013, S 59-68
Inhalt: Genderkompetenz ist zu einem wichtigen Schlagwort moderner Hochschulpolitik geworden. Neben den weitreichenden Gleichstellungsmaßnahmen, die in den letzten Jahren an vielen Universitäten eingeführt wurden, ist eine umfassende genderdidaktische Weiterbildung der Lehrenden an Universitäten ein wichtiger, bislang vergleichsweise wenig beachteter Baustein in diesem Prozess. Der Aufsatz diskutiert, welchen Beitrag genderdidaktische Maßnahmen für mehr Sensibilität und methodische Kompetenz des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen und für ein Mehr an moderner Wissenschaftskultur leisten können. Dazu zählen vor allem die Sensibilisierung für die Erweiterung des Curriculums um genderrelevante Aspekte, ein bewusster Umgang mit Sprache und Bildern in der Lehre sowie eine unter dem Aspekt der Genderproblematik reflektierte Unterrichtsmethodik.
Schlagwörter:Lehrmethode; gender; teaching; Gender; university; gender role; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Unterricht; teaching method; university policy; Hochschulpolitik; Hochschuldidaktik; university didactics
SSOAR Kategorie:Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung, Unterricht, Didaktik
Transzendenzen - Ambivalenzen: Onlinedating und das Versprechen auf die Befreiung der Liebe im Netz
Titelübersetzung:Transcendencies - ambivalences: Online dating and the promise of liberating love on the internet
Autor/in:
Dröge, Kai
Quelle: Paare und Ungleichheit(en): Eine Verhältnisbestimmung. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2013, S 80-98
Inhalt: Onlinedating ist in den letzten Jahren zu einem Massenphänomen geworden und hat sowohl in der Wissenschaft als auch in der allgemeinen Öffentlichkeit eine breite Debatte ausgelöst. Interessanterweise werden dabei teils große Hoffnungen auf eine Aufweichung der gesellschaftlichen Geschlechterkonstruktionen und den Abbau von Ungleichheiten formuliert. Der Artikel zeigt auf der Basis eigener Forschungen, wie ambivalent sich diese Hoffnungen in der Praxis tatsächlich darstellen. Dahinter steht die These, dass sich im Phänomen Onlinedating zwei sehr ähnlich gelagerte kulturelle Befreiungsnarrative der modernen Gesellschaft kreuzen: einerseits das romantische Ideal mit seinem Versprechen auf eine freie und selbstbestimmte Liebe sowie andererseits der Diskurs um die Potenziale des Internets für soziale Umwälzungen und seine befreiende Wirkung auf die sozialen Geschlechterkategorien und -verhältnisse.
Quelle: Paths to Gender: European Historical Perspectives on Women and Men. Pisa (Creating links and innovative overviews for a New History Research Agenda for the citizens of a growing Europe - Transversal theme), 2009, S 1-11
Inhalt: The chapter describes the process by which European history writing has been changed due to the appearance of compensatory women's history writing as to well as the epistemological criticism gender imposes on history writing.
Schlagwörter:gender; historiography; Geschichtsschreibung; Gender; Gender Studies; Gender History
SSOAR Kategorie:allgemeine Geschichte, Frauen- und Geschlechterforschung
"Blood tests with the eyes": negotiating conjugal relations during the HIV/AIDS crisis in rural Namibia
Autor/in:
Pauli, Julia; Schnegg, Michael
Quelle: Aridity, change and conflict in Africa : proceedings of an international ACACIA conference held at Königswinter, Germany, October 1-3, 2003. Köln (Colloquium Africanum), 2007, S 411-439
Inhalt: Research from different parts of Africa indicates that to grasp the HIV/AIDS catastrophe, an in-depth understanding of conjugal relationships is crucial. In casual, short-term sexual interactions, safer sex practices, foremost condom use, have become more and more prevalent. This does not hold true for long-term relationships. Marriage rates have substantially declined in many parts of southern Africa. Without marriage as a possible frame for conjugal relations meanings and practices of 'love' have become the structuring concept of conjugality. Love relations are perceived as based on trust. This contradicts the use of condoms, a visible sign of mistrust. Based on long-term ethnographic field research in rural northwest Namibia we analyse the interconnections between conjugal relations, perceptions of risk and practices of safe sex in detail.