Relative education, parenthood, and couples' division of paid work: evidence from German census data
Titelübersetzung:Relative Bildung, Elternschaft und Aufteilung der Erwerbsarbeit - Belege aus dem deutschen Mikrozensus
Autor/in:
Buschner, Andrea; Adam, Ursula; Schulz, Florian
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 30 (2018) 1, S 96-119
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Inhalt: Educational expansion, the massive increase of women’s labor force participation, and assortative mating have reduced asymmetries in educational achievements and in career resources between women and men in virtually every Western society. This paper provides an analysis of the association between partners' education, parenthood, and spouses' relative labor supply in East and West Germany. Education is considered from two angles: as an indicator for resources on the labor market or as an indicator for gender attitudes. We apply cross-sectional data from the 2011 German Microcensus, comprising 57,366 couple households. For our estimations, we use General Linear Models. Because of high case numbers, we are able to estimate several interaction effects in statistical powerful detail. We find that (1) a woman's share of paid work is higher, the higher she is educated; (2) women with higher education than their male partners realize higher shares of relative employment (in comparison to other women); (3) women rarely realize a share of 50% or higher on average in any educational composition; (4) especially young children have a huge impact on women's labor supply; and (5) women's comparative educational advantages are more important for their share of paid work in West than in East Germany. Neither interpretation of relative education can explain the overall picture of couples’ division of paid work alone. Depending on parenthood, the age of the youngest child in the household, and the regional context, either normative, or economic exchanges between partners seem to drive the association between relative education, and relative labor supply of women. We demonstrate the usefulness of two theoretical approaches of framing education as an explanatory concept.
Schlagwörter:Partnerschaft; partnership; Bildungsniveau; level of education; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Elternschaft; parenthood; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie; family; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Egalitäre Geschlechterverhältnisse in Familien und mütterliche Erwerbstätigkeit - Potenziale einer in der Paarbeziehung geteilten Elternschaft: Erfahrungen von Müttern, Vätern, Töchtern und Söhnen
Titelübersetzung:Egalitarian gender relationships in families and working mothers - the potentials of shared parenthood: experiences of mothers, fathers, daughters and sons
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 108-123
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Inhalt: Auf der Basis einer qualitativ-empirischen Studie zu Familien, in denen sich die Eltern von Anbeginn an die Verantwortung und Zuständigkeit für die anfallenden Arbeiten - Betreuung und Versorgung der Kinder sowie Hausarbeiten - geteilt haben, werden die Potenziale dargestellt, die eine solche Lebensform für Teilhabe- und Entwicklungschancen beider Geschlechter sowie für die Veränderung tradierter elterlicher Rollen- und Geschlechterkonstruktionen haben kann.
Schlagwörter:Familie; family; Elternschaft; parenthood; Mutterschaft; motherhood; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Arbeitsteilung; division of labor; Kinderbetreuung; child care; Chancengleichheit; equal opportunity; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Familienarbeit; family work; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Einfluss von Modernisierung und Prekarisierung auf die Heiratsabsicht und den Kinderwunsch junger Paare in Deutschland
Autor/in:
Baron, Daniel; Schulze-Oeing, Caroline; Hill, Paul B.; Szemes, Karina
Quelle: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Methoden der empirischen Sozialforschung; Aachen (AGIPEB Working Paper, 2), 2014. 38 S
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Inhalt: Prozesse partnerschaftlicher Institutionalisierung werden, folgt man aktuellen soziologischen Gegenwartsdiagnosen, unter den Einflüssen der Flexibilisierung des Berufs- und Alltagslebens zunehmend riskant und unsicher. Einerseits, so die gegenwartsdiagnostische Annahme, sorge die Pluralisierung von Lebensformen dafür, dass klassische familiale Bindungen zugunsten neuer, riskanter Partnerschaftsarrangements in den Hintergrund treten. Andererseits drohen, so eine zweite Annahme, prekäre Beschäftigungsformen die Planung des Privat- und Familienlebens zunehmend zu erschweren. Die vorliegende Studie untersucht auf Basis eines handlungstheoretischen Analysemodells, inwieweit sich die Ausprägungen von Heiratsneigungen und Kinderwünschen unter jungen Paaren in Deutschland auf die besagten makrosozialen Entwicklungen zurückführen lassen. Der empirische Teil der Studie stützt sich dabei auf eine knapp 1.100 Personen umfassende repräsentative Stichprobe erwachsener Paare im Alter zwischen 18 und 36 Jahren, die im Winter 2012/13 rekrutiert wurde. Tendenziell zeigt sich, dass die die subjektive Wahrnehmung von Pluralisierungsphänomenen einen stärkeren Einfluss auf besagte Institutionalisierungsabsichten zeitigt als die subjektive Verarbeitung prekärer Beschäftigung. Allerdings ist dieser Befund stets im Kontext weiterer sozialstruktureller Kontrollvariablen zu betrachten, weshalb die Erklärungsstärke des berichteten Effekts vergleichsweise gering ausfällt.
Schlagwörter:Familie; family; Prekarisierung; precariousness; Institutionalisierung; institutionalization; Fruchtbarkeit; fertility; Heirat; wedding; Kinderwunsch; desire for children; Partnerschaft; partnership; Stabilität; stability; Familienplanung; family planning; Beschäftigungsbedingungen; employment conditions; Flexibilität; flexibility; Geschlechtsrolle; gender role; Rollenbild; role image; Federal Republic of Germany; Fertilität; Heiratsabsicht; Pluralisierung
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Arbeitsteilungsmuster bei der Ernährungsversorgung von Familien: Persistenz oder Wandel?
Titelübersetzung:Patterns of labour division in the food work of families: persistence or change?
Autor/in:
Häußler, Angela; Meier-Gräwe, Uta
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 9-27
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Inhalt: "Wie Zeitbudgeterhebungen und andere empirische Erhebungen für Deutschland zeigen, haben sich die Arbeitsteilungsmuster im Haushalt trotz gestiegener Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen in den letzten Jahrzehnten kaum geändert. Die Ursachen liegen in der gesellschaftlichen Ordnung der Geschlechter, die nach wie vor durch strukturelle Rahmenbedingungen gestützt wird. Auf der individuellen Ebene bildet sich der Dualismus in geschlechtstypischen Identitätskonzepten ab, hier haben Arbeitsteilungsmuster eine konstitutive Funktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "According to time-use studies and other empirical studies conducted in Germany, patterns of domestic labor division have remained almost unchanged in spite of greater labor-market and educational participation by women. This is due to social gender relations, which are still supported by societal settings. At the individual level the dualism is expressed in gender-typical concepts of identity. From this perspective, patterns of domestic labor division have a constitutive function." (author's abstract)
Schlagwörter:nutrition; Versorgung; housekeeping; Öffentlichkeit; private household; Arbeitsteilung; Hauswirtschaft; gender role; Federal Republic of Germany; Zeitbudget; the public; privacy; Geschlechtsrolle; supply; man; Privatsphäre; time budget; division of labor; Doing Gender; Familie; identity; woman; Identität; Mann; Ernährung; family; doing gender; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Entscheidungsdilemmata in Paarbeziehungen: eine Methoden kombinierende Analyse standardisierter und nichtstandardisierter Daten
Titelübersetzung:Decision dilemmas in couple relationships: a method-combining analysis of standardized and non-standardized data
Autor/in:
Huinink, Johannes; Röhler, Karl Alexander
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4025-4037
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Inhalt: "Ausgangspunkt der Analyse ist ein Datensatz mit nichtstandardisierten Interviews und standardisierten Fragebögen aus einem DFG-Projekt zur häuslichen Arbeitsteilung in verschiedenen paargemeinschaftlichen Lebensformen im Ost-West-Vergleich. Untersucht werden Strategien der Stressbewältigung im Umgang mit der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen. Dabei ist von Interesse, zu welchen individuellen Bewältigungsstrategien die Wahrnehmung einer Diskrepanz zwischen erwarteter und realisierter Hausarbeitsteilung führt, wie die Strategien der Partner zusammenspielen und wie dadurch die Arbeitsteilung des Paares verändert bzw. stabilisiert wird. Ausgehend von der methodenkombinierenden Anlage der Untersuchung werden zwei Wege der Auswertung beschritten: Zum einen wird überprüft, inwieweit die aus Interviewtexten identifizierten individuellen Bewältigungsmuster mit der Ausprägung der für das Modell der Bewältigungsstrategien relevanten psychosozialen Merkmalskategorien (z.B. Kontrollüberzeugungen), die im standardisierten Frageboden erhoben wurden, übereinstimmen. Anhand der Kombination der Bewältigungsmuster wird eine Paartypologie gebildet, die mit einem aus den standardisierten Daten gewonnenen Index verglichen wird, der die Größe des Unterschieds zwischen den Einschätzungen der Partner zur Verteilung der Hausarbeit misst. Neben diesem Versuch, die aus nichtstandardisierten Daten gewonnene Typologie mit standardisierten Daten zu reproduzieren, werden zum zweiten die Ergebnisse der interpretativen Interviewanalyse zur Anreicherung und Präzisierung der psychosozialen Merkmalskategorien genutzt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:family work; alte Bundesländer; Arbeitsteilung; old federal states; Ehefrau; Familienarbeit; Hausarbeit; gender role; housework; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Ehepartner; neue Bundesländer; Stress; spouse; New Federal States; domestic partnership; division of labor; Familie; psychosoziale Faktoren; Ehepaar; Ehemann; married couple; psychosocial factors; wife; family; psychophysical stress; husband; nichteheliche Lebensgemeinschaft
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Neue Väter - Anspruch und Realität
Titelübersetzung:New fathers - claim and reality
Autor/in:
Oberndorfer, Rotraut; Rost, Harald
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 17 (2005) 1, S 50-65
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Inhalt: "Die Einstellungen zur Vaterrolle scheinen sich bei jüngeren Männern langsam zu wandeln. Die wenigen empirischen Studien, die es bislang in der Väterforschung gibt, weisen darauf hin, dass ein zunehmend größerer Anteil von Männern traditionelle Geschlechterrollen ablehnen. Auf der Verhaltensebene zeigt sich dies jedoch (noch) nicht im gleichen Ausmaß: Väter, die Elternzeit nutzen oder Teilzeit arbeiten, sind nach wie vor höchst selten. Anhand einer qualitativen Studie über Familien mit einer partnerschaftlichen Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit beschreibt der Beitrag, welche Bedingungen der Entscheidung für diese Aufgabenverteilung zugrunde lagen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Among young men, the attitudes towards fatherhood seem to change slowly but steadily. The few studies already existing in fathers' studies indicate that an increasing number of men verbally oppose traditional sex roles. However, this is not (yet) reflected to that degree on the level of actual behaviour: In fact, there are only very few fathers who take paternal leave or work part-time. Based on qualitative research, this contribution describes families with an equal distribution of paid work and family work." (author's abstract)
Schlagwörter:Erwerbsarbeit; gainful work; Arbeitsteilung; division of labor; Familie; family; Geschlechtsrolle; gender role; Familienarbeit; family work; Partnerbeziehung; partner relationship; Rollenbild; role image; Rollenwandel; role change; Familie-Beruf; work-family balance; Vater; father; Rolle; role; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zustimmung zu traditionellem Alleinverdienermodell auf dem Rückzug: Einstellungen von Frauen zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Approval of the traditional single-earner model on the decline: international comparison of women's attitudes towards the gender-specific division of labor
Autor/in:
Hofäcker, Dirk; Lück, Detlev
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren, (2004) 32, S 12-15
Details
Inhalt: 'Bis vor wenigen Jahrzehnten stellte das traditionelle 'male breadwinner'-Modell oder Alleinverdienermodell in vielen westlichen Industriegesellschaften das dominante Modell des Geschlechterverhältnisses dar. Demzufolge war es die Aufgabe des (Ehe-) Mannes, durch Erwerbsarbeit das finanzielle Auskommen der Familie zu sichern, während die Aufgabe der (Ehe-) Frau in der Haushaltsführung und Kindererziehung bestand. Durch das Zusammenspiel verschiedener gesellschaftlicher Entwicklungen - insbesondere der Bildungsexpansion, der Emanzipationsbewegung sowie der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes - gelang es Frauen jedoch in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend, Eintrittsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt zu finden. An die Stelle des 'male breadwinner'-Modells trat somit mehr und mehr ein 'dual earner'-Modell oder Doppelverdienermodell, charakterisiert durch die simultane Erwerbstätigkeit beider Ehepartner. Wenngleich sich dieser allgemeine Trend in nahezu allen westlichen Industriegesellschaften beobachten ließ, zeigten sich im internationalen Vergleich allerdings deutliche Unterschiede im Ausmaß der Durchsetzung eines solchen 'dual earner'-Modells. Angesichts des beschriebenen beachtlichen strukturellen Wandlungsprozesses stellt sich grundsätzlich die Frage, inwiefern dieser strukturelle Wandel von einem entsprechenden - kulturellen - Einstellungswandel begleitet wurde: Ist auch hinsichtlich des normativen Leitbildes für weibliche Lebens- und Erwerbsverläufe ein Übergang von einem Alleinverdiener- zum Doppelverdiener- Modell erkennbar? Und schlagen sich die Länderunterschiede in der Durchsetzung eines solchen Doppelverdiener-Modells in Einstellungsunterschieden zu weiblicher Familien- und Erwerbsarbeit nieder?' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Dual Career Couple; Italy; Kulturwandel; alte Bundesländer; post-socialist country; Sweden; cultural change; North America; Italien; Nordamerika; Norwegen; quota; dual career couple; Bulgarien; United States of America; income; Schweden; international comparison; division of labor; Spanien; USA; Großbritannien; woman; Einkommen; internationaler Vergleich; Ungarn; verfügbares Einkommen; Great Britain; gender-specific factors; disposable income; Frauenerwerbstätigkeit; Niederlande; women's employment; Netherlands; Arbeitsteilung; Bulgaria; old federal states; Erwerbstätigkeit; gender role; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Norway; neue Bundesländer; New Federal States; postsozialistisches Land; Strukturwandel; structural change; attitude; gainful employment; Familie; family; Quote; Spain; Hungary; Einstellung
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Soziologie von Gesamtgesellschaften
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Auf der Suche nach den neuen Vätern: Familien mit nichttraditioneller Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit
Titelübersetzung:Looking for new fathers: families with non-traditional distribution of gainful work and family work
Autor/in:
Oberndorfer, Rotraut; Rost, Harald
Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb); Bamberg (ifb-Forschungsbericht, 5), 2002. 100 S
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Inhalt: "Die Begriffe „neue Väter“ und „neue Männer“ stehen für veränderte Einstellungen gegen-über den Geschlechtsrollen in der Moderne. Allerdings konstatiert die sozialwissenschaftli-che Forschung bislang eine bemerkenswerte Beharrlichkeit der traditionalen Aufgabentei-lung in den Familien auf der Verhaltensebene. Als Hauptursache gelten Einkommensunter-schiede zwischen den Geschlechtern, die maßgeblich zur Beibehaltung der traditionellen Rollenstruktur beitragen. Vor diesem Hintergrund untersuchte dieses Pilotprojekt die Ar-beitsteilung von Paaren, bei denen das Einkommen der Frau gleich hoch oder höher ist als das des Mannes. Die Fragestellung, welche Konsequenzen diese Tatsache für die partner-schaftliche Rollenstruktur und für den Übergang zur Elternschaft hat, wurde mittels quali-tativer Interviews beider Partner aus 25 Paaren verfolgt.
Die Ergebnisse zeigen deutliche Abweichungen vom „Standardmuster“ und weisen somit darauf hin, dass das Einkommen wesentlichen Einfluss sowohl auf den Umfang der Erwerbsbeteiligung wie auch auf die Aufgabenteilung der Partner hat. Wichtige Motive für eine egalitäre Aufteilung von Erwerbstätigkeit und Familienarbeit sind nicht nur Gleichbe-rechtigungsideale, sondern auch die Vorstellung, dass beide Elternteile für die Kinder da sein sollten. Die klassische Figur mit dem Mann als Hauptverdiener findet sich bei diesen Paaren nicht, aber auch ein Rollentausch erfolgte nur selten: Lediglich bei vier Paaren nahm ausschließlich der Vater die Elternzeit in Anspruch. Anlässlich der Geburt eines Kindes werden von diesen Paaren eher gleichberechtigte Lösungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesucht. Bei den meisten Paaren wurde die Elternzeit geteilt, so dass keiner der Partner lange aus dem Erwerbsleben „aussteigen“ musste. Bei diesen Ar-rangements wird betont, dass Unterstützung durch Dritte bei der Kinderbetreuung unver-zichtbar sei. Auch die Tätigkeiten im Haushalt werden bewusst verteilt. Meist achten die Partner darauf, dass derjenige, der mehr Zeit zu Hause verbringt, auch eine höheren Anteil an der Hausarbeit übernimmt.
Dass diese Paare in gewisser Weise noch als Pioniere zu sehen sind, davon zeugen die Be-richte über Reaktionen im sozialen Umfeld. Sie werden häufig als Abweichler betrachtet, müssen ihre Aufgabenteilung rechtfertigen, man klatscht über sie und auch am Arbeitsplatz stoßen sie oftmals auf wenig Verständnis und Vorbehalte. Die Ergebnisse der Untersu-chung zeigen somit deutlich, dass von den Einkommensverhältnissen zwar wichtige Anreize zur Veränderung der Aufgabenteilung ausgehen, sich aber zugleich noch immer Hemm-nisse in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen finden.
Die Mehrheit der befragten Paare zeigt sich sehr zufrieden mit ihrer nichttraditionellen Form der Rollenteilung und würde diese Lösung jederzeit wieder wählen. Vor allem die sehr positiven Aussagen der Väter fallen auf: Sie berichten, dass die alternative Rollenges-taltung eine „kolossale Bewusstseinserweiterung“ mit sich gebracht habe und sie die inten-sive Phase mit den Kindern als „wunderschöne Erfahrung“ erlebt hätten. Ein bemerkens-wertes Ergebnis der Studie ist, dass sich die egalitäre Rollenaufteilung sehr positiv auf die Partnerschaft und die Zufriedenheit mit der Beziehung auswirkt. Es ist zu wünschen, dass diese sehr positiven Erfahrungen der befragten Paare mit ihrer Form der nichttraditionellen Rollenstruktur anderen Paaren, die einer nichttraditioneller Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit aufgeschlossen gegenüber stehen, als Vorbild dienen und sie ermutigen, e-benfalls diesen Weg zu versuchen." [Autorenreferat]
Inhalt: "The concepts 'new fathers' and 'new men' represent changed attitudes about gender roles today. However, at a behavioural level, social science research has observed a remarkable tenacity in the traditional division of labour in families. Wage differences between the sexes, which significantly promote the retention of a traditional role structure, are believed to be the main reason for this. Therefore, this pilot project examined the division of labour of couples in which the woman's earnings are as high as or higher than those of the man. Qualitative interviews were conducted with both partners in 25 couples to pursue the question of which consequences a couple's relative earnings have for a cooperative role structure as well as for the transition to parenthood. The results show clear deviations from the 'standard model' and thereby indicate that earnings have a significant influence on both the extent of professional activity as well as on how the partners share tasks. In addition to equal-rights ideals, the belief that both parents should be accessible to the children is an important motivation for an egalitarian distribution of employment and family work. While in these couples the man was not in the classical position of main earner, a role reversal was rare: in only four of the couples did the father alone take parental leave. Instead, upon the birth of a child, the couples searched for egalitarian solutions for the compatibility of family and professional work. Most of the couples divided parental leave such that neither partner had to 'drop out' of professional life for a long time. These couples stressed that help with child care from a third party is indispensable to these arrangements. Household tasks were also consciously divided. The partners usually made sure that the person who spent more time at home also did a greater proportion of the family work. Reports of reactions from their social environment testify that these couples can still be considered pioneers. They are often seen as deviant, must justify their division of tasks, and are the topic of gossip. At work, too, they often experience reservation and lack of understanding. The results of this study clearly show that while the income situation yields significant stimuli for changes in the division of labour, barriers are still present in almost all social fields. The majority of the couples interviewed showed high satisfaction with their non-traditional role division and would be eager to choose this solution again. The very positive statements of fathers are particularly striking: they report that the alternative role organization gave them a 'colossal increase in awareness' and that their intense period with the children was a 'wonderful experience'. One noteworthy finding of the study is that the egalitarian role distribution has a very positive effect on the partnership and on satisfaction with the relationship. It is hoped that the interviewed couples' very positive experiences with their non-traditional role structure will serve as an example to other couples who are open to a non-traditional division of professional and family work and encourage them to try it, too." (excerpt)
Schlagwörter:role distribution; Erwerbsbeteiligung; income; Arbeitsteilung; division of labor; father; mother; Familie; Rollenverteilung; gender role; Rollenwandel; equality of rights; Federal Republic of Germany; Mutter; Geschlechtsrolle; Gleichberechtigung; Einkommen; family; labor force participation; Vater; role change
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Einstellung zur Berufstätigkeit der Frau: steigende Zustimmung im Osten, Stagnation im Westen
Titelübersetzung:Attitude towards gainful occupations of women: increasing agreement in east Germany, stagnation in west Germany
Autor/in:
Braun, Michael
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren, (1995) 13, S 6-9
Details
Inhalt: 'Eine der ausgeprägtesten gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahzehnte betrifft die Rolle der Frau in Familie und Beruf. Zu nennen ist hier in erster Linie der Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit, insbesondere der von Müttern kleiner Kinder. Weitere auffällige Entwicklungen im Bereich der Familie hängen mit der sich wandelnden Rolle der Frau zusammen bzw. wirken auf diese zurück, wie etwa die Zunahme nichtehelicher Formen des Zusammenlebens, die Zunahme der Ehescheidungen, die Abnahme der Geburtenzahlen sowie die Zunahme sogenannter unvollständiger Familien, in denen in der Regel die Frau alleine für die Erziehung der Kinder verantwortlich ist. Veränderungen dieser Art haben in allen industriellen Gesellschaften stattgefunden - allerdings mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Parallel zu diesen Änderungen des tatsächlichen Verhaltens ist in allen Ländern, in denen entsprechende Daten erhoben wurden, auch ein nachhaltiger Einstellungswandel zu beobachten. Diese Einstellungen können eine Konsequenz des Verhaltens sein, sie sind aber auch eine wesentliche Voraussetzung für eine Fortsetzung der allmählichen Entwicklung hin zu einer faktischen Gleichstellung der Frau. Es ist daher - auch unabhängig vom tatsächlichen Verhalten - wichtig, wie sich die Menschen in West- und Ostdeutschland in diesem Einstellungskomplex unterscheiden, wie sich die Einstellungen in den letzten Jahren in Deutschland entwickelt haben und in welche Richtung sie sich voraussichtlich in der Zukunft entwickeln werden.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:alte Bundesländer; education; attitude; old federal states; ökonomischer Wert; Familie; working woman; gender role; Erziehung; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Berufstätigkeit; Kind; family; child; neue Bundesländer; gainful occupation; New Federal States; berufstätige Frau; economic value; Einstellung
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wandel im Selbstbild des Familienernährers? Reflexionen über vierzig Jahre Ehe -, Erwerbs- und Familienleben
Titelübersetzung:Change in the self-perception of the male breadwinner? Reflexions on forty years of married life, working and family life
Autor/in:
Braemer, Gudrun
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 29), 1994. 58 S
Details
Inhalt: Der vorliegende Bericht ist entstanden im Teilprojekt BI "Erwerbsverläufe als Innovationsprozeß für Familienrollen. Zur Interdependenz von Passagengestaltungen und Verarbeitungsmustern bei Ehepartnern". Befaßte sich das Projekt während der ersten Projektphase mit der Gestaltung von Sequenzmustern zwischen Erwerbsarbeit und Familie im Lebenslauf von Frauen, die sich heute im Verrentungsalter befinden, so wurden in einer folgenden Projektphase, in dessen Rahmen dieses Papier entstanden ist, die Ehemänner dieser Frauen in die Untersuchung einbezogen. Neben einer standardisierten Befragung, durch die Erwerbsverläufe der Männer im Lebenslauf nachgezeichnet worden sind, wurden mit ihnen in einem zweiten Schritt auch themenzentrierte Interviews über die subjektiven Bilanzierungen und die Verarbeitungsmuster der eigenen sowie der Erwerbs- und Familienarbeit der Partnerin geführt. Die hier vorgestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung dieser Interviews. Diskutiert wird, inwieweit sich die im Vorläuferprojekt ermittelten Veränderungen im Lebensverlauf von Frauen auf das Selbstverständnis und die Handlungsmuster ihrer Ehemänner auswirken. Die Ergebnisse der Interviews legen nahe, daß in der älteren Generation der Männer traditionelle Auffassungen von familialer Arbeitsteilung neben einer sich tendenziell abzeichnenden Akzeptanz der Erwerbstätigkeit von Frauen koexistieren.
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; self-image; interview; sozialer Status; social research; Sozialforschung; interdisciplinary research; social status; occupational research; Ehe; marriage; life career; division of labor; Berufssoziologie; Berufsforschung; Geschlechterforschung; self-concept; husband; gender-specific factors; family work; Arbeitsteilung; Ehefrau; Selbstbild; Familienarbeit; change of status; job history; gender role; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Familienforschung; Erwerbsarbeit; attitude; Selbstverständnis; qualitative method; Familie; occupational sociology; family research; Interview; Ehemann; qualitative Methode; wife; family; Lebenslauf; Einstellung; Männer; Frauen; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht