"Involvierte" Väter zwischen Beruf und Familie: zur Re/Produktion von Männlichkeiten in paarinternen Aushandlungen
Titelübersetzung:Involved fathers between work and family life: re/production of masculinity in negotiations within couples
Autor/in:
Peukert, Almut
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 90-113
Inhalt: "Ausgehend von der in der Männlichkeitsforschung diskutierten These, 'involvierte' Väterlichkeit stehe im Widerspruch zum Leitbild erwerbszentrierter hegemonialer Männlichkeit, werden im vorliegenden Beitrag Kontinuitäten und Wandel in der Relationierung von Erwerbs- und Familienarbeit bei Vätern untersucht. Mit dem interaktionstheoretischen Ansatz zu 'un/doing masculinity' liegt der Fokus auf der Her- und Darstellung von Geschlechterdifferenzen sowie der hierarchisierenden Abgrenzung zu Weiblichkeiten und nicht-hegemonialer Männlichkeiten im Paarkontext. Anhand von 27 qualitativen Paar- und Einzelinterviews werden - entlang der Dimensionen Berufs-/Karrierekonzept, finanzielle Versorgung der Familie und Elternzeitarrangement - drei Re/Produktionsformen erwerbszentrierter hegemonialer Männlichkeit rekonstruiert und diskutiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Re/Produktion von Männlichkeiten in paarinternen Aushandlungen zu Erwerbs- und Familienarbeit fragil, herausgefordert oder episodisch ausgesetzt wird. Dies impliziert, dass auch die Aushandlungen auf der Paarebene zur Relationierung von Erwerbs- und Familienarbeit, neben wohlfahrtsstaatlichen Rahmungen und Arbeitsorganisationen, signifikante un/gleichheitsrelevante Folgen haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "Starting from the hypothesis discussed in research on masculinities and fathering that 'involved' fathering is incompatible with hegemonic masculinity, this paper examines continuity and change in interrelating work and family life by German fathers. Within the sociological frame of interaction theory on un/doing masculinity I focused on the production and presentation of gender differences and the hierarchizing demarcation against femininity and non-hegemonic masculinities within the couple. Based on 27 qualitative couples' and individual interviews, three forms of re/production of masculinity were constructed and discussed along the dimensions of vocational/career concepts, financial care of the family, and parental leave arrangements within the couple. The results show that the re/production of masculinities within negotiations of the couples regarding paid and family work are fragile, challenged, or episodically undone. This implies that in addition to welfare state policies and work organizations, the negotiations within the couple about their division of paid and unpaid work have significant consequences for the un/equality between the parents." (author's abstract)
Schlagwörter:Vaterschaft; fatherhood; Geschlechtsrolle; gender role; Vater; father; Familie-Beruf; work-family balance; Erwerbsarbeit; gainful work; Familienarbeit; family work; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Männlichkeit; masculinity; Leitbild; example; Karriere; career; Dual Career Couple; dual career couple; Federal Republic of Germany; Väterforschung; Hegemoniale Männlichkeit; Aushandlungen; Paar
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
"Involvierte" Väter zwischen Beruf und Familie: zur Re/Produktion von Männlichkeiten in paarinternen Aushandlungen
Titelübersetzung:Involved fathers between work and family life: re/production of masculinity in negotiations within couples
Autor/in:
Peukert, Almut
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 90-113
Inhalt: "Ausgehend von der in der Männlichkeitsforschung diskutierten These, 'involvierte' Väterlichkeit stehe im Widerspruch zum Leitbild erwerbszentrierter hegemonialer Männlichkeit, werden im vorliegenden Beitrag Kontinuitäten und Wandel in der Relationierung von Erwerbs- und Familienarbeit bei Vätern untersucht. Mit dem interaktionstheoretischen Ansatz zu 'un/doing masculinity' liegt der Fokus auf der Her- und Darstellung von Geschlechterdifferenzen sowie der hierarchisierenden Abgrenzung zu Weiblichkeiten und nicht-hegemonialer Männlichkeiten im Paarkontext. Anhand von 27 qualitativen Paar- und Einzelinterviews werden - entlang der Dimensionen Berufs-/Karrierekonzept, finanzielle Versorgung der Familie und Elternzeitarrangement - drei Re/Produktionsformen erwerbszentrierter hegemonialer Männlichkeit rekonstruiert und diskutiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Re/Produktion von Männlichkeiten in paarinternen Aushandlungen zu Erwerbs- und Familienarbeit fragil, herausgefordert oder episodisch ausgesetzt wird. Dies impliziert, dass auch die Aushandlungen auf der Paarebene zur Relationierung von Erwerbs- und Familienarbeit, neben wohlfahrtsstaatlichen Rahmungen und Arbeitsorganisationen, signifikante un/gleichheitsrelevante Folgen haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "Starting from the hypothesis discussed in research on masculinities and fathering that 'involved' fathering is incompatible with hegemonic masculinity, this paper examines continuity and change in interrelating work and family life by German fathers. Within the sociological frame of interaction theory on un/doing masculinity I focused on the production and presentation of gender differences and the hierarchizing demarcation against femininity and non-hegemonic masculinities within the couple. Based on 27 qualitative couples' and individual interviews, three forms of re/production of masculinity were constructed and discussed along the dimensions of vocational/career concepts, financial care of the family, and parental leave arrangements within the couple. The results show that the re/production of masculinities within negotiations of the couples regarding paid and family work are fragile, challenged, or episodically undone. This implies that in addition to welfare state policies and work organizations, the negotiations within the couple about their division of paid and unpaid work have significant consequences for the un/equality between the parents." (author's abstract)
Schlagwörter:Vaterschaft; fatherhood; Geschlechtsrolle; gender role; Vater; father; Familie-Beruf; work-family balance; Erwerbsarbeit; gainful work; Familienarbeit; family work; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Männlichkeit; masculinity; Leitbild; example; Karriere; career; Dual Career Couple; dual career couple; Federal Republic of Germany; Väterforschung; Hegemoniale Männlichkeit; Aushandlungen; Paar
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Der Partnerschaftskontext als Bremse? Regionale Mobilität von Wissenschaftlerinnen in Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Hindered by family ties? The willingness of female scientists in dual-career couples to relocate
Autor/in:
Auspurg, Katrin; Hinz, Thomas; Amorelli, Eva
Quelle: Paare und Ungleichheit(en): Eine Verhältnisbestimmung. Opladen, 2013, S 144-164
Inhalt: Frauen sind in der Wissenschaft immer noch deutlich unterrepräsentiert. Der vorliegende Beitrag untersucht am Beispiel von Stellenangeboten im akademischen Bereich, inwieweit
Karriereungleichheiten durch geschlechtsspezifi sche Entscheidungen im Kontext von Partnerschaft und Familie bedingt sind. Befragte mit und ohne Doppelkarrierepartnerschaft bekamen in einem Faktoriellen Survey fiktive überregionale Stellenangebote zur Beurteilung vorgelegt. Im Gegensatz zur realen Umzugsmobilität zeigten sich nur noch geringe Geschlechtsunterschiede in der Mobilitätsbereitschaft, wenn allen Befragten vergleichbare Angebote vorlagen. Allerdings schätzten Wissenschaftlerinnen in Partnerschaften die
Wahrscheinlichkeit eines gemeinsamen Umzugs immer noch etwas geringer ein als Wissenschaftler. Multivariaten Analysen zufolge ist diese Differenz vor allem durch Unterschiede im Karrierefortschritt (gemessen am Altersunterschied) bedingt, was haushaltsökonomische und verhandlungstheoretische Modelle stützt.
Langlebige Rollenmuster: Wissenschaftlerinnen mit kleinen Kindern stehen meist hintan
Autor/in:
Hess, Johanna; Rusconi, Alessandra
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 24-27
Inhalt: "Trotz gestiegener Bildungschancen sind hochqualifizierte Frauen besonders bei der Besetzung von Spitzenpositionen deutlich im Nachteil gegenüber ihren männlichen Kollegen. Neben institutionellen Faktoren spielt dabei auch der private Bereich – beispielsweise die Beziehung – eine zentrale Rolle, wenn Frauen bei der Karriere ins Hintertreffen geraten. Während sich Frauen im Beruf ihrem Partner zunehmend gleichgestellt sehen, gilt dies in der Familie nicht – nach wie vor übernehmen Frauen etwa die Hauptverantwortung für die gemeinsamen Kinder. Wenn Geschlechterungleichheit im Privatleben fortbesteht, muss an der beruflichen Gleichheit zwischen Frauen und Männern gezweifelt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite increasing educational opportunities, highly qualified women remain disadvantaged vis-àvis their male colleagues, especially in top positions. In addition to institutional factors, events and decisions within the private sphere, i.e. within the couple, play a role in holding back women’s careers. While women report having the same equal opportunities as their partners with regard to their professional development, this does not apply to the private sphere – as in the past, women take the main responsibility for children. As long as gender inequality in the private sphere persists, it is unlikely that gender equality in the professional sphere will be achieved." (author's abstract)
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2010) Familienforschung 2010/1, S 9-16
Inhalt: "Paare, die sich Familien- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich teilen, müssen hohen persönlichen Einsatz bringen. Doch das anspruchsvolle Lebensmodell lohnt sich: für die Paare selbst, für ihr Umfeld und für die Gesellschaft." (Autorenreferat)
Schlagwörter:desire for children; family work; Erwerbsarbeit; Arbeitsteilung; Kinderwunsch; Familienarbeit; division of labor; gender role; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; Karriere; work-family balance; Geschlechtsrolle; gainful work; career
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Vereinbarkeitsmanagement: Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management: responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4713-4722
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; family work; Dual Career Couple; gender relations; Berufsverlauf; Berufsunterbrechung; individualization; Familienarbeit; job history; gender role; Lebensplanung; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Berufstätigkeit; Partnerschaft; social inequality; equal opportunity; gainful occupation; man; dual career couple; berufstätige Frau; career break; life career; Individualisierung; Chancengleichheit; Familie; working woman; partnership; Karriere; woman; life planning; Mann; Geschlechterverhältnis; family; gender-specific factors; Lebenslauf; action orientation; career; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie