Der Gender Pension Gap: eine kritische Betrachtung
Autor/in:
Faik, Jürgen; Köhler-Rama, Tim
Quelle: FaMa - Neue Frankfurter Sozialforschung; Frankfurt am Main (FaMa-Diskussionspapier, 3/2012), 2012. 19 S
Inhalt: Der in die genderpolitische Diskussion eingebrachte Indikator des Gender Pension Gaps (GPG) bezieht sich ausschließlich auf individuelle Alterseinkünfte und negiert daher den für Wohlstandsanalysen indizierten Haushaltskontext. Da er eine Reihe weiterer gravierender methodischer Nachteile aufweist, raten die Autoren davon ab, den GPG-Index in seiner bisherigen Konzeption als Maßstab zur Beurteilung „fairer Einkommenschancen“ zwischen beiden Geschlechtern zu verwenden. Sie empfehlen vielmehr den Rückgriff auf im Zusammenhang mit der Offenen Methode der Koordinierung bewährte Indikatoren, wobei sie anregen, neben dem Geschlecht auch noch weitere sozialstrukturelle Merkmale wie Bildung und Staatsangehörigkeit zu berücksichtigen.
Inhalt: The indicator Gender Pension Gap (GPG), recently brought into the gender-related discussion, is exclusively related to individual old-age incomes, and it therefore negates household formation which is essential for well-being analyses. Since the indicator has further serious methodical disadvantages, the authors advise against using the GPG index - at least in its current shape - as a benchmark for assessing the income chances between both sexes. They rather recommend the usage of indicators which have proved to be successful in the context of the Open Method of Coordination; furthermore, they encourage, besides the variable sex, the consideration of additional socio-structural variables like education and nationality.
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Rente; pension; Rentenversicherung; pension insurance; gender-specific factors; Armut; poverty; Messung; measurement; Rentenanspruch; pension claim; Hinterbliebenenrente; surviving dependants' pension; woman; Rentenpolitik; pension policy; Altersversorgung; provision for old age
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Arbeitsmarktvermittelte Abgänge aus der Grundsicherung: der Einfluss von personen- und haushaltsgebundenen Arbeitsmarktbarrieren
Autor/in:
Achatz, Juliane; Trappmann, Mark
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB); Nürnberg (IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 2/2011), 2011. 41 S
Inhalt: "Diese Studie untersucht auf der Grundlage der ersten Befragungswelle der IAB-Panelerhebung „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS), welche Faktoren mit Abgängen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende in eine Erwerbstätigkeit assoziiert sind. Im Mittelpunkt steht zum einen die Frage, wie der Haushaltskontext die Chance von Frauen und Männern beeinflusst, die Grundsicherung über den Arbeitsmarkt beenden zu können. Zum anderen wird die Prävalenz von multiplen Vermittlungshemmnissen und deren Einfluss auf die Abgangschancen betrachtet. Es finden sich sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So unterscheiden sich allein lebende Frauen und Männer und auch solche in Partner-Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder nicht hinsichtlich ihrer Chancen auf Erwerbsarbeit, die ein Einkommen über der Bedürftigkeitsgrenze ermöglicht. Kinder jedoch erschweren die Arbeitsmarktbeteiligung von Müttern, während sie für Väter in Partner-Bedarfsgemeinschaften den Abgang aus der Grundsicherung in den Arbeitsmarkt begünstigen. Betrachtet man die Prävalenz von mehrfachen Arbeitsmarkthemmnissen, so sind vor allem gesundheitliche Einschränkungen und ein höheres Lebensalter häufig auftretende Kombinationen, insbesondere in der Verbindung mit einem bereits lange andauernden Bezug von Arbeitslosengeld II. Sozialpolitisch brisant ist vor allem der Befund, dass sich im Falle der Kumulation von Hemmnissen mit jedem zusätzlichen Risiko die Übergangswahrscheinlichkeit nahezu halbiert." [Autorenreferat]
Inhalt: "Drawing on the first wave of the IAB panel study “Labor market and social security” (PASS), this analysis explores factors associated with exits from basic income support for needy jobseekers to gainful employment. The impact of household context on work prospects of females and males is focused as well as the prevalence of multiple labor market barriers and their effect on leaving benefit receipt. There are both similarities and differences between the sexes. Prospects for economic selfsufficiency of single and partnered females and males without children don’t differ. Having children however impedes labor market participation of mothers in general while it promotes exits from basic income support to work of partnered fathers. With regard to multiple labor market barriers, bad health, higher age and long lasting benefit receipt are frequently combined attributes. When multiple barriers are co-occurring, every additional barrier halves the probability of a transition from basic income support to work, which is of high relevance for social politics." [author´s abstract]
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; labor market; soziale Sicherung; social security; Grundsicherung; basic income; Arbeitsuchender; job seeker; Übergangsarbeitsmarkt; transitional labor market; aktivierende Arbeitsmarktpolitik; activating labor market policy; Arbeitsvermittlung; employment service; Berufsaussicht; career prospect; gender-specific factors; Federal Republic of Germany
Soziale Unterschiede beim Zugang in Erwerbsminderungsrente: eine Analyse auf Datenbasis von Scientific Use Files des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV)
Autor/in:
Hagen, Christine; Himmelreicher, Ralf K.; Kemptner, Daniel; Lampert, Thomas
Quelle: Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD); Berlin (RatSWD Research Notes, 44), 2010. 29 S
Inhalt: "Mit prozessproduzierten Daten des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) werden soziale Unterschiede beim Zugang in die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) untersucht, wobei auch die zugrunde liegenden und für die Rentenbewilligung maßgeblichen Krankheitsdiagnosen berücksichtigt werden. Die Datenbasis wird durch die Scientific Use Files des FDZ-RV der Jahre 2004, 2005 und 2006 gebildet. Betrachtet wird der erstmalige Bezug einer EM-Rente bei Versicherten, die zwischen 30 und 59 Jahre alt sind und in Deutschland leben. Soziale Unterschiede werden in erster Linie an der beruflichen Qualifikation festgemacht. Darüber hinaus werden Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Versicherten in Ost- und Westdeutschland betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass Versicherte mit niedriger beruflicher Qualifikation weitaus häufiger als diejenigen mit mittlerer und vor allem diejenigen mit hoher Qualifikation eine EMRente beziehen. Am deutlichsten treten diese Unterschiede bei EM-Rentenzugängen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen hervor, aber auch bei EM-Renten aufgrund von Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen zeichnen sie sich deutlich ab. Versicherte in Ostdeutschland haben ein höheres EM-Renten-Risiko als diejenigen in Westdeutschland, wobei die Ost-West-Unterschiede bei den Geringqualifizierten am größten ausfallen und mit steigendem Qualifikationsniveau abnehmen. Eine geschlechtsdifferenzierte Betrachtung zeigt, dass Männer häufiger als Frauen eine EM-Rente beziehen und sich der Zusammenhang zwischen beruflicher Qualifikation und EM-Rentenzugang bei beiden Geschlechtern ähnlich darstellt." [Autorenreferat]
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; social inequality; Sozialleistung; social benefits; Rente; pension; Erwerbsminderung; reduction in earning capacity; Krankheit; illness; soziale Lage; social situation; Qualifikation; qualification; sozialer Status; social status; Einkommen; income; Gesundheitsverhalten; health behavior; Federal Republic of Germany; psychische Krankheit; mental illness; Herzkrankheit; heart disease; Versicherungsnehmer; insured person; Rehabilitation; rehabilitation; Arbeitskraft; capacity to work; gender-specific factors; regionaler Vergleich; regional comparison; Rentenversicherung; pension insurance
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Gender differences in unemployment insurance coverage - a comparative analysis
Titelübersetzung:Geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Arbeitslosenversicherung - eine vergleichende Analyse
Autor/in:
Leschke, Janine
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2007-106), 2007. 41 S
Inhalt: "Da soziale Sicherungssysteme auf sogenannte Normalarbeitsverhältnisse (Vollzeit, unbefristet, abhängig) ausgerichtet sind und häufig von Bedarfsprüfungen Gebrauch machen, reproduzieren sie Geschlechterungleichheiten im Arbeitsmarkt, die auf Grund der ungleichen Verteilung von Haushalts- und Familienaufgaben zwischen Frauen und Männern zustande kommen. So sind Frauen beispielsweise weit häufiger in Teilzeit beschäftigt, sie wechseln häufiger zwischen Beschäftigung und Inaktivität und verdienen weiterhin durchschnittlich geringere Löhne als Männer. Das Papier vergleicht auf Basis der Daten des Europäischen Haushaltspanels den Deckungsgrad und die Höhe von Arbeitslosenversicherungsleistungen zwischen Frauen und Männern. Unterschiede im Zugang zu Arbeitslosenversicherungsleistungen werden unter anderem durch die folgenden Charakteristika von Arbeitslosenversicherungssystemen bestimmt: Einkommens- oder Stundenschwellenwerte, Mindestbeitragszeiten und Bedarfsprüfungen. Die Höhe der Leistungen hängt in vielen Systemen von der Höhe der vormaligen Arbeitseinkommen ab, wird aber bei Langzeitarbeitslosen häufig auch durch Bedarfsprüfungen bestimmt. Da die Arbeitslosenversicherungssysteme unterschiedlicher Länder in ihren Zielsetzungen und in ihrer Ausgestaltung variieren, werden hier vier verschiedene Systeme verglichen: das dänische, das deutsche, das spanische und das britische Arbeitslosenversicherungssystem. Es wird erwartet, dass die Unterschiede zwischen Frauen und Männern im Zugang zu Arbeitslosenversicherungsleistungen in Ländern mit einem stark individualisierten Versicherungssystem (Dänemark) kleiner sind als in Ländern, die frühzeitigen und strikten Gebrauch von Bedarfsprüfungen (Vereinigtes Königreich) machen oder die auf starker Äquivalenz zwischen Beitragszeiten und vormaligem Einkommen und Leistungsempfang (Deutschland, Spanien) beruhen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Social insurance systems are known to reproduce gender inequalities in the labour market because they are usually based on 'standard employment contracts' (full-time, permanent, dependent) and often take into account the household constellation through means-testing. Gender inequalities in the labour market consist of higher part-time employment rates, more frequent movements between employment and inactivity and on average lower wages among women. These inequalities are mainly due to the unequal distribution of household and family tasks between men and women. This paper will use the data of the European Household Panel to compare access to and level of unemployment benefits between men and women. Differences in access to benefits are usually brought about by the following design features of unemployment benefits: hours and earnings thresholds, minimum contribution requirements, and means-testing, whereas the benefit levels in many systems are calculated as a share of former earnings, and among long-term unemployed are also affected by means-testing. Since unemployment benefit systems of different countries strongly vary in their aims and design features, four countries are compared: Denmark, Germany, Spain and the United Kingdom. It is expected that gender differences in unemployment insurance outcomes will be smaller in countries that have more individualised unemployment systems (Denmark) than in countries that make early use of strict means-testing (United Kingdom) or that strongly rely on equivalence between contribution time, former earnings and benefit receipt (Germany, Spain)." (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; Arbeitsteilung; Hausarbeit; Denmark; housework; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; gainful work; deprivation; man; Dänemark; labor market; unemployment insurance; Arbeitsmarkt; Erwerbsarbeit; social security; Benachteiligung; international comparison; division of labor; Beschäftigungsform; type of employment; Spanien; Großbritannien; woman; Mann; internationaler Vergleich; Great Britain; Arbeitslosenversicherung; Spain; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Frauen- und Geschlechterforschung
Staat und private Altersvorsorge: Entscheidungsprozesse und Debatten zu "Unisex-Tarifen" in der Politik der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland
Autor/in:
Kopischke, Ines
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft; Bielefeld (REGINA - Arbeitspapier, 18), 2006. 149 S
Schlagwörter:Altersversorgung; provision for old age; gender; EU; EU; System; system; private Vorsorge; private provision; Rentenversicherung; pension insurance; gender-specific factors; Zusatzversicherung; supplementary insurance; soziale Sicherung; social security; Federal Republic of Germany; Europa; Europe; Tarifpolitik; wage scale policy; Fallstudie; case study
Zur Entwicklung der Hausarbeit: Bericht über das Forschungsvorhaben "Anzahl und Situation der zu Hause lebenden Pflegebedürftigen in der Bundesrepublik Deutschland"
Titelübersetzung:Development of housework: report on the research project "Number and situation of people in need of care living at home in the Federal Republic of Germany"
Autor/in:
Häberle, Günther-Fritz; Mettler-von Meibom, Barbara
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Schulte, Werner; Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen, 1981. S 497-507
Schlagwörter:Pflegebedürftigkeit; private household; Arbeitsteilung; family member; outpatient care; Pflegeheim; Pflege; Hausarbeit; compulsory health insurance; housework; Federal Republic of Germany; Entwicklung; Kosten; development; nursing care for the elderly; gesetzliche Krankenversicherung; Lebensalter; caregiving; division of labor; Familie; Altenpflege; need for care; family; ambulante Versorgung; gender-specific factors; age; costs; Familienangehöriger; nursing home; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, soziale Sicherung, Gesundheitspolitik