Wissenschafts- und Technikbildung auf dem Prüfstand : zum Fachkräftemangel und zur Attraktivität der MINT-Bildung und -Berufe im europäischen Vergleich
Titelübersetzung:Spotlight on science and technology education : European comparison of the shortage of specialists and the attractiveness of MINT education and occupations
Inhalt: "Der Fachkräftemangel in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) erweist sich immer mehr als Hemmnis für den Hochtechnologiestandort Deutschland. Für eine nachhaltige Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine attraktive MINT-Bildung Voraussetzung. Zudem stellt sich in einer Gesellschaft, die von Natur- und Technikwissenschaften geprägt ist, die Notwendigkeit, allen Menschen ein entsprechendes Grundverständnis zu vermitteln. Wissenschaft und Politik sind gefordert, didaktisch wirksame und für junge Menschen attraktive Konzepte für eine MINT-Bildung zu entwickeln und umzusetzen. Einerseits, um begabte junge Menschen gezielt zu fördern, andererseits, um eine basale MINT-Allgemeinbildung im Schulsystem zu verankern. Der Sammelband fasst die Ergebnisse einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) zusammen und analysiert die Ursachen für den mangelnden Erfolg von MINT-Initiativen in Deutschland und Europa, dokumentiert erfolgreiche Modellprojekte und zeigt Lösungswege für die Bildungs- und Wissenschaftspolitik auf. Ergänzt werden diese Beiträge mit den Erfahrungen engagierter Initiatoren von namhaften Modellprojekten." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Teil I: Thematische Hinführung und wissenschaftliche Grundlagen: Uwe Pfenning, Ortwin Renn: Thematische Einführung: Ziele und Anliegen von MINT Bildung (19-27); Christian Wiesmüller: Bildung unter der Bedingung der Technosphäre (29-46); Heinz Duddeck: Entwicklungstendenzen zu Techniken der Zukunft (47-59); Randolf Menzel: Zweitausend Jahre Regeln des Wissenserwerbs im Licht der Neurowissenschaft (61-72); Teil II: Stand der Forschung und Bestandsaufnahme: Uwe Pfenning, Ortwin Renn: Internationale MINT-Bildung aus soziologischer Sicht (75-92); Marc J. de Vries: Teaching for Scientific and Technological Literacy: An International Comparison (93-110); Svein Sjoberg: Young people's attitudes to science - Results and perspectives from the ROSE study (111-125); Teil III: MINT-Bildung im nationalen Kontext: Uwe Pfenning, Sylvia Hiller, Ortwin Renn: Zentrale Ergebnisse der empirischen MINT Bildungsforschung (129-142); Uwe Pfenning, Marlen Schulz: Gender(a)symmetrie im MINT-Bereich (143-156); Sylvia Hiller: Best Practice in der frühkindlichen Förderung von Technik und Naturwissenschaften - Ergebnisse aus der Evaluationsstudie 'MoMoTech' (157-169); Teil IV: Analysen aus der Praxis: Atje Drexler, Louise Baker-Schuster: NaT-Working: Naturwissenschaft und Technik - Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich - ein Erfahrungsbericht aus Sicht des Förderers (173-181); Günter Offermann, Alexander Schäfer: Zur Ideen- und Entstehungsgeschichte des Faches Naturwissenschaften und Technik (NwT) in Baden-Württemberg (183-198); Andrea Kaimann, Jörg Bröscher, Klaus Trimborn, Ralph Angermund: zdi - Zukunft durch Innovation.NRW (199-212); Klaus Schiller: Jugend-Technik-Zentrum - ein außerschulischer Lernort für technische Bildung (213-222); Reinhard Pittschellis: Der Beitrag von Festo für die didaktische Strukturierung der Technikbildung (223-232); Janna Pahnke, Peter Rösner: Frühe MINT-Bildung für alle Kinder - die Initiative 'Haus der kleinen Forscher' (233-245).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Anmerkungen zur Geschichte des deutschen Bildungsbegriffs und zur Technikferne von Frauen und Mädchen
Titelübersetzung:Comments on the history of the German concept of education and the technical ignorance of women and girls
Autor/in:
Schaeffer-Hegel, Barbara
Quelle: Qualität durch Chancengleichheit: Gleichstellung als strategischer Faktor im Qualitätsmanagement technischer Universitäten. Marion Esch (Hrsg.), Joachim Herrmann (Hrsg.). Bielefeld: Bertelsmann, 2008, S. 17-26
Inhalt: Die Autorin beschreibt die kultur-, bildungs- und hochschulhistorischen Entwicklungen, die ausschlaggebend für die heutigen Geschlechterverhältnisse an den Hochschulen und für die Stellung der Ingenieurwissenschaften im Spektrum der Fachdisziplinen sind. Der Blick in die Vergangenheit bietet ihrer Meinung nach eine fruchtbare Perspektive auf aktuelle Gegenwarts- und Zukunftsfragen: Das humanistische Bildungsverständnis in Deutschland ist nach ihrer These eine wesentliche und weitgehend unreflektierte Grundbedingung dafür gewesen, dass den Ingenieurwissenschaften erst spät der Weg in die Hochschule eröffnet und den Frauen in erster Linie ein Platz in den "schöngeistigen" Disziplinen zugewiesen wurde. Die Autorin berichtet ferner über das Hochschulkarrierezentrum für Frauen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften (Femtec), das im Jahr 2000 an der Technischen Universität Berlin gegründet wurde und als Public-Private-Partnership neue Maßstäbe in der Hochschulbildung und Gleichstellungspraxis setzt. (ICI2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildung und Qualifikation als Grundlage der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands : Bericht des Konsortiums "Bildungsindikatoren und technologische Leistungsfähigkeit"
Titelübersetzung:Education and qualification as a basis for the technological performance of Germany : report by the consortium "Education indicators and technological performance"
Quelle: Expertenkommission Forschung und Innovation; Berlin (Studien zum deutschen Innovationssystem, Nr. 8-2008), 2008. 282 S.
Inhalt: "Der Strukturwandel zur Wissens- und Dienstleistungswirtschaft und die zunehmende Globalisierung haben immense Konsequenzen für die Anforderungen an die Qualifikation der Erwerbstätigen: Einerseits verschiebt sich die Nachfrage nach hochwertigen Ausbildungen allein dadurch, dass sich wissensintensive Sektoren kontinuierlich ein höheres Gewicht an der gesamtwirtschaftlichen Produktion verschaffen. Andererseits ist in diesen Sektoren Innovation meist eines der konstituierenden Wettbewerbsparameter, der Innovationsdruck damit erfahrungsgemäß wesentlich höher als in den übrigen Bereichen der Wirtschaft. Von daher kommt es zu einem kräftigen zusätzlichen Nachfrageschub nach (hoch) qualifizierten Erwerbstätigen, meist Akademikern, die im Innovationswettbewerb eine Schlüsselrolle spielen. Dies betrifft zum einen den Bereich der Forschung und Entwicklung (FuE), hier sind vor allem Naturwissenschaftler und Ingenieure gefordert, zum anderen aber auch hochwertige Dienstleistungsfunktionen wie Produkt- und Programmplanung, Entwicklung, Konstruktion, Marketing, Finanzierung usw., die wichtig sind, um Innovationen in Gang zu bringen und umzusetzen. Geringe und zunehmend auch mittlere Qualifikationen werden hingegen immer weniger nachgefragt. Aufbauend auf diesen Überlegungen werden zunächst einleitend die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Nachfrage nach Fachpersonal einer kurzen Betrachtung unterzogen (Kap. 1). Im Anschluss daran wird in Kap. 2 dargelegt, in welchem Maße es dem deutschen Hochschulsystem gelingt, den genannten Anforderungen im Sinne der Bereitstellung von hochqualifizierten Arbeitskräften gerecht zu werden. Kap. 3 thematisiert den zunehmenden Fachkräftemangel vor allem im Bereich von Qualifikationen aus dem tertiären Bereich. Abschließend wird in Kap. 4 das Thema Bildungsrenditen diskutiert. Dabei geht es um die Fragestellung, wie sich die Anreize für Investitionen in Bildung und die tatsächlichen Chancen zu deren Verwertung darstellen." (Autorenreferat)
Quelle: Brücken ins Morgen: Bildung im Übergang. Werner Lenz (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Bildung und gesellschaftliche Entwicklung), 2000, S. 117-143
Inhalt: Technische Berufe bieten interessante Arbeitsinhalte, Prestige, gute Bezahlung und Karrierechancen. Lassen Mädchen bei ihrer Berufswahl technische Berufsfelder außer Acht, so engen sie ihre Wahlmöglichkeiten einschneidend ein und verzichten zudem auf die Option, in die Gestaltung der Gesellschaft mittels Technologie aktiv einzugreifen. Vor dem Hintergrund dieser strategischen Einschätzung berichtet der vorliegende Beitrag über ein Forschungsprojekt, das Frauen helfen soll, ihre Berufs- und Karrierechancen in diesem Bereich besser wahrzunehmen. Die Auswertung von 50 qualitativen Interviews zeigt, dass das Frauen-Technologie-Programm Villach (Österreich) noch weit mehr Informationsarbeit zu leisten hat, um Kenntnisse über technische Ausbildungsmöglichkeiten unter den Mädchen zu verbreiten. Für die Ausbildungseinrichtungen und die Betrieb sind daher Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, eine stärkere Kooperation über Partnerprogramme und weitere "Schnuppermöglichkeiten" für Mädchen vorgesehen. (ICA)
Schlagwörter:Österreich; Mädchen; technischer Beruf; Frauenpolitik; Förderung; Technik; Bildung; Berufswahl; Karriere
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Who will do science? : educating the next generation
Herausgeber/in:
Pearson, Willie
Quelle: Baltimore: Johns Hopkins Univ. Press, 1994. XXII, 169 S.
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
"Mädchenbildung und neue Technologien" : ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Hessen
Titelübersetzung:"Girls' education and new technologies" : a research and development project in Hesse
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 5 (1987) H. 1/2, S. 75-95
Inhalt: In dem Beitrag wird über ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum Thema "Mädchenbildung und neue Technologien" berichtet, das in Hessen durchgeführt wird. Dazu werden zunächst die Einbindung des Vorhabens in weitere frauenpolitische Maßnahmen im Schulbereich in Hessen aufgezeigt sowie die Grundüberlegungen für gerade dieses Vorhaben skizziert. Nach der Darstellung des organisatorischen Rahmens, in dem das Projekt läuft, werden einige Ergebnisse dieser Voruntersuchung dargestellt, um danach den geplanten und durchgeführten Unterricht sowie die Beobachtungen über das Sozialverhalten der Jugendlichen zu beschreiben. Dabei geht es inhaltlich um Erfahrungen mit Computern, die Einschätzung des Verhältnisses von Mädchen/ Frauen zu neuen Technologien, die Notwendigkeit des Computereinsatzes in Schulen und Computerkurse speziell für Mädchen. Abschließend werden die Ergebnisse der Untersuchung in zwei Fragen für die Weiterarbeit zusammengefaßt: (1) Wie kann das Sozialverhalten der Jungen so geändert werden, daß eine Entkrampfung des Geschlechterverhältnisses überhaupt möglich wird? (2) Wie kann ein integrierter Unterricht aussehen, der Umgang mit Computern als Bedienung und Erfahrung verbindet mit gesellschaftlichem Verständnis der ablaufenden Veränderungsprozesse? (RW)