Inhalt: "'ECTS-Punkte', 'employability', 'Vorlesung' - diese und viele weitere Begriffe sind durch die Bologna-Reformen in Umlauf geraten oder neu bestimmt worden und haben dabei für Unruhe gesorgt. Die Universität ist dadurch nicht abgeschafft, aber dem Sprechen in ihr werden immer engere Grenzen gesetzt. Anfangs fremd und beunruhigend, fügen sich die Begrifflichkeiten inzwischen nicht nur in den alltäglichen Verwaltungsjargon, sondern auch in den universitären Diskurs überhaupt unproblematisch ein. Das Bologna-Bestiarium versteht sich als ein sprechpolitischer Einschnitt, durch den diese Begriffe in die Krise gebracht und damit in ihrer Radikalität sichtbar gemacht werden sollen. In der Auseinandersetzung mit den scheinbar gezähmten Wortbestien setzen StudentInnen, DozentInnen, ProfessorInnen und KünstlerInnen deren Wildheit wieder frei. Die Definitionsmacht wird an die SprecherInnen in der Universität zurückgegeben und Wissenschaft als widerständig begriffen." (Verlagsangabe). Inhalt: A. Simon Roloff: Arbeitsmarkt (15-19); Plínio Prado: Austauschbarkeit (21-35); B. Oleksii Viedrov: Begabtenförderung (37-41); Johanna-Charlotte Horst: Bestiarium - (43-46); Erich Ribolits: Bildung, kritische (47-58); Tillmann Severin: Bologna-Glossar (59-66); Kyrylo Tkachenko: Bologna-Prozess (67-72); D. Gianluca Solla/ Chiara Zamboni: Department (75-80); E. Johannes Lau: Elite (83-86); Wolfgang Ullrich: Employability (87-94); Clemens Pornschlegel: Evaluation (95-99); Jürgen Paul Schwindt: Exzellenz (101-103); Ottmar Ette: Exzellenz(en), velociferische (105-110); G. Barbara Vinken: Gender-Mainstreaming (113-114); Robert Stockhammer: Globalisierung (115-118); I. Tilman Reitz: Intellektuelle (121-130); K. Julian Müller: Klausur (133-135); Andreas Gelhard: Kompetenz (137-143); Stephan Packard: Koordinator/in, gescheitert (147-158); Johan Willner: Korporatisierung (159-164); Dirk Baecker: Korrektur (165-173); L. Rudolf Stichweh: Lebensführung, studentische (177-183); Christian Hänggi: Lebenslauf (185-189); Daniel Hornuff: Lehrauftrag (191-196); Till Breyer/Tillmann Severin: Leistungspunkte/ ECTS (197-205); Thomas Schestag: Lektürekurs (207-225); Joseph Vogl: Lernen, lebenslanges (227-230); M. Elias Kreuzmair: Machen (235-242); Cornelia Wild: Modul (243-246); N. Stefan Heidenreich: Netz (249-253); P. Barbara Hahn: Peer review/ Publikationsliste (257-261); Q. freier Zusammenschluss von StudentInnenschaften: Qualitätssicherung (265-270); R. Igor Samokhin: Rankings (273-277); S. Judith Kasper/ Cornelia Wild: Sammelband (281-284); Michael Ott: Schlüsselqualifikationen (287-293); Ü. Vera Kaulbarsch: Überschneidungsfreiheit (299-302); Wolfram Ette: Universität, unsichtbare (303-304); V. Anselm Haverkamp: Vorlesung 1(307-310); Maren Lehmann: Vorlesung 2 (311-333).
Diversity konkret gemacht : Wege zur Gestaltung von Vielfalt an Hochschulen
Titelübersetzung:Diversity made specific : ways to organize diversity at universities
Herausgeber/in:
Heitzmann, Daniela; Klein, Uta
Quelle: Weinheim: Beltz Juventa (Diversity und Hochschule), 2012. 180 S.
Inhalt: "Eine Diversity-gerechte Gestaltung von Hochschulen als Organisationen vollzieht sich auf mehreren Ebenen (un)gleichzeitig. Die vorliegenden Beiträge bieten einen praxisorientierten und analytischen Zugang zur Umsetzung von Diversity. Vorgestellt werden konkrete Umsetzungen von Diversity-Management an Hochschulen - als umfassende strukturelle Verankerung - und auch Maßnahmen in einzelnen Fächern wie die Integration von Diversity Education in den Studiengang. Thematisiert werden darüber hinaus interkulturelle und intersektionelle Orientierung in Lehre und Beratung an der Hochschule und Herausforderungen bei Verknüpfungen von Gleichstellungs- und Diversity-Maßnahmen. Schließlich werden Ergebnisse einer umfangreichen Studierendenerhebung zu Diskriminierungserfahrungen vorgestellt." (Verlagsangabe). Inhalt: Daniela Heitzmann und Uta Klein: Einleitung (7-11); Lehre und Beratung. Bettina Langfeldt, Sabine Mehlmann und Anina Mischau: Genderkompetenz - (k)ein Thema in der universitären Lehramtsausbildung im Fach Mathematik? (13-29); Uwe Sielert: Diversity Education im Bachelor- und Masterstudium der Pädagogik an der Universität Kiel - ein hochschuldidaktisches Modell (30-44); Susanne Lummerding: Diversifizieren. Zur Interrelation der Produktion von Wissen und der Produktion von Differenz (45-60); Elke Bosse und Corinna Tomberger: Vom Leitbild in die Hochschulpraxis: Kulturelle Diversität und Gender in Lehre und Beratung (61-72); Ulrike Lahn: Die widersprüchlich-markierten Körper der Forschenden - Selbstreflexionen über Situiertheit in intersektionell informierter Forschung und Lehre (73-88), Vincenzo Cusumano: Bildungscoaching bei Berufstätigen sowie beruflich Qualifizierten - ein Instrument des Diversity Managements an Hochschulen (89-107); Organisationsentwicklung. Barbara Hey: Maßnahmen für eine geschlechtersymmetrische Organisationskultur. Das Programm 'Potenziale' der Grazer Universitäten (108-117); Uta Klein und Fabian A. Rebitzer: Diskriminierungserfahrungen von Studierenden: Ergebnisse einer Erhebung (118-136); Anna Bouffier, Petra Kehr, Andrea Wolffram und Carmen Leicht-Scholten: Diversity Monitoring als Instrument des Diversity Managements an Hochschulen (137-154); Uta Klein. Gleichstellungspolitiken und Diversitykonzepte an Hochschulen: Problematische oder konstruktive Verbindungen? (155-176).
Institutional thematization of Gender and individual de-thematization of discrimination
Titelübersetzung:Institutionelle Thematisierung von Gender und individuelle Dethematisierung von Diskriminierung
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 305-317
Inhalt: Untersucht wird die Geschlechterpolitik in Hochschulinstitutionen. Dabei geht es um den Widerspruch, dass die einerseits relativ erfolgreiche Durchführung der Geschlechterpolitik von Prozessen individueller Artikulation über erfahrene Geschlechterdiskriminierung begleitet wird. Die institutionalisierte Thematisierung von Gender in Organisationen, wie sie durch formalisierte Routinen der Geschlechterpolitik symbolisiert ist, scheint die Artikulation von diskriminierenden Erfahrungen eher noch zu verschärfen. Anhand von Erfahrungen von Akteurinnen und Akteuren aus deutschen Hochschulen, eigener Forschungsaktivitäten im Politikbereich sowie anhand soziologischer Theorien wird diese Argumentationslinie ausführlich diskutiert. Abschließend geht es um die Auswirkungen der im Zuge des Bologna-Prozesses zunehmenden Ökonomisierung europäischer Universitätsverwaltungen in Richtung Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung auf die Geschlechterpolitik. (ICH)
Promoting E/Quality and excellence in universities and research : the "Gender-Alliance" for the German science system
Titelübersetzung:Die Förderung von Gleichheit, Qualität und Exzellenz in Forschung und Hochschule : Geschlechterallianz für das deutsche Wissenschaftssystem
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 409-421
Inhalt: Es wird ein Überblick über die im Jahre 2006 von führenden Organisationen der deutschen Wissenschaftslandschaft verabschiedeten "Offensive für die Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern" gegeben. Konzepte, Instrumente und Maßnahmen sowie das zugrunde liegende Verständnis von Geschlecht als Kategorie der sozialen Ungleichheit werden diskutiert. Vor dem Hintergrund der neuen, in Richtung auf mehr Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung umstrukturierten Universitäten wird gleichzeitig die zu Anfang genannte Initiative angesichts der organisatorischen Realitäten in Bezug auf Geschlechterpolitik und Geschlechtergleichheit im deutschen Wissenschafts- und Forschungssystem reflektiert. Anhand von empirischen Fallbeispielen der Implementation von Gender Mainstreaming an deutschen Hochschulen kann betont werden, dass die Realitäten in den Organisationen in Wissenschaft und Forschung von der Rhetorik der wissenschaftspolitischen Elite weitgehend abweichen. Abschließend geht es um Überlegungen zur Bedeutung der Gender Alliance (Geschlechterbündnis). (ICH)
Quelle: Bielefeld: Bertelsmann (GEW-Materialien aus Hochschule und Forschung, 116), 2010. 213 S.
Inhalt: "Vor über zehn Jahren wurde mit der Bologna-Erklärung der Bildungsminister und Bildungsministerinnen aus 29 Staaten der Grundstein für einen Europäischen Hochschulraum gelegt, der bis 2010 vollendet werden sollte. Der Bildungsstreik 2009 hat deutlich auf die Missstände bei der Umsetzung von Bologna in Deutschland hingewiesen. Auf der dritten Wissenschaftskonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wurde die Umsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland von Expertinnen und Experten aus Hochschulen, Ministerien und Verbänden kritisch reflektiert. Diese Tagungsdokumentation fasst die unterschiedlichen Erwartungen an den Bologna-Prozess und die Diskussion der bestehenden Probleme zusammen. Nach einer Bestandsaufnahme ziehen die Experten eine erste Bilanz und befassen sich mit den sich daraus ergebenden Perspektiven." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eva Hartmann: Europa als neue normative Weltmacht? Einsichten aus dem Bologna-Prozess (19-26); Ulf Banscherus, Annerose Gulbins, Klemens Himpele und Sonja Staack: Bologna in Deutschland - Reform der ungenutzten Chancen (27-39); Klaus Landfried: Operation gelungen, Patient tot? Ein Einwurf zu zehn Jahren Europäischer Hochschulraum (41-46); Dominic Orr: Die soziale Dimension des Europäischen Hochschulraums (47-54); Peter Greisler: "Schön, dass wir darüber gesprochen haben ...". Was kann und wird der Bund noch tun? (57-60); Birger Hendriks: Kurskorrektur oder Kurs halten? Die KMK als Rahmengeberin der Bologna-Umsetzung (61-64); Peter A. Zervakis: Umsetzung der Bologna-Reformen an den deutschen Hochschulen: Erfolge und Weiterentwicklung (65-68); Achim Meyer auf der Heyde: Macht der Bachelor krank? Studieren zwischen Druck, Kontrolle und Konkurrenz - Anforderungen an eine neue Studierendengeneration (69-73); Henning Dettleff: Der Bachelor auf dem Arbeitsmarkt: Erfahrungen der Wirtschaft mit einem neuen Studienabschluss (75-79); Walter Mönig: Mobilität im Europäischen Hochschul- und Forschungsraum: Rahmenbedingungen und Hindernisse für Studierende und Beschäftigte (81-85); Siegbert Wuttig: Mobilität ohne Ende oder das Ende der Mobilität? Studierendenmobilität im Zeichen von Bologna (87-92); Sarina Jessica Schäfer: Studium Internationale - Wie viel Mobilität wollen wir wirklich? (93-96); Anja Mihr: Akademische Wanderarbeit - Leitbild für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im 21. Jahrhundert (97-101); Ulrich Druwe: Kompetenz als Maßstab - die Reform der Lehrerbildung aus Hochschulperspektive (105-108); Ulrich Lübke: Weiterentwicklung ohne Bachelor und Master: Lehrerausbildung in Baden-Württemberg (109-111); Sven Lehmann: Studierende ins Zentrum - studentische Erwartungen an die Lehrerbildung (113-116); Doro Moritz: Gewerkschaftliche Anforderungen an eine zukunftsfähige Lehrerbildung (117-120); Colin Tück: Qualitätssicherung auf europäischer Ebene - ein Handlungsfeld für Studierendenvertretungen und Gewerkschaften (123-129); Bastian Baumann: Bologna 2010 - was kommt danach? (131-136); Nina Gustafsson Aberg: Der Europäische Hochschulraum als Handlungsfeld für Gewerkschaften und Studierende (137-140); Christiane Gaehtgens: Zwischen Konvergenz und Vielfalt: Zur Rolle neuer Transparenzinstrumente im Europäischen Hochschulraum (141-146); Katrin Heyl: Der Bologna-Prozess und Lebenslanges Lernen: Die Durchlässigkeit des zweistufigen Studiensystems (149-153); Alexander Katzer: Promovieren im Europäischen Hochschulraum - Impulse für eine Weiterentwicklung der Promotionsphase (155-159); Achim Hopbach: Qualitätssicherung und Akkreditierung: Erwartungen an Bologna nach 2010 (161-165); Beate Kortendiek: Geschlechtergerechtigkeit als Qualitätsmerkmal von Studium und Lehre - Forderungen und Empfehlungen (167-172); Roland Bloch, Carsten Würmann: Gute Arbeit - gute Bildung: Personelle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Studienreform (173-177); Von Bologna nach Bad Wildbad - Erwartungen und Empfehlungen an die Bildungsgewerkschaft GEW: Ergebnisse der Arbeitsgruppen: Margret Bülow-Schramm: Qualitätssicherung und Akkreditierung (179-180); Sabine Kiel: Die soziale Dimension im Bologna-Prozess (181-182); Anne Krüger: Promovieren im Europäischen Hochschulraum (183-185); Carmen Ludwig: Gute Bildung - gute Arbeit: Verbesserung der Betreuung als Voraussetzung für eine erfolgreiche Studienreform (187-189); Dorothea Mey, Lydia Kocar, Klemens Himpele: Geschlechtergerechtigkeit als Qualitätsmerkmal von Studium und Lehre (191-193); Uta Sändig: Durchlässigkeit der Studienstrukturen und lebensbegleitendes Lernen (195-196); Andreas Keller: Jetzt die Weichen für den Kurswechsel stellen (199-208).
Mehr als ein Gendermodul : qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess
Titelübersetzung:More than a gender module : qualitative aspects of the quality characteristic of gender in the Bologna Process
Herausgeber/in:
Michel, Sigrid; Löffler, Sylvia
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 158), 2006, Tab., Abb., graf. Darst.. 178 S.
Inhalt: "Den Genderaspekt in den Bologna-Prozess zu integrieren, war zwar ein großer Fortschritt, das Anliegen allerdings so allgemein formuliert, dass es der weiteren Präzisierung bedarf. Dass es nicht ausreicht, Studiengänge um ein Gendermodul zu ergänzen und die Aufhebung von Geschlechterungleichheiten in den Studiengängen nur durch tief greifende und weitreichende Reformen an Hochschulen erreicht werden kann, wurde auf der Fachtagung 'Mehr als ein Gendermodul', im Dezember 2004, an der Fachhochschule Dortmund, deutlich. Die dort erarbeiteten Handlungsanleitungen zu den qualitativen Aspekten des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess werden nun durch theoretische Annäherungen von Wissenschaftlerinnen an das Thema vertieft und durch Artikel ergänzt, in denen Gleichstellungsbeauftragte und Genderexpertinnen an Hochschulen ihre aus der Praxis heraus entwickelten Konzepte vorstellen sowie Anregungen für die Umsetzung des Genderaspektes in die Studienreform vor Ort bieten. Mit einbezogen werden Aspekte, die bisher im Rahmen des Bologna-Prozesses keine Beachtung gefunden haben, wie die physische und psychische Gesundheit von Studierenden unter Berücksichtigung des Genderaspektes, die Umsetzung der Erkenntnisse der Internationalen Frauenuniversität im Bologna-Prozess sowie die Professionalisierung der Lobbyarbeit durch neue Formen des Lobbying und Gender in Governance-Strukturen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Michel: Gender als Qualitätsmerkmal im Bologna-Prozess (18-29); Sigrid Metz-Göckel: Die Planung frauengerechter Studiengänge: Transfer-Überlegungen aus der Evaluation der Internationalen Frauenuniversität "Technik und Kultur" (30-44); Barbara Stambolis, Sabine Hering: Universitäten "engendered": Initiativen, Studienangebote, Reflexionen (45-51); Ayla Neusel: Impulse für die Wissenschaftsentwicklung: Zum Verhältnis von Fächerkulturen und Gender (52-62); Barbara Schwarze: Mehr Chancen für Frauen in technischen Studiengängen durch das Reform-Engagement von Wirtschaft und Verbänden? (63-78); Margret Bülow-Schramm: Projektstudium als Lösung für die Verankerung des Genderaspekts in zweistufigen Studiengängen? (79-87); Marion Kamphans, Nicole Auferkorte-Michaelis: Spielart(en) der Umsetzung von Gender Mainstreaming in universitären Strukturen - Das "Dortmunder Modell" (88-102); Regina Milatovic, Anna Müller, Christine Weiß: Gender als Qualitätsmerkmal im Rahmen der Modularisierung (103-117); Sylvia Neuhäuser-Metternich: Mentoring für Frauen als Instrument des Change Management an Hochschulen (118-131); Anke Burkhardt: Gender Mainstreaming im Hochschulwesen Sachsen-Anhalts zwischen Wunsch und Wirklichkeit (132-141); Sylvia Löffler: Qualität und Gender im Bologna-Prozess: Die Governance-Perspektive (142-158); Sigrid Michel, Sylvia Löffler: Ausblick (159-164).
Titelübersetzung:Gender as a quality characteristic in the Bologna Process
Autor/in:
Michel, Sigrid
Quelle: Mehr als ein Gendermodul: qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess. Sigrid Michel (Hrsg.), Sylvia Löffler (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2006, S. 18-29
Inhalt: Der Genderaspekt spielte im Bologna-Prozess bis zur Berlin-Konferenz 2004 keine Rolle. Dies ist um so erstaunlicher, als Gender Mainstreaming, ein von der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 beschlossenes politisches Konzept, bei dem es im Kern darum geht, dass alle politischen Entscheidungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf beide Geschlechter geprüft werden, um Benachteiligungen zu vermeiden, 1998 auch in den Amsterdamer Verträgen der Europäischen Union verankert wurde. Dass der Genderaspekt im Bologna-Prozess, entgegen den entsprechenden Vorgaben des Amsterdamer Vertrages durch die Politik, zunächst auch im Bereich höherer Bildung nicht konsequent durchgesetzt wurde, wird von der Autorin durch den Mangel nachdrücklicher Forderungen durch Lobbyarbeit erklärt. Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage der politischen Durchsetzung von Gender im Bologna-Prozess mit Schwerpunktsetzung auf die Notwenigkeit neuer Ausprägungen der Interessensvertretung bzw. Professionalisierung von Frauen durch modernes Lobbying. Dabei ergänzen sich das Konzept von Gender Mainstreaming als Top-Down Ansatz und das Good Governance-Konzept, welches Bottom-Up-Ansätze insbesondere auch aus der Zivilgesellschaft heraus berücksichtigt, sehr gut. (ICA2)
Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten : Erfahrungen und Weiterentwicklung
Titelübersetzung:University ranking according to affirmative action aspects
Autor/in:
Löther, Andrea
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 1 (2004) , S. 33-38
Inhalt: In ihrem Beitrag präsentiert die Autorin ein erstes Hochschulranking nach Gleichstellungskriterien für die Bundesrepublik Deutschland, das von dem Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) im August 2003 erstellt wird. Für das Ranking werden sieben Indikatoren in den folgenden Bereichen entwickelt: (1) Studierende, (2) Promotionen, (3) Habilitationen, (4) hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal, (5) Professuren sowie (6) Veränderungen beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal bzw. (7) bei den Professuren im Zeitverlauf. Bei den Universitäten (einschließlich Universitäten-Gesamthochschulen) liegen die ehemalige Universität-Gesamthochschule Essen sowie die Humboldt-Universität zu Berlin und die Universität Göttingen in den beiden ersten Ranggruppen. Drei Fachhochschulen in Niedersachsen befinden sich unter den insgesamt acht Hochschulen der beiden obersten Ranggruppen in der Gruppe der Fach- und Verwaltungsfachhochschulen. Bei den künstlerischen Hochschulen befindet sich die Hochschule für Schauspielkunst Berlin in der ersten Ranggruppe, die allerdings bei einem Indikator auch lediglich in der Mittelgruppe platziert ist. Bei den Indikatoren für Veränderungen zwischen 1996 und 2001, die für alle Hochschultypen gemeinsam ausgewertet werden, liegen vor allem Fachhochschulen in der Spitzengruppe (33 von 52 Hochschulen in der Spitzengruppe bei den Professuren, 46 von 74 Hochschulen in der Spitzengruppe bei dem wissenschaftlichen und künstlerischen Personal). Diese Hochschulen weisen damit eine Erhöhung des Frauenanteils von mehr als 5 Prozent auf. Ähnlich wie die ersten Rankings zu Lehre und Forschung an deutschen Hochschulen löst auch das Ranking nach Gleichstellungsaspekten widersprüchliche Reaktionen aus. Das CEWS hat nach Ansicht der Autorin mit dem Hochschulranking nach Gleichstellungskriterien einen ersten Schritt getan, um ein weiteres Instrument der Qualitätssicherung für die Dimension Chancengleichheit zu entwickeln. Ebenso wie andere Rankings bedarf dieses Hochschulranking der kritischen Diskussion. (ICG2)
Gender Mainstreaming im diversifizierten Feld einer Hochschule : Bedingungen - Akzeptanz - Strategien ; Erfahrungen aus dem Notebook-University-Projekt F-MoLL
Gegen den Strich gebürstet : gleichstellungspolitische Rückschlüsse aus der Entwicklung in Skandinavien und Mittel- und Osteuropa
Titelübersetzung:Brushed the wrong way : equal opportunity policy conclusions from the development in Scandinavia and Central and Eastern Europe
Autor/in:
Burkhardt, Anke
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 108-130
Inhalt: Der Beitrag thematisiert in einem ersten Schritt wesentliche Charakteristika des skandinavischen Hochschulwesens hinsichtlich wissenschaftlicher Qualifizierung und Beschäftigung. Es folgt ein länderspezifischer Überblick und Vergleich zu gleichstellungspolitischen Entscheidungen und Maßnahmen (beschränkt auf Dänemark und Norwegen). Die ambivalenten skandinavischen Eindrücke führen die Autorin zu einer kritische Auseinandersetzung mit der (verbreiteten und die Hochschulpolitik prägenden) Auffassung, dass das - in Bezug auf wissenschaftliche Tätigkeit und Statushierarchie - männlich dominierte Erscheinungsbild der deutschen Hochschulen auf systemfremde, d.h. dem Einfluss der Hochschulen nur bedingt unterliegende, Faktoren (Defizite) zurückzuführen ist. Hinzugezogen werden Erkenntnisse über die aktuelle Entwicklung in den postkommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas einschließlich des Baltikums. Das Fazit der Ausführungen lautet: (1) Eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz der Berufstätigkeit von Frauen - flankiert durch ein ausgebautes Kinderbetreuungsangebot und die staatliche Orientierung auf elterliche Gesamtverantwortung - führt nicht automatisch zur Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft. (2) Die sinkende Attraktivität des Berufsfeldes Hochschule (insbesondere gemessen an den Verdienstmöglichkeiten) hat eine zunehmende "Feminisierung" zur Folge. Aus diesen beiden kontrastierenden Befunden - Schließung und Öffnung - wird zugespitzt die Schlussfolgerung gezogen: das reale Ausmaß der Gleichstellung ist wesentlich hochschul- undwissenschaftsintern determiniert. (ICA2)