Emanzipation oder Kindergeld? : was die neue Familienpolitik Deutschlands von anderen europäischen Ländern gelernt hat
Titelübersetzung:Emancipation or child benefits? : what Germany's new family policy has learned from other European countries
Autor/in:
Kröhnert, Steffen; Klingholz, Reiner
Quelle: Berlin (Studie / Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung), 2008. 26 S.
Inhalt: "The present analysis compares the social conditions for different fertility rates in the nations of western Europe based on an array of socioeconomic indicators. It shows clearly that the traditionally negative correlation between wealth and social development on the one hand and fertility on the other no longer holds once a society has reached a certain level of development. Today more children are born in the countries with the most advanced social systems in regard to gender equality. Based on this result, we propose to discuss the problem of low-fertility countries from a different point of view. Neither child benefits nor other sources of financial aid appear to motivate people in modern industrial societies to have more children. What is far more crucial is equality of men and women in society." (author's abstract)
Demographisierung des Gesellschaftlichen : Analysen und Debatten zur demographischen Zukunft Deutschlands
Titelübersetzung:Demographization of society : analyses and debates relating Germany's demographic future
Herausgeber/in:
Barlösius, Eva; Schiek, Daniela
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007. 250 S.
Inhalt: "Zukunftsfähigkeit - hört man allerorten - hänge zuvörderst von der demographischen Lage ab. Folglich wird immer seltener über die Gesellschaft und vom sozialen Wandel berichtet und stattdessen vermehrt über die Bevölkerung informiert und eine Umkehr der demographischen Entwicklung angemahnt. Oft werden auf diese Weise soziale Phänomene zu demographischen Fakten erklärt: die Demographisierung des Gesellschaftlichen. Dieser Band will den Prozessen der Demographisierung nachspüren und fragt explizit auch nach den Chancen des demographischen Wandels." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eva Barlösius: Die Demographisierung des Gesellschaftlichen: Zur Bedeutung der Repräsentationspraxis (9-34); Susanne Lang: Die Kinder der Akademikerinnen: Familienplanung als eine Frage des Stils (37-41); Cordula Tutt: Das große Schrumpfen: Von Wohlstandsinseln und Verliererregionen (43-47); Christiane Hug-von Lieven: Kinderlosigkeit in Deutschland: Ein Problemaufriss aus ministerieller Perspektive (49-55); Ivar Cornelius: Wie viele Kinder haben Familien? Möglichkeiten und Grenzen der statistischen Erfassung (59-82); Michaela Kreyenfeld: Bildungsspezifische Unterschiede im Geburtenverhalten in Ost- und Westdeutschland (83-112); Christiane Lindecke: Erwerbsarbeit und Elternschaft: Das deutsche Modell im europäischen Vergleich (115-133); Michael Meuser: Vereinbarkeit von Beruf und Familie - ein Problem für Männer? Familien und Lebensverlaufsplanung bei Männern (135-150); Kathrin Dressel: Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit: Neue Strategien bei der Lebens- und Familienplanung (153-163); Sebastian Schröer und Thomas Straubhaar: Demographische Entwicklung: Problem oder Phantom? (165-183); Martin Lengwiler: Vom Übervölkerungs- zum Überalterungsparadigma: Das Verhältnis zwischen Demographie und Bevölkerungspolitik in historischer Perspektive (187-204); Daniela Schiek: "Frauen wollen beides": Die Vereinbarkeitsdebatte als Symptom geschlechtshierarchischer Arbeitsteilung (205-220); Stephan Beetz: Die Demographisierung ökonomischer, kultureller und sozialer Veränderungen am Beispiel des ländlichen Raums (221-246).
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Kinderlosigkeit durch Partnerschaftslosigkeit : der Wandel der Partnerschaftsbiographien und Zusammenhänge mit der Geburtenentwicklung
Titelübersetzung:The path from partnerlessness to childlessness : the change in partnership biographies and links to birth trends
Autor/in:
Eckhard, Jan
Quelle: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 31 (2006) H. 1, S. 105-125
Inhalt: "Angesichts zunehmender Scheidungszahlen und einer wachsenden Zahl allein lebender Personen im Erwachsenenalter stellt sich die Frage, inwiefern die rückläufigen Geburtenziffern in Deutschland auch darauf zurückzuführen sind, dass die partnerschaftsbezogenen Voraussetzungen der Elternschaft immer weniger gegeben sind. Hierzu untersucht die Studie auf Basis des DJI-Familiensurveys (3. Welle) zunächst die Partnerschaftsbiographien verschiedener westdeutscher Frauenjahrgänge. Festgestellt wird ein Trend, der von kontinuierlichen Paarbezügen wegführt zu einer Abfolge von kürzeren Paarbeziehungen. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob sich die Jahrgangsunterschiede der Geburtenzahlen auf diese partnerschaftsbiographischen Veränderungen zurückführen lassen. Dabei zeigt sich, dass sich die Jahrgangseffekte auf die im Alter von 30 Jahren erreichte Kinderzahl von Frauen bei Kontrolle für verschiedene partnerschaftsbiographische Merkmale angleichen. Insbesondere die zunehmende Verbreitung der Partnerschaftslosigkeit im mittleren Erwachsenenalter und die zeitliche Verkürzung der Paarbeziehungen durch eine gestiegene Trennungsanfälligkeit müssen demnach als erklärungsrelevante Kontextbedingungen der rückläufigen Kinderzahlen erachtet werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "In light of the increasing divorce rates and the growing number of persons of adult age living alone, the question arises as to the degree to which the falling birth-rates in Germany are also caused by the fact that partnerships on which parenthood could be built are becoming increasingly rare. To this end, the study takes as a basis the DJI family survey (3rd wave) to investigate first of all the partnership biographies of various Western German women's birth cohorts. A trend has been identified which leads away from ongoing relationships between couples, towards a sequence of shorter relationships. The question is subsequently pursued as to whether the differences in the birth cohorts' birth-rates are caused by these biographical changes regarding partnerships. It is shown here that the impact of the birth year on the number of children that women have had by the age of 30 approximates if one verifies for various characteristics related to partnership biographies. In particular the increasing partnerlessness at the peak of adulthood and the fact that relationships between couples are becoming shorter by virtue of the increased likelihood of separation must accordingly be regarded as contextual conditions which help to explain the falling numbers of births." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Reproduktives Handeln im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime
Titelübersetzung:Reproductive action in the context of a welfare state gender regime
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Der demographische Wandel: Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse. Peter A. Berger (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2006, S. 81-107
Inhalt: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet aus einer feministischen Perspektive den geschlechterpolitischen Diskurs zur Steuerbarkeit der Geburtenzahlen. Hierbei geht die Autorin von der Annahme aus, dass jenseits biologischer Voraussetzungen der Entschluss, ein Kind oder Kinder zu haben, eingelassen ist in ein Bündel von subjektiven Handlungsmotiven und Handlungsorientierungen sowie institutionalisierten Handlungsbedingungen. Den Ausgangspunkt der Argumentation stellt das von den Medien angefeuerte Drama der Kinderlosigkeit deutscher Akademikerinnen dar. In einem ersten Schritt wird der geschlechterpolitische Diskurs des weiblichen 'Zuwenig' beleuchtet, der von demographischen Prognosen und Projektionen getragen ist. Dabei wird der in der Diskussion durchgängig gebrauchte demographische Begriff des Fertilitätsverhaltens kritisch auf seine Erkenntnisreichweite für eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der gesellschaftlich organisierten Generativität hinterfragt. Von reproduktivem Handeln in Strukturen ausgehend wird im zweiten Schritt ein mehrdimensionaler Analyserahmen wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime vorgestellt, der unterschiedliche Methodologien der vergleichenden feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung aus verschiedenen Politikfeldern zusammenführt. Dazu gehören wohlfahrtsstaatlich institutionalisierte Muster (1) der Erwerbs- und Familienarbeit sowie (2) der Kinderbetreuungsregime. Auf diese Weise wird ein Licht auf widersprüchliche, ungleichzeitige und vielfältig ineinander greifende Handlungsbedingungen geworfen, die Frauen und Männer die Entscheidung zur Prokreation und zum Aufziehen von Kindern ermöglichen oder nicht. Im dritten Schritt wird abschließend ein Schlaglicht auf die geschlechterpolitische Diskussion über einen neuen Geschlechtervertrag geworfen, der einen integralen StaatsbürgerInnenstatus konzipiert. Dieser bietet alternative Antworten auf die Frage nach der Organisation von Generativität als Fundament der gesellschaftlichen Reproduktion und nach der Organisation der Versorgungsökonomie im Horizont demokratischer Geschlechterverhältnisse. (ICG2)
Bildungsbezogene Unterschiede des Kinderwunsches und des generativen Verhaltens : eine kritische Analyse der Opportunitätskostenhypothese
Titelübersetzung:Education-related differences in the desire for children and generative behavior : a critical analysis of the opportunity cost hypothesis
Autor/in:
Klein, Thomas; Eckhard, Jan
Quelle: Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen: Festschrift für Bernhard Nauck zum 60. Geburtstag. Anja Steinbach (Hrsg.), Bernhard Nauck (Adressat). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 151-174
Inhalt: Die Autoren gehen der Frage nach, warum die Fertilität in Deutschland kontinuierlich sinkt, obwohl die Kinderwünsche von Frauen und Männern auf hohem Niveau konstant bleiben. Sie analysieren erstmals das meist nur unter Bezug auf objektive Faktoren untersuchte familienökonomische Handlungsmodell des generativen Verhaltens unter Einbeziehung von subjektiven Einstellungen, Orientierungen und Motiven. Sie überprüfen auf der Grundlage von Paneldaten aus den Erhebungen des Familiensurveys von 1988, 1994 und 2000, ob sich die mit objektiven Faktoren - insbesondere des Bildungsniveaus - assoziierten Beweggründe auf der subjektiven Seite wieder finden lassen und tatsächlich für das generative Verhalten entscheidend sind. Sie stellen zunächst fest, dass sich die bekannten Zusammenhänge zwischen dem Bildungsniveau der Frau und der Familiengründungsrate bzw. der Kinderlosigkeit auch im Familiensurvey widerspiegeln. Des weiteren wird festgestellt, dass die Wahrnehmung beruflicher Opportunitätskosten sich nicht signifikant zwischen den einzelnen Bildungsgruppen unterscheidet. Jedoch unterscheiden sich die Bildungsgruppen hinsichtlich der Einschätzung des Nutzens, den sie durch Kinder erlangen können. Diese Befunde weisen den Autoren zufolge darauf hin, dass die Auswirkungen familienpolitischer Maßnahmen zur Reduzierung der Opportunitätskosten auf die Familiengründungsbereitschaft oftmals überschätzt werden. (ICI2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kinderlosigkeit als europäische Perspektive?
Titelübersetzung:Childlessness as a European perspective?
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna
Quelle: Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen: Festschrift für Bernhard Nauck zum 60. Geburtstag. Anja Steinbach (Hrsg.), Bernhard Nauck (Adressat). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 131-149
Inhalt: Die Autorin untersucht die zukünftige Entwicklung des generativen Verhaltens in verschiedenen europäischen Ländern und diskutiert einige Erklärungsansätze für die rückläufige Geburtenentwicklung, die vor allem Folge von veränderten Wertepräferenzen und von zunehmenden Individualisierungsprozessen ist. Der europäische Vergleich zeigt, dass die Fertilitätsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland auf hohem Niveau rückläufig ist, was die Autorin vor allem mit dem gestiegenen Bildungsniveau von Frauen und der damit verbundenen qualifizierten Erwerbstätigkeit erklärt. Im Hinblick auf den dauerhaften Konflikt um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nimmt sie an, dass in Zukunft ein Aufschub des Kinderwunsches bzw. die Kinderlosigkeit zunehmend als Konfliktlösungsstrategie eingesetzt werden wird. Da nicht in allen europäischen Ländern die Geburtenrate im gleichen Ausmaß wie in Deutschland sinkt, verweist sie ferner auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen als wichtigen Indikator für die Geburt von Kindern. Sie geht in diesem Zusammenhang auch auf die Bedeutung der Reproduktionsmedizin, den Wandel der normativen Muster über Ehe und Familie sowie den Einfluss von politischen Interventionen ein. Sie gibt darüber hinaus einen kurzen Überblick über die Forschungsergebnisse und -desiderate der "Value-of-Children"-Forschung und skizziert abschließend zukünftige Trends der Fertilitätsentwicklung. (ICI)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The high fertility of college educated women in Norway : an artefact of the separate modelling of each parity transition
Titelübersetzung:Die hohe Fertilität bei Frauen mit Hochschulabschluss in Norwegen : ein Artefakt der getrennten Modellierung jedes Paritätsübergangs
Autor/in:
Kravdal, Oystein
Quelle: Demographic Research, Vol. 5 (2001) Art. 6, S. 186-216
Inhalt: Hochschulbildung hat eine positive Auswirkung auf Geburtenraten und den Abstand seit der vorangegangen Geburt, so besagen es Modelle, die separat für die zweite und dritte Geburten geschätzt wurden. Es gibt auch Anzeichen für solche Effekte bezogen auf die Erstgeburtsrate, für Frauen Ende 20 und in den 30er Jahren. Die hohe Fertilität bei gut ausgebildeten Frauen kann möglicherweise durch die sozioökonomischen Faktoren oder Einstellungen erklärt werden, kann aber ebenso gut ein Resultat von Selektion sein. Wenn alle drei Paritätsübergänge gemeinsam mit einem allgemeinen unbeobachteten Faktor modelliert werden, treten negative Effekte des Bildungsniveaus in Erscheinung. Im Ganzen betrachtet sind die Effekte für die Frauen weniger negativ, die in den fünfziger Jahren geboren sind als für die, die in den vierziger Jahren oder späten dreißiger Jahre geboren wurden. Die Kohorten der fünfziger Jahre zeigen pädagogische Differentiale in der abgeschlossener Fertilität, die ziemlich klein sind und in hohem Grade von einem höheren Anteil kinderloser Frauen unter den gut ausgebildeten Frauen stammen. Zweit-Geburtsraten sind für Frauen mit Hochschulabschluss genau so hoch wie für andere Frauen, und die Dritt-Geburtsraten unterscheiden sich sehr wenig. Dies reflektiert schwach die negativen Nettoeffekte der Ausbildung nach der ersten Geburt und die Nebenwirkungen, die vom höheren Alter bei der ersten Geburt herrühren und durch differentiale Selektivität der früheren Paritäts-Übergänge ausgeglichen werden. (ICDÜbers)
Inhalt: "College education has a positive impact on birth rates, net of age and duration since previous birth, according to models estimated separately for second and third births. There are also indications of such effects on first-birth rates, in the upper 20s and 30s. Whereas a high fertility among the better-educated perhaps could be explained by socioeconomic or ideational factors, it might just as well be a result of selection. When all three parity transitions are modelled jointly, with a common unobserved factor included, negative effects of educational level appear. On the whole, the effects are less clearly negative for women born in the 1950s than for those born in the 1940s or late 1930s. The cohorts from the 1950s show educational differentials in completed fertility that are quite small and to a large extent stem from a higher proportion of childlessness among the better-educated. Second-birth progression ratios are just as high for the college educated as for women with only compulsory education, and the third-birth progression ratios differ very little. This reflects weakly negative net effects of education after first birth and spill-over effects from the higher age at first birth, counterbalanced by differential selectivity of earlier parity transitions." (author's abstract)