Abschied von der Koedukation?
Titelübersetzung:Farewell to coeducation?
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 386-400
Details
Inhalt: Im Mittelpunkt des Beitrages steht die Anfang der 80er Jahre wiederbelebte Koedukationsdebatte in der BRD. Nachdem die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen bis in die 60er Jahre hinein umstritten blieb und erst im Verlauf der Bildungsreformen durchgesetzt wurde, ist eine erneute Diskussion zur Geschlechtertrennung in bestimmten Unterrichtsfächern von der neuen Frauenbewegung und pädagogischen Frauenforschung ausgegangen. Die Autorin faßt die verschiedenen Positionen zur Einrichtung von Mädchenschulen bzw. Mädchenklassen zusammen und geht auf empirische Untersuchungen zu den Lernsituationen im koedukativen Unterricht ein. Die Ergebnisse zeigen, daß eine Trennung der Geschlechter nicht unbedingt zur Aufhebung der allgemeinen Benachteiligungen von Mädchen führt. Es sind vielmehr die Mechanismen kritisch zu hinterfragen, die im koedukativen Unterricht zur Reproduktion hierarchischer Geschlechterverhältnisse beitragen. Die Autorin skizziert abschließend die bildungspolitischen Umsetzungen der Koedukation in den einzelnen Bundesländern, worin deutlich wird, daß sich die gemeinsame Erziehung auch auf eine gezielte Förderung beider Geschlechter richten muß. (ICI)
Schlagwörter:Schule; Mädchen; Benachteiligung; Bildungspolitik; Bildungsreform; Diskussion; Koedukation; Unterrichtsfach; Frauenbewegung; pädagogische Förderung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen bilden - Zukunft planen : zehn Jahre (neue) Frauen und Schule-Bewegung und bildungspolitische Forderungen ; Versuch einer Zwischenbilanz
Titelübersetzung:Educating women - planning for the future : ten years of (new) women and school movement and education policy demands; an attempted interim review
Autor/in:
Kahlert, Heike; Luca, Renate; Müller-Balhorn, Sigrid
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 58-69
Details
Inhalt: Rund 20 Jahre nach ihrer Einführung als pädagogisches Prinzip für alle Schulformen der Bundesrepublik ist die Koedukation erneut ins Gerede gekommen. Trotz formal gleicher Bildungschancen haben die Reformen nicht zu gleichen gesellschaftlichen Chancen und gleicher Teilhabe an gesellschaftlicher Macht geführt. Seit Beginn der 80er Jahre formiert sich erneut eine zunehmend breitere Kritik an der Koedukationspraxis. Diese Kritik wurde maßgeblich im Umfeld der neuen Frauenbewegung von feministischen Lehrerinnen und Wissenschaftlerinnen formuliert. Der Beitrag versucht die Geschichte dieser neuen Frauenbildungsbewegung nachzuzeichnen und Zwischenbilanz zu ziehen. (pka)
Schlagwörter:Bildungsarbeit; Schule; Bildungspolitik; Geschlechterverteilung; Mädchen; Arbeit; Berufsorientierung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Chancengleichheit und Strukturkrise : ein Memorandum zur Schulentwicklung für den Landesverband Nordrhein-Westfalen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Titelübersetzung:Equality of opportunities and structural crisis : a memorandum on school development for the regional organization of North Rhine-Westphalia of the union of persons employed in education and science
Autor/in:
Bayer, Manfred; Muth, Jakob; Otten, Dieter; Rolff, Hans-Günter; Uhe, Ernst
Quelle: Essen: Neue Dt. Schule Verl.-Ges. (Pädagogik und Politik), 1983. 232 S.
Details
Inhalt: Das vorliegende Memorandum ist eine kritische Bestandsaufnahme von Entwicklungsstand und Zukunftsperspektiven des Schulwesens in Nordrhein-Westfalen. Die in den sechziger Jahren eingeleitete Bildungsreform hatte die Herstellung von Chancengleichheit zum Ziel. Die Verfasser kommen in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, daß eine verfehlte Reformpolitik, aber auch Mängel in der Reformkonzeption zur Folge hatten, daß die Ziele der Bildungsreform nicht erreicht wurden. Die Bestandsaufnahme der herausragenden Probleme für die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II (Grund-, Haupt-, Gesamtschule, Gymnasium, Berufsbildungsbereich, Kollegschule, Sonderschulwesen) beweisen das Fortdauern der Ungleichheit im Bildungsbereich, die besonders Arbeiter- und Ausländerkinder am härtesten trifft. Da die Bildungsreform Bestandteil der Sozialstaatspolitik ist, diese aber mit der Krise des Sozialstaats als Folge der ökonomischen Krise stark reduziert ist, ist auch für die nahe Zukunft das Ende von Bildungsreform und -expansion erreicht. Dennoch entwickeln die Verfasser auch für den enger gewordenen politischen Handlungsspielraum einen Katalog von Empfehlungen zur Bildungsreform. Diese beinhalten u. a.: Wissenschaftsorientierung als Leitprinzip; mehr Autonomie für Schulen; bedarfsgerechte Versorgung; Verbesserung der Ganztagsangebote; Integration von Behinderten sowie spezifische Forderungen für die Schulstufen und -formen als auch für die Lehrerausbildung. (SD)
Schlagwörter:Bildungsexpansion; Bildungsökonomie; Bildungsplanung; Bildungspolitik; Schule; Nordrhein-Westfalen; Sozialstaat; Chancengleichheit; Schulentwicklung; Grundschule; Hauptschule; berufsbildendes Schulwesen; Schulwesen; Gesamtschule; Gymnasium; Sekundarstufe I; Sekundarstufe II; Lehrerbildung; Reform; Krise
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk