Geschlechtsspezifische Verdienstunterschiede und Diskriminierung am Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:Gender-specific differences in earnings and discrimination on the labor market
Autor/in:
Franz, Nele
Quelle: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Bd. 38 (2012) H. 1/2, S. 34-55
Inhalt: "Mithilfe linearer Regressionen und einer anschließenden Blinder-Oaxaca-Dekomposition werden Erwerbseinkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern im Jahr 2009 untersucht. Dabei werden neben den klassischen Humankapitalindikatoren Ausbildung und Berufserfahrung auch Variablen zum sozialen Hintergrund sowie zur Risikobereitschaft herangezogen. Ziel ist die Zerlegung der Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in erklärte und unerklärte Unterschiede und damit eine Annäherung an die Frage, wie viel Verdienstunterschied durch Diskriminierung zustande kommt. Durch die Berücksichtigung von Voll- und Teilzeitarbeit wird der Großteil aller Erwerbstätigen abgedeckt. Es zeigt sich aber auch, dass klassische Humankapitalvariablen und insbesondere die Gründung einer Familie Hauptursache für die Verdienst- und Karriereunterschiede zwischen den Geschlechtern sind." (Autorenreferat)
Inhalt: "Using linear regressions and an Oaxaca/ Blinder-decomposition, wage inequalities between men and women in 2009 are analyzed. Along with classic human-capital variables especially individual characteristics and social background information are used as explanatory variables. Since 35 percent of all employed women and only 4 percent of all employed men are part-time employed, part-time employment as well as fulltime employment is taken into account. The paper argues that the difference can be mainly explained through family building and a gender-specific, traditional allocation of responsibilities within a household. In contrast, direct discrimination seems to be less important for the gender-specific earnings differences." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechtsbezogene Diskriminierung bei der Entlohnung
Titelübersetzung:Gender-related discrimination in pay
Autor/in:
Hinz, Thomas; Auspurg, Katrin
Quelle: Diskriminierung: Grundlagen und Forschungsergebnisse. Ulrike Hormel (Hrsg.), Albert Scherr (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 135-149
Inhalt: Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die Diskriminierung im engeren Sinne. Zunächst stehen wichtige theoretische Positionen zur Erklärung von Diskriminierung im Mittelpunkt. Anschließend werden Fragen der Analyse und Interpretation von Einkommensdaten diskutiert. Ein Blick auf die empirische Lage in Deutschland unterstreicht, wie wenige gesicherte Erkenntnisse über die komplexen Wirkungszusammenhänge bisher vorliegen. Auf der Grundlage der verfügbaren Daten ist jedoch davon auszugehen, dass in Deutschland ein "within job wage gap" existiert und damit auch Formen der Lohndiskriminierung im engeren Sinne vorliegen. Gezeigt wird aber auch, dass die Vergrößerung des Lohnabstands in den letzten Jahren in erster Linie durch die unterschiedliche Verteilung von Frauen und Männern auf Branchen, Berufe und Betriebe bedingt ist und nicht auf eine direkte Lohndiskriminierung zurückzuführen ist. (ICE2)
Schlagwörter:Lohnunterschied; Diskriminierung; Gleichberechtigung; Gleichbehandlung; Einkommensunterschied; Mann
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Lohnungleichheiten zwischen Akademikerinnen und Akademikern : der Einfluss von fachlicher Spezialisierung, frauendominierten Fächern und beruflicher Segregation
Titelübersetzung:Wage inequality between male and female university graduates : the influence of occupational specialization, female-dominated subjects and occupationa segregation
Autor/in:
Leuze, Kathrin; Strauß, Susanne
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 38 (2009) H. 4, S. 262-281
Inhalt: "Auf der Suche nach einer Erklärung für die bestehenden Lohnungleichheiten zwischen Männern und Frauen mit Hochschulabschluss untersucht der Artikel drei verschiedene Erklärungsansätze: Erstens die humankapitaltheoretische Erklärung, dass Frauen durch die Wahl von weniger berufsspezifischen Studienfächern finanzielle Nachteile auf dem Arbeitsmarkt erfahren; zweitens die These der Abwertung von frauendominierten Studienfächern, wie sie von feministisch-kulturellen Theorien beschrieben wird, und drittens die Bedeutung von Berufssegregation für Lohnungleichheiten, die durch die kulturelle Abwertung von Frauenberufen, aber auch durch institutionelle Rahmenbedingungen wie das deutsche System der tariflichen Lohnverhandlungen geprägt ist. Auf der Grundlage des HIS-Absolventenpanels 1997 werden die logarithmierten Brutto-Monatslöhne von vollzeiterwerbstätigen Männern und Frauen fünf Jahre nach Abschluss ihres Studiums modelliert. Die Ergebnisse unterstützen vor allem die These einer Diskriminierung von frauendominierten Studienfächern und Berufen, durch die jeweils 19 bzw. 13 Prozent der Lohnungleichheiten zwischen Akademikerinnen und Akademikern erklärt werden. Die Wahl von berufsunspezifischen Studienfächern scheint hingegen keinen Einfluss auf die Lohnentwicklung zu haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article looks into explorations for the wage inequalities between male and female higher education graduates by examining three different explanations: first, the human capital explanation which claims that women's financial disadvantages on the labor market are due to their choice of less occupation-specific fields of study; second, the hypothesis of the devaluation of female-dominated subjects, as claimed in feminist cultural theories; and finally, the importance of occupational sex segregation for the gender wage gap as a function of the cultural devaluation of female-dominated occupations as well as national labor market institutions, such as the German system of collective bargaining. On basis of the HIS Absolventenpanel 1997 we estimate the gross monthly income of full-time employed men and women five years after graduation. Above all, the results support the assumption of a discrimination of female-dominated fields of studies and occupations, which explain 19 and 13 percent respectively of the gender wage gap among higher education graduates. The choice of a field of study with low occupational specificity, however, does not seem to have any influence on the income of either men or women." (author's abstract)
Titelübersetzung:Bekommt die gläserne Decke Risse? : ein einfacher Test
Autor/in:
Hu, Ting; Yun, Myeong-Su
Quelle: Bonn (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 3518), 2008. 23 S.
Inhalt: "It has been reported that there is dramatic increase of female workers into manager level jobs during last few decades in the US labor market. Using Standard & Poor's Compustat ExecuComp database over 14 years (1992 - 2005), this paper examines whether the glass ceiling in the executive market has been substantially weakened measured by relative compensation by gender and female representation in the top rung of the executive market. Though the status of females in the executive market seems to have been improved, we cannot reject null hypothesis of no change when we test hypotheses whether the glass ceiling has significantly weakened. The results of the hypothesis tests suggest that there is still a long way ahead before gender equality is achieved and the glass ceiling is removed in the executive market." (author's abstract)
Quelle: International Gender Studies Tagung "Genus oeconomicum - Zur Ökonomie der Geschlechterverhältnisse"; Konstanz: UVK Verl.-Ges. (Kulturwissenschaft), 2006. 305 S.
Inhalt: "Ökonomische Ungleichheiten und die Konstruktion der Geschlechterordnung sind nicht nur ein vordringlich politisches Problem, sondern beschäftigen auch immer wieder die Wissenschaft. Die Sozial- sowie zunehmend die Wirtschaftswissenschaften thematisieren die ungleichen Geschlechterverhältnisse in den Macht- und Organisationsstrukturen der Ökonomie sowie in der Arbeitswelt. Die Beiträge des Bandes nehmen eine Standortbestimmung in der Theorie und den empirischen Forschungen zu dieser Thematik vor und wollen damit Diskussionen innerhalb sowie zwischen den einzelnen Disziplinen anregen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Weber: Über männliche Subjekte, die Angst vor Kontrollverlust und den Willen zum Nicht-Wissen (21-36); Jürgen Budde: Legitimierungsstrategien männlicher Herrschaft (37-47); Alexandra Rau: 'Management des Selbst' und 'Psychopolitik' (49-62); Irene Bandhauer-Schöffmann: Unternehmerisches Handeln als Projektionsfeld moderner Männlichkeit (63-76); Eva Boesenberg: Masters of the Universe? (77-89); Petia Genkova/Johann Schneider: Soziale Veränderungen - Veränderungen in den Geschlechterrollen am Beispiel Bulgariens (91-102); Sibylle Hardmeier: Legitimation der Macht: Risiken und Chancen in der postnationalen Demokratie aus geschlechtersensibler Sicht (105-118); Gabriele Michalitsch: Privatisiert - Geschlechterimplikationen neoliberaler Transformation (119-129); Gudrun Lachenmann: Geschlechtsspezifische Einbettung und Strukturierung ökonomischer Handlungsfelder zwischen Globalisierung und Lokalisierung (131-143); Sonja Löck/Manfred Kraft: Rankings und Evaluationen im Bildungsbereich (145-157); Margareta Kreimer: Stillstand beim Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern (159-172); Yvonne Jänchen: Geschlecht im Wissenschaftsfeld (173-186); Doris Weichselbaumer: 'Diskriminierung' in der ökonomischen Literatur (189-204); Susanne Günther: Gestaltung weiblicher Karrierewege ins Management (205-219); Ilona Ebbers: Unternehmensnachfolge durch Frauen (221-232); Katerina Kolarova: Unternehmerinnen und dennoch 'Frauen' - Frauen und dennoch 'Unternehmerinnen'? (233-246); Angelika Schmidt: Geschlechtergrenzen in Beschäftigungsgruppen (247-261); Stephanie Steinmetz: Frauen im Abseits? (263-278); Birgitta Wrede: Geschlechterstereotype im Geldverhalten? (279-290); Roswitha Hofmann: Gender- und Diversitätsmanagement in Organisationen (291-300).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Differenzierung und Diskriminierung beim Erwerbseinkommen von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Differentiation and discrimination in the earned income of women and men
Autor/in:
Ziegler, Astrid
Quelle: Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie. Torsten Niechoj (Hrsg.), Marco Tullney (Hrsg.). Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 195-219
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der geschlechtsspezifischen Ungleichbehandlung im Lohnbereich, d.h. mit den Unterschieden im Erwerbseinkommen von Frauen und Männern. Dabei wird sowohl die Differenzierung aufgrund von Merkmalen wie Ausbildung oder ausgeübte Tätigkeiten als auch die Einkommensdiskriminierung bei vergleichbaren Merkmalen thematisiert. Auf der Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes, des Sozio-Ökonomischen Panels und der IAB-Beschäftigtenstichprobe wird die Einkommensentwicklung von Frauen und Männern dargestellt und nach Strukturmerkmalen gegliedert. Anschließend wird ein Maß für die nicht auf unterschiedliche Ausstattungsmerkmale zurückzuführende Einkommensdiskriminierung errechnet. Das abschließende Fazit geht angesichts der gesetzlichen Vorschriften bezüglich des Anspruchs auf gleiches Entgelt von zwei ganz wesentlichen Ursachen für die immer noch existierende Lohndiskriminierung aus: (1) Die konkrete Eingruppierungs- und Aufstiegspraxis schafft eine Ungleichbehandlung von Frauen und Männern. (2) Die Bewertungspraxis schafft für weibliche und männliche Tätigkeiten eine andere Bewertung. Sowohl Unternehmen als auch Gewerkschaften sind hier in der Verantwortung, das Löhngefälle zwischen Männern und Frauen zu beseitigen. (ICH)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Women in managerial positions in Europe : focus on Germany
Titelübersetzung:Frauen in Führungspositionen in Europa : Schwerpunkt Deutschland
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: management revue : the international review of management studies, Vol. 17 (2006) No. 2, S. 122-142
Inhalt: Vorurteile und Stereotypen über die Rolle der Frau in der Gesellschaft wirken sich oft hinderlich auf den beruflichen Aufstieg von Frauen aus. Der Beitrag stellt eine Analyse der sozioökonomischen Struktur und des geschlechtsspezifischen Lohnunterschieds auf der Führungsebene vor. Er basiert auf einer internationalen Studie, welche sich dem beruflichen Aufstieg von Frauen in Führungspositionen und Initiativen zur Überwindung der 'gläsernen Decke' widmet. Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Frauen werden gegeben mit dem Ziel einer ausgewogeneren Geschlechterverteilung in der Wirtschaft, was auch zur nationalen Wettbewerbsfähigkeit und zu höherer gesellschaftliche Zufriedenheit beitragen soll. (IAB)
Inhalt: "Prejudices and stereotypical beliefs about the role of women in society often limit their chances of reaching top leadership positions. This paper presents a detailed analysis of the socio-economic structure and the gender pay gap in managerial positions in Germany building an a review from a cross-national perspective of women's progress to high-ranking positions and of initiatives to overcome the 'glass ceiling'. Suggestions are made for improving the situation of women in order to permit more balanced gender participation in the economy, while also promoting national competitiveness and higher levels of wellbeing for the society." (author's abstract)
Women-led firms and the gender gap in top executive jobs
Titelübersetzung:Von Frauen geführte Unternehmen und der geschlechtsspezifische Unterschied bei Führungspositionen
Autor/in:
Bell, Linda A.
Quelle: Bonn (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 1689), 2005. 42 S.; 161 KB
Inhalt: "Using data on Executive Compensation from Standard and Poor's ExecuComp, this paper explores the gender gap in top executive jobs and the effect of women CEOs, Chairs, and Directors on the pay of other women executives. The results show a narrowing of the uncorrected gender pay gap from the mid-1990s. Women top executives earn between 8 to 25 per cent less than male executives after controlling for differences in company size, occupational title, and industry. The magnitude of the gender pay gap is statistically related to the gender of the Chief Executive and Corporate Board Chair. Women CEO and Board Chairs bring more top women and at higher pay than is found in non-women-led firms. Specifically, female executives in women-led firms earn between 10-20 per cent more than comparable executive women in male-led firms and are between 3-18 per cent more likely to be among the highest five paid executives in these firms as well. The paper thereby provides strong empirical evidence that women leaders are associated with positive outcomes for women executives in substantive and important ways." (author's abstract)
Konstellationen und Mechanismen geschlechtlicher Lohn-Diskriminierung in Österreich
Titelübersetzung:Constellations and mechanisms of gender pay discrimination in Austria
Autor/in:
Hönig, Barbara; Kreimer, Margareta
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 30 (2005) H. 1, S. 44-66
Inhalt: "Der Ausgangspunkt dieses Beitrags ist der anhaltend hohe Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern in Österreich. Auf der Basis einer empirischen Fallstudie in drei Berufsgruppen (ungelernte Arbeiterinnen in der Nahrungsmittelindustrie, AHS-Lehrerinnen, akademische Technikerinnen) setzen wir uns mit dem Zusammenspiel von Lohnsystemen und arbeitsplatzbezogenen Praktiken auseinander, um einen Beitrag zur Erklärung der Ursachen und der Stabilität der Lohndiskriminierung zu leisten. Vor dem theoretischen Hintergrund der Relationalität, der sozialen Konstruktion von Geschlecht und des Konzepts der gendered substructure haben wir zentrale Konstellationen und Mechanismen der Einkommensdiskriminierung in ihren normativen und mikrosozialen Dimensionen und kollektiven Regelungsstrukturen untersucht. Die Ergebnisse liefern Anknüpfungspunkte für Strategien zum Abbau geschlechtlicher Lohndiskriminierung." (Autorenreferat)
Inhalt: "The starting point of this contribution is the ongoing high gender pay gap in Austria. Based on empirical case studies in three professional target groups (food-processing workers, secondary school teachers, academic engineers) we dealt with the context of wage system and working place practices, in order to provide an analysis of the reasons and the stability of wage discrimination. With the theoretical concept of relationality, social construction of gender and the gendered substructure of organizations we examined central configurations and mechanisms of pay discrimination in its normative, microsocial and collective dimensions. Results provide ideas for strategies to reduce gender pay discrimination." (author's abstract)
Gender-Datenreport : 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland - im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Titelübersetzung:Gender Data Report : annotated data report on equality between women and men in the Federal Republic of Germany
Inhalt: "Im kommentierten Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern wird vorhandenes Datenmaterial zur sozialen Lage und zur Lebensführung von Frauen und Männern zusammengetragen, ausgewertet und interpretiert. Der Blick wird nicht nur auf die Benachteiligungen von Frauen, sondern auch auf die von Männern gerichtet. Der Bericht soll eine Grundlage für eine an aktuellen Zahlen orientierte politische Debatte bieten. Er wird sich selbst mit politischen Stellungnahmen aber zurückhalten. Die Bundesregierung wird den gesamten Report politisch kommentieren. Der Report rückt jene Problembereiche in den Mittelpunkt, denen seit Jahrzehnten das Bemühen um Gleichstellung in allen EU-Staaten gilt. Er will aber auch für einige bisher wenig beachtete Probleme sensibilisieren. Die Gleichstellung im Beruf hat in diesem Report ein großes Gewicht; so wird im Kapitel 2 die Integration der Geschlechter in den Arbeitsmarkt genauer analysiert, das Kapitel 5 präsentiert Daten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Kapitel 3 befasst sich mit den Unterschieden zwischen den Erwerbseinkommen von Frauen und Männern. Das Kapitel 4 dieses Datenreports wird sich mit der Vielfalt von Lebens- und Familienformen befassen und wird Gleichstellungsprobleme herausarbeiten, die sich im Rahmen verschiedener Lebensformen, dem allein Leben, den Partnerschaften und den Eltern-Kind- Gemeinschaften ergeben. Der Europäische Rat von Barcelona hat 2002 den hohen Stellenwert, den die Vereinbarkeitspolitik in der europäischen Beschäftigungsstrategie hat, noch einmal bestätigt. Den Problemen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hier in Kapitel 5 nachgegangen. Es wird geprüft, in welchem Umfang inzwischen auch Frauen mit kleinen Kindern in Deutschland erwerbstätig sind und wie erwerbstätige Paare mit Kindern Hausarbeit und Kinderbetreuung unter sich aufteilen. Zudem wird dargestellt, welche Erwartungen auch heute noch an die Präsenz junger Mütter zu Hause gestellt werden und wie sich junge Paare selbst die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit vorstellen. Ferner wird untersucht, wie gewünschte und realisierte Erwerbsmuster voneinander abweichen und welche Kinderbetreuungsangebote Eltern zur Verfügung stehen. Neben einer ausgewogeneren Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben und an der Familienarbeit wird international und national auch eine angemessene Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen in der Politik angestrebt. Daten zu dieser Entwicklung finden sich in einem eigenständigen Kapitel über politische Partizipation und bürgerschaftliches Engagement (Kapitel 6). Weitere Aufmerksamkeit verdienen im Bericht die Themen Gesundheit und Behinderung von Frauen und Männern, sind doch mit gesundheitlicher Beeinträchtigung und Behinderung oft besondere Formen der sozialen Ausgrenzung verbunden. Diese können im Leben von Frauen und Männern auf unterschiedliche Weise relevant werden (Kapitel 8 und 9). Schließlich wird im Datenreport mit einem eigenständigen Kapitel dem langjährigen Bemühen der EU, Gewalt im Geschlechterverhältnis sichtbar zu machen und der Gewalt präventiv zu begegnen, Rechnung getragen. Besondere Aufmerksamkeit erlangten auf europäischer Ebene die häusliche Gewalt gegen Frauen und der Menschen-(Frauen)-handel. Neben den genannten Problembereichen findet im Datenreport auch das breite Spektrum der Gewalt im öffentlichen Raum (Körperverletzung, Totschlag, Raub und Mord) Beachtung, von dem Männer im Durchschnitt häufiger als Frauen betroffen sind (Kapitel 10). Auch wenn der Report in vielen Feldern - der gesellschaftlichen Situation entsprechend - Benachteiligungen von Frauen konstatiert, zeigt er doch auch Benachteiligungen von Jungen bzw. Männern auf. Der Datenreport wurde in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt erstellt, das für die Forschungsgruppe am DJI Sonderauswertungen aus dem Mikrozensus und der Bevölkerungsstatistik vornahm, soweit die Daten noch nicht allgemein zugänglich waren." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Statistik und statistische Daten, Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf