Die nächste Universitätsreform ist schon da : über die drei Reformen der letzten Jahrzehnte, die Schäden, die sie angerichtet haben, und einige Gründe, warum der erreichte Zustand so nicht bestehen bleiben kann
Titelübersetzung:The next university reform is already here : the three reforms from the last decades, the damage which they caused, and some reasons why the attained state cannot continue
Autor/in:
Steinert, Heinz
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 3, S. 310-324
Inhalt: "Der Beitrag diskutiert die universitäre Strukturreform, die Studienreform und die Reform der Forschungsfinanzierung der vergangenen Jahrzehnte. Was sich bisher an diesen drei Reformen und ihren Wechselwirkungen beobachten lässt, schließt sich zu der Tendenz zusammen, die Universität nach oben in einen Elite- und Exzellenz-Bereich und nach unten in einen College-Bereich aufzuspalten. Es ist zu fragen, wie sich die Beteiligten dazu verhalten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The contribution discusses three university reforms that took place during the past decades: the structural reform, the academic reform and the reform of funding systems. The interplay of these reforms evokes the impression that the university splits into a realm of elite and excellence on the one hand and a college zone on the other. It has to be questioned how those affected can react to this development." (author's abstract)
Die gute Hochschule: Ideen, Konzepte und Perspektiven; Festschrift für Franz Herbert Rieger
Titelübersetzung:The good university: Ideas, concepts and prospects; commemorative publication in honor of Franz Herbert Rieger
Herausgeber/in:
Meyer, Susanne; Pfeiffer, Bernd; Rieger, Franz Herbert
Quelle: Berlin: Ed. Sigma (HWR forschung, 52/53), 2010. 464 S.
Inhalt: "Was ist eine 'gute Hochschule'? Die Umbrüche in der Hochschullandschaft, die der Bologna-Prozess auslöst, zwingen dazu, diese Frage neu zu stellen. Das tut die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin in dieser Festschrift für ihren langjährigen Rektor F. H. Rieger. Die Frage verlangt Rechenschaft über die Kriterien der Beurteilung, denn 'gut' hat moralische, aber auch allgemein qualitative Implikationen. Es gilt, die äußeren Rahmenbedingungen - seien sie rechtlich oder finanziell - zu berücksichtigen, aber auch die selbst gesetzten Maßstäbe, wonach die gute Hochschule bestrebt sein muss, auf aktuelle Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft angemessen zu reagieren. Der Band enthält Beiträge zu Hochschulmanagement und Hochschulpolitik (z. B. Bologna-Prozess, Hochschulfinanzierung, Internationalisierung, Akkreditierung), Beiträge zu der Reaktion von Hochschulen auf aktuelle Entwicklungen (z. B. Finanzkrise, Wirtschaftsethik, Arbeitsmarkt, Digitalisierung) und konkrete Beispiele aus der Entwicklung der HWR Berlin während der letzten Jahre (Auswertung von Absolventenbefragungen, Fusionen, Studiengangsentwicklung, nationale und internationale Kooperationen)." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Susanne Meyer, Bernd Pfeiffer: Vorwort (9-12); Hans-Gerhard Husung: Die Hochschullandschaft Berlins und die 'Geschichte der FHW - HWR' (13-15); Bernd Pfeiffer: Franz Herbert Rieger - betrachtet mit den Augen eines Kollegen und Freundes (17-23); Bildungspolitik und Bildungsmanagement: Friedrich Buttler: Bologna! (27-46); Birgit Mahnkopf: Der Weg in die Bildungs-Markt-Wirtschaft (47-61); Olaf Winkel: Wie soll es weitergehen? Überlegungen zur Fortentwicklung des deutschen Hochschulsystems unter besonderer Berücksichtigung von Fachhochschulbelangen (63-75); Martin Reynolds: The Future Practice of Business Schools (77-87); Matthias Tomenendal: Qualitätssteigerung durch Internationalisierung. Betrachtungen aus Sicht des strategischen Hochschulmanagements (89-104); Pakize Schuchert-Güler: Aktive Beteiligung der Hochschulen an der Integrationsdebatte. Theorie und Praxis (105-124); Karin Setzpfandt: Einflussfaktoren auf studentisches Engagement in Gremien von Hochschule und studentischer Selbstverwaltung (125-128); Harald Gleißner: Fundraising und Drittmitteleinwerbung an Fachhochschulen (129-141); Susanne Meyer: Akkreditierung als kooperatives Verwaltungsverfahren. Gewährleistung von Qualität, Transparenz und Vielfalt oder verfassungswidrige Einschränkung der Lehrfreiheit? (143-157); Otto von Campenhausen: Hochschulen brauchen ein Vorsteuerabzugsrecht. Die Umsatzbesteuerung der Hochschulen wird europäischer und muss geändert werden (159-171); Henning Spinti: Zur Umsetzung von Frauenfördermaßnahmen nach dem Masterplan in förmlichen Berufungsverfahren (173-180); Peter Heinrich: Anmerkungen zur Leistungsorientierten Bezahlung im öffentlichen Dienst (181-199); Herausforderungen für Studium und Lehre: Luise Görges, Ulf Kadritzke: 'Sag warum du hier bist.' Über den Nutzen und Sinn eines Studium Generale (203-217); Marcus Birkenkrahe: Interaktive Lehre im Virtuellen Raum. Ein Beitrag zur Hochschuldidaktik (219-232); Michael Tolksdorf: Die Weltfinanzkrise als wirtschaftsethisches Problem - Herausforderung für die Managementausbildung an der HWR Berlin? (233-245); Hans-Erich Müller: Gewinn durch Verantwortung (247-264); Hansjörg Herr: Shareholder-Value als Leitbild unternehmerischer Verantwortung? (265-280); Laila Maija Hofmann: Personalentwicklung in Deutschland. Zahlen, Daten, Fakten und Herausforderungen (281-295); Gert Bruche: Akademischer Fachkräftemangel in Deutschland und der Bildungsaufstieg Chinas und Indiens. Implikationen und Zusammenhänge (297-307); Sven Ripsas: Konzept-kreative Gründungen als Fokus der Entrepreneurship Education an der HWR Berlin (309-326); Eine Hochschule im Wandel: Dorothea Schmidt: Der Herr der Baustellen. Eine Hochschule und ihr Rektor (329-340); Erhard Mielenhausen: Hochschulpolitische Bedeutung des Hochschulnetzwerks UAS7 (341-348); Ute von Lojewski, Klaus Niederdrenk: UAS7 - eine strategische Allianz unter Fachhochschulen (349-358); Miriam Beblo, Cornelia Kaiser: Von der FHW in den Beruf. Erste Auswertungen der Absolventenbefragung 2008/2009 (359-382); Friederike Maier, Annette Fleck: The Berlin School of Economics as active part of the regional development. Report within the OECD Review 'Higher Education in the Region' (383-400); Viola Philipp: Vom Zusatzgeld zum Wettbewerbsverfahren. Frauenförderungsprogramme für Hochschulen und ihre Anwendung an der HWR Berlin (401-413); Hans Paul Prümm: Entwicklung, Weiterentwicklung und 'Export' neuer Studienprogramme. Das Beispiel des Studienprogramms 'Öffentliche Verwaltung/Public Administration' (415-430); Hartmund Barth: Erfahrungen mit Hochschulfusionen. Wie die Berufsakademie Berlin zur FHW kam (431-441); Igor Maximzew, Tatjana Nikitina, Vjatscheslav Kruglov, Leonid Tarasevitsch: Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Universität für Wirtschaft und Finanzen St. Petersburg. Zusammenarbeit auf hohem Niveau und von langjähriger Dauer (443-445); Viktoria Jamschanova: Alte Liebe rostet nicht (446-447); Alan Griffiths: Franz Herbert Rieger (448-450); Tim Froggett: The Programme 'International Business' in 2010 (451-452); Gerd Kulke: FHW/HWR Berlin meets China (453-461).
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Sammelwerk
Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik : Forschung und Lehre unter Kuratel betriebswirtschaftlicher Denkmuster
Titelübersetzung:Criticism of European university policy : research and teaching under the trusteeship of business administration thought patterns
Herausgeber/in:
Kellermann, Paul; Boni, Manfred; Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009. 240 S.
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Konrad Paul Liessmann: Bologna: Die Leere des europäischen Hochschulraums (13-25); Reinhard Blomert, Elisabeth Meyer-Renschhausen: Kann man die Aufklärung kommerzialisieren? Die Hintergründe der neuen Rahmenbedingungen für die Universitäten (27-45); Paul Kellermann: Geschäft versus Wissenschaft, Ausbildung versus Studium. Zur Instrumentalisierung von Hochschulbildung und Universität (47-64); Thomas Loer, Sascha Liebermann: Technokratisierung durch Selbstentmachtung: Anmerkungen zum Versagen der wissenschaftlichen Profession und eine alternative Antwort auf die Probleme der Hochschule heute (65-93); Burkard Sievers: Die psychotische Universität: Sozioanalytische Perspektive einer Organisation im verordneten Wandel (95-108); Manfred Boni: Gutes Geld für gute Wissenschaft? Über die Reform der Hochschulfinanzierung in Nordrhein-Westfalen (111-124); Andrea Tönjes: Ausflug nach Formalistan. Ein Erfahrungsbericht aus der schönen neuen BA/ MA-Welt (125-146); Manfred Prisching: Die Vermessung der wissenschaftlichen Landschaft (147-162); Hartwig Brandl, Daniel Gunzer: ECTS: Die Workload-Problematik (163-172); Max Preglau: "Bologna" in Theorie und Praxis - ein europäisches Projekt im Lichte lokaler Erfahrungen an der LFU Innsbruck (173-185); Sabine Berghahn: Ausschluss der Elite. Hochschulreform als Exklusion erarbeiteter Kompetenz? (189-204); Hans-Georg Müller: Wissenschaftlich Beschäftigte als Verlierer der Hochschulreformen. Die Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Mittelbaus am Beispiel Nordrhein-Westfalens (205-215); Uwe Fricke: Ausbeutung an Hochschulen. Zur Zukunft der Lehrbeauftragten (217-233).
Inhalt: Obwohl Bildung, Schulen und Universitäten im Rahmen gesellschaftlicher Arbeitsteilung eigene Ziele und Aufgaben haben, werden sie zunehmend betriebswirtschaftlichen Funktionen und Methoden unterworfen, um auf Märkten und in Konkurrenzen profitabel zu sein. Zu kritisieren ist diese einseitige Ausrichtung, weil sie das Leben allgemein, Kultur im Besonderen, verarmen lässt.
Inhalt: "'Bachelor' und 'Master', Studiengebühren und Exzellenzinitiativen: Ökonomisierung und Wettbewerb sind in der Hochschulpolitik zu Leitbildern geworden, die Wissenschaftsbetrieb, Studium und Universitäten radikal umgestalten. Der Bologna-Prozess, der einen einheitlichen europäischen Hochschulraum schaffen soll, bildet hierfür den Rahmen. In diesem Band kommen 18 junge Experten zu Wort, die ihr Studium gerade beendet haben oder kurz vor dem Abschluss stehen. Als Beteiligte und Betroffene analysieren, diskutieren und kritisieren sie die Chancen und Defizite dieser Reformvorhaben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bestandsaufnahme des deutschen Hochschulsystems: Kapitel 1: Madeleine Sanchino Martinez: Der Wandel des deutschen Hochschulwesens: Von der Ordinarien- zur Wettbewerbshochschule (16-30); Kapitel 2: Christian Haberecht: Hochschulen zwischen Demokratie und Wettbewerb (31-43); Kapitel 3: Christian Berg, Jochen Dahm: Der Bologna-Prozess im Überblick - Stationen und Ziele, AkteurInnen, Strukturen und Umsetzung (44-60); Kapitel 4: Christian Förster: Globalisiert und reformiert: Das deutsche Hochschulsystem im internationalen Vergleich (61-78); Kapitel 5: Dirk Schmittchen: Deutschlands Position auf dem globalen Bildungsmarkt (79-92); Elemente des wettbewerblichen Umbaus: Kapitel 6: Florian Hillebrand: Hochschulfinanzierung - Studiengebühren als Element eines wettbewerbsorientierten Hochschulwesens (94-108); Kapitel 7: Anja Neundorf: Auf die Plätze, fertig, los! Der Wettbewerb um Elitetitel und Exzellenzgelder (109-124); Kapitel 8: Nadine Müller: Der Wettbewerb um die besten Studierenden: Funktion und Logik neuer Auswahlverfahren (125-131); Auswirkungen des Wettbewerbs: Kapitel 9: Eva Fuchslocher: An der Realität vorbei geplant - zur Studierbarkeit der neuen Bachelor-Studiengänge (134-150); Kapitel 10: Jörg Reschke, Karsten Wenzlaff: Auswirkungen der Umstellung auf Bachelor/Master auf das freiwillige Engagement von Studierenden (151-161); Kapitel 11: Joela Zeller: Auslandsaufenthalt im Bachelor (162-166); Kapitel 12: Julian Zado: Den Übergang gestalten: Durchlässigkeit zwischen den Studienstufen herstellen (167-180); Kapitel 13: Jochen Dahm: Die soziale Lage der Studierenden im Wettbewerb (181-188); Kapitel 14: Julian Zado: Studieren mit Behinderung. Ein Alltag voll Barrieren oder: Wie die Hochschulen ihre Studierenden behindern (189-195); Kapitel 15: Corinna Schwetasch, Mirjam Reiß: Frauen in der Hochschule - Wo finden sich die alten und neuen gläsernen Decken? (196-206); Kapitel 16: Andreas Schmidt: Promotion und Forschung unter den Bedingungen des Wettbewerbs (207-217); Kapitel 17: Patrick Hedfeld: Nachhaltige Beeinflussung des Studiums durch die Wahl unterschiedlicher universitärer Bewertungssysteme (218-225).
"Gefühlte" Exzellenz : implizite Kriterien der Bewertung von Wissenschaft als Dilemma der Wissenschaftspolitik
Titelübersetzung:"Felt" excellence : implicit criteria of the evaluation of science as a dilemma in science policy
Autor/in:
Matthies, Hildegard; Simon, Dagmar; Knie, Andreas
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2007) H. 24, S. 331-343
Inhalt: Es mehren sich die staatlichen Anstrengungen, in die Autonomie wissenschaftlicher Arbeit einzugreifen und die Produkte von Wissenschaft und Forschung stärker zu kontrollieren. Dabei werden nicht mehr nur Universitäten und außeruniversitäre Einrichtungen mit Evaluationen konfrontiert, auch die Ressortforschungseinrichtungen des Bundes müssen sich neuerdings einer Qualitätsprüfung unterziehen. Parallel greifen zunehmend betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente in den wissenschaftlichen Alltag ein mit dem Ziel, ökonomische Effizienzkriterien und Benchmarking auch in den wissenschaftlichen Einrichtungen zu etablieren. Betriebswirtschaftlich inspirierte Verfahren wie die Kosten- und Leistungsrechnung gehören mittlerweile zum Standardrepertoire von Universitäten und Forschungsinstituten und belegen die wissenschaftliche Tätigkeit mit umfangreichen Auflagen zu Nachweis- und Dokumentationspflichten. Dieser Trend zur unternehmerischen Orientierung von Wissenschaftsorganisationen führt neben der Krankheit "Evaluatis" zu dem zusätzlichen Problem, dass Evaluationen praktisch als eine Art Allzweckwaffe eingesetzt werden - nicht nur zur externen Kontrolle wissenschaftlicher Qualität, sondern auch für Stärken- und Schwächenanalysen von Wissenschaftsorganisationen bis hin zu ihrer Schließung. Ungeklärt bleibt insgesamt für die Autorinnen das "grundlegendes Dilemma" des Staates: Wie soll der Staat beurteilen können, was gute und was weniger gute wissenschaftliche Leistungen sind, da Wissenschaft stark selbstreferentiell operiert; Orientierung, Vergewisserung und Validierung wissenschaftlicher Arbeit erfolgt primär in den Fachgemeinschaften selbst. (ICA2)
Unternehmerische Universität und neue Wissenschaftskultur
Titelübersetzung:Entrepreneurial university and new science culture
Autor/in:
Maasen, Sabine; Weingart, Peter
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2007) H. 24, S. 141-160
Inhalt: Der Beitrag belegt folgende These: Während die deutschen Universitäten im Zeichen von "Brain up" und Elite-Universität mit der Durchführung und Bewertung von Ratings und Rankings, Evaluationen und Exzellenzinitiativen beschäftigt sind, drohen wichtige Fragen aus dem Blick zu geraten: Wie ist festzulegen, wohin sich Forschung orientieren und was genau unter qualitätsvoller Bildung verstanden werden sollte? Welche Funktionen haben Rankings und Evaluationen in diesem Zusammenhang? Es wird bezweifelt, dass allein durch manageriale und betriebswirtschaftliche Prozeduren substantielle Wissenspolitik betrieben werden kann. Die Autoren argumentieren dann in drei Schritten: Zunächst werden wesentliche neue Charakteristika der organisationalen Akteurin namens Universität beschrieben. Anschließend wird anhand der Mediendebatte über die Einrichtung von Elite-Universitäten die geäußerte Vorstellung kritisiert, dass eine Elite nur mit unternehmerisch agierenden Universitäten zu haben sei. Abschließend wird auf ein spezifisches Beispiel öffentlicher Rechenschaftslegung eingegangen: auf medial veröffentlichte Hochschulrankings. Insbesondere der rezente Boom der Rankings und die Reaktionen der Universitäten darauf bezeugt, welche Evidenz das "manageriale Regime" unterdessen erlangt hat. (ICA2)
Szenarien der Profilbildung im deutschen Hochschulsystem : einige Vermutungen
Titelübersetzung:Profile creation scenarios in the German university system : some suppositions
Autor/in:
Meier, Frank; Schimank, Uwe
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 11 (2002) H. 1, S. 82-91
Inhalt: "Profilbildung" ist eines derjenigen Instrumente, denen in der gegenwärtigen hochschulpolitischen Reformdiskussion besonders viel zugetraut wird, obgleich unklar ist, was überhaupt mit dem Begriff gemeint ist. Zunächst und zumeist wird Profilbildung mit den Vorteilen von Diversifizierung auf der Ebene des Hochschulsystems in Verbindung gebracht. Vorbild ist hier, wie so oft, das amerikanische System. Diversifizierung soll demnach den zielorientierteren Einsatz von Ressourcen ermöglichen, z.B. durch Abbau von Doppelkapazitäten. "Centers of excellence" lassen sich hervorbringen, die wiederum Ausstrahlung auf andere Bereiche haben. So würden dann auch Vorteile des nationalen Innovationssystems im internationalen Konkurrenzkampf erzeugt. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass es keinesfalls ausgemacht ist, dass Profilbildung zu einem diversifizierten Hochschulsystem und den damit verbundenen Vorteilen führt. Es lassen sich vielmehr, abhängig von zukünftigen Kontextbedingungen und auch den Strategien der Hochschulen, sehr unterschiedliche Entwicklungen denken. Im Beitrag werden drei Szenarien skizziert, denen eines gemein ist: das Verhältnis von Profilbildung der Hochschulen auf der einen und Homogenität bzw. Diversität des Hochschulsysteme auf der anderen Seite stellt sich anders dar, als es die programmatische Reformdiskussion gerne postuliert. (ICA2)