Transformationen der Arbeit : Auswirkungen auf Frauen in akademischen Berufen
Titelübersetzung:Transformations of work : impacts on women in academic professions
Autor/in:
Notz, Gisela
Quelle: Vielfältige Verschiedenheiten: Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf. Ayla Neusel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1999, S. 327-343
Inhalt: Die Verfasserin beginnt mit einem einleitenden Rückblick auf die Forderungen der ersten deutschen Frauenbewegung und Louise Ottos Schrift "Das Recht der Frauen auf Erwerb" aus dem Jahr 1866. Sie skizziert im Folgenden die aktuelle Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt und setzt sich mit der besonderen Betroffenheit der Frauen durch Globalisierungsrhetorik und Deregulierung der Arbeitsbeziehungen auseinander. Einer steigenden Erwerbsneigung von Frauen steht der Einbruch männlicher Arbeitnehmer in ehemalige Frauendomänen im Dienstleistungssektor gegenüber. Viele gut ausgebildete Frauen weichen in eine finanziell kaum rentable Selbständigkeit aus. Gleichzeitig wird vielfach das besondere Qualifikationspotential betont, das Frauen für eine Tätigkeit in Führungspositionen prädestiniert. Die Verfasserin plädiert für eine stärkere Vermittlung gesellschaftskritischer Qualifikationen und eine Neubesinnung auf die Notwendigkeit sozialer Utopien. (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mathilde Vaerting (1884-1977) : die Macht des Unterschiedes
Titelübersetzung:Mathilde Vaerting (1884-1977) : the power of difference
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Frauen in der Soziologie: neun Portraits. Claudia Honegger (Hrsg.), Theresa Wobbe (Hrsg.). München: Beck (Beck'sche Reihe), 1998, S. 178-202
Inhalt: Mathilde Vaerting (1884-1977) war eine der ersten Frauen, die als Professorin an eine deutsche Universität berufen wurde. Seit 1923 Ordinaria für Erziehungswissenschaften an der Universität Jena, verfaßte sie zunächst zwei Werke zur Geschlechterpsychologie und arbeitete dann an einer Soziologie der Macht. Ausgehend von der Ungleichheit der Geschlechter beschäftigte sie sich mit den Asymmetrien zwischen den Generationen, den Klassen und Ethnien. Das Innnovative ihrer Arbeiten besteht darin, die soziale Konstruktion von Unterschieden betont und - lange vor Foucault - den Nachdruck auf die Produktivität und Funktionalität der Macht für die Herstellung sozialer Ordnung gelegt zu haben. Mathilde Vaerting wurde 1933 aus politischen Gründen von der Universität entlassen und mit Publikationsverbot belegt. Die Entschiedenheit, mit der sie ihre Annahmen über Macht, Herrschaft und das Geschlechterverhältnis vortrug, verbaute ihr in der Nachkriegszeit eine erneute akademische Karriere. (pre)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Integration von Frauen in die Wissenschaft - eine Echternacher Springprozession
Titelübersetzung:Integration of women in science - a Echternach spring procession
Autor/in:
Brückner, Hannah; Allmendinger, Jutta; Stebut, Janina von; Fuchs, Stefan
Quelle: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Andreas Pischel (Mitarb.), Thomas Platz (Mitarb.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften"; Opladen: Westdt. Verl., 1997, S. 537-544
Inhalt: "Vor gut zwanzig Jahren entwickelte feministische Gewißheiten über Frauen sind aufgrund vielfältiger Erfahrungen neuen Suchbewegungen gewichen, denn das Bild von der Frau als besserem Menschen und hohe Glückserwartungen an Frauenzusammenhänge haben sich als problematisch erwiesen. Die positive Besetzung des eigenen Geschlechts ist zwar weiterhin die conditio sine qua non für Fraueninitiativen, ein überhöhtes Frauenbild stellt aber nicht selten auch einen Hemmschuh für strukturelle und psychosoziale Entwicklungen dar, wie sie besonders in den Projekten der Neuen Frauenbewegung erforderlich sind. Das Ideal des 'Anderen' ist sowohl Antriebskraft als auch Behinderung, indem es die Frauenbewegung maßgeblich vorangetrieben hat, im Rahmen einer beruflich organisierten Praxis aber zwiespältige Wirkungen zeitigt. Ohne die Privatsphäre zum Politikbereich zu erheben, wäre es nicht möglich gewesen, kollektiv an die Interessen und Problemlagen von Frauen anzuknüpfen, statt sie auszugrenzen. Gleichzeitig enthält diese Ausweitung die Gefahr, private und berufliche Umgangsformen, politische Interessen und psychische Bedürfnisse unreflektiert miteinander zu vermischen. Die Differenzierungen der Neuen Frauenbewegung und zunehmende Institutionalisierungen weisen auf die notwendige Entwicklung neuer Organisations-, Verhaltens- und Kommunikationsprinzipien hin, die weder als Abweichung noch als Entwertung von früheren Formen feministischen Denkens und Handelns angesehen werden und ihrerseits gleichberechtigte Teilhabe und Selbstbestimmung nicht aus dem Auge verlieren." (Autorenreferat)
"Frauenforschung" ist nicht bloß Frauenforschung : feministische Wissenschaft und Frauenstudien
Titelübersetzung:"Research on women" is not merely research on women : feminist science and women's studies
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Frauenpolitik im Wissenschaftsbetrieb: Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten im Hochschul- und Wissenschaftsalltag. Margot Gebhardt-Benischke (Hrsg.), Ingeborg Stahr (Hrsg.). Alsbach-Hähnlein: Leuchtturm-Verl. (Blickfeld Hochschule : Schriftenreihe zur Hochschullehre und Hochschulforschung), 1991, S. 31-78
Inhalt: In einem kritischen Überblick der vergangenen Jahrzehnte analysiert der Beitrag das vorherrschende Verständnis von männlich geprägter Wissenschaft, denn die kulturelle und wissenschaftliche Reproduktion von Geschlechterpolarität findet sich im Prozeß der Aneignung von Wissen selbst wieder. Der Darstellung der bisherigen theoretischen und methodologischen Konzeptionen der Frauenthemen folgt eine Skizzierung des feministischen Ansatzes der Frauenforschung, ihrer Entwicklungsgeschichte auf dem Hintergrund der Frauenbewegung in den 70er Jahren sowie ihrer Umsetzung in Frauenstudien als Ausdruck kollektiver Lernprozesse. Die Inhalte feministischer Wissenschaft grenzen sich gegen die traditionelle Frauenforschung in den Sozialwissenschaften insofern ab, als sie sich gegen die angebliche Geschlechts- und Wertneutralität von Wissenschaft wenden. Weiterhin erfordert die Integration von lebensweltlichem Wissen in einer kritischen Frauenforschung einen grundlegenden Perspektivwechsel hinsichtlich der traditionellen Betrachtung der "Doppelrolle" der Frau als auch der gesellschaftlichen Arbeitsteilung. Frauenforschung führt wissenschaftliche Erkenntnisprozesse und individuelle Lebenswelten von Frauen zusammen und ist in diesem Sinne nicht als "bloße" Forschung über frauenspezifische Themen zu verstehen, sondern als systematische Kritik an immer noch vorhandenen patriarchalen Strukturen der Hochschule. Die Autorin plädiert für eine fortschreitende Institutionalisierung der feministischen Wissenschaft, die sich an den Zielen der praktisch-programmatischen Politik der Frauenbewegung orientiert. (ICE)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sechzig Jahre Deutscher Akademikerinnenbund
Titelübersetzung:Sixty years of the Deutscher Akademikerinnenbund (German Federation of Female Academics)
Autor/in:
Barowsky, Ella
Quelle: Frauen in Wissenschaft und Politik. Ursula Huffmann (Hrsg.), Dorothea Frandsen (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.), Sigrid Bias-Engels (Red.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1987, S. 15-22
Inhalt: Von der Gründung des Deutschen Akademikerinnenbundes im Jahr 1926 über seine Ziele und Wirkungen in der Weimarer Zeit bis zu seiner Auflösung im Jahr 1933 berichtet der vorliegende Beitrag in seinem ersten Teil. Danach werden Neugründung und Wirken des DAB in der Nachkriegszeit beschrieben; den Abschluß bildet die Darstellung der neuen Themen und der Aufgaben des Akademikerinnenbundes, die im Grunde noch die gleichen sind wie bei seiner Gründung. (SH)
Schlagwörter:Akademikerin; Frauenbewegung; Deutscher; Geschichtswissenschaft; historische Entwicklung; Geschichtsunterricht; Deutscher Akademikerinnenbund
CEWS Kategorie:Netzwerke und Organisationen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Deutsche Akademikerinnenbund in der Gegenwart - Ziele, Strukturen und Aktivitäten
Titelübersetzung:The Deutsche Akademikerinnenbund (German Federation of Female Academics) in the present age - objectives, structures and activities
Quelle: Frauen in Wissenschaft und Politik. Ursula Huffmann (Hrsg.), Dorothea Frandsen (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.), Sigrid Bias-Engels (Red.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1987, S. 23-35
Inhalt: Der Beitrag beschreibt zunächst die Ziele des fachübergreifenden, überparteilichen und überkonfessionellen Akademikerinnenbundes und die Möglichkeiten, diese Ziele im vorparlamentarischen Raum zu erreichen. Organisatorisches wird ebenso dargestellt wie die Mitarbeit in Dachorganisationen und die internationale Zusammenarbeit. (SH)
Schlagwörter:Akademikerin; Frauenbewegung; Verband; Deutscher; Deutscher Akademikerinnenbund
CEWS Kategorie:Netzwerke und Organisationen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Agnes von Zahn-Harnack (1884-1950)
Titelübersetzung:Agnes von Zahn-Harnack (1884-1950)
Quelle: Frauen in Wissenschaft und Politik. Ursula Huffmann (Hrsg.), Dorothea Frandsen (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.), Sigrid Bias-Engels (Red.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1987, S. 47-54
Inhalt: Agnes von Zahn-Harnack war eine der Begründerinnen des Deutschen Akademikerinnenbundes, seine Erste Vorsitzende und seine Wiederbegründerin. Ihrer Biographie folgt ein Beitrag, in dem sie 1933 über die Arbeit des Bundes Deutscher Frauenvereine einen Schlußbericht gegeben hatte. Darin nennt sie die Grundgedanken der Frauenbewegung ein Menschheitsgut, das nicht verloren gehen kann, und stellt sie in eine Reihe mit der Reformation oder der Aufklärung. Sie stellt weiter die Schwierigkeiten dar, mit denen der Bund in der Zeit politischer Spannungen zu kämpfen hatte. (SH)
Inhalt: Der Bericht erläutert zunächst die Situation der Frauen an den Hochschulen während der Zeit des Faschismus und anschliessend von 1949 bis in die Zeit der siebziger Jahre. Ehemalige Diplomandinnen brachten zudem ihr Wissen und ihre Erfahrungen zur heutigen Situation der Frauen an den Universitäten mit ein. Diskussionsschwerpunkt war die Frage, welchen Stellenwert die Universität heute als Ort der Auseinandersetzung für die Frauenbewegung hat. Dabei wird besonders die These herausgestellt, daß die Verbindung zwischen Frauenpolitik und Universität immer mehr abnimmt, da der Anspruch von "Theorie und Praxis" sich innerhalb der Universität nicht verwirklichen läßt. (MS)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen und Wissenschaft - Frauen-Wissenschaft : methodologische Überlegungen
Titelübersetzung:Women and science - women-science : methodological reflections
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Frauen in Forschung und Lehre. Dorothea Frandsen (Hrsg.), Ursula Huffmann (Hrsg.), Roswitha Wisniewski (Hrsg.). Bad Honnef: Bock u. Herchen (Studien zu Bildung und Wissenschaft), 1985, S. 35-38
Inhalt: Die größte Schwierigkeit der Frauenforschung als einer "Betroffenheitswissenschaft" mit parteilichem Anspruch sieht die Autorin darin, daß Normen und Normenexplikation, die die Forschung leiten, ständig auf die politische Bewegung und den sich verändernden Interessen der verschiedenen Frauen rückbezogen bleiben müssen. Es müssen also immer auch die Folgen der Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis antizipiert und reflektiert werden. Politisch kommt sie zu dem Schluß, daß "neben der Schaffung von außeruniversitären Forschungsinstituten vor allem eine inneruniversitäre Wissenschafts- und Berufspolitik für Frauen" zu forcieren ist. (BE)
Schlagwörter:Frauenforschung; Theorie-Praxis; Frauenbewegung; Betroffenheit; Parteilichkeit; Hochschulpolitik; Norm; politische Bewegung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Frau in der Wissenschaft" : ein Arbeitskreisbericht
Titelübersetzung:"Women in science" : a report of a working group
Autor/in:
Raunikar, Helga
Quelle: Materialien zu alternativen Wissenschafts- und Forschungsansätzen. Ewald E. Krainz (Hrsg.). Symposium "Alternative Wissenschafts- und Forschungsansätze"; Wien (Klagenfurter Beiträge zur Philosophie. Reihe Gruppendynamik und Organisationsentwicklung), 1984, S. 36-44
Inhalt: In diesem Beitrag wird über die Ergebnisse des Arbeitskreises "Frau in der Wissenschaft" berichtet, der im Rahmen des Symposiums "alternative Wissenschafts- und Forschungsansätze" in Klagenfurt stattfand. Es wird der Frage nachgegangen, ob es eine feministische Wissenschaft gibt und ob dies eine mögliche Wissenschafts-Alternative für die Zukunft ist. Diese Frage wird verneint, wichtig sei jedoch die Fragestellung, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen wird welches Wissen, für wen und wofür geforscht. Es werden die Probleme geschildert die entstehen, wenn in Ehen Mann und Frau Karriere machen bzw. machen wollen. Weiterhin wird nach den Gründen gefragt, warum es Frauen so schwierig gemacht wird, an Universitäten Karriere zu machen und wie sie sich dagegen wehren können. Darüber hinaus wird am Verlauf des Arbeitskreises deutlich gemacht, welche Schwierigkeiten und Probleme Frauen im Wissenschaftsbetrieb haben. (GF)