Institutionalisierte Ungleichheiten : wie das Bildungswesen Chancen blockiert
Titelübersetzung:Institutionalized inequalities : how the education system is blocking opportunities
Herausgeber/in:
Berger, Peter A.; Kahlert, Heike
Quelle: Weinheim: Beltz Juventa (Bildungssoziologische Beiträge), 2013, 3. Aufl.. 256 S.
Inhalt: "Ungleichheiten sind aus soziologischer Sicht vor allem dann von Interesse, wenn sie Momente der Regelmäßigkeit und Dauerhaftigkeit aufweisen. Erstaunlich ist, dass in der deutschen Soziologie bislang kaum versucht wird, diese Vorstellungen von Dauerhaftigkeit und Regelmäßigkeit systematisch mit den auf überindividuelle und dauerhafte Ordnungen zielenden Konzepten der Organisation, Institution oder Institutionalisierung zu verknüpfen. Das gilt auch für die Organisationen und Institutionen des Bildungssystems, die in den modernen Gesellschaften eine zunehmende Rolle bei der Statuszuweisung, der (Re-)Produktion und der Legitimation sozialer Ungleichheit spielen. Erst in jüngster Zeit rücken diese wieder als Produzenten und Produkte sozialer Ungleichheit verstärkt ins Zentrum der sozialwissenschaftlichen Diskussion und Forschung. Dieser Band verknüpft organisations- bzw. institutionensoziologische mit ungleichheitssoziologischen Fragestellungen. Außerdem liefert er erste Bausteine, mit deren Hilfe - in wissenschaftlicher und handlungspraktischer Hinsicht - ein Brückenschlag zwischen Ungleichheits-, Bildungs-, Organisations- sowie Frauen- und Geschlechterforschung gelingen könnte. Die Beiträge befassen sich mit der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten durch Bildung, nehmen institutionelle Barrieren und die soziale Selektivität in der Schule in den Blick und fragen nach der Institutionalisierung von Ungleichheiten in Wissenschaft und Hochschulen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter A. Berger und Heike Kahlert: Bildung als Institution: (Re-)Produktionsmechanismen sozialer Ungleichheit (7-16); I. Die (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten durch Bildung: Heike Solga: Meritokratie - die moderne Legitimation ungleicher Bildungschancen (19-38); Michael Vester: Die selektive Bildungsexpansion: die ständische Regulierung der Bildungschancen in Deutschland (39-70); Rainer Geißler: Die Metamorphose der Arbeitertochter zum Migrantensohn: zum Wandel der Chancenstruktur im Bildungssystem nach Schicht, Geschlecht, Ethnie und deren Verknüpfungen (71-100); II. Institutionelle Barrieren und soziale Selektivität in der Schule: Daniel Dravenau und Olaf Groh-Samberg: Bildungsbenachteiligung als Institutioneneffekt: zur Verschränkung kultureller und institutioneller Diskriminierung (103-129); Dorothee Kaesler: Sprachbarrieren im Bildungswesen (130-154); Steffen Hillmert und Marita Jacob: Zweite Chance im Schulsystem? Zur sozialen Selektivität bei 'späteren' Bildungsentscheidungen (155-176); III. Institutionalisierung von Ungleichheiten in Wissenschaft und Hochschule: Regula Julia Leemann: Geschlechterungleichheiten in wissenschaftlichen Laufbahnen (179-214); Kerstin Felker und Stefan Fuchs: Geschlechterdifferenzierungen und Prozesse der Re-Institutionalisierung: Karrieren von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in der Tiermedizin (215-232); Karsten König und Reinhard Kreckel: Die vereinbarte Abdankung. Zur ungleichheitspolitischen Bedeutung von Zielvereinbarungen zwischen Landesregierungen und Hochschulen (233-253).
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011. 453 S.
Inhalt: "Die öffentliche Diskussion um geschlechtsspezifische Ungleichheiten hat sich - parallel zur Reduktion struktureller Benachteiligungen von Frauen - in den letzten Jahren stark gewandelt. Während traditionell die geringere Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen in den Blick genommen wurde, ist nun der geringere Bildungserfolg von Jungen - im Hinblick auf Bildungsabschlüsse, Schulnoten oder Leistungstests - zum viel beachteten Thema geworden. Ziel dieses Buches ist es, auf Basis aktueller empirischer Studien geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten und mögliche Ursachenfaktoren zu beleuchten, wobei verschiedene - teilweise kontroverse Sichtweisen - aufgezeigt werden. Am Beginn steht eine Bestandsaufnahme zu Geschlechterunterschieden, dann werden einige Erklärungsansätze detailliert untersucht und schließlich die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Debatten nachgezeichnet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Hadjar: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten: Einleitung (7-22); Andreas Hadjar, Joel Berger: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten in Europa: Die Bedeutung des Bildungs- und Wohlfahrtsstaatssystems (23-54); Rolf Becker, Walter Müller: Bildungsungleichheiten nach Geschlecht und Herkunft im Wandel (55-76); Sandra Hupka-Brunner, Robin Samuel, Evéline Huber, Manfred M. Bergman: Geschlechterungleichheiten im intergenerationalen Bildungstransfer in der Schweiz (77-98); Markus Lörz, Steffen Schindler: Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Übergang ins Studium (99-124); Gudrun Quenzel, Klaus Hurrelmann: Entwicklungsaufgaben und Schulerfolg: Stehen geschlechtsspezifische Bewältigungsmuster hinter dem Bildungserfolg von Frauen? (125-148); Heinz Leitgöb, Johann Bacher, Norbert Lachmayr: Ursachen der geschlechtsspezifischen Benachteiligung von Jungen im österreichischen Schulsystem (149-176); Judith Lupatsch, Andreas Hadjar: Determinanten des Geschlechterunterschieds im Schulerfolg: Ergebnisse einer quantitativen Studie aus Bern (177-202); Elisabeth Grünewald-Huber, Stefanie Gysin, Dominique Braun: Wie inszenieren sich Schülerinnen und Schüler im Unterricht? Ergebnisse aus den qualitativen Daten einer Berner Studie (203-234); Martin Neugebauer: Werden Jungen von Lehrerinnen bei den Übergangsempfehlungen für das Gymnasium benachteiligt? Eine Analyse auf Basis der IGLU-Daten (235-260); Dirk Baier, Christian Pfeffer: Mediennutzung als Ursache der schlechteren Schulleistungen von Jungen (261-284); Tina Hascher, Gerda Hagenauer: Wohlbefinden und Emotionen in der Schule als zentrale Elemente des Schulerfolgs unter der Perspektive geschlechtsspezifischer Ungleichheiten (285-308); Rebecca Lazarides, Angela Ittel: Soziale und individuelle Bedeutungsfaktoren für mathematisches Fachinteresse und geschlechtsspezifische Varianzen (309-332); Heike Diefenbach: "Bringing Boys Back in" revisited: Ein Rückblick auf die bisherige Debatte über die Nachteile von Jungen im deutschen Bildungssystem (333-366); Becky Francis, Christine Skelton: Geschlecht und Bildungserfolg - Eine Analyse aus der Perspektive der Feminist Theory (367-392); Hannelore Faulstich-Wieland: Werden tatsächlich Männer gebraucht, um Bildungsungleichheiten (von Jungen) abzubauen? (393-416); Regula Julia Leemann, Christian Imdorf: Zum Zusammenhang von Geschlechterungleichheiten in Bildung, Beruf und Karriere: Ein Ausblick (417-440); Elisabeth Grünewald-Huber: Was können wir aus den Befunden lernen? Empfehlungen für Lehrpersonen, Lehrpersonenausbildende und die Bildungspolitik (441-448).
Genderkompetenz und Schulwelten : alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse
Titelübersetzung:Gender competence and school worlds : old inequalities - new obstacles
Herausgeber/in:
Krüger, Dorothea
Quelle: Wiesbaden (Kultur und gesellschaftliche Praxis), 2011. 260 S.
Inhalt: "Der Band thematisiert Bewegungen in der Institution Schule und verfolgt den Diskurs in der Genderdebatte von der feministischen Mädchenbildung bis zur Genderkompetenz. Im Zentrum steht die Frage: Wie kann Geschlechtergerechtigkeit in der Schule verwirklicht werden? Anhand von Konzepten und Ansätzen, empirischen Studien und Schulprozessen werden Facetten einer neuen Schulkultur in ihren Ambivalenzen, Widersprüchen und Entwicklungen deutlich. Die Beiträge bieten für Lehrende, Studierende und alle, die mit genderbezogenen Prozessen befasst sind, Leitideen zur Erreichung von Chancengleichheit in der Schule." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gertraude Krell: Geleitwort (5-6); Dorothea Krüger: Genderkompetenz und Schulwelten: Bewegungen, Ungleichheiten, Hemmnisse (9-18); 1. Die Genderdebatte im Kontext Schule: Dorothea Krüger: Drei Jahrzehnte Forschung zu "Geschlecht und Schule". Eine Einleitung (21-40); Ilse Brehmer: Aspekte der feministischen Schulforschung: Entdeckungszusammenhänge zur Gleichberechtigung der Geschlechter (41-53); Michael Corsten: Was ist eigentlich aus den katholischen Arbeitertöchtern vom Lande geworden? (55-67); Heike Kahlert: Gender Mainstreaming: ein Konzept für Geschlechtergerechtigkeit in der Schule? (69-86); Waltraud Cornelißen: Gendergerechte Ansätze in der Schule: Ein Schritt zu mehr Geschlechterdemokratie? (87-108); 2. AkteurInnen in der Institution Schule: Jürgen Budde: Heterogenität und Homogenität aus der Perspektive von Lehrkräften (111-127); Katharina Willems: Lernräume, Geschlechterhierarchien und Fachkulturen - Komplizinnen auf dem Weg zu neuen Lernkulturen? (129-151); Elke Gramespacher: Schulsport genderkompetent gestalten (153-177); 3. Genderkompetenz: Bau- und Stolpersteine zur Entwicklung einer gendergerechten Kultur: Uli Boldt: Der "steinige" Weg - Ein Beitrag zur Institutionalisierung gendergerechter Konzepte an bundesdeutschen Schulen (181-191); Heidi Schrodt: Entwicklungslinien genderkompetenter Schulprozesse: ein Pionierbericht aus Österreich (193-206); Nora Schulze, Manuela Westphal: Schüler und Schülerinnen als Genderbeauftragte an Schulen: Ein Modellprojekt (207-228); Katharina Schiederig, Dagmar Vinz: Gender plus Diversity als bildungspolitische Perspektive (229-254).
Expected and unexpected consequences of the educational expansion in Europe and the US : theoretical approaches and empirical findings in comparative perspective
Titelübersetzung:Erwartete und unerwartete Folgen der Bildungsexpansion in Europa : theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse in vergleichender Perspektive
Herausgeber/in:
Hadjar, Andreas; Becker, Rolf
Quelle: Bern: Haupt (Prisma : Beiträge zur Erziehungswissenschaft aus historischer, psychologischer und soziologischer Perspektive, Bd. 12), 2009. 424 S.
Inhalt: Content: Andreas Hadjar, Rolf Becker: Educational Expansion: Expected and Unexpected Consequences (9-26). Section I Social Inequality of Educational Opportunities - Karl Ulrich Mayer, Sebastian Schnettler, Silke Aisenbrey: The Process and Impacts of Educational Expansion: Findings from the German Life History Study (27-48); Marie Duru-Bellat: Educational Expansion and the Evolution of Inequalities of Opportunity in France (49-56); Laurence Coutrot, Annick Kieffer: Improved Opportunities and Increased Segregation: Underlying Tensions between Vocational and General Education in France (57-80); Carlo Barone: The Debate about Educational Expansion and Inequality of Educational Opportunity: An Illustration from the Case of Italy (81-96); Markus Lörz, Steffen Schindler: Educational Expansion and Effects on the Transition to Higher Education: Has the Effect of Social Background Characteristics Declined or just Moved to the Next Stage? (97-110); Marek Fuchs, Michaela Sixt: On the Sustainability of Educational Improvements: Social Heredity Transmission of Educational Success over Multiple Generations (111-122); Justin J.W. Powell: The Expansion of Special Education in the United States and Germany (123-132); Natalie Simonová, Petr Soukup: Reproduction of Educational Inequality in the Czech Republic after the Velvet Revolution in the European Context (133-152); Piotr Mikiewicz, Jaroslaw Domalewski, Krzysztof Wasielewski: The 'Trajectorisation' of Educational Biographies as an Unintentional Outcome of Educational Expansion in Poland (153-166). Section II Returns: Income, Labour Market, School-to-Work Transition - Barry Cooper, Judith Glaesser: Educational Expansion and Meritocracy in Britain: A Boolean Analysis (167-178); Marina Shapira: Trends in the Impact of Post-Compulsory Educational Qualifications and Experience on the Occupational Attainments of Young People in England and Scotland, 1986-2001 (179-200); Péter Róbert: The Consequences of Educational Expansion for Returns to Education in Hungary (201-212); Malcolm Brynin, Simonetta Longhi: The Employment Effects of the Expansion of Higher Education (213-232); Beate Lichtwardt: The Changing Value of Qualifications in Great Britain and West Germany (233-260); Michael Gebel: Wage Effects of Education: The Impact of Educational Expansion in Germany (261-270); Alexander Tarvenkorn, Wolfgang Lauterbach: Devaluation or Revaluation of Educational Qualifications on the Labour Market? An Analysis of the last 20 Years (271-282); Claudia Schuchart: School Education and Occupational Chances: Do the Characteristics of the Educational System Matter? (283-298); Andrea Kottmann, Jürgen Enders: Risky and Decoupled? The Consequences of Educational Expansion for the Occupational Life Course and Career Success of German PhD-Holders (299-314). Section III Gender Issues - Leire Salazar: Is Increased Earnings Inequality an Unexpected Consequence of Educational Expansion? (315-326); Corinna Kleinert, Britta Matthes: Educational Expansion, Segregation and Occupational Placement of Women and Men: Gender-Specific Changes in Prestige and Wages of Entry Jobs (327-348). Section IV Cultural Consequences - Dirk Baier, Christian Branig: Educational Expansion and Delinquency (349-360); Annette Spellerberg: Education and Lifestyles: A Weakening Tie? (361-376); Rainer Unger, Alexander Schulze, Thomas Klein: Educational Expansion and Life Expectancy in Germany (377ff.).
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Bildungsbeteiligung: Wachstumsmuster und Chancenstrukturen 1800-2000
Titelübersetzung:Participation in the educational system : patterns of growth and structures of prospects 1800-2000
Herausgeber/in:
Lundgreen, Peter
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft : Beiheft, 7/06), 2006. 149 S.
Inhalt: Die Historische Bildungsforschung verfügt in Deutschland über eine einzigartige Datengrundlage: die seit den 1970er Jahren von der DFG geförderten 'Datenhandbücher zur deutschen Bildungsgeschichte' mit langen Zeitreihen für alle Schulen und Hochschulen der letzten 200 Jahre. In dem Beiheft der 'Zeitschrift für Erziehungswissenschaft' werden ausgewählte Ergebnisse und verschiedene Analyseansätze zu bildungshistorischen Entwicklungen im Bildungssystem zusammengefasst. Die Möglichkeiten von Zeitreihenanalysen und die Rekonstruktion von langfristigen bildungshistorischen Prozessen werden als Voraussetzung einer besseren Einschätzung der gegenwärtigen Situation diskutiert. Neben methodischen Fragen widmen sich die Analysen der Entwicklung der Massen- und Elitebildung, akademischen Berufen sowie der Berufsbildung junger Frauen. (IAB) Inhaltsverzeichnis: Peter Lundgreen: Historische Bildungsforschung auf statistischer Grundlage. Datenhandbücher zur deutschen Bildungsgeschichte (5-13); Rainer Metz: 'Lange Wellen' im deutschen Bildungswachstum? Möglichkeiten und Grenzen moderner Zeitreihenanalyse (15-51); Corinna Maria: Lange Wellen des Bildungswachstums, Generationen Dartenne und Zeitpräferenz 1800-2000 (53-72); Volker Müller-Benedict: Wachstum und Austausch akademischer Karrieren 1850-1940 (73-104); Ulrich G. Heumann: Schulische Berufsbildung für die weibliche Jugend 1900-1938 (105-125); Peter Lundgreen, Jana Scheunemann: Geschlechtsspezifische Berufsbildung und Arbeitsmarktchancen 1950-2000 (127-149).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Statistik und statistische Daten, Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Chancengleichheit qua Geburt? : Bildungsbeteiligung in Zeiten der Privatisierung sozialer Risiken
Titelübersetzung:Equal opportunity through birth? : participation in education in times of privatization of social risks
Herausgeber/in:
Bultmann, Torsten; Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler e.V.
Quelle: Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler e.V.; Marburg: BdWi-Verl. (BdWi-Studienheft, 3), 2005. 80 S.
Inhalt: "In einer künftigen Wissensgesellschaft scheinen die sozialen Handlungsmöglichkeiten der Individuen mehr als je zuvor von ihrem Zugang zu Wissen und Bildung abzuhängen. Ihre Konsequenzen sind gesellschaftlich umstritten und politisch noch nicht entschieden. Auf jeden Fall gilt: Das überlieferte Bildungssystem der BRD wird nicht nur stärker als Ort der Produktion gesellschaftlicher Chancen, sondern konsequenterweise ebenso als Ort der permanenten Chancenvernichtung wahrgenommen. Im Unterschied zu den meisten Industriestaaten schafft hier nur die Minderheit eines Altersjahrganges den Weg nach oben, d.h. den Zugang zu wissenschaftlicher Bildung, während die Zahl der Bildungsabbrecher konstant hoch ist. Sog. Arbeitsmarktreformen, insbesondere Hartz IV, haben schließlich den engen Zusammenhang, den gegenseitigen Verstärkereffekt, von sozialer Armut und geringeren Bildungschancen noch einmal augenfällig gesteigert, wie eben die Reformdefizite des Bildungssystems in alle - unentschiedenen - gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte eingelagert sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Thöne: Ein politischer Richtungswechsel ist nötig - für eine sozialere und bildungsfreundlichere Politik! (4); Torsten Bultmann, Klemens Himpele: Chancengleichheit, Eigenverantwortung und die soziale Funktion staatlicher Transfers (5-6). Kindheit und Jugend - Rita Herwig: Mehr als eine bloße Verwahranstalt! Die Wiederentdeckung des Kindergartens in der aktuellen Bildungspolitik (7-10); Christoph Butterwegge: Kinderarmut, Generationengerechtigkeit und Bildungspolitik (11-13); Annerose Gulbins: Geschichte und Funktion des dreigliedrigen Schulsystems (14-16); Karl-Heinz Heinemann: Die schwedische Einheitsschule - ein Modell? (17-19). Hochschule - Werner Hoffacker: Hochschulzugang: Qualität durch Auswahlverfahren? (20-24); Sonja Staack: Wie steigert man die Qualität des Studiums? Zum gegenwärtigen Stand der Akkreditierung von Studiengängen (25-27); Klemens Himpele: Wohin steuern Studiengebühren das Hochschulsystem? (28-31); Torsten Bultmann: Die ideologische Funktion internationaler Vergleiche in der Hochschulreform - unter besonderer Berücksichtigung der Studiengebührendebatte (32-35); Sabine Kiel: Kredite für alle! Hochschulen auf dem Weg ins "bankenfinanzierte Bezahlstudium" (36-38); Sabine Kiel: Frauenförderung und Hochschulreform. Eine geschlechterpolitische Bilanz der Bildungspolitik (39-41); Ulf Banscherus: Modularisierung und Leistungspunkte. Qualitative Studienreform oder Verschulung des Studiums? (42-44); Michael Hartmann: Die Geheimnisse des Erfolgs - oder: Wie wird man Elite? (45-47); Jana Schultheiss: Gebührenfreiheit: ein Privileg für Kinder reicher Eltern? Studiengebühren und soziale Gerechtigkeit (48-50). Berufliche Bildung - Herrmann Nehls: Die Krise der beruflichen Ausbildung und der Ausbildungspakt der Bundesregierung (51-53); Michael Ehrke: Modularisierung - Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik? (54-56); Michael Brodowski: "Was Hänschen nicht lernt...". Konkurrenz, defensives Lernen und kognitiver Drop-out im Bildungssystem (57-60). Weiterbildung - Roman Jaich: Lebenslanges Lernen. Gesellschaftliche Kontroversen um Struktur und Finanzierung (61-63); Gertrud Kühnlein, Birgit Klein: Weiterbildung nach Hartz IV (64-66). Bildungstheorie - Oliver Schöller: Der Bildungsbürger ist tot, es lebe der Lernbürger! Ein Nekrolog als notwendige Voraussetzung für ein neues Bildungsverständnis (67-68); Morus Markard: Das Konzept (Hoch-)Begabung. Funktionskritik eines bildungspolitischen Tendenzbegriffes (69-71); Alexander Recht, Klemens Himpele: Mehr Effizienz durch soziale Selektivität. Theoretisches und Politisches zur Funktion von Märkten (72-75); Bernd Schneider: "Bist Du eigentlich noch beschäftigbar?" "Employability" als bildungspolitischer Leitbegriff (76-80).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Chancengleichheit im Bildungswesen
Titelübersetzung:Equal opportunity in the education system
Herausgeber/in:
Kampshoff, Marita; Lumer, Beatrix; Nyssen, Elke
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 2002. 349 S.
Inhalt: "Das Buch beschreibt und analysiert Prozesse, die Chancengleichheit in den verschiedenen Institutionen im Bildungswesen fördern bzw. hemmen. Schwerpunkte bei der Analyse liegen in den Bereichen Chancengleichheit und Geschlechterverhältnisse - Abbau sozialer Ungleichheit - Chancengleichheit für Schülerinnen mit besonderem Förderbedarf. Neben dem Aufzeigen von Chancenungleichheit sind sowohl die Ursachen für die nicht eingelöste Chancengleichheit als auch mögliche Lösungswege von Interesse. In diesem Sinne wird das Bildungswesen einer breit gefächerten Analyse unterzogen. Hierbei stehen Blickwinkel sowie Zielgruppen im Mittelpunkt, die unter dem Aspekt der Chancengleichheit noch nicht ausreichend untersucht worden sind: Etwa die Interaktionen im Unterricht unter konstruktivistischer Perspektive, das Konzept des Mentoring, Frauen in Frauenberufen, hochbegabte Madchen oder Frauen der Bildungselite. Interessant ist das Buch für alle, die sich mit Bildung beschäftigen: SchulforscherInnen, ErziehungswissenschaftlerInnen, BildungssoziologInnen, Lehrende in den verschiedenen Institutionen, LehramtsanwärterInnen u.v.m." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marita Kampshoff: Einleitung (11-18); Klaus Klemm, Hans-Günter Rolff: Chancengleichheit - eine unabgegoltene Forderung zur Schulreform (21-33); Wilma Aden-Grossmann: "Pädagogische Erfolge brauchen einen langen Atem" - neue Anforderungen an den Kindergarten (35-44); Marlies Hempel: Chancengleichheit in der Grundschule (45-62); Doris Lemmermöhle: Passagen und Passantinnen: Chancengleichheit auf dem Weg von der Schule in die Berufsausbildung? (63-80); Anne Schlüter: Weiterbildung und soziale Ungleichheit - oder: Beratung als Weg zum Abbau von Chancenungleichheit? (81-90); Verena Bruchhagen: Lebenslänglich! Chancengleichheit als ideales Ziel feministischer wissenschaftlicher Weiterbildung. Eine Polemik ohne happy end (91-108); Sigrid Metz-Göckel: "Ein bisschen Größenwahn steht jeder Frau". Zur Normalisierung einer Elitebildung von Frauen (109-129); Monika Boedecker, Annemarie Fritz: Begabter Harry - strebsame Hermine? Subjektive Theorien von Lehrern zur Hochbegabung und Maßnahmen der Begabungsförderung in NRW (133-152); Ditmar Schmetz: Wege zur Verbesserung schulischer und beruflicher Sozialisation für Jugendliche in erschwerten Lern- und Lebenssituationen (153-164); Anke Thierack: Wissenschaftstheoretische Betrachtungsweisen und Professionalisierungskonzepte für den Lehrberuf - als Beitrag zur Chancengleichheit im Bildungswesen?! (165-182); Irmhild Kettschau: Berufswahl und Berufschancen von Frauen in Frauenberufen (183-196); Heidrun Hoppe: Und da dachte ich: Promovieren - das wär's! Erfahrungen von Frauen mit der Promotion (197-215); Anke Liegmann, Daniela Dreier: Physik für Mädchen, Sprachen für Jungs? Fallstudie über die Fachvorlieben von Gymnasiastinnen (219-232); Hannelore Faulstich-Wieland: Welche Rolle spielen Lehrende und ihr Unterricht bei der Förderung von Schülerinnen in Mathematik? (233-250); Renate Schulz-Zander: Geschlecht und neue Medien im Bildungsbereich Schule - empirische Befunde zur Computernutzung, zu Interessen, Selbstkonzept, Interaktionen und Fördermaßnahmen (251-272); Irmgard Merkt: Mädchen und Musikdidaktik. Momente musikalischer Sozialisation (273-285); Bärbel Schön: Leistet schulische Gewaltprävention einen Beitrag zur Chancengleichheit? (289-302); Ingeborg Stahr, Renate Klees-Möller: Mentoring - ein Instrument zur Verbesserung der Chancengleichheit in Kommunalverwaltung und Hochschule (303-320); Beatrix Lumer: Chancengleichheit als Managementaufgabe an Hochschulen (321-330); Marita Kampshoff: Chancengleichheit im europäischen Vergleich (333-349).