Bildungsungleichheiten beim Hochschulzugang nach Geschlecht und Migrationshintergrund : Befunde aus der Schweiz und aus Frankreich
Titelübersetzung:Educational inequalities in admission to university according to gender and migration background : findings from Switzerland and France
Autor/in:
Griga, Dorit; Hadjar, Andreas; Becker, Rolf
Quelle: Geschlecht, Migrationshintergrund und Bildungserfolg. Andreas Hadjar (Hrsg.), Sandra Hupka-Brunner (Hrsg.). Weinheim: Beltz Juventa, 2013, S. 270-293
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Schlagwörter:Schweiz; Frankreich; Bildungswesen; soziale Ungleichheit; familiale Sozialisation; Migrant; Migration; Hochschulzugang; Hochschulwesen; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungsgerechtigkeit jenseits von Chancengleichheit : theoretische und empirische Ergänzungen und Alternativen zu "PISA" ; zur Einführung in den Band
Titelübersetzung:Educational equality beyond equal opportunity : theoretical and empirical additions and alternatives to "PISA"; introduction to the volume
Autor/in:
Dietrich, Fabian; Heinrich, Martin; Thieme, Nina
Quelle: Bildungsgerechtigkeit jenseits von Chancengleichheit: theoretische und empirische Ergänzungen und Alternativen zu "PISA". Fabian Dietrich (Hrsg.), Martin Heinrich (Hrsg.), Nina Thieme (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS, 2013, S. 11-32
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Schlagwörter:Bildungswesen; Bildungschance; Bildungsbeteiligung; Bildungsangebot; Bildung; Chancengleichheit; PISA-Studie; Gerechtigkeit; soziale Differenzierung; Forschungsansatz; Alternative; Perspektive
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Intersektionalität von Geschlecht und Ethnizität : zur Konstitution benachteiligungsrelevanter Unterscheidungen im Bildungssystem
Titelübersetzung:Intersectionality of gender and ethnicity : constitution of discrimination-related differences in the education system
Autor/in:
Hormel, Ulrike
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 216-230
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Inhalt: In der Studie wird untersucht, ob und inwiefern der Intersektionalitätsansatz einen Ausgangspunkt für die differenzierte Analyse von Benachteiligungsmustern im Bildungssystem sowie ihrer Genese bietet. Der erste Teil des Beitrags befasst sich mit dem analytischen Potenzial der Intersektionalitätsperspektive in Bezug auf die Untersuchung sozialer Ungleichheitsverhältnisse. Dabei wird in Rückbindung an differenzierungstheoretische Überlegungen vorgeschlagen, die mit dem Intersektionalitätsansatz aufgeworfene Frage der Komplexität von Ungleichheitsstrukturen auf der Ebene der Gesellschaft rückzubinden an das Problem multireferenzieller Prozesse der In- und Exklusion durch das eigenrationale Operieren von Organisationen. Am Beispiel des allgemeinbildenden Schulsystems wird gezeigt, dass und inwiefern sich organisationsspezifische Benachteiligungsmuster und -mechanismen entlang der sozialen Klassifikationen Geschlecht und Ethnizität herausbilden, die nicht durch differenzielle Eigenschaften der damit kategorial eingegrenzten sozialen Gruppen und ihrer gesellschaftlichen Relationierung erklärbar sind. (ICF2)
Schlagwörter:Bildungswesen; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Benachteiligung; soziale Ungleichheit; Konstruktion; Forschungsansatz; Chancengleichheit; ethnische Beziehungen; Typologie; Migration
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wie wäre mehr Chancengleichheit in der Bildung herzustellen?
Titelübersetzung:How could more equal opportunity be created in education?
Autor/in:
Hartmann, Michaela
Quelle: Bildung und Gesellschaft: Königsteiner Forum 2009. Diether Döring (Hrsg.), Eduard J.M. Kroker (Hrsg.). Frankfurt am Main: Frankf. Societäts-Dr., 2011, S. 113-129
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Inhalt: Am 22. Oktober 2008 fand in Dresden der von Bundeskanzlerin Angela Merkel einberufene Bildungsgipfel statt, an den im Vorfeld viele Hoffnungen geknüpft wurden. Das Gipfeltreffen bestand jedoch in erster Linie aus allgemeinen Absichtserklärungen. Zwar verständigte man sich darauf, bis zum Jahr 2015 zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung auszugeben, verbindlich beschlossen wurde jedoch kaum etwas. Dies gilt auch in Hinblick auf eines der größten Probleme im deutschen Bildungssystem: die im internationalen Vergleich sehr ausgeprägte soziale Ungleichheit der Bildungschancen. Der Autor geht in seinem Vortrag ausführlicher auf die soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems und auf die finanziellen Aufwendungen des Staates für die Bildung ein. Zur Verbesserung der Chancengleichheit sind seines Erachtens vor allem drei Ziele wesentlich: Erstens sollte der Staat die Ausgaben für Bildung massiv erhöhen; zweitens sollte die frühkindliche Förderung entscheidend verbessert werden, vor allem für die Kinder aus Familien mit geringem Bildungsniveau, niedrigen beruflichen Positionen und schlechten Kenntnissen der deutschen Sprache; drittens schließlich sollte die frühe Selektion im Schulsystem beendet werden. (ICI2)
Schlagwörter:Bildung; Chancengleichheit; Schulwesen; Selektion; Bildungswesen; PISA-Studie; soziale Ungleichheit; Bildungschance; Bildungsinvestition; Bildungspolitik; öffentliche Ausgaben
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten in Europa : die Bedeutung des Bildungs- und Wohlfahrtsstaatssystems
Titelübersetzung:Gender-specific educational inequalities in Europe : the importance of the education and welfare state system
Autor/in:
Hadjar, Andreas; Berger, Joel
Quelle: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. Andreas Hadjar (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 23-54
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Inhalt: Die Verfasser setzen sich mit der Frage auseinander, in wie weit sich in Europa die Geschlechterdifferenzen in den Chancen, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erwerben, über die Kohortenabfolge (Geburtsjahrgänge 1924-1974) verändert haben. Die in die Analyse einbezogenen 25 europäischen Länder werden nach dem Stratifizierungsgrad des Bildungssystems und dem Wohlstandsregime kategorisiert. Die auf der Basis des European Social Survey 2004 gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass sich über die Kohortenabfolge und damit im Zuge der Bildungsexpansion die Bildungsungleichheiten zu Ungunsten von Frauen verringert haben. In gering und mittel stratifizierten Bildungssystemen sowie in sozialdemokratischen, postsozialistischen und familienorientierten Wohlfahrtsregimen haben sich die Ungleichheiten in den jüngsten Kohorten sogar zu Ungunsten der Männer umgekehrt. (ICE2)
Schlagwörter:Bildung; soziale Ungleichheit; Bildungschance; Chancengleichheit; Bildungsexpansion; Bildungswesen; Wohlfahrtsstaat; soziale Schichtung; sozialer Wandel; Hochschulzugang; Mann
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender plus Diversity als bildungspolitische Perspektive
Titelübersetzung:Gender plus diversity as an educational policy perspective
Autor/in:
Schiederig, Katharina; Vinz, Dagmar
Quelle: Genderkompetenz und Schulwelten: alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse. Dorothea Krüger (Hrsg.). Wiesbaden (Kultur und gesellschaftliche Praxis), 2011, S. 229-254
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Inhalt: Der Beitrag widmet sich der Frage, ob der Ansatz "Gender plus Diversity" eine Perspektive für den Abbau von Ungleichheiten in der Schule darstellt. Zunächst werden die Konzepte Diversity und Diversity Management vorgestellt. Diversity wird in Bezug zu dem Konzept Gender und Gender Mainstreaming gesetzt und es wird begründet, warum von "Gender plus Diversity" gesprochen wird. Anschließend werden Perspektiven für die Übertragung auf die Bildungs- und Schulpolitik aufgezeigt. Dazu werden der Begriff der institutionellen Diskriminierung als Forschungsperspektive für die Analyse des Bildungssystems und der Bildungsorganisationen eingeführt und abschließend einige Perspektiven für die Bildungspolitik und die Organisationsentwicklung von Bildungseinrichtungen mit Gender- und Diversity-Kompetenz entwickelt. (ICE2)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Gender Mainstreaming; Chancengleichheit; Bildungswesen; Diskriminierung; institutionelle Faktoren; soziale Gerechtigkeit; Organisationsentwicklung; Schulpolitik; Managing Diversity
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungs- und Erziehungssoziologie
Titelübersetzung:Sociology of education
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Handbuch spezielle Soziologien. Georg Kneer (Hrsg.), Markus Schroer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 67-84
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Inhalt: Was macht das Spezifische der Bildungssoziologie als Teilsoziologie, unabhängig von ihrem disziplinären Ort in der Soziologie und/oder der interdisziplinären Bildungswissenschaft aus? Der vorliegende Überblick stellt in Beantwortung dieser Frage die Bildungssoziologie wesentlich als soziologische Ungleichheitsforschung vor und nimmt dabei eine doppelte Perspektive auf die Frage von "Bildung und sozialer Ungleichheit" ein, nämlich erstens auf die sozial sehr ungleiche Bildungsbeteiligung im Bildungswesen und zweitens auf die Reproduktion bestehender sozialer Ungleichheiten durch das Bildungswesen. Beide Perspektiven sind zwar nahezu untrennbar ineinander verwoben, werden im vorliegenden Beitrag jedoch analytisch voneinander geschieden. Nach einer Klärung der für die Bildungssoziologie zentralen Begriffe Sozialisation, Bildung und Erziehung wird die Entwicklung dieses Forschungsfeldes von den Anfängen der Soziologie als akademische Disziplin bis in die unmittelbare Gegenwart nachgezeichnet. Im Anschluss daran folgt eine Erläuterung der relevanten Theorie- bzw. Denkansätze mit ihren grundlegenden Argumentationslinien. Den Abschluss bildet eine Skizze wichtiger Forschungsresultate und aktueller Themenfelder sowie einiger Forschungsdesiderate. (ICI2)
Schlagwörter:Bildung; Erziehung; Sozialisation; soziale Ungleichheit; Bildungschance; Bildungsbeteiligung; Bildungswesen; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Bildungssoziologie; Chancengleichheit; Bildungstheorie
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sozialisation, Habitus, Geschlecht
Titelübersetzung:Socialization, habits, gender
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Gesellschaftliche Bedingungen von Bildung und Erziehung: eine Einführung. Andrea Liesner (Hrsg.), Ingrid Lohmann (Hrsg.). Stuttgart: Kohlhammer (Urban-Taschenbücher), 2010, S. 19-30
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Inhalt: "Illustriert am Beispiel von 'Kleidungsvorschriften' für Professoren und Professorinnen werden die zentralen Begriffe Sozialisation, Habitus und Geschlecht erläutert und in ihrer historischen und theoretischen Entwicklung aufgezeigt. Das Habituskonzept ermöglicht, sowohl seine Gewordenheit durch Sozialisation aufzuzeigen wie auch seine unterschiedliche Ausformung - in diesem Fall durch Geschlecht zu verdeutlichen. Die pädagogische Relevanz der Begriffe wird am Beitrag, den sie an der Ermöglichung oder Verhinderung von Chancengleichheit haben, analysiert." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bildung; Sozialisation; Theorie; Habitus; Konzeption; Hochschullehrer; Student; Kleidung; Begriff; Chancengleichheit; Bildungswesen; Bildungsbeteiligung; Pädagogik; Benachteiligtenförderung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Möglichkeit von Chancengleichheit : Pierre Bourdieus Entzauberung der Natürlichkeit von Bildung und Erziehung - und deren ungebrochene Aktualität
Titelübersetzung:The possibility of equal opportunity : Pierre Bourdieu s disillusionment with the naturalness of education and its continuous topicality
Autor/in:
Bremer, Helmut
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1528-2539
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Inhalt: "Pierre Bourdieu als 'Klassiker' der Bildungssoziologie zu bezeichnen, dürfte heute weithin unumstritten sein. Nur selten fehlt ein Hinweis auf seine Studien in entsprechenden Beiträgen. Das Offenlegen der komplexen sozialen Mechanismen, die im Bildungs- und Erziehungswesen wirksam sind und die zur Reproduktion sozialer Ungleichheit beitragen, kommt geradezu einer Entzauberung von naturalistischen Begabungsideologien gleich, aber auch von vordergründigen Konzepten von Chancengleichheit. Trotz dieser breiten Rezeption ist sein Ansatz allerdings bisher relativ wenig in der (empirischen) Bildungssoziologie aufgegriffen worden. Nur zum Teil erklärt sich daraus, dass die Bedeutung der von ihm betonten ungleichheitsfördernden soziokulturellen Dimension in Bildung und Erziehung, verglichen mit strukturellen Faktoren, von manchen als weniger bedeutsam eingestuft wird. Es scheint daneben auch andere Gründe zu geben. So erweist sich oft als schwierig, wie die von ihm hervorgehobene klassenkulturelle Durchdringung der institutionellen Struktur und der pädagogischen Kommunikation einzuholen ist. Bourdieu legt, was manchmal übersehen wird, ein komplexes, auf die Praxis bezogenes Klassenverständnis zugrunde, das nicht auf einfache sozialstrukturelle Indikatoren zu reduzieren ist. Auch wird manchmal in Frage gestellt, inwiefern mit dem Habituskonzept die Subjektivität von Bildungs- und Lernprozessen gezeigt werden kann. Solchen Fragen soll in dem Beitrag nachgegangen werden. Die These ist, dass die Möglichkeiten, die Bourdieus bildungssoziologisches Paradigma bietet, bisher kaum ausgeschöpft sind. Es gibt jedoch erheblichen Forschungsbedarf, denn wie es letztlich zur Ungleichheit im Bildungs- und Erziehungswesen kommt, ist immer noch wenig erforscht. Daher scheint es notwendig, das Potenzial seines Konzeptes auszuloten, zumal seine Analysen (auch dies wird bisweilen übersehen) darauf zielten, die Möglichkeit von Chancengleichheit (nicht die Unmöglichkeit) im Bildungswesen aufzuzeigen - und damit auch die Möglichkeit, die Reproduktion von sozialer Ungleichheit zu durchbrechen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bourdieu, Pierre; Bildungssoziologie; Chancengleichheit; Bildung; Erziehung; Natur; Bildungswesen; soziokulturelle Faktoren; Paradigma; Habitus; soziale Klasse; Lernprozess; Lernen; Erziehungswesen; soziale Ungleichheit; Ungleichheit; Reproduktion
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Illusion der Bildungsexpansion : Bildungsöffnungen und soziale Segregation in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:The illusion of the expansion of the education system : education openings and social segregation in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Vester, Michael
Quelle: Das kulturelle Kapital und die Macht der Klassenstrukturen: sozialstrukturelle Verschiebungen und Wandlungsprozesse des Habitus. Steffani Engler (Hrsg.), Beate Krais (Hrsg.). Weinheim: Juventa Verl. (Bildungssoziologische Beiträge), 2004, S. 13-53
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Inhalt: Die Vorstellung, die Bildungsexpansion hätte allen gleiche Bildungschancen ermöglicht, beruht auf einer Art von optischer Täuschung. Tatsächlich ist die Expansion der höheren Bildungseinrichtungen darauf zurückzuführen, dass vor allem die Söhne und Töchter der oberen Bildungs- und Besitzmilieus (nicht zuletzt aufgrund ökonomischer Notwendigkeiten) ihre Beteiligung an der Gymnasial- und Hochschulbildung mehr als verdoppelt haben. Angehörige der mittleren und unteren Sozialmilieus sind in der höheren Bildung stark unterproportional repräsentiert. Dies funktioniert durch ein komplexes System von "Sortierungen". Diese lenken die Bildungsstrategien dieser Milieus auf "bescheidenere" Berufsziele. Für Frankreich hat Pierre Bourdieu, für die Bundesrepublik Walter Müller diese Mechanismen erforscht und bilanziert. Der vorliegende Beitrag geht von diesen Forschungen aus, um sie dann in den weiteren Kontext der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung einzuordnen. Gestützt vor allem auf die Forschungsbilanz von Müller und auf den Analyseansatz von Bourdieu, wird für einen Bruch mit der herkömmlichen Sicht auf die Bildungsexpansion plädiert. Kritisiert wird vor allem das herkömmliche Credo, nach dem die Bildungsdynamik vor allem aus dem individuellen Konkurrenzkampf um den Aufstieg in höhere soziale Positionen oder auch Schichten zu erklären ist. Für die Mehrheiten der verschiedenen Sozialmilieus bestätigen die Daten vielmehr, dass sie sich durch bessere Bildung horizontal auf die Weiterentwicklung und Differenzierung ihrer angestammten Berufsfelder umgestellt haben. (ICA2)
Schlagwörter:Frankreich; Bildungswesen; Bildungspolitik; Chancengleichheit; Segregation; soziale Ungleichheit; Bildungsexpansion; Kritik; Bourdieu, Pierre; soziale Schichtung; Schule; Selektion
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag