Leistungs- und Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis des wissenschaftlichen Alltags
Titelübersetzung:Construction of performance and gender in the social practice of everyday scientific work
Autor/in:
Beaufays, Sandra
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 3578-3587
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Inhalt: "Was in den Diskussionen um 'Exzellenz in der Wissenschaft' zumeist außer Acht gelassen wird, ist die soziale Dimension von Leistung. Dazu gehören folgende Aspekte: Leistung existiert nicht unabhängig von Akteuren 'an und für sich'. Sie muss zur Darstellung gebracht werden, um sichtbar zu sein und sie wird mit Akteuren verbunden, denen sie zugeschrieben wird. Damit ist Leistung in erster Linie eine Zuschreibungskategorie. Was als Leistung gilt, entscheidet sich nicht in abstrakten, sondern in sozialen Prozessen. Zunächst aber sind wissenschaftliche Leistungen und vor allem die Akteure, denen sie zugeschrieben werden, Teil der konkreten Praxis alltäglicher Forschung. Beide - Akteure und Leistungen - werden hier wechselseitig hervorgebracht. Der Alltag der Wissenschaft ist von spezifischen Bedingungen geprägt, die nach Pierre Bourdieu Teil der illusio des Feldes sind. Diese illusio, der geteilte Glaube von scientific communities, schließt Frauen tendenziell aus, so die These der Verfasserin. Während der alltäglichen wissenschaftlichen Arbeit werden nicht nur Leistungen in sozialen Konstruktionsakten hervorgebracht, sondern auch Geschlechterverhältnisse reproduziert." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Leistung; Wissenschaftler; soziale Konstruktion; Alltag; Scientific Community; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die wissenschaftliche Persona : Arbeit und Berufung
Titelübersetzung:The scientific persona : work and calling
Autor/in:
Daston, Lorraine
Quelle: Zwischen Vorderbühne und Hinterbühne: Beiträge zum Wandel der Geschlechterbeziehungen in der Wissenschaft vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Theresa Wobbe (Hrsg.). Internationale Konferenz "The Work of Science. Gender in the Coordinates of Profession, Family and Discipline 1700-2000"; Bielefeld: transcript Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2003, S. 109-136
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Inhalt: Im beginnenden 19. Jahrhundert, als sich die wissenschaftliche persona herausbildete, stellte die Hinterbühne der Familie geradezu eine conditio sine qua non der neuen Rolle des arbeitenden Wissenschaftlers dar. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass und wie der häusliche Bereich als moralische Ökonomie der wissenschaftlichen persona fungierte. Es entsteht der Typus des Wissenschaftlers, der sich der beruflichen Ausübung der Wissenschaft mit großen Obsessionen hingibt; er ist dafür freilich auf ein subtiles Arrangement angewiesen, das einerseits die Verpflichtungen des Alltags von ihm fernhält und das andererseits eine gesellige Umwelt für Kommunikation und Repräsentation bereitstellt. Die Studie ist in zwei Abschnitte unterteilt: Zunächst eine kurze Skizze der Entwicklung der wissenschaftlichen Berufung im 18. sowie 19. Jahrhundert und anschließend eine Untersuchung darüber, wie die wissenschaftliche Berufung, insbesondere das alles verschlingende Arbeitsengagement, sowohl materiell als auch psychisch mit dem Familienleben verbunden wurde. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Professionalisierung; Familie; Arbeitsteilung; Alltag; Geselligkeit; Beruf; Hausarbeit; historische Entwicklung; Institutionalisierung
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wie ein Fisch im Wasser : zum Selbstverständnis von Schulleiterinnen und Hochschullehrerinnen
Titelübersetzung:Like a fish in water : self-conception of female school principals and female university teachers
Autor/in:
Lutzau, Mechthild von; Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 211-236
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Inhalt: Die Autorinnen berichten von den Ergebnissen einer empirischen Untersuchung, in welcher 30 Schulleiterinnen in NRW zu ihren Erfahrungen im Berufsalltag und zu ihrem Selbstverständnis befragt worden sind. Im Vordergrund der qualitativen Interviews standen Fragen zum Umgang mit der Macht, zu demokratischen Organisationsentwicklungen an den Schulen und zu persönlichen Doppelbelastungen durch Familie und Kindererziehung. Es werden hierzu einzelne Einschätzungen der befragten Schulleiterinnen zitiert und theoretische Deutungen zum Umgang von Frauen mit Führungspositionen vorgenommen. Die Untersuchung stützt insgesamt betrachtet die These, daß in der Institution Schule erstmals zufriedenstellende und pädagogisch innovative Berufsfelder für Frauen entstanden sind, welche die übliche Diskriminierung im Geschlechterverhältnis überwinden. Die befragten Frauen bewegten sich mit großer Sicherheit und durchweg positiver Selbsteinschätzung in ihrem Arbeitsalltag, so daß die Frauenförderung in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Schulentwicklung leisten kann. (ICI)
Schlagwörter:Schule; Hochschullehrer; Schulleitung; Schulentwicklung; Führungsposition; Macht; Erfahrung; Alltag; Selbstverständnis; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; Nordrhein-Westfalen
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag