Die Macht des Offensichtlichen : Bedingungen geschlechtlicher Personalisierung in der Wissenschaft
Titelübersetzung:The power of appearance : where gender matters in science
Autor/in:
Heintz, Bettina; Merz, Martina; Schumacher, Christina
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 36 (2007) H. 4, S. 261-281
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Inhalt: "Ausgehend von interaktionstheoretischen Überlegungen geht der Aufsatz der Frage nach, unter welchen Bedingungen personalisierende Beurteilungen in sachbezogene Interaktionsprozesse einfließen können. Diese Bedingungen werden für den Fall der Wissenschaft aufgrund einer ethnographischen Studie in vier Disziplinen (Botanik, Pharmazie, Meteorologie und Architektur) spezifiziert. Es werden drei Dimensionen identifiziert, anhand derer sich Disziplinen klassifizieren lassen: (a) Standardisierungsgrad der epistemischen Praktiken, (b) Grad der wechselseitigen Abhängigkeit und Kooperationszwang sowie (c) Trennbarkeit von beruflichen und privaten Erwartungszusammenhängen. Diese drei Dimensionen sind nicht nur wissenschaftssoziologisch instruktiv, sondern eröffnen auch eine neue Perspektive auf die Frage, unter welchen Bedingungen die immer mitlaufende Wahrnehmung der Geschlechtszugehörigkeit zu einem kommunikativ relevanten Merkmal wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "The thesis underlying this article asserts that interaction is the main mechanism through which gender inequality is reproduced. Yet, it is contended that gender does not always matter: personal assessments drawing on attributes such as gender, interfere in professional interaction only under certain conditions. This contributions explores how such conditions can be specified in the case of science, based on an ethnographic investigation of four disciplines: botany, pharmacy, meteorology, and architecture. These disciplines are classified according to three dimensions: (a) the degree of standardization of epistemic practices, (b) the degree of mutual dependence and the obligation to cooperate, and (c) the extent to which private and professional expectations can be kept apart in the workplace. The authors maintain that these three dimensions are not only pertinent to the sociology of science but also provide a fresh insight into the conditions under which gender shapes social interaction." (author's abstract)
Schlagwörter:Chancengleichheit; Architektur; Vergleich; Institutionstheorie; Gleichberechtigung; Mann; Geschlechterforschung; Ungleichheit; Interaktion; soziale Ungleichheit; Wissenschaftler; Beruf; Rolle; Personalisierung; Handlungsspielraum; Biologie; Pharmazie; Meteorologie; Deinstitutionalisierung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Etablierung der Geschlechterhierarchie im Computerlabor : Interaktionen im wissenschaftlichen Alltag
Titelübersetzung:The establishment of gender hierarchy in the computer laboratory : everyday interactions in science
Autor/in:
Baumeler, Carmen
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24 (2006) H. 2, S. 256-269
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Inhalt: "In diesem Heft zeigt Carmen Baumeler in einer Untersuchung über Interaktionen im wissenschaftlichen Alltag, wie auf der Mikroebene des gesellschaftlichen Zusammenlebens 'Die Etablierung der Geschlechterhierarchie im Computerlabor' trotz der Durchsetzung der Gleichberechtigungsnorm reproduziert wird und zusammen mit sozioökonomischen Ungleichheiten und das Verhalten regulierenden kulturellen Feldern von Organisationen ein mehrschichtiges System sozialer Ungleichheiten produziert, das die Karriere von Wissenschaftlerinnen behindert." (Textauszug)
Inhalt: "Although the socio-economic base of society has undergone profound structural changes, the persistency of gender hierarchy is striking. This also applies to the field of natural sciences. Women are still underrepresented, in particular, in the academic staff of engineering and computer sciences. How can this persistency of gender inequality be explained? Partly, the answer lies in everyday interaction processes. Where sex categorization takes place, it evokes cultural gender stereotypes and thus establishes and reinforces an unequal gender system. The ethnography of interaction mechanisms in scientific computer laboratories shows how gender hierarchy is established on the micro level of everyday interaction." (author's abstract)
Schlagwörter:Hierarchie; Computer; Labor; Interaktion; Beruf; Alltag; Gleichberechtigung; Ungleichheit; Karriere; Wissenschaftler; Hegemonie; Stereotyp; Geschlechtsrolle; sozialer Status; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sonderkonditionen : Habilitationen von Frauen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus an den Universitäten Berlin und Jena
Titelübersetzung:Special conditions : habilitations of women during the Weimar Republic and the Nazi era at the Universities of Berlin and Jena
Autor/in:
Marggraf, Stefanie
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 20 (2002) H. 1, S. 40-56
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Inhalt: Der Beitrag untersucht die Habilitationschancen von Frauen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Anhand von Beispielen wird erläutert, wie sich Veränderungen im Spannungsfeld von Hochschulautonomie und Staatseingriff auf Wissenschaftlerinnen, die dauerhaft an der Universität arbeiten wollten, auswirkten. Schwerpunkt der Ausführungen sind die Entwicklungen der NS-Zeit, während die Entwicklungen während der Weimarer Republik nur insofern berücksichtigt werden, als sie den Handlungsraum und den Erwartungshorizont geprägt haben. Dabei ist das Ziel, spezifische Konstellationen herauszuarbeiten, die für hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen die Chancen, an einer bestimmten Universität habilitiert zu werden, erhöhten oder senkten. Hierzu wird das Habilitationsverhalten gegenüber Wissenschaftlerinnen an zwei Universitäten, der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, wo sich bis 1945 mit Abstand die meisten Wissenschaftlerinnen habilitieren konnten, und der kleineren thüringische Universität Jena, die im NS-Staat als Prototyp der braunen Universität galt, verglichen. Die Autorin arbeitet heraus, dass die Chancen weniger durch die Disziplinen bestimmt waren als durch die inneruniversitären Haltungen und die Politik der Kultusministerien. Trotz aller Zäsur durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten gibt es jedoch auch Kontinuitäten, die zeigen, dass die Chancen für Frauen in Berlin durchgehend besser waren als in Jena. (ICH)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; Weimarer Republik; Drittes Reich; Deutschland; Habilitation; Chancengleichheit; Diskriminierung; Gleichberechtigung; Wissenschaftler; Wissenschaftsbetrieb; historische Entwicklung; Nationalsozialismus
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Personalpolitische Weichenstellungen : Wissenschaftlerinnen vor und nach der Wende am Beispiel der Humboldt-Universität
Titelübersetzung:New directions in personnel policy : female scientists before and after the political transformation, using Humboldt University as an example
Autor/in:
Kriszio, Marianne
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 12 (1995) Nr. 3, S. 22-26
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Inhalt: Die sozio-ökonomischen und politischen Transformationsprozesse nach der Wende in den neuen Bundesländern hatten unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen. Zu den Verlierern in diesem Prozeß gehören in vielerlei Hinsicht die Frauen, was im vorliegenden Beitrag für den Hochschulbereich am Beispiel der Humboldt-Universität zu Berlin belegt wird. So hatten die Wissenschaftlerinnen an den Universitäten der früheren DDR einen festen Platz, vor allem im Mittelbau. In den nach westdeutschem Vorbild umstrukturierten Hochschulen hat sich die relative Postion der Frauen im wissenschaftlichen Lehrkörper deutlich verschlechtert. So hat sich an der Humboldt-Universität der frühere Anteil von 1.154 Wissenschaftlerinnen bis zum Januar 1995 auf 600 reduziert. Der Anteil der Frauen an Neueinstellungen hat bereits das niedrige westdeutsche Niveau erreicht. (psz)
Schlagwörter:neue Bundesländer; Personalpolitik; Wende; Wissenschaftler; Gleichberechtigung; DDR; Personalabbau; Transformation
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen in DDR-Hochschulen
Titelübersetzung:Women in East German institutions of higher education
Autor/in:
Hildebrandt, Karin
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 32 (1990) H. 3, S. 379-383
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Inhalt: An den DDR-Hochschulen hatten Frauen unter den Studenten einen Anteil von 52 Prozent, unter den Wissenschaftlern der mittleren Leitungsebene betrug ihr Anteil 10 Prozent und in Spitzenpositionen waren Frauen praktisch nicht zu finden. Dabei wurden ihnen von Hochschullehrern in der Regel sehr gute Leistungen und eine hohe Leistungsbereitschaft bescheinigt. Der Beitrag berichtet über empirische Untersuchungen zu den Hintergründen dieses Mißverhältnisses. Das Thema "Quote" wird nach Aussagen der Autorin erst seit wenigen Monaten und insgesamt sehr kontrovers diskutiert. Weit verbreitet sei die Position "Leistung setzt sich durch". Hinweise auf Alltagsprobleme von Frauen werden als "emotional" abqualifiziert. Selbst vertritt die Autorin die Auffassung, daß die Quotierung ein wirksames Mittel sein könnte, die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. (KA)
Inhalt: "The term 'quota' has been heard for some months now in the context of public discussions in the GDR; it is, however, extremely controversial. In East German Universities there exists a contingent of competent female scholars who are to be helped into positions of responsability. The quota system represents a means of guaranteeing for women the principle of professional advancement according to job performance and not an attempt to undermine it." (author's abstract)
Schlagwörter:DDR; Quote; Gleichberechtigung; Chancengleichheit; Wissenschaftler
CEWS Kategorie:Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Macchiavelli mit weiblichem Charme? : über einige Widersprüche in der Situation und im Selbstverständnis von Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Macchiavelli with female charm? : some contradictions in the situation and in the self-concept of female scientists
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 9 (1986) H. 1, S. 5-27
Details
Inhalt: In ihrem Beitrag geht A. Wetterer im Rahmen einer qualitativen Analyse den Schwierigkeiten und Widersprüchen einer Karriere für Wissenschaftlerinnen nach. Die Ausführungen stützen sich auf Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die 1983 an der Universität Freiburg durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Wissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen und aller universitären Hierarchie-Stufen in offenen Interviews über ihren Berufsweg und ihr Selbstverständnis befragt. Die Untersuchung macht deutlich, daß die formale Gleichberechtigung von Frauen in der Wissenschaft keineswegs alle faktischen Zugangsbeschränkungen beseitigt hat. Zum Teil sind an die Stelle des alten Global-Ausschlusses neue Ausgrenzungsmechanismen getreten, die nachteilige Arbeitsbedingungen für Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen schaffen. (KP)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechtsrolle; Diskriminierung; Berufsverlauf; Karriere; Wissenschaftler; berufstätige Frau; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz