Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 336-351
Inhalt: Eine nähere Betrachtung der europäischen Daten zu den flexiblen Beschäftigungsformen zeigt eindeutig, dass die flexiblen Arbeitskräfte nicht geschlechtslos sind. In ihrer systematischen Auswertung der Empfehlungen des Weißbuchs der Europäischen Kommission von 1994 stellt die Autorin fest, dass alle beschriebenen Vorschläge zur europäischen Beschäftigungspolitik und zur Flexibilität im Widerspruch zu der an anderer Stelle empfohlenen Politik der Chancengleichheit stehen. Die Überrepräsentation von Frauen in den neuen, atypischen und ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen, die durch die Flexibilität geschaffen werden, läuft auf eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung hinaus, die den Graben zwischen einer abgesicherten Vollbeschäftigung und anderen Beschäftigungsformen, z.B. Teilzeitarbeit, weiter vertieft. Die Flexibilität verschärft nach Ansicht der Autorin somit nur die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen und einer weiteren Ausbreitung der Arbeitslosigkeit kann nur mit einer allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit begegnet werden, "die den Vorteil hat, dass sie alle Arbeitenden betrifft." (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
From equal pay to equal employability : four decades of European gender policies
Titelübersetzung:Von gleicher Bezahlung zu gleichen Beschäftigungschancen : vierzig Jahre europäischer Geschlechterpolitik
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Gender policies in the European Union. Mariagrazia Rossilli. New York: P. Lang (Studies in European Union), 2000, S. 25-42
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über 40 Jahre Europäischer Geschlechterpolitik vor allem im Hinblick auf die Durchführung der Gleichheitspolitik der EU, die Rolle des Europäischen Gerichtshofes in diesem Prozess und die aktuellen Herausforderungen an die sozialen Wohlfahrtsstaaten. Untersucht werden vor allem Faktoren wie negative versus positive Integration und regulative versus redistributive Politiken im Rahmen der Sozialpolitik der Europäischen Union, wobei die These im Vordergrund steht, dass sich die Geschlechterpolitik auf dem Hintergrund negativer Integration und Regulationspolitiken entwickelt hat, u.a. mit dem Ziel der Aufhebung von Marktbeschränkungen bzw. der Ausbreitung des Marktes. Thematisiert werden dabei auch die negativen Entwicklungen, die zu einer Ineffektivität des Sozialstaates beigetragen haben sowie die Umstrukturierungen, die zu einer Motivierung individueller Arbeitsmarktbeteiligung besonders von Frauen geführt haben. Abschließend werden die besonderen Herausforderungen an die nationale und europäische Sozialpolitik mit Blick auf beschäftigungsfreundliche Bestimmungen diskutiert. (ICH)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Assessing equal opportunities in the European Union
Titelübersetzung:Einschätzung der Gleichstellung in der EU
Autor/in:
Plantenga, Janneke; Hansen, Johan
Quelle: International labour review, Vol. 138 (1999) No. 4, S. 351-379
Inhalt: Die Autoren analysieren die relative Arbeitsposition von Frauen und Männern in den 15 EU-Ländern. Die Daten stammen überwiegend aus 1997, zur Analyse wenden sie Techniken des Benchmarking, u.a. die Radar-Chart-Analyse an. (IAB)
Inhalt: "To usefully evaluate the extent of equal opportunity demands innovative methodology. The authors select indicators of the relative opportunities of men and women (the 'gender gap'), including differences in employment, wages, and the sharing of unpaid work; and also indicators of women's absolute situation in the labour market. These indicators are then estimated empirically for 15 member states, with highly revealing results. To close the circle, the main determinants of equal opportunity are posited - including the rate of economic growth, tax systems, working-time regimes, childcare facilities and parental leave arrangements. Seeing country performance in that light produces compelling lessons for policy." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ein europäischer Arbeitsmarkt für Wissenschaftlerinnen? : zur Beteiligung und Berücksichtigung von Frauen in Förderprogrammen der Europäischen Union
Titelübersetzung:A European labor market for female scientists? : participation and consideration of women in promotional programs of the European Union
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Vergleichende Hochschulforschung: eine Zwischenbilanz. Themenband 2. Barbara M. Kehm (Hrsg.), Ulrich Teichler (Hrsg.). Kassel: Jenior u. Pressler (Werkstattberichte / Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung), 1996, S. 187-208
Inhalt: Die Chancengleichheits- und Frauenförderpostulate der Europäischen Kommission werden im vorliegenden Beitrag vom Autor an der tatsächlichen Berücksichtigung und Beteiligung von Wissenschaftlerinnen an den Förderprogrammen der Europäischen Union im Hochschul- und Forschungsbereich gemessen. Die Chancengleichheits- und Frauenförderpolitik der EU wird dabei als permissiv charakterisiert und als von einem "Laissez-faire"-Ansatz gekennzeichnet, weil die Förderlogik und die Philosophie der Programme für Frauen zwar offen, aber vorrangig auf diejenige soziale Gruppe zugeschnitten sind, von der die höchste Teilnahmebereitschaft erwartet wird. Die wenigen vorhandenen Daten zeigen eine deutliche Tendenz zur Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen in den Förderprogrammen. (ICE)