Wie Gender in den Mainstream kommt : Konzepte, Argumente und Praxisbeispiele zur EU-Strategie des Gender Mainstreaming
Titelübersetzung:How gender reaches the mainstream : concepts, arguments and practical examples relating to the EU strategy of gender mainstreaming
Autor/in:
Stiegler, Barbara
Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik Bereich Arbeit und Sozialpolitik; Bonn (Expertisen zur Frauenforschung), 2000. 31 S.
Inhalt: "Die Strategie des Gender Mainstreaming ist in der Bundesrepublik Deutschland durch die Politik der Europäischen Union bekannt geworden. Ihre Wurzeln liegen jedoch in der weltweiten Frauenbewegung und ihren Erfahrungen mit der Durchsetzung von Forderungen an die Regierungen. Auf europäischer Ebene hatten die Frauen bereits 1993 mit der Reform der EU-Strukturfonds eine Zielvorgabe 'Chancengleichheit für Frauen und Männer' durchsetzen können. Damit war erstmals in Europa in einem 'allgemeinen' Förderkonzept das Ziel der Chancengleichheit verankert. Im Vierten Aktionsprogramm zur Chancengleichheit 1995 wurde dann das Prinzip des Gender Mainstreaming beschrieben. Das, was im EU-Strukturfond gelungen war, wurde auf die gesamte europäische Politik übertragen: Die Geschlechterverhältnisse sollten in jeder politischen Maßnahme von der Planung bis zur Erfolgskontrolle berücksichtigt werden. Eine weitere Bekräftigung erfuhr das Gender Mainstreaming Prinzip im Amsterdamer Vertrag 1996. In diesem Vertrag verpflichten sich alle Staaten der Europäischen Union, das Gender Mainstreaming Prinzip bei ihrer Politik anzuwenden. Konkretisierungen und Ausdifferenzierungen wurden auf EU-Ebene in aktuellen Entschließungen des Rates zu den beschäftigungspolitischen Leitlinien 1999 vorgenommen. In Zukunft soll in einem Fünften Aktionsprogramm Gender Mainstreaming weiterentwickelt werden. Auch in der Bundesrepublik ist der Gedanke nicht neu, Frauenpolitik als Querschnittsaufgabe zu betrachten. Die Umsetzung dieser Idee in die Organisation politischer Entscheidungsprozesse ließ jedoch zu wünschen übrig: In der Regel gab es eine zuständige Stelle (Frauenministerium, Gleichstellungsstelle), die Frauenpolitik formulierte und Forderungen und Konzepte entwickelte. Diese Stelle trug dann diese Konzepte an die 'anderen' Politikfelder heran und erhob den Anspruch, daß dort die gewünschten Konzepte umgesetzt werden. Vom Ansatz her entspricht das Prinzip des Gender Mainstreaming der Idee der Querschnittspolitik: Die Chancengleichheit der Geschlechter läßt sich nur herstellen, wenn dieses Ziel in allen Politikbereichen angestrebt wird. Das Gender Mainstreaming Prinzip konkretisiert dieses Ziel jedoch durch einen klaren Bezug auf die Entscheidungsprozesse in Organisationen. Die vorliegende Expertise nimmt eine Bestandsaufnahme vor und soll dazu beitragen, die Reichweite der Strategie, aber auch ihre Grenzen besser zu begreifen." (Textauszug)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Chancengleichheit; Gleichstellung; politische Strategie; EU; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Gender Mainstreaming als Ansatz einer Politik der Gleichstellung am Arbeitsmarkt : die ESF-Vorgaben als Impuls für die Berücksichtigung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Arbeitsmarktpolitik
Titelübersetzung:Gender mainstreaming as an approach to a policy of equal rights on the labor market : the European Social Fund (ESF) targets as a boost to the consideration of equal opportunity between men and women in labor market policy
Inhalt: "Gender Mainstreaming" ist nach der Definition des Europarates die "(Re)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung politischer Prozesse mit dem Ziel, eine geschlechterbezogene Sichtweise in alle politischen Konzepte auf allen Ebenen einzubeziehen". Die Autorinnen stellen im folgenden die Bedeutung dieses Ansatzes für die europäische Beschäftigungspolitik heraus und skizzieren Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine Politik der Chancengleichheit von Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt. In Bezug auf die Programmplanung und Umsetzung beschreiben sie die erforderlichen analytischen Instrumente und Prüfverfahren auf Projektebene. Darüber hinaus berichten sie von zwei praktischen Beispielen des "Gender Mainstreaming"-Ansatzes in Nordrhein-Westfalen und in Wales/Großbritannien, und weisen auf Anknüpfungspunkte aus der bisherigen Förderpraxis hin. Im Anhang dokumentieren sie die Leitlinien der International Labour Organisation (ILO) für die Einbeziehung der Geschlechterdimension in Programm- bzw. Projektvorschläge. (ICI)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Mainstreaming as an innovative approach of the EU policy of equal opportunities
Titelübersetzung:Mainstreaming als innovativer Ansatz der EU-Gleichstellungspolitik
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Bremen (Discussion papers / Hochschule Bremen, Wissenschaftliche Einheit Frauenstudien und Frauenforschung, 03/1999), 1999. 30 S.
Inhalt: Nach der Gleichbehandlungspolitik der 70er und der "positive action"-Politik der achtziger Jahre verfolgt die EU mit der Strategie des Mainstreaming eine Politik, die nicht mehr nur Defizite von Frauen ausgleichen will, sondern die auf eine komplexere Art und Weise die Veränderung der Geschlechterverhältnissse zum Ziel hat. Die Autorin vergleicht die Schwächen und Potentiale der drei Politikansätze vor ihrem jeweiligen philosophischen Hintergrund und kommt zu dem Ergebnis, daß sie eher marktkonform sind als daß sie die Verhältnisse auf dem Markt korrigieren. (IAB)
Schlagwörter:Chancengleichheit; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; EU
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik