Geschlechterverhältnisse und neue Öffentlichkeiten : feministische Perspektiven ; zur Einleitung
Titelübersetzung:Gender relations and new publics : feminist perspectives; introduction
Autor/in:
Riegraf, Birgit; Hacker, Hanna; Kahlert, Heike; Liebig, Brigitte; Peitz, Martina; Reitsamer, Rosa
Quelle: Geschlechterverhältnisse und neue Öffentlichkeiten: feministische Perspektiven. Birgit Riegraf (Hrsg.), Hanna Hacker (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Brigitte Liebig (Hrsg.), Martina Peitz (Hrsg.), Rosa Reitsamer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2013, S. 7-17
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Inhalt: Die Autorinnen geben eine Einleitung in den vorliegenden Band, der die Wandlungsprozesse gesellschaftlicher Öffentlichkeiten aufgreift und diese unter herrschafts- und geschlechterkritischen Perspektiven analysiert. Aus Sicht der Frauen- und Geschlechterforschung waren entlang theoretischer Erträge und empirischer Forschungsergebnisse bei der Zusammenstellung der Beiträge und der einzelnen Schwerpunkte unter anderem folgende Fragen leitend: Was genau wird unter Öffentlichkeit verstanden und wie ist sie geschlechterbezogen strukturiert? Welchen Stellenwert nimmt sie bei der Legitimation politischer Prozesse ein? Welche Gruppen haben Zugang zu dieser Öffentlichkeit und wer übernimmt die Definitionsmacht? Wie wird die Offenlegung von Geschlechterungleichheiten in den jeweiligen Öffentlichkeiten aufeinander bezogen? Welche Funktion haben Öffentlichkeiten, in denen Identitätspolitiken eine zentrale Rolle spielen, etwa Öffentlichkeiten, die durch soziale Bewegungen hergestellt werden? Welche Formen nehmen öffentliche Feminismen an, welcher Strategien bedienen sie sich, und welche Reaktionen rufen sie hervor? Der Band ist in folgende Kapitel gegliedert: (1) Öffentlichkeitstheorien und Ungleichheiten: Eine Bestandsaufnahme aus der Perspektive der Gender Studies; (2) Doing Gender und (Un)Doing Feminism in "neuen" Öffentlichkeiten; (3) Öffentliche Diskurse in feministischer Perspektive. (ICI2)
Schlagwörter:Gender; Feminismus; Perspektive; Öffentlichkeit; sozialer Wandel; Herrschaft; Kritik; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Frauenforschung; Forschungsgegenstand; Diskurs
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht und/ oder Diversität? : das Paradox der Intersektionalitätsdebatten
Titelübersetzung:Gender and/ or diversity? : the paradox of the intersectionality debates
Autor/in:
Tuider, Elisabeth
Quelle: Differenz, Diversität und Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen. Elke Kleinau (Hrsg.), Barbara Rendtorff (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (Schriftenreihe der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)), 2013, S. 79-102
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Inhalt: Die Autorin nimmt den mit der Intersektionalitätsperspektive konstatierten Paradigmenwechsel in der Geschlechterforschung zum Ausgangspunkt, um das Verhältnis von Geschlecht und Diversität zu untersuchen. Sie fragt danach, wie die Diversität bzw. Intersektionalität theoretisch begründet und in Abgrenzung, Erweiterung und Verbindung mit dem Geschlecht konturiert wird. Weiterhin stellt sich die Frage, ob die Intersektionalität eine notwendige postmoderne Antwort auf die Auslassungen und blinden Flecken einer seit den 1990er Jahren als homogenisierend kritisierten Geschlechterforschung ist, oder ob mit den Diversity-Konzepten die seit ihren Ursprüngen als Frauenforschung bis hin zur Geschlechterforschung zentrale Machtkritik an der bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheit verloren geht. Aus der Perspektive postkolonialer und queerer Überlegungen plädiert die Autorin für eine Besetzung und Überschreitung von Grenz-Räumen im Kontext des Border-Feminismus. Das Ziel ihres Beitrags ist es, eine abwägende, aber dennoch pro-intersektionelle Perspektive zu veranschaulichen, die - entgegen einem individualisierenden Vielfaltsbild und einem managementkompatiblen Etikett von Diversität - auf die Notwendigkeit einer anhaltenden Macht- und Herrschaftskritik setzt. Die Frage, die sich abschließend stellt, ist also nicht, ob, sondern wie Geschlecht und Intersektionalität methodologisch, theoretisch und politisch konzipiert werden und welche konkreten Forschungs- und politischen Praxen aus dieser Perspektive folgen. (ICI2)
Schlagwörter:Diversität; Paradoxie; Intersektionalität; Diskurs; Feminismus; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Paradigmenwechsel; Theorie; Postkolonialismus; Queer Studies
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Theorie - Diskurs - Dekonstruktion : produktive Verknüpfungen
Titelübersetzung:Feminist theory - discourse - deconstruction : productive links
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse: Bd. 1, Theorien und Methoden. Reiner Keller (Hrsg.), Andreas Hirseland (Hrsg.), Werner Schneider (Hrsg.), Willy Viehöver (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 381-400
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Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung des Diskurskonzepts für die Selbstreflexion und Weiterentwicklung der feministischen Theoriebildung und Forschung. Innerhalb der Sozialwissenschaften haben sich feministische Perspektiven intensiv mit der Bedeutung des Diskurskonzepts insbesondere von Michel Foucault, aber auch mit den Positionen Jacques Derridas auseinandergesetzt. Die Betonung der gegenstandskonstitutiven Wirkung von Diskursen etwa in den Arbeiten von Judith Butler und Theresa de Lauretis hat die Ambivalenzen der Verwendung des Geschlechterbegriffs und der sex/gender-Unterscheidung in der Frauen- und Geschlechterforschung verdeutlicht, die aus der doppelten Setzung der Geschlechterdifferenz als Erkenntnismittel und Erkenntnisgegenstand bzw. Ergebnis soziokultureller Praxis resultieren. Geschlecht wird so als ein diskursiver, durch Repräsentationsstrukturen erzeugter Sinneffekt begriffen, der durch 'exzentrisches Wissen', d.h. durch die dekonstruktivistische Analyse und die daran anschließende Formulierung alternativer Repräsentationen in kritischer Absicht in Frage gestellt werden kann und muss. (ICH)
Schlagwörter:Diskurs; Theorie; Feminismus; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Sprache; Analyse; Macht; Wissen; Semiotik; Foucault, Michel
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Studienbuch Gender & Diversity : eine Einführung in Fragestellungen, Theorien und Methoden
Titelübersetzung:Study Guide to Gender & Diversity : an introduction in questions, theories and methods
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna; Bollmann, Vera
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Aktuelle Probleme moderner Gesellschaften, Bd. 1), 2010. 231 S.
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Inhalt: "Dem Geschlecht als sozialer Strukturkategorie kommt im Rahmen der Geschlechterforschung eine besondere Bedeutung zu. Diese Kategorie beinhaltet ein bedeutendes Potenzial zur Erklärung der sozialen Ungleichheit: die soziale Organisation der Arbeitsteilung, der Sexualität, des generativen Verhaltens wie auch die Verteilung von Macht oder die kulturelle Ordnung werden daher unter einer 'Geschlechterperspektive' betrachtet, unter der Gender & Diversity-Perspektive. Was sich unter dieser Perspektive verbirgt und womit sich Gender & Diversity-Ansätze beschäftigen bzw. wie wir mit einer erlernten Gender-Perspektive gesellschaftliche Gegebenheiten erkennen und verbessern können, ist spontan nicht zu erkennen. Das Studienbuch umfasst 13 Lerneinheiten und zeigt aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive unterschiedliche Ursachen für diese Geschlechterdisparitäten. Es werden sowohl wichtige theoretische Erklärungsansätze als auch themenspezifische Perspektiven auf soziale Räume behandelt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Gender Mainstreaming; soziologische Theorie; historische Entwicklung; soziale Ungleichheit; Frauenpolitik; Arbeitsteilung; Nationalsozialismus; Rolle; Frauenforschung; Bestandsaufnahme; Matriarchat; Patriarchat; Feminismus; Methode; Soziologie; Erwerbsarbeit; Diskurs; Macht; Geschlechterforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Self-identified feminists among gender activists and scholars at Indonesian universities
Titelübersetzung:Feministische Selbstidentifikation unter den Aktivistinnen und den Wissenschaftlerinnen an den indonesischen Hochschulen
Autor/in:
Qibtiyah, Alimatul
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Südostasienwissenschaften : ASEAS, Vol. 3 (2010) Iss. 2, S. 151-174
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Inhalt: "Die Selbstidentifikation als FeministIn ist unter FrauenrechtsaktivistInnen und WissenschafterInnen ein kontroverses Thema. In erster Linie liegt dies wohl an unterschiedlichen Interpretationen und positiven wie auch negativen Assoziationen die geläufigerweise mit dem Begriff 'FeministIn' verbunden sind. Die hier präsentierte Forschung untersucht wie sich AktivistInnen und WissenschafterInnen an indonesischen Universitäten innerhalb oder gegenüber dem Begriff Feminismus selbst verorten und analysiert die den jeweiligen Inhalt und die Bedeutung, welche der Begriffs 'FeministIn' für die befragten Personen einnimmt. Die Datenerhebung erfolgte an Pusat Studi Wanita (Zentren für Frauenforschung) bzw. Pusat Studi Gender (Zentren für Genderforschung) sechs verschiedener indonesischer Universitäten in Yogyakarta. Viele Befragte unterstreichen die Bedeutung westlicher FeministInnen für die Bewusstseinschaff ung für geschlechtsspezifische Probleme, für die Stärkung feministischer Identität sowie islamischen Glaubens. Diese Untersuchung behandelt jedoch auch gezielt die Frage, warum der Begriff 'FeministIn' widerum von anderen abgelehnt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Being a self-identified feminist is controversial among women's rights activists and scholars. This relates to different interpretations of and positive and negative associations with the term 'feminist' in society. The research presented here discusses the different 'feminist' identities and other labels among activists and scholars at Indonesian universities and explores what 'feminist' means for them. Respondents come from Pusat Studi Wanita (Centres for Women's Studies) or Pusat Studi Gender (Centres for Gender Studies) at six universities in Yogyakarta, Indonesia. Many respondents acknowledge that Western feminists are able to raise awareness of gender issues, strengthen feminist identity, and build up faith in Islam. The paper, however, also addresses the question of why some reject the 'feminist' label." (author's abstract)
Schlagwörter:Indonesien; Südostasien; Feminismus; Frauenbewegung; Frauenrechtlerin; Wissenschaftlerin; Diskurs; Begriff; Identität; islamische Gesellschaft; Frauenforschung; Geschlechterforschung; historische Entwicklung; Frauenförderung; Studentin; Student; vergleichende Forschung; soziale Ungleichheit; Entwicklungsland; Asien
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wege in der Wissenschaft - von der Frauen- zur Geschlechterforschung in Gesellschaftswissenschaften und Philosophie
Titelübersetzung:Pathways of science - from women studies to gender studies in social sciences and philosophy
Autor/in:
Niekant, Renate
Quelle: Gießen, 2008. 282, XVII S.
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Inhalt: "Anders Wissenschaft zu machen - Wissenschaft zu verändern: Was ist aus diesem Anspruch feministischer Wissenschaft im Verlauf ihrer Institutionalisierung und Professionalisierung in den deutschsprachigen Sozialwissenschaften und Philosophie geworden? In der vorliegenden Untersuchung wird dies als Frage der Selbstreflexion feministischer Wissenschaft verfolgt. Wie fasst sich feministische Wissenschaft als 'Wissenschaft' auf? Wie bewegt sie sich in dem von ihr als zentral postulierten Konflikt zwischen Wissenschaft und Politik? Wie gestaltet sich das politische und wissenschaftliche Selbstverständnis der Akteurinnen? Wie profilieren sich ihre Netzwerke? Wie ordnet sich in den Achtziger- und Neunzigerjahren die Selbstreflexion des Diskurses? Das Material dieser Untersuchung stellen 70 Einleitungen zu feministischen Sammelbänden seit Anfang der Achtzigerjahre dar. Im Vordergrund stehen die strategischen Verhältnisse, die den feministischen Diskurs als einen wissenschaftlichen Diskurs ermöglichen. Welches Subjekt lässt der feministische Diskurs in den Sozialwissenschaften und in Philosophie sprechen? Wie bringt er Geschlecht (gender) als neues Objekt hervor? Wie individualisiert sich die diskursive Formation der Frauenforschung? Welche gemeinsame Verbindlichkeit stellt sie her? Welche Wahrnehmungssituation und welches Abhängigkeitssystem strukturieren den Diskurs? (Kap.2.1.) Was bedeutet die 'Krise' Ende der Achtzigerjahre, welche Prozesse begründen sich mit ihr? (Kap.2.2.) Wie lassen sich die Transformationen des Diskurses von der Frauen- zur Geschlechterforschung seit Ausgang der Achtzigerjahre (Kap. 2.3.) und in den Neunzigerjahren (Kap. 3.) als Wahrheitspolitik und Effekte von Machtwirkungen auf das Wissenschaftsverständnis und im Selbstverständnis der Akteurinnen beschreiben? So entsteht eine Chronologie der Subjektivierungen und theoriepolitischen Positionen im Spektrum feministischer Wissenschaft. Ihr schließt sich eine Chronologie der 'Diskursgesellschaft' (Foucault) der Frauen- und Geschlechterforschung an (Kap. 4.), d.i. konkret eine Chronologie der 'Autorschaft' (Foucault) des Diskurses (Kap. 4.1.), d.h. eine Chronologie der Organisation des Zugangs zum Diskurs, und eine Chronologie der Äußerungsmodalitäten (Kap. 4.2.), d.h. der spezifischen Art und Weise der Organisation, wer sprechen darf. Schließlich zeigt die Sprache, die geschrieben wird, die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten akademischer Existenz auf, denen sich der wissenschaftliche Feminismus, zu dem der feministische Diskurs in den Wissenschaften geworden ist, fügt, auch wenn er sie - nunmehr punktuell und nicht mehr grundlegend - kritisiert. Die Frage, ob und inwieweit diese Übernahme der Konventionen des Wissenschaftsbetriebs die Möglichkeiten der feministischen Kritik an der Wissenschaft nicht zunehmend eingeschränkt hat, muss offen bleiben. Es ist aber auffällig, dass in den Bilanzen um die Jahrtausendwende diese Frage, die den Diskurs in seinen Anfängen ganz wesentlich begründet hat, in den Hintergrund getreten ist. Die Normen der scientific community ordnen die Selbstreflexion des Diskurses. Das bedeutet allerdings nicht, dass er entpolitisiert wäre. Er ist vielmehr eine neue Form kritischer weiblicher Intellektualität." (Autorenreferat)
Inhalt: "Making science in different ways - changing science: What became of that claim of feminist science in the course of its institutionalisation and professionalization in German spoken social sciences and philosophy? The studies presented here will analyse this question as an issue of self-reflection of feminist science. How does feminist science conceive itself as science? How does feminist science operate in the conflict between science and policy - a conflict it postulates as being pivotal? How does the political and scientific self-concept of the protagonists develop? How do their networks distinguish themselves? How does the self-reflection of the discourse organize itself in the eighties and nineties? The material to be analysed in this study includes 70 introductions of feminist omnibus volumes, issued since the beginning of the eighties. The strategic conditions, which enable the feminist discourse becoming a scientific discourse, are in the centre of this analysis. What subject is given a voice in the feminist discourse in social sciences and philosophy? How does this discourse generate gender as a new object? How does the discursive formation of the women's studies individualise itself? What is the common obligation it creates? What kind of perceptual conditions and what kind of dependencies are structuring the discourse? (chapter 2.1.) What does the 'crisis' of the eighties mean, what kind of processes does it constitute? (chapter 2.2.) How can the transformations of the discourse from women's to gender studies, that took place since the end of the eighties (chapter 2.3.) and in the nineties (chapter 3.), be described as policy of truth and as repercussions of power on the theory of science and the self-conception of the protagonists? Thus emerges a chronology of subjectifications and the positions of theory policy in the spectrum of feminist science. Then follows a chronology of the 'discourse society' (Foucault) of the women's and gender studies (chapter 4.). Actually, this is a chronology of the 'authorship' (Foucault) of the discourse (chapter 4.1.), that means, a chronology of the organisation of the approach to the discourse and a chronology of the modalities of expression (chapter 4.2.), i.e. of the specific way of organisation and who is allowed to speak. After all, written language reveals the possibilities and impossibilities of academic existence to which scientific feminism submits to - the feminist discourse in science, which has turned to scientific feminism, even if scientific feminism is criticising science henceforth only partly and no longer fundamentally. The question whether and to what extent this adoption of the conventions of science and academic life curbs the possibilities of feminist criticism of science has to remain unsettled. However, it is striking that this question has taken a back seat in the balances at the turn of the millennium - a question which, after all, had been constituent in the beginning of that discourse. The standards of the scientific community regulate the self-reflection of the discourse. However, this doesn't mean that it would be depoliticized. It is rather a new form of critical female intellectuality." (author's abstract)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenforschung; historische Entwicklung; Institutionalisierung; Professionalisierung; Sozialwissenschaften; Philosophie; Diskurs; Kritik; Wissenschaftsbetrieb
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Hochschulschrift
Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen : Teilb. 3, Geschlechterdiskurse zwischen Fiktion und Faktizität
Titelübersetzung:International women's studies and gender studies in Lower Saxony : Subvolume 3, Gender discourses between fiction and factuality
Herausgeber/in:
Ernst, Waltraud; Bohle, Ulrike
Quelle: Münster: Lit Verl. (Focus Gender, Bd. 6), 2006. 241 S.
Details
Inhalt: "Dieser Band untersucht Geschlechterdiskurse in Texten und Bildern zwischen Fiktion und Faktizität. Kritische, insbesondere feministische KulturwissenschaftlerInnen der letzten Dekade konnten zeigen, dass künstlerische Ausdrucksformen gesellschaftspolitische Realitäten oftmals in einer Art und Weise reflektieren, die diese entlarvt und damit 'Wirklichkeitstreue' gerade herstellt. Zugleich wurde Geschichtsschreibung und mediale Berichterstattung auf ihren suggestiven Charakter und ihre realitätskonstituierende Wirkung hin untersucht. Die Arbeiten weisen darauf hin, dass Geschlechterbilder einen zentralen Bestandteil jeglicher kultureller Produktion darstellen. Jedoch gerade weil sie nicht eindeutig sind, ständig neu festgeschrieben werden. Genau dadurch entsteht Raum - nicht nur in Kunst und Kult - für einzelne Subjekte und ganze soziale Bewegungen, sich in mehr oder weniger schmerzhafter und individueller Weise selbst zu gestalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Waltraud Ernst und Ulrike Bohle: Einleitung - Geschlechterdiskurse zwischen Fiktion und Faktizität (10-19); Annette Graczyk: Der technisch-medizinische Blick in den menschlichen Körper: Geschlechterverhältnisse in der Lyrik von Hans Magnus Enzensberger, Durs Grünbein und Kurt Drawert (20-39); Annette Runte: Spaltung, Verdoppelung, Vervielfältigung. 'Multiple Persönlichkeit' und moderne Geschlechterkrise in Hugo von Hofmannsthals Andreas-Fragment (40-54); Bozena Choluj: Gender in der polnischen und deutschen Literaturwissenschaft - ein Vergleich (55-69); Alejandra Torres: Los nifios de la calle en México.Über Elena Poniatowska und den Photographen Kent Klich (70-85); Elke Gaugele: Make Up & Make Over. Vom Facelift der Moderne zu den Biopolitiken der Mode im 21. Jahrhundert (86-99); Brigitte Hipfl: Desperate Housewives - (De-)Konstruktion eines postfeministischen Mythos? (100-118); Anna Bergmann: Geschlechterbilder und Gewaltdarstellungen in der westlichen Medienberichterstattung über den Afghanistan- und Irakkrieg (119-134); Birthe Kundrus: 'Die Farbe der Ehe.' Zur Debatte um die kolonialen Mischehen im Deutschen Kaiserreich (135-152); Monica Juneja: Konversion als Widerstand. Die Lebensgeschichte von Pandita Ramabai (1858-1922) (153-170); Andrea Strübind: Katharina Zell - Eine Wegbereiterin fir religiöse Toleranz (171-201); Elsie McKee: Katharina Schütz Zell and the 'Our Father' (202-211); Catrin Gersdorf: Nature and Body: Ecofeminism, Land Art, and the Work of Ana Mendieta (1948-1985) (212-230); Margaret de Wys: Nevulana and the Necklace of Mysteries (231-236).
Schlagwörter:Niedersachsen; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Diskurs; Literatur; Kulturwissenschaft; Kunst; Literaturwissenschaft; Mythos; Feminismus; Medien; Berichterstattung; Gewalt; Krieg; Mischehe; historische Analyse
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Fetisch Körper und Weißsein : eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:The body fetish and being white : a criticism of the primacy of the gender category
Autor/in:
Lorey, Isabell
Quelle: Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien. Anja Weckwert (Hrsg.), Ulla Wischermann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Helmer (Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften), 2006, S. 209-226
Details
Inhalt: In der feministischen Kontroverse um Achsen der Differenz diskutiert der Beitrag die Position, dass feministische Wissenschaft sich von ihrem primären Bezug auf Geschlecht lösen müsse. Es wird kritisiert, dass Kategorien wie Klasse und Ethnizität innerhalb der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung nur für die Analyse "Anderer", nicht aber für die Untersuchung des "Eigenen" fruchtbar gemacht worden sind. Diese Ausblendung zeigt sich besonders deutlich in der feministischen Theoretisierung des Körpers, die in weiten Teilen an der pauschalisierenden These eines abgewerteten, weiblichen Körpers festhält, ohne zu reflektieren, dass Körper auch "rassifiziert" oder "ethnisiert" sind. Mit dem Stichwort "der weiße Körper" spricht die Autorin von einer "Fetischfunktion" des weiblichen Körpers innerhalb des weißen, deutschsprachigen Feminismus. In Anlehnung an Freud begreift sie den Fetisch kritisch als Leugnung von Differenz zugunsten imaginierter Ganzheit. Diese Leugnung stellt zugleich eine Überlegenheitskonstruktion dar, da die Ganzheit auf der Normalitätsfolie des "Weißseins" imaginiert wird. "Rasse" oder Ethnizität tauchten in dieser Denkbewegung lediglich als sekundäre Ungleichheitskategorien in der Form des "Anderen" auf; das Resultat ist eine Hierarchisierung von Ungleichheitslagen und die Ausblendung der Rolle des "Eigenen". Abschließend plädiert die Autorin für eine systematische Auseinandersetzung mit "Weiß sein" - auch und gerade in der Beschäftigung mit dem Körper. (ICH2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Frauenforschung; Körper; Rasse; ethnische Herkunft; Feminismus; Diskurs; Bürgertum; Volk; Rassismus; Abwertung; Geschlechtsrolle; Sexualität; Fremdbild; Weiblichkeit; Identität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Hauch von Größenwahn : Einleitendes zum State of the Art der FrauenMännerGeschlechterforschung
Titelübersetzung:A hint of megalomania : introduction to the state of the art in women's and men's studies
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte; Bereswill, Mechthild; Löw, Martina; Meuser, Michael; Mordt, Gabriele; Schäfer, Reinhild; Scholz, Sylka
Quelle: FrauenMännerGeschlechterforschung: State of the Art. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Mechthild Bereswill (Hrsg.), Martina Löw (Hrsg.), Michael Meuser (Hrsg.), Gabriele Mordt (Hrsg.), Reinhild Schäfer (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2006, S 9-19
Details
Inhalt: Im Call for Papers des Sektionsrats hieß es: "FrauenMännerGeschlechterForschung steht für ein breites Spektrum theoretischer Ansätze und empirischer Arbeiten. Die Ausdifferenzierung der Forschungslandschaft und theoretischen Entwürfe zeigt, wie sehr feministische Diskurse die Sozialwissenschaften geprägt haben". Diese Feststellung macht deutlich, dass es sich nicht um einen einheitlichen State of the Art oder einen Fokus feministischer Wissenschaft handelt. Sie deutet im Gegenteil auf spannungsreiche Kontroversen und Kämpfe über Theorien und um Definitionshoheiten hin. Entsprechend war der Aufruf, sich aktiv an der Veranstaltung zu beteiligen, mit der ausdrücklichen Einladung zu einer "Kontroverse über vermeintlichen Konsens" und zu einem "Dialog der Gegensätze" verbunden. Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge repräsentieren einflussreiche Theorietraditionen und geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Sie ermöglichen es, erkenntnistheoretische wie wissenschaftspolitische Debatten nachzuvollziehen und stellen unterschiedliche empirische Forschungsansätze und Methodologien zur Diskussion. Die Autorinnen stellen in ihrer Einleitung die Themenschwerpunkte der einzelnen Beiträge kurz vor. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Konferenz; Diskurs; Theorie; Feminismus; Forschungsgegenstand; interdisziplinäre Forschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Interdisciplinarity, gender studies, and CDA: gender mainstreaming and the European Union
Titelübersetzung:Interdisziplinarität, Gender Studies und kritische Diskursanalyse : Gender Mainstreaming und die Europäische Union
Autor/in:
Wodak, Ruth
Quelle: Die Kategorie Geschlecht im Streit der Disziplinen. Marlen Bidwell-Steiner (Hrsg.), Karin S. Wozonig (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Gendered Subjects), 2005, S. 163-187
Details
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit Fragen der sozialen Auswirkungen des Gender Mainstreaming in der EU und ihrer möglichen Untersuchung im Kontext der Frauen- und Geschlechterforschung. In einem ersten Schritt werden die Hauptthemen des Gender Mainstreaming in der EU diskutiert. Auf dieser Grundlage folgt im zweiten Schritt die Darstellung eines interdisziplinären Rahmens für kritische Gender Studies, welche die Untersuchung komplexer sozialer Geschlechterfragen und ihrer Zusammenhänge ermöglichen. Die Ausrichtung dieses Untersuchungsdesigns wird anhand empirischen Datenmaterials in Form von Befragungsergebnissen zum Europaparlament und zur Europäischen Kommission verdeutlicht. Der vierte Schritt erörtert abschließend die Optionen einer kritischen feministischen Sprachwissenschaft. (ICG2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Interdisziplinarität; Diskurs; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; EU; Europäische Kommission; Europaparlament; Feminismus; Linguistik
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag