Technikwissenschaften: Geschlecht in Strukturen, Praxen und Wissensformationen der Ingenieurdisziplinen und technischen Fachkulturen
Titelübersetzung:Technical sciences: gender in structures, practices and knowledge formations of engineering disciplines and special technical cultures
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 779-790
Inhalt: Mit der Bezeichnung "Technikwissenschaften" ist, so die Verfasserin, für die Frauen- und Geschlechterforschung ein äußerst breites Gegenstands- und Handlungsfeld gegenwärtiger und künftiger (Forschungs-)Initiativen umrissen. Für dieses Feld sind gerade aus der Perspektive der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung, die Geschlecht als Analysekategorie konsequent mitführt bzw. ins Zentrum stellt, noch einige Leerstellen zu verzeichnen. Wenn man Geschlechterforschung zu Technikwissenschaften betreiben will, so die These, muss der Blick über die Frage nach der Exklusion bzw. (marginalisierten) Integration von Frauen hinausgehen, um die sozialen Funktionsmechanismen in den Technikwissenschaften differenzierter zu analysieren. Ausgehend davon sollten sich Forschungsinteressen zunehmend auch auf die Untersuchung der spezifischen Formen der Inklusion von Männern in diese Domäne des wissenschaftliches Feldes richten sowie auf ein vertiefteres Verständnis von Formierungsprozessen 'technischer' Männlichkeiten. Ebenso besteht dringender Bedarf, neuere theoretische Diskussionen der Geschlechterforschung in den Fragehorizont zu integrieren. Perspektiven, die auf die Überschneidung verschiedener gesellschaftlicher Differenzlinien fokussieren sind bislang in der feministischen Technikforschung im Allgemeinen und in der Untersuchung des Ingenieurbereichs im Besonderen weitgehend unterbelichtet geblieben, könnten jedoch fruchtbare Ansatzpunkte zur Verbreiterung des analytischen Blicks bieten. (ICF2)
Flexible Modi der Vergeschlechtlichung : neue Perspektiven auf technikwissenschaftliches Wissen
Titelübersetzung:Flexible methods of gendering : new perspectives of technical science knowledge
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Geschlechterwissen und soziale Praxis: theoretische Zugänge - empirische Erträge. Angelika Wetterer (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2008, S. 164-184
Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass Forschungen zum Thema Geschlecht in klassischen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen und Berufen dazu tendieren, in ihren Forschungsperspektiven hinter die These von der Ko-Konstruktion von Technik und Geschlecht zurück zu fallen. Im Gegenzug scheint die konstruktivistisch orientierte feministische Technikforschung ihrerseits den klassischen Ingenieurbereich und seine historische Entstehung in der Moderne zu simplifizieren. Die empirischen Untersuchungen der Autorin zeichnen vor diesem Hintergrund Formen der Vergeschlechtlichung nach, die Teil der Wissensformationen und -kämpfe in der Zeit der Emergenz des wissenschaftlichen Maschinenbaus um 1900 im deutschsprachigen Raum sind, einer Zeit also, in der die Grundlagen der klassischen Ingenieurwissenschaften diskutiert wurden und sich die technische Domäne professionalisiert. Auf Basis dieser exemplarischen Betrachtung wird die These belegt, dass Konstruktionen von Geschlecht in Bezug auf Technik in der Moderne weitaus inkohärenter, instabiler und umstrittener sind, als dies aus heutiger Sicht weithin unterstellt wird. Wichtig ist auch, dass die Vergeschlechtlichungen der Technik entlang mehrerer gesellschaftlicher Differenzlinien erfolgt, die auch Ethnisierungen und soziale Hierarchisierungen ins Spiel bringen. (ICA2)
Quelle: Norderstedt: Books on Demand (Wissenschaftliche Reihe NFFG, Bd. 2), 2003. 218 S.
Inhalt: "Mit dem zweiten Band seiner wissenschaftlichen Dokumentationsreihe möchte der Niedersächsische Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin die Beiträge und Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Kolloquien einer fachlichen Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Forschungsverbund ist eine forschungsfördernde Einrichtung des Landes Niedersachsen, bundesweit die erste dieser Art. Er wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur 1997 mit einem Fördervolumen von 7,5 Mio. DM für zunächst fünf Jahre eingerichtet und anschliessend bis September 2003 verlängert. In vier Förderrunden konnten 18 Projekte aus Naturwissenschaften, Technik und Medizin zur Förderung empfohlen werden (vgl. Anhang). In diesen Wissenschaftsbereichen, in denen Frauen im hohen Maße unterrepräsentiert sind und androzentrische Sichtweisen vorherrschen, setzt der Forschungsverbund mit seinem Förderprogramm neue Akzente bei der Wissenschaftsentwicklung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis: Regina Becker-Schmidt: Frauen- und Geschlechterforschung in interdisziplinärer Perspektive (17-32); Regina Becker-Schmidt: Women's Studies, Gender Studies and Studies of Gender - based Societal Arrangements in the Natural Sciences, Technology and Medicine (33-41); Irmgard Schultz: Gender and Environment. A look at the debate in Germany (43-55); Ursula Müller: 'Objektivität' und 'Wahrheit' sind komplizierter geworden. Methodologische Probleme und Konsequenzen für die Frauen- und Geschlechterforschung (59-77); Britta Schinzel: Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung (81-95); Margreet Zwarteveen: Dangerous liasons? Exploring how feminists can meet irrigation engineers (97-118); Cecil Crutzen: Dekonstruktion, Konstruktion und Inspiration. Gender in der Informatik (119-132); Sigrid Schmitz: Informationstechnische Darstellung, kritische Reflexion und Dekonstruktion von Gender in der Hirnforschung (133-151); Regina Becker-Schmidt: Innovative Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung (155-166); Mathilde Schmitt, Heide Inhetveen, Ira Spieker: Agrarpionierinnen. Herausforderungen für die Wissenschaftsentwicklung des Ökologischen Landbaus (167-180); Anita Rieder: Angewandte Geschlechterforschung. Beispiele aus der Public Health Praxis (181-189); Gabrielle Hiltmann: KybernEthik? Philosophische Hintergründe und Grenzen der Artifical Life - Forschung (191-200); Jutta Weber: A Computational Universe and Its Living Machines. Rewriting Life and Organisms in Artifical Life Research (201-210).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Naturwissenschaften
Titelübersetzung:Natural sciences
Autor/in:
Scheich, Elvira
Quelle: Gender-Studien: eine Einführung. Christina von Braun (Hrsg.), Inge Stephan (Hrsg.). Stuttgart: Metzler, 2000, S. 193-206
Inhalt: Die Rolle der Naturwissenschaft in der Frauen- und Geschlechterforschung ist eng mit der Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht verbunden. Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass die Diskussionen über sex und gender einen Komplex von Fragen eröffnen, bei denen die Naturwissenschaften gerade unter den modernen Lebensbedingungen eine erhebliche Rolle spielen, geht der Beitrag den komplizierten und verzweigten Wechselwirkungen von Wissensformen und Wissensproduktion nach. Standpunkte und Diskussionen in der bisherigen Forschung zum Zusammenhang von Geschlecht und Naturwissenschaft werden entlang der Leitthemen Körper, Objektivität und Natur umrissen. Sie bilden zugleich die Markierungspunkte, an denen sich erste Ansätze zur Institutionalisierung und disziplinären Verankerung der neuen Forschungsrichtungen aufzeigen lassen. (ICH)