Inhalt: "Der vorliegende Sammelband geht auf eine Tagung der Sektion 'Ökologie und Gesellschaft' in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zurück, die am 16. und 17.04.1999 in Bielefeld stattfand. In der Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang von Geschlechterverhältnissen und Naturverhältnissen sollte dort dieser Themenbereich, der selbstkritisch 'als defizitär bewertetes Problemfeld' (so das Protokoll über die Tagung) eingestuft wurde, stärker ins Zentrum der Sektionsarbeit gerückt werden. Geplant war, die Vielfalt der geschlechtsreflexiven Erkenntnis- und Theoretisierungsansätze vorzustellen sowie hinsichtlich ihrer expliziten oder impliziten Bezüge auf Umweltprobleme bzw. deren Kommunikation und Bearbeitung in der Soziologie zu diskutieren. Trotz interessanter Einblicke in aktuelle Debatten und Projekte konnte dieses anspruchsvolle Vorhaben auf der Tagung angesichts der Heterogenität und des elaborierten Standes, den die feministische Theoriebildung und Geschlechterforschung gegenwärtig erreicht hat, nur ansatzweise realisiert werden. Der Band geht deshalb sowohl inhaltlich als auch personell weit über das auf der Veranstaltung repräsentierte Spektrum hinaus und versammelt auch Beiträge von Autorinnen, die nicht auf der Tagung referierten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Angelika Poferl: Doing Gender, Doing Nature? Einführende Bemerkungen zur Intention des Bandes (9-17); Andreas Nebelung, Angelika Poferl, Irmgard Schultz: Zu den Beiträgen (18-22); Irmgard Schultz: Umwelt- und Geschlechterforschung: eine notwendige Übersetzungsarbeit (25-51); Jost Halfmann: Geschlecht und Natur als gesellschaftstheoretische Grundbegriffe. Zur Soziologie der feministischen Irritation der Wissenschaft (53-73); Elvira Scheich: Frauen und Männer in der TechnoScience? Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft (75-101); Andreas Nebelung: Welt ... chora ... Zwischenraum. Der Untergrund einer poetischen Soziologie (103-117); Mary Mellor: Nature, Gender and the Body (121-139); Randi Gunzenhäuser: Die diskurstheoretische Störung der Naturverhältnisse (141-159); Paula-Irene Villa: Natürlich Queer? Soziologische Überlegungen zu Natur, Kultur und (Geschlechts-)Körpern (161-179); Christa Müller: Interkulturelle Grenzöffnungen, Geschlechterverhältnisse und Eigenversorgungsstrategien: Zur Entfaltung zukunftsfähiger Lebensstile in den Internationalen Gärten Göttingen (183-196); Meike Spitzner: Zukunftsoffene Entwicklung als Problem gesellschaftlicher Raum-Zeit-Verhältnisse. Annäherungen an ein Zusammendenken physischer und sozialer Dimensionen mit Blick auf Geschlechterverhältnisse (197-226); Barbara Adam: Zeitpolitik und Gender: Eine zeitökologische Perspektive für die Umweltsoziologie (227-243); Gudrun Lachenmann: Die geschlechtsspezifische Konstruktion von Umwelt in der Entwicklungspolitik (247-267); Ines Weller: Globalisierung in der textilen Kette und Stoffströme: Folgen für die Gestaltungsmacht von Frauen (269-285); Birte Rodenberg: Positionen und Perspektiven im Handlungsfeld feministischer Ökologiepolitik seit UNCED 1992: Die Selbstorganisationsprozesse internationaler Frauen-Umwelt-Bewegungen (287-303); Josepa Bru i Bistuer: Globalisation, Environmental Policies and Gender Perspectives. A Critical Analysis (305-320).