Quelle: Handbuch Soziologie. Nina Baur (Hrsg.), Hermann Korte (Hrsg.), Martina Löw (Hrsg.), Markus Schroer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 97-116
Inhalt: Die Ansätze der Geschlechterforschung und der Soziologie beziehen sich in einer doppelten Bewegung aufeinander: Das interdisziplinär angelegte Projekt einer feministischen Wissenschaft, das seit den 1970er Jahren vielfältige Ansätze und unterschiedliche Selbstbezeichnungen wie feministische Forschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Queer-Theory oder Männlichkeitsforschung hervorgebracht hat, ist durch soziologische Theorien und Fragestellungen stark vorangetrieben worden. Gleichzeitig haben Wissenschaftlerinnen die Soziologie in Frage gestellt, ihre blinden Flecken aufgedeckt und Konzepte verworfen oder weiter entwickelt. Die soziologische Frage nach dem Geschlecht weist also den Weg zu heterogenen und widerstreitenden Wissenshorizonten, wie die Autorin in ihrem Überblick zeigt. Sie beschreibt zunächst die soziologischen Lesarten von Geschlecht und geht auf die Ziele einer kritischen Theoriebildung ein. Sie thematisiert anschließend das Geschlecht als Strukturtheorie und als soziale Konstruktion, indem sie die gesellschaftstheoretischen und interaktionistischen Zugänge zum Geschlecht erläutert. Abschließend erörtert sie die gesellschaftlichen Herausforderungen im Spiegel der Geschlechtersoziologie. (ICI2)
Methodologie und Methodenentwicklung in Verknüpfung mit der Kategorie Geschlecht in der SÖF
Titelübersetzung:Methodology and methodical development in connection with the category of gender in socioecological research
Autor/in:
Schindler, Delia; Schultz, Irmgard
Quelle: Gender-Perspektiven in der sozial-ökologischen Forschung: Herausforderungen und Erfahrungen aus inter- und transdisziplinären Projekten. Martina Schäfer (Hrsg.), Irmgard Schultz (Hrsg.), Gabriele Wendorf (Hrsg.). München: Oekom Verl. (Ergebnisse Sozial-ökologischer Forschung), 2006, S. 77-102
Inhalt: Die Autorinnen setzen sich mit unterschiedlichen methodischen Zugängen für die Aufnahme der Kategorie Geschlecht in der sozial-ökologischen Forschung auseinander. Die Kategorie Geschlecht in der sozial-ökologischen Forschung kann entweder auf der Basis bereits entwickelter Konzepte der Frauen- und Geschlechterforschung aufbauen und diese in den sozial-ökologischen Forschungsprozess einbringen oder, von der transdisziplinären Forschung herkommend, die Geschlechterkategorie neu konzeptualisieren. Es wird gezeigt, dass die verschiedenen Ansätze der Theoretisierung und Konzeptualisierung der Kategorie Geschlecht und das dabei zugrunde gelegte Verständnis von Transdisziplinarität Auswirkungen auf Methodologie und Methodenwahl haben. Vor diesem Hintergrund werden einige grundlegende Bemerkungen zu den besonderen methodischen Anforderungen an die Gender-Analyse im Feld der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung vorausgeschickt. Anschließend wird eine Einordnung der pragmatischen Verfahren und Forschungspraktiken in die Debatte um "Triangulation"/"Mixed Methods" sowie "Brückenkonzepte" dargestellt, die sich auf bereits ausgearbeitete Konzepte der Kategorie Geschlecht in der Geschlechterforschung beziehen. Zum Schluss werden die Methoden der Projekte, die durch eine inter- und transdisziplinäre Konzeptualisierung der Kategorie Geschlecht und ein theoriebasiertes transdisziplinäres Integrationskonzept bestimmt sind, verdeutlicht. Zur Illustration werden ausgewählte Zugänge aus Forschungsprojekten dargestellt. (ICG2)
Geschlechterverhältnisse und ihre Subjekte : zum Diskurs um Sozialisation und Geschlecht
Titelübersetzung:Gender relations and their subjects : the discourse concerning socialization and gender
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Sozialisation und Geschlecht: theoretische und methodologische Aspekte. Helga Bilden (Hrsg.), Bettina Dausien (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2006, 309 S.
Inhalt: Der Beitrag zum Verhältnis von Sozialisation und Geschlecht befasst sich mit der Frage nach dem Subjekt und seiner Geschichte. Dabei plädiert die Autorin für eine kritische Wiederaufnahme des subjekttheoretischen Diskurses. Ein solches Vorhaben sollte jedoch nicht hinter die Erkenntnisse zurückfallen, die in der Kritik am Modell des autonomen Subjekts und am Sozialisationskonzept gewonnen wurden. Aus diesem Grund werden im ersten Schritt wichtige Momente der Kritik am Sozialisationsparadigma im Kontext der aktuellen Diskussion in der Sozialisations- und Geschlechterforschung vergegenwärtigt. Im zweiten Schritt wird jene 'Leerstelle', die Frage nach dem Subjekt, reformuliert. Im dritten Schritt wird ein Vorschlag präsentiert, wie das Problem des Subjekt-Werdens in einer nach Geschlecht strukturierten Gesellschaft neu aufgegriffen werden kann, ohne bestimmte Probleme des Sozialisationsparadigmas zu wiederholen. So wird hier 'Biographie' als Forschungsansatz zur Analyse von Geschlechterverhältnissen und ihren Subjekten beschrieben, und zwar auf dreifache Weise: (1) Biographie als individuelle und gesellschaftliche Konstruktion, (2) Biographie als Produkt und Prozess sowie (3) Biographieforschung als Perspektive rekonstruktiver Theoriebildung. Dem gemäß vertritt die Autorin die These, dass ein biographietheoretischer Ansatz eine Antwort auf die von G.-A. Knapp gestellte Frage nach dem 'Gewordensein' von Personen unter dem Gesichtspunkt 'Geschlecht' liefern kann, allerdings keine 'substanzielle' Antwort, sondern eine Antwort im Sinne eines Verfahrens zur empirischen und theoretischen Bearbeitung jener Frage. (ICG2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der demographische Wandel im Blick der Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Demographic change from the viewpoint of women's studies and gender studies
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Der demographische Wandel: Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse. Peter A. Berger (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2006, S. 295-309
Inhalt: Der Beitrag betrachtet die Auseinandersetzung der Frauen- und Geschlechterforschung mit dem Phänomen des demographischen Wandels. Die Frauenemanzipation und der damit einhergehende Wandel in den Geschlechterverhältnissen stehen augenscheinlich in engem Zusammenhang mit dem demographischen Wandel. Die Frauen- und Geschlechterforschung tut sich bisher jedoch vergleichsweise schwer damit, diesen Zusammenhang zu begreifen und sich in die laufenden Debatten zu dieser Thematik einzumischen. Dies ist erstaunlich, geht es bei der Auseinandersetzung mit dem demographischen Wandel doch um Grundfragen der feministischen Gesellschaftskritik und -analyse, wie im ersten Schritt der Streifzug durch den politischen, medialen und sozialwissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema zeigt. Im zweiten Schritt wird dieser 'blinde Fleck' des Untersuchungsgegenstandes 'Geburtenrückgang' in der Frauen- und Geschlechterforschung selbst kritisch reflektiert. Schließlich werden im dritten Schritt Forschungsdesiderate der Frauen- und Geschlechterforschung zum demographischen Wandel umrissen. (ICG2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien : Politik der Erzählungen
Titelübersetzung:Women, men, genders, fantasies : politics of narrations
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Gender kontrovers: Genealogien und Grenzen einer Kategorie. Gabriele Dietze (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.), Carsten Junker (Mitarb.), Julie Miess (Mitarb.), Susann Neuenfeldt (Mitarb.), Julia Roth (Mitarb.). Königstein: Helmer, 2006, S. 19-45
Inhalt: Der Beitrag geht den Reisen des Begriffs Gender durch die Kulturen des (deutschsprachigen) akademischen Feminismus nach. Ausgehend von der These, dass Erzählungen politisch agieren, d.h. sie definieren Grenzen und konstruieren Genealogien, sie ordnen Relevanzen und generieren Plausibilität, rekonstruiert die Autorin Erzählungen feministischer Theoriegeschichte und Verwendungsweisen der Kategorie Gender. Insbesondere wird die Geschichte der Namensgebung des akademischen Projekts der Untersuchung von Geschlechterverhältnissen und Geschlechterordnung analysiert sowie die regulierende Funktion befragt, die in diesem Zusammenhang durch die Verwendungsweisen von Gender ausgeübt wird. Das zentrale Argument lautet, dass Geschichten über die Geschichte eines Feldes ebenso wie die Namen, mit denen ein Feld bezeichnet wird, nicht getreue Abbilder eines irgendwie realen Prozesses sind, sondern von aktuellen Imperativen ebenso wie von womöglich unbewussten Wünschen regierte, interessierte Geschichten und Bezeichnungen, die also aus heutiger Perspektive, mit heutigen Zielen und im Kontext gegenwärtiger wissenschaftlicher, politischer und kultureller Referenzen und Anforderungen erzählt werden. Die Ausführungen zielen auf die Frage, ob die jetzt etablierten intellektuellen und institutionellen Formationen der Gender Studien in der Lage sind, die anstehende Arbeit zu leisten, nämlich insbesondere produktiv mit dem oben angesprochenen epistemischen Paradox umzugehen. (ICG2)
'Geschlechter-Wissen' - ein nützlicher Begriff für die 'verstehende' Analyse von Vergeschlechtlichungsprozessen?
Titelübersetzung:'Gender knowledge' - a useful concept for 'understanding' analysis of genderization processes?
Autor/in:
Dölling, Irene
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23 (2005) H. 1/2, S. 44-62
Inhalt: "Der Begriff 'Geschlechter-Wissen' taucht bislang nur gelegentlich in theoretisch orientierten Publikationen der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung auf, häufiger findet man ihn in popularisierenden Darstellungen des Gender-Mainstreaming-Konzeptes, in Berichten zur Implementierung von GM in (politischen) Organisationen bzw. in der öffentlichen Verwaltung oder auch in soziologisch-empirischen Studien, die diesen Umsetzungsprozess begleitend erforschen. In diesen Texten ist ein eher 'naiver Umgang' mit dem Wissens-Begriff und eine tendenziell reifizierende Verwendung der Kategorie 'Geschlecht' festzustellen; eine inhaltlich-konzeptionelle Ausgestaltung des Terminus 'Geschlechter-Wissen' ist bislang nur ansatzweise geschehen. Mit diesem Aufsatz soll ein Vorschlag für eine solche Bestimmung des Begriffs 'Geschlechter-Wissen' gemacht und damit eine Diskussion über die Nützlichkeit dieses Begriffs für die sozialwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung angeregt werden." (Autorenreferat)
Frauen- und Geschlechterforschung als transformative Wissenschaft : ein Diskussionsbeitrag
Titelübersetzung:Women's and gender studies as transformative science : a discussion article
Autor/in:
Maltry, Karola
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 2/3, S. 20-26
Inhalt: Die Autorin setzt sich mit der Entwicklung und Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der feministischen Wissenschaft als Lehr- und Forschungsgebiet kritisch auseinander. Sie reflektiert zum einen den transformativen Anspruch der Frauenforschung und beschreibt die Veränderungen der Begrifflichkeiten und Selbstbeschreibungen in der Geschlechterforschung und den Gender Studies. Sie plädiert zum anderen für eine "Rückeroberung" des Begriffs "Feminismus" bzw. "feministische Wissenschaft" und für einen damit verbundenen herrschaftskritischen und politischen Impetus der Frauenforschung. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklung der frauenpolitischen Praxis sollte ihrer Meinung nach ein kritischer, selbstreflexiver Bezug hergestellt werden, der auch die Entwicklung dieser Praxis selbst zum Gegenstand ihrer wissenschaftlichen Analyse macht. Notwendig ist eine feministische Wissenschaft, die neue Impulse für eine transformative gesellschaftliche Praxis geben kann und wieder verstärkt die strukturellen Rahmenbedingungen der Geschlechterhierarchie in den Blick nimmt. (ICI2)
Wozu 'Gender Studies'? : Geschlechtsdifferenzierungsforschung zwischen politischem Populismus und naturwissenschaftlicher Konkurrenz
Titelübersetzung:Why gender studies? : sex differentiation research between political populism and scientific competition
Autor/in:
Hirschauer, Stefan
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 54 (2003) H. 4, S. 461-482
Inhalt: Der vorliegende Diskussionsbeitrag zur Positionierung der Gender Studies befasst sich mit dem Problem ihrer transdisziplinären Einheit sowie mit ihren Zielsetzungen und Fragestellungen. Es wird gezeigt, dass die Gender Studies eine folgenreiche Verschiebung innerhalb der drei zentralen Themen vornehmen, denen sich die Geschlechterforschung in den Kulturwissenschaften auf unterschiedliche Weise widmet: dem Thema der Ungleichheit, der Komplementarität und der Differenz. Gender Studies konstituieren sich nach der These des Autors dort, wo die Kategorie "Geschlecht" von einem analytischen Instrument der Forschung zu ihrem zentralen Problem wird. Der Autor diskutiert zunächst die politische Rahmung der Geschlechterforschung, welche diese zu "gendered studies" macht und zahlreiche Folgeprobleme für die Forschung aufwirft. Er formuliert anschließend einen enger gefassten Begriff von Gender Studies, der von drei Grenzphänomenen ausgeht: den Anomalien der Geschlechtsklassifikation, der Gender Indifferenz und den Sex Studies. Er betrachtet dabei die Gender Studies als eine Differenzierungsforschung, deren Zielsetzung in Konkurrenz zu den Naturwissenschaften und in Abarbeitung eines spezifischen historischen Erbes verstanden werden muss. Er diskutiert vor diesem Hintergrund die Bedeutung der Gender Studies für die disziplinäre Organisation der Wissenschaften und für das Verhältnis zur Geschlechterpolitik. (ICI2)
Inhalt: "For many, 'Gender Studies' has become a label for a huge field, comprising women's studies, men's studies and all investigations into their differences and relations. Understood in that way 'gender studies' would be the name of any science that regards human beings under the aspect of their sex. The article pleads for a more specific notion of gender studies as an enterprise investigating the distinction between the Sexes instead of using the distinction for research (like women's and men's studies do). Gender studies in this sense get its contour through dealing with three 'margins' of gender: 1. those gender trouble makers which gave rise to the category of 'gender' in clinical research in the 60s, and who are still vital resources for theoretical innovation in the humanities; 2. the phenomenon of gender indifference which has to be taken seriously both as feature of modern societies and as a clue to understanding sexual discrimination as an unexpected re-enactment of gender; 3. the contributions of 'sex studies' in the life-sciences which have to be observed by gender studies in a science studies manner, and which have to be taken seriously as intellectual competitors, not opponents. In sum, gender studies should be regarded as 'social studies of sexual difference' aiming at a culturalist decomposition of the reifications 'man' and 'woman'." (author's abstract)
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Lehrbuchreihe zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 2), 2001. 255 S.
Inhalt: "Diskussionen über Methodologie und Methoden in der Frauen- und Geschlechterforschung können auf eine mehr als zwanzigjährige Entwicklungsgeschichte zurückgreifen. Als zentrale Erkenntnis dieser Diskurse gilt bis heute, dass Methoden keine neutralen Forschungsinstrumente sind, die unabhängig vom Untersuchungsgegenstand, dem sozialen Standort der Forschenden, ihren Interessen und theoretischen Vorannahmen Gültigkeit haben. Von daher stand das Verhältnis zwischen Erkenntnisinteresse und Methodenwahl sowie der (Selbst-)Reflexion der Forschenden von Anfang am im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Im vorliegenden Lehrbuch werden diese Debatten aufgegriffen und zentrale Entwicklungslinien methodologischer und methodischer Konzepte der Frauen- und Geschlechterforschung nachgezeichnet. Vorgestellt werden methodologische Erörterungen, konkrete empirische Studien und ihre methodischen Konzepte sowie jüngere Debatten über die Kategorie Geschlecht." (Autorenreferat)
Gender studies in den Sozial- und Kulturwissenschaften : Einführung und neuere Erkenntnisse aus Forschung und Praxis
Titelübersetzung:Gender studies in social and cultural sciences : introduction and recent findings from research and practice
Herausgeber/in:
Wesely, Sabine
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 133), 2000. 435 S.
Inhalt: "Gender Studies sind hochaktuell. Seit Mitte der 90er Jahre haben sich 'gender' und 'Gender Studies' zu Schlüsselbegriffen entwickelt, die modern und interessant sind, die 'klassische Frauenforschung' abzulösen scheinen... und mit denen viele keine konkreten Vorstellungen verbinden. Besonders der neue Begriff des Gender Mainstreaming verspricht ein modernes Konzept im Rahmen der Gleichstellungspolitik. Noch können sich aber die Wenigsten vorstellen, was sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt. In diesem Buch soll zum einen in Gender Studies eingeführt (Teil 1) und zum anderen sollen aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis vorgestellt und in den Gesamtkontext eingebunden werden (Teil 11). Gender Studies sind Bestandteil der feministischen Forschung. Während in der Frauenforschung vorrangig die weiblichen Lebenszusammenhänge betrachtet werden, beschäftigen sich Gender Studies mit der Konstruktion von 'männlich' und 'weiblich' sowie mit damit verbundenen Über- und Unterordnungen, mit den Geschlechterverhältnissen und mit der Problematisierung der Kategorie gender. Die Aufgabe von Gender Studies beginnt mit der kritischen Einsicht in die Mechanismen, die mit den genannten Bereichen verbunden sind. An dieser hochaktuellen Diskussion setzt der vorliegende Sammelband an. Er soll einen zeitgemäßen Beitrag zum aktuellen Diskurs liefern." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Sabine Wesley: Einführung in Gender Studies (14-41); Judith Butler: Gender, Signifikation und Resignifikation (42-93); Ulrike Behrens: Was hat denn das mit gender zu tun? Kollektive Erinnerungsarbeit mit SchülerInnen zum Thema Lernen (98-116); Stefanie Lüpke: Auf der Suche nach Methoden oder wie forschen Gender-ForscherInnen? (117-133); Esther Burkert: Sind Frauen 'anders' - und anders rechtsextrem? Fallstricke eines Ansatzes der frauenspezifischen Differenz (134-158); Sabine Wesley: Das Staatsoberhaupt und die First Lady. Gender und politische Verhältnisbestimmungen (160-191); Francis Jarman: White Skin, Dark Skin, Power, Dream. Gender in Western discourses of racial alterity (194-216); Katrin Kemke/ Oliver Dickhäuser/ Joachim Stiensmeier-Pelster: Geschlechtstypische Kurswahl. Eine Untersuchung in der Gesamtschule (218-238); Dorle Klika: Ein Hochschullehrer im Diskurs mit StudentInnen (240-259); Chrsitiane Schmidt/ Christa Hauenschild: Netzgestützte Kommunikation und gender. Vorerfahrungen von Studentinnen und Studenten im Umgang mit Internet-Diensten (260-278); Marion Franke/ Inge Simöl: Wie Organisationen Geschlecht organisieren. Geschlechterprogramme in Organisationen (280-315); Hedwig Wagner: Welche narrative Figur macht die Prostituierte? (318-340); Jan Berg: Gender-Thematisierungen in ästhetischen Medien (341-357); Claudia Bullerjahn: Ist Komponieren männlich? Ein Forschungsüberblick und eigene explorative Studien (360-379); Martina Blum/ Claudia Bulelrjahn: Die Anleitung von Mädchenrockbands als Beispiel eines feministischen Ansatzes in der Musikpädagogik (380-404); Helga Ebeling: Von der Frauenförderung zum Gender Mainstreaming (406-421); Ulla Bosse: Gender Mainstreaming - Grenzen und Möglichkeiten der Gewährleistung von Chancengleichheit durch die Hochschulleitung (422-439).