Antifeminismus im Zeitungsdiskurs von 1980-2013 : Untersuchung und Vergleich der antifeministischen Diskursstrategien in den Zeitungsdebatten über den "Backlash", "Political Correctness"', "Gender Mainstreaming" und die Frauenquote
Titelübersetzung:Antifeminism in newspaper discourse from 1980 to 2013 : study and comparison of antifeminist discourse strategies in the newspaper debates on the "backlash", "political correctness", "gender mainstreaming" and the women's quota
Soziologisches Laientum? : einige Überlegungen zu Henriette Fürths Wissenschaftsverständnis
Titelübersetzung:Sociological laity? : some reflections on Henriette Fürth's concept of science
Autor/in:
Härpfer, Claudius
Quelle: Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 ; Bd. 1 u. 2. Hans-Georg Soeffner (Hrsg.), Kathy Kursawe (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Transnationale Vergesellschaftungen"; Wiesbaden: Springer VS, 2013, 10 S.
Inhalt: "Wirft man einen Blick auf Henriette Fürths zahlreiche Veröffentlichungen, so fallen die große thematische Spannweite und die häufige Verknüpfung wissenschaftlicher und politischer Fragestellungen ins Auge. In der Tat hatte sie bei der Wahl ihrer Themen häufig außerwissenschaftliche Gründe, was paradigmatisch für ihr Wissenschaftsverständnis der Soziologie als einer Krisenwissenschaft ist. 1861 als älteste Tochter eines religiös gebildeten aber säkular lebenden jüdischen Kaufmanns und dessen Frau geboren, wurde sie zwar im Geiste bürgerlicher Kultur erzogen, hatte aber aufgrund ihrer Herkunft und ihres Geschlechts keine Gelegenheit eine 'normale' akademische Laufbahn einzuschlagen. Von ihrer kurzen Zeit an einem Lehrerinnenseminar in Frankfurt abgesehen, war sie gezwungen sich autodidaktisch zu bilden. Obendrein hatte sie aufgrund verschiedener Widrigkeiten lange Zeit mit den finanziellen Problemen der Familie zu kämpfen und stand zudem als achtfache Mutter stets vor der Herausforderung wissenschaftliche und alltägliche Probleme in Einklang zu bringen. Sie engagierte sich in verschiedenen Bereichen der Soziologie, noch bevor die Konturen der Disziplin geschärft wurden und sie als studierbares Fach in den Universitäten Einzug hielt, wobei die wissenschaftliche Arbeit für sie kein Selbstzweck war, sondern immer von praktischen Nöten ausging. Ziel des Vortrages ist es, Fürths Wissenschaftsverständnis vor dem Hintergrund ihrer Biographie, anhand einiger exemplarischer Schriften herauszuarbeiten und in den Kontext der gerade entstehenden Soziologie und den damit einhergehenden Diskursen einzuordnen." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Gender as an interdependent category
Autor/in:
Walgenbach, Katharina
Quelle: Gender als interdependente Kategorie: neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität. Katharina Walgenbach (Hrsg.), Gabriele Dietze (Hrsg.), Antje Hornscheidt (Hrsg.), Kerstin Palm (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2012, S. 23-64
Inhalt: Der Beitrag führt in die Debatten über Intersektionalität bzw. Interdependenzen ein und stellt die politischen Kontexte heraus, in der diese entstanden sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den politischen Interventionen von Frauenbewegungen in der BRD, um die angloamerikanischen Genealogien des Intersektionalitätsansatzes zu ergänzen. Darüber hinaus wird die Frage nach den Gewichtungen sozialer Kategorien aufgeworfen, wenn eine intersektionale bzw. interdependente Perspektive eingenommen wird: Welche Kategorien werden relevant gesetzt, welche werden erneut marginalisiert und nach welchen Kriterien werden Gewichtungen vorgenommen? Anschließend diskutiert die Autorin, welche theoretischen Modelle geeignet sind, Interdependenzen von sozialen Kategorien zu erfassen. In ihrer Analyse von Begriffsangeboten (z. B. "Doppeldiskriminierung" oder "triple oppression") und ausgewählten theoretischen Ansätzen wie "Intersectionality", "Achsen der Differenz" und "Doing Difference" kommt sie zu dem Schluss, dass diesen immer noch die Vorstellung eines genuinen Kerns sozialer Kategorien zugrunde liegt. Im Gegensatz dazu plädiert die Autorin für eine integrale Perspektive und schlägt vor, von interdependenten Kategorien statt von Interdependenzen auszugehen. Differenzen bzw. soziale Ungleichheiten sind damit nicht mehr zwischen distinkt oder verwoben gedachten Kategorien wirksam, sondern innerhalb einer Kategorie. Sie verdeutlicht ihre Perspektive exemplarisch anhand der interdependenten Kategorie "Gender". (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wie wir dahin kamen, wo wir sind : Frauenbewegungen als politische Handlungsobjekte zwischen Realpolitik und Systemveränderung
Titelübersetzung:How we got to where we are : women's movements as objects of political action between realpolitik and systemic change
Autor/in:
Wichterich, Christa
Quelle: Forschungsjournal Soziale Bewegungen : Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Jg. 25 (2012) H. 1, S. 32-42
Inhalt: "Christa Wichterich blickt auf die Frauenbewegungen der vergangenen 100 Jahre. Sie unterscheidet zwischen den 'alten' frauenpolitischen Bewegungen, die sich vor allem für die Gleichheit eingesetzt haben, und den zweiten Frauenbewegungen, die die Forderung nach Selbstbestimmung in den Vordergrund gerückt haben. Die zweite Bewegungswelle schuf eine politische Gegenkultur zu den etablierten Frauenverbänden. Gleichzeitig macht die Autorin deutlich, dass Frauenbewegungen immer Sammelbecken sind und keine homogenen Organisationen. Sie zeigt das Dilemma der Institutionalisierung von Frauenpolitik auf, die hauptamtliche Bewegte hervorbringt, die möglicherweise von der Basis abgekoppelt agieren. Und sie macht darauf aufmerksam, dass die Logik globalisierter Märkte zwar einerseits Raum für die individuelle Entfaltung der Frau bietet, dies andererseits aber auch zur Endsolidarisierung und damit zur Stabilisierung des neoliberalen Systems führt, das frau eigentlich verändern wollte." (Autorenreferat)
Inhalt: "Christa Wichterich looks at the womens' movements of the past 100 years. She distinguishes between the 'old' political womens' movements, whose main goal was equality, and the second wave womens' movements, which focused on the demand for self-determination. The second movement wave created a political counter-culture vis-a-vis established womens' associations. At the same time the author makes clear that womens' movements are always melting pots rather than homogeneous organsations. She illustrates the dilemma of institutionalised womens' politics which create professional activists whose actions might be disconnected from the base. And she underlines that the logic of globalised markets, while on the one hand providing spaces for the individual flourishing of women, also leads to de-solidarisation and thus stabilises the very neoliberal system which women wanted to change." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Studienbuch Gender & Diversity : eine Einführung in Fragestellungen, Theorien und Methoden
Titelübersetzung:Study Guide to Gender & Diversity : an introduction in questions, theories and methods
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna; Bollmann, Vera
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Aktuelle Probleme moderner Gesellschaften, Bd. 1), 2010. 231 S.
Inhalt: "Dem Geschlecht als sozialer Strukturkategorie kommt im Rahmen der Geschlechterforschung eine besondere Bedeutung zu. Diese Kategorie beinhaltet ein bedeutendes Potenzial zur Erklärung der sozialen Ungleichheit: die soziale Organisation der Arbeitsteilung, der Sexualität, des generativen Verhaltens wie auch die Verteilung von Macht oder die kulturelle Ordnung werden daher unter einer 'Geschlechterperspektive' betrachtet, unter der Gender & Diversity-Perspektive. Was sich unter dieser Perspektive verbirgt und womit sich Gender & Diversity-Ansätze beschäftigen bzw. wie wir mit einer erlernten Gender-Perspektive gesellschaftliche Gegebenheiten erkennen und verbessern können, ist spontan nicht zu erkennen. Das Studienbuch umfasst 13 Lerneinheiten und zeigt aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive unterschiedliche Ursachen für diese Geschlechterdisparitäten. Es werden sowohl wichtige theoretische Erklärungsansätze als auch themenspezifische Perspektiven auf soziale Räume behandelt." (Autorenreferat)
Quelle: Frauengesundheit in Theorie und Praxis: feministische Perspektiven in den Gesundheitswissenschaften. Gerlinde Mauerer (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2010, S. 169-203
Inhalt: Der vorliegende Text dokumentiert die Eröffnungsveranstaltung des Jahresprogramms in der Frauenhetz in Wien im April 2008. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wird eine historische Entwicklungslinie von der "Krankheit Frau" oder von Frauen krank machenden Perspektiven hin zur frauenpolitischen Analyse der Zweiten Frauenbewegung und der Frauengesundheitsbewegung nachgezeichnet. Zugleich wird eine gegenläufige, parallel verlaufende Entwicklung aufgezeigt, welche darin besteht, dass die Anerkennung von geschlechtsspezifisch differenzierendem Wissen teilweise auch wieder aufgehoben und - insbesondere in gesundheitspolitischen Entscheidungen - nicht wirksam wird. Eine reduzierte Konzentration auf die Salutogenese verschleiert ferner den Blick darauf, dass es neben allen existierenden Gesundheitsberufen bis heute Ärzten vorbehalten bleibt, gesund oder krank zu schreiben. Dies bedeutet eine konkrete Verbindung zur Leistungsorientierung im Gesundheitssystem. Gegenstand der Podiumsdiskussion sind die weiteren Perspektiven der Frauengesundheitsbewegung und -forschung sowie die Arbeitsinhalte und Zielsetzungen von Frauengesundheitsprojekten in ihren Anfängen und in der Gegenwart. (ICI2)