Inhalt: Geschlechtergleichheit auf dem Arbeitsmarkt ist möglich, ohne die effiziente Funktionsweise von Arbeitsmärkten zu beeinträchtigen. Gleichheit kann Effizienz nachhaltig stärken, wenn die Regeln der Verteilungsgerechtigkeit und die Situationslogik von Arbeitsmärkten im Wandel beachtet werden. Die enormen Bildungsinvestitionen von Mädchen und Frauen, die in den letzten Jahrzehnten getätigt wurden, werden von Wirtschaft und Gesellschaft bei weitem nicht ausgeschöpft. Auch ein neues Leitbild des Geschlechtervertrags ist an der Zeit. In diesem müssen die Chancen für bezahlte Erwerbsarbeit zwischen Frauen und Männern gleich verteilt sein, und die von beiden Eltern geleistete, aber unbezahlte oder unbezahlbare Arbeit im Erziehungs-, Pflege-, Kultur- oder Zivilbereich muss hohe Anerkennung finden. Der Markt versagt grundsätzlich bei Leistungen, die eine bedingungslose Zuwendung ohne Nutzen-Kosten-Kalküle verlangen. Ein zukunftsfähiger neuer Geschlechtervertrag wird von einem erweiterten Arbeitsbegriff ausgehen müssen, der Leistungen für andere mit einbezieht, die auf dem Markt nicht bewertet werden können oder deren Wert viele vom Markt nicht taxieren lassen wollen. (ICF2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenerwerbstätigkeit in Geschlechterregimen : Großbritannien, Frankreich und Schweden im Vergleich
Autor/in:
Halwachs, Inga
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010. 266 S.
Inhalt: "Obwohl die Gleichstellung der Geschlechter gesetzlich verankert ist, sind Frauen auf dem Arbeitsmarkt sowie in anderen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens nach wie vor mit Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts konfrontiert. Dies zeigt sich bspw. in der Unterrepräsentativität von Frauen in Führungspositionen, geschlechtsspezifischen Einkommensdifferenzen sowie weiteren hier untersuchten Aspekten. Wie also wird die weibliche Erwerbstätigkeit in den hier untersuchten Ländern Großbritannien, Frankreich und Schweden gefördert, um Benachteiligungen zu kompensieren und den Ursachen entgegenzuwirken? Die Autorin analysiert und vergleicht zur Beantwortung dieser Frage die Arbeitsmarktpolitik sowie weitere politische und gesellschaftliche Bereiche der Wohlfahrtsstaatsregime sowie den darin eingebetteten Geschlechterregimen und stellt hierzu die Thesen auf, dass die Quantität und Qualität der Strategien zur Frauenförderung vom jeweiligen Typus des Geschlechterregimes abhängen und sich die Wohlfahrtsstaaten in ihrer Politik hinsichtlich sozialer Sicherung sowie in ihren arbeitsmarktpolitischen Instrumenten einander annähern, da auf EU-Ebene vereinheitlichte Regelungen in Bezug auf Geschlechtergleichstellung vorgegeben werden, die Einfluss auf die Frauenerwerbstätigkeit nehmen." (Autorenreferat)
Frauen auf Expedition - in das Jahr 2020 : das Wechselspiel zwischen Strukturwandel und Frauen ; auf dem Weg zu mehr Gleichstellung in Deutschland
Titelübersetzung:Women on an expedition - into the year 2020 : the interplay between structural change and women; on the road to more affirmative action in Germany
Autor/in:
Schaffnit-Chatterjee, Claire
Quelle: Frankfurt am Main (Aktuelle Themen / Deutsche Bank Research, 419), 2008. 48 S.
Inhalt: "Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist heute eine Tatsache - sei es aufgrund mangelnder Möglichkeiten oder eigener Wahl. Wir analysieren das Wechselspiel zwischen Frauen und dem künftigen strukturellen Wandel - und entwerfen ein plausibles Zukunftsszenario, für Frauen und von Frauen gestaltet. Die Kernaspekte sind: Im Jahr 2020 lassen sich Beruf und Familie in Deutschland besser vereinbaren. Mehr Frauen, vor allem Mütter, sind erwerbstätig. Mehr Frauen besetzen Machtpositionen." (Autorenreferat)
Gender-Index - eine Landkarte für Deutschland : Machbarkeitsstudie
Titelübersetzung:Gendex Index - a map for Germany : feasibility study
Autor/in:
Kopel, Mechthild; Engelbrech, Gerhard
Quelle: Düsseldorf (Arbeitspapier / Hans-Böckler-Stiftung, 136), 2007. 54 S.
Inhalt: "Wirksame Strategien und Maßnahmen für die Gleichstellung der Geschlechter setzen gute Kenntnisse über die Situation der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern voraus. Eine nach Geschlecht differenzierte Datenbasis ist für alle Politikbereiche auf allen Ebenen eine zentrale Voraussetzung für gezieltes und praxisbezogenes Handeln. Doch diese Informationsbasis ist oft nur lückenhaft verfügbar und nicht öffentlich zugänglich. Zwar gewinnt die Kategorie Geschlecht in zahlreichen Analysen und Publikationen an Bedeutung und ermöglicht fundierte Aussagen zu Teilaspekten der Gleichstellungspolitik. Will man jedoch umfassend den Fragen nachgehen, was in der Gleichstellungspolitik erreicht ist und in welchen Feldern und in welchen Regionen Handlungsbedarf besteht, muss man sich auf einen mühsamen Such- und Auswertungsprozess begeben. Im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung haben Mechthild Kopel, Wert.Arbeit GmbH, und Gerhard Engelbrech, IAB, die Machbarkeit des Gender-Index für Deutschland erprobt. Hierzu haben sie die Grundidee eines Gleichstellungsindex - eine Praxis in Schweden - übernommen. Ein Gender-Index ermöglicht eine Einschätzung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen auf dem Arbeitsmarkt in den Regionen anhand ausgewiesener Indikatoren. Er stellt geschlechtspezifische Daten auf regionaler Ebene zur Verfügung." (Autorenreferat)
Der Übergang von der Ausbildung in den Beruf : die Bedeutung von Qualifikation, Generation und Geschlecht
Titelübersetzung:Transition from training to an occupation : the meaning of qualification, generation and gender
Autor/in:
Leemann, Regula Julia; Keck, Andrea
Quelle: Bundesamt für Statistik, Eidgenössisches Département des Innern -EDI-; Neuchâtel: Bundesamt f. Statistik, 2005. 155 S.
Inhalt: "Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse der Bereiche Bildung und Beruf. Große Herausforderungen wie die Entwicklung unserer Gesellschaft in Richtung Dienstleistungsgesellschaft sowie der technologische und arbeitsorganisatorische Wandel, welcher nach immer mehr und besser qualifizierten Arbeitskräften verlangt, erfordern Anpassungen im Bildungssystem. In diesem Bericht werden deshalb die Entwicklungen im Bildungs- und Berufssystem vertieft analysiert. Im Zentrum steht die Frage, wie sich der Übergang von der Ausbildung in den Beruf gestaltet, ob und welche Schwierigkeiten dabei auftreten, und wie diese auf institutioneller und individueller Ebene bewältigt werden. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Bildungs- und Berufschancen der Frauen sowie die selbständige Erwerbstätigkeit." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Qualifizierte Frauen und der Wirtschaftsstandort Hessen
Titelübersetzung:Qualified women and the industrial location of Hesse
Autor/in:
Imelli, Birgit; Möhrle, Wilfried
Quelle: Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft Hessen mbH -FEH-; Land Hessen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung; Wiesbaden (FEH-Report, Nr. 673), 2004. 92 S.
Inhalt: Die Auswertung der statistischen Daten über die Erwerbssituation von Frauen in Hessen zeigt, das in Bezug auf die im Vergleich zu Männern geringere Erwerbsbeteiligung, auf die im Durchschnitt geringeren Einkommen, die geringere Repräsentanz bei der Führung von Unternehmen sowie die wesentlich höhere Teilzeitbeschäftigung dieses Bundesland nicht wesentlich vom Bundestrend abweicht. Für die besonders untersuchte Gruppe der hoch qualifizierten Frauen bestehen allerdings Unterschiede insofern, als in Hessen Frauen dieser Gruppe in höherem Maße erwerbstätig sind und in überdurchschnittlichem Umfang als Selbständige tätig sind. Eine Befragung ausgewählter Arbeitgeber ergab, dass das Engagement zur Verbesserung der Chancengleichheit, Familienförderung und Frauenförderung in vielen Unternehmen zum Standard gehört. Insgesamt wird festgehalten, dass Hessen Erwerbsbedingungen bietet, die hoch qualifizierten Frauen entgegenkommen, wenn auch noch Reserven bestehen. (IAB)
Frauen und Management : Chancengleichheit erfordert neue Strategien
Titelübersetzung:Women and management : equal opportunity calls for new strategies
Autor/in:
Meyer, Katharina; Scholz, Barbara
Quelle: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 25 (2000) H. 3, S. 20-29
Inhalt: Die deutlich verbesserten beruflichen Qualifikationsvoraussetzungen von Frauen für die Übernahme von Führungspositionen haben sich bisher nicht in einer entscheidenden Verbesserung ihrer ökonomischen Lage und ihrer Position auf dem Arbeitsmarkt niedergeschlagen. Die gesellschaftliche Einstellung gegenüber Frauen beruht auf stets neu reproduzierten Vorurteilen, natürliche geschlechtliche Unterschiede werden gesellschaftlich instrumentalisiert. Die zunehmende Bedeutung von Humanressourcen im unternehmensstrategischen Denken kann jedoch als ökonomischer Hebel zur Durchsetzung von Chancengleichheit genutzt werden. Notwendig sind verbesserte Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Begradigung weiblicher Berufsbiographien und eine Förderung weiblicher Karrieren im Führungskräftebereich. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechtsspezifische Ungleichheit im vereinten Deutschland
Titelübersetzung:Gender-specific inequality in the united Germany
Autor/in:
Falk, Susanne
Quelle: Vom Zusammenwachsen einer Gesellschaft: Analysen zur Angleichung der Lebensverhältnisse in Deutschland. Heinz-Herbert Noll (Hrsg.), Roland Habich (Hrsg.). Konferenz "Vom Zusammenwachsen einer Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Soziale Indikatoren), 2000, S. 273-295
Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwiefern die veränderten institutionellen und ökonomischen Rahmenbedingungen in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung zu einer geschlechtsspezifischen Chancendifferenzierung auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu Westdeutschland geführt haben. Diese Fragestellung wird im Rahmen einer Längsschnittanalyse und in Bezug auf den Zeitpunkt des Arbeitsmarkteintritts, des Alters und des Berufsabschlusses von ost- und westdeutschen Berufseinsteigern untersucht, um zu klären, ob die geschlechtsspezifische Chancendifferenzierung in Ostdeutschland bereits beim Übergang aus dem Bildungs- in das Beschäftigungssystem auftritt, oder, wie überwiegend in Westdeutschland festzustellen ist, erst bei einer Wiederbeschäftigung im weiteren Erwerbsverlauf. Die vergleichende Analyse beruht auf Daten der "Berufsverlaufsstudie Ostdeutschland" von 1985 bis 1997 und auf einer Weststichprobe des "Sozio-ökonomischen Panels" von 1984 bis 1996. Untersucht werden insbesondere der Berufseinstieg und der Erwerbsstatus in den ersten Berufsjahren sowie der Erwerbsstatus nach der Geburt des ersten Kindes und die damit verbundenen Beschäftigungschancen von Frauen. (ICI2)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; Arbeitsmarkt; Wiedervereinigung; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Berufsverlauf; Frauenerwerbstätigkeit; Chancengleichheit; Berufseinmündung; Beschäftigungssituation
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen revolutionieren die Arbeitswelt : das Handbuch zur Chancengerechtigkeit
Titelübersetzung:Women are revolutionizing the world of work : the manual on opportunity justice
Autor/in:
Assig, Dorothea; Beck, Andrea
Quelle: München: Vahlen, 1996. X, 340 S.
Inhalt: "Unternehmensstudien und Forschungsergebnisse beweisen: Es ist ein Gewinn für Unternehmen und Organisationen, wenn sie Frauen in Führungspositionen und in Bereichen, die bislang Männern vorbehalten waren, selbstverständlich und als gleichberechtigte Partnerinnen integrieren. Dabei gewinnen alle: Die Arbeitszufriedenheit wächst, die Kreativität steigt und der wirtschaftliche Erfolg ist größer. Dies ist ein grundlegendes Buch über alle Managementbereiche zur Herstellung der Chancengerechtigkeit von Frauen. Die Analyse ist wissenschaftlich fundiert, bezieht deutsche und internationale Studien und Erfahrungen aus unterschiedlichsten Organisationen ein und ist mit gesellschaftlichen, soziologischen und wirtschaftlichen Aspekten interdisziplinär angelegt. Das Werk gibt eine Fülle von Detailinformationen für die tägliche Praxis und enthält ebenso wichtige Gesetze und Kontaktadressen. Speziell für diese Veröffentlichung wurden deutsche Unternehmen und Behörden nach ihren Frauenförderaktivitäten befragt. Vorgestellt und kommentiert werden über 300 übertragbare Beispiele praxiserprobter Maßnahmen aus dem In- und Ausland von über 100 Institutionen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Geschlechterverhältnis und Arbeitsmarktsegregation
Titelübersetzung:Relationship between the genders and labor market segregation
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 125-162
Inhalt: Im Beitrag wird nachgezeichnet, wie sich die ungleiche gesellschaftliche Stellung von Frauen und Männern im Erwerbsleben auswirkt. Zum einen wird die begrenzte Erklärungskraft von Analysen zur Arbeitsmarktsegmentation, da sie den Zusammenhang von Erwerbssystem und Geschlechterverhältnis außer acht lassen. Gleichzeitig wird einsichtig, daß erst über den Weg empirischer Befunde und vergleichender Analysen genauere Einsicht in die Mechanismen der Geschlechtertrennung und Hierarchisierung gewonnen werden kann. In dieser Konkretisierung werden Bedingungszusammenhänge und Chancen zur Verbesserung der Positionierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt erkennbar. Deutlich werden aber auch die strukturellen Grenzen von Gleichstellungspolitik. Es wird zunächst ein Bezugsrahmen entwickelt, in dem geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregation als soziale Struktur dargestellt werden kann. Strukturmerkmale und Entwicklungstendenzen der Frauenerwerbsarbeit der alten BRD werden im Vergleich zu anderen europäischen Ländern betrachtet. Abschließend werden nochmals Forschungsstrategien und gesellschaftspolitische Konzepte zur Gleichstellung von Frauen diskutiert. (ICH)