Gender - eine unbekannte Kategorie in den Naturwissenschaften?
Titelübersetzung:Gender - an unknown category in natural sciences?
Autor/in:
Palm, Kerstin
Quelle: Gender Studies: Wissenschaftstheorien und Gesellschaftskritik. Therese Frey Steffen (Hrsg.), Caroline Rosenthal (Hrsg.), Anke Väth (Hrsg.). Würzburg: Königshausen & Neumann, 2004, S. 97-109
Inhalt: Gender gilt in den Gender Studies als eine Kategorie, die fächerübergreifend nutzbar ist, um die sozial bzw. kulturell hergestellte Geschlechterdifferenz in allen Disziplinen und bezogen auf alle erdenklichen materialen und symbolischen Bereiche untersuchen zu können. Auffällig ist jedoch, dass in den meisten Gender-Studiengängen die Naturwissenschaften nicht vertreten sind. Der vorliegende Beitrag untersucht, wie es zu dieser eigenartigen Diskrepanz zwischen einer nahezu völligen Abwesenheit der Gender-Thematik in den Naturwissenschaften auf der einen Seite und einem recht gut ausgearbeiteten diesbezüglichen Forschungsfeld auf der anderen Seite kommt. In einem zweiten Schritt wird am Beispiel der Biologie beschrieben, welche Konsequenzen sich aus dieser Situation für eine naturwissenschaftsinterne kritische Geschlechterforschung ergeben. Gerade die Biologie liefert ja mit ihren Forschungsergebnissen unaufhörlich empirisches Tatsachenwissen über geschlechtlich differente Körper, die hohe gesellschaftliche Anerkennung genießen und einen machtvollen Untergrund für verbreitete und verfestigte Geschlechtervorstellungen bieten. Aufgrund ihrer hohen Wirkmächtigkeit für die Naturalisierung der Geschlechterdifferenz ist dieses Fachgebiet also von besonderem Interesse für die Geschlechterforschung. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass und wie die Kategorie Geschlecht trotz aller fachspezifischen Bedeutungskomponenten als kultur-, sozial- und naturwissenschaftliches Konzept fungieren kann. (ICA2)
Schlagwörter:Sozialwissenschaften; Kulturwissenschaft; Naturwissenschaft; Theoriebildung; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Kategorie; Biologie; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Perspektiven für Frauenforschung zur Mathematik
Titelübersetzung:Prospects for women's research on mathematics
Autor/in:
Pieper-Seier, Irene
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 127-140
Inhalt: Die Autorin entwickelt Ansatzpunkte für eine Frauenforschung zur Mathematik, welche auch die wissenschaftstheoretischen Grundlagen, die Geschichte und Didaktik der Mathematik sowie das geschlechtsspezifisch geprägte Verhältnis zu den verschiedenen Anwendungsbereichen umfassen sollte. Angesichts der hartnäckigen Vorurteile von Männern über die mathematischen bzw. logischen Fähigkeiten von Frauen ist es ein vorrangiges Ziel, der männlichen Dominanz im Selbstverständnis, in der Organisationsweise und im Arbeitsprozeß dieses Fachgebietes entgegenzuwirken und geschlechtsspezifische Herrschaftsstrukturen bereits in der mathematischen Begriffs- und Theoriebildung aufzudecken. Eine solchermaßen skizzierte Frauenforschung trägt nicht nur zu einer Selbstreflexion der Disziplin bei, sondern würde auch die gegenwärtige berufliche Isolation von Mathematikerinnen durchbrechen. (ICI)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenforschung und Technik
Titelübersetzung:Research on women and technology
Autor/in:
Engler, Steffani
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 3, S. 59-70
Inhalt: Es besteht Übereinstimmung darin, daß sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Hinblick auf die Einstellung, Beurteilung und Interessen an Technik feststellen lassen. Unterschiedliche Positionen zeichnen sich hinsichtlich der Frage ab, wie diese Differenzen zwischen den Geschlechtern zu begreifen sind. Sie reichen von einer generellen Ablehnung der Technik, da von einer Unvereinbarkeit von Weiblichkeit und Technik ausgegangen wird, über andere Umgangs- und Zugangsweisen der Geschlechter zur Technik bis hin zur Programmatik einer "weiblichen Technik" als Übergangsphase hin zur "menschlichen Technik". Der vorliegende Beitrag verfolgt das Analysekonzept des "weiblichen Zugangs" zur Technik. Die Autorin diskutiert weiterhin eine "Denkschrift", in der es um eine alternative Gestaltung der Technik geht. (pmb)
Schlagwörter:Technik; Alternative; Frauenforschung; Geschlechtsrolle; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik