"More and better jobs"? : politische Konzepte zur Qualität von Arbeit
Titelübersetzung:"More and better jobs"? : political concepts relating to the quality of work
Autor/in:
Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Mehrheit am Rand?: Geschlechterverhältnisse, globale Ungleichheit und transnationale Handlungsansätze. Heike Brabandt (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Politik und Geschlecht), 2008, S. 127-144
Inhalt: "Der Beitrag greift zwei international diskutierte Ansätze zur Qualität von Arbeit auf und erörtert deren Chancen und Grenzen aus einer geschlechterpolitischen Sicht. Es handelt sich dabei zum einen um die im Rahmen der Lissabon-Strategie von der Europäischen Union formulierten beschäftigungspolitischen Leitlinien, die nicht nur an den Zielen Vollbeschäftigung, sozialer Zusammenhalt und Arbeitsproduktivität orientiert sind, sondern auch der Arbeitsplatzqualität einen größeren Stellenwert einräumen, und zum anderen um die 1999 ins Leben gerufene Arbeitsplattform 'Decent Work' der International Labour Organisation. Es wird gezeigt, dass beide im supranationalen Kontext entwickelten Ansätze zwar für die nationale Debatte um gute Standards von Erwerbsarbeit wichtige Orientierungspunkte bieten, dass sie aber - nicht nur aus einer Geschlechterperspektive - in vielen Punkten Fragen aufwerfen. Zunächst einmal handelt es sich bereits bei 'Qualität' um keinen klar umrissenen Begriff, sondern um ein normatives Konzept, das im politischen Prozess erst spezifiziert, verhandelt und schließlich umgesetzt werden muss. Darüber hinaus ist zu fragen, welche Kriterien an Erwerbsarbeit angelegt werden, wie das Verhältnis zwischen Erwerbsarbeit und unbezahlter (Care-)Arbeit über die Qualitätsdebatte verhandelt wird und welche Annahmen über Geschlecht und das Geschlechterverhältnis damit verbunden werden. Schließlich stellt sich - gerade im globalen Maßstab - die dringende Frage nach der Reichweite dieser Konzepte und nach ihren konzeptionellen wie praktisch-politischen 'Fallstricken'. Insofern wird die These vertreten, dass es nicht nur einer weiteren, an Geschlechtergerechtigkeit orientierten Ausformulierung von Kriterien 'guter Arbeit' bedarf, sondern noch viel dringender einer verbesserten Umsetzung selbiger im jeweiligen nationalen Kontext - gerade auch vor dem Hintergrund zunehmender Prekarisierungstendenzen." (Autorenreferat)
Changing European gender relations : gender equality policy concerning employment and the labour market ; EU research in social sciences and humanities
Titelübersetzung:Wandel des Geschlechterverhältnisses in Europa : Gleichstellungspolitik im Hinblick auf Beschäftigung und Arbeitsmarkt
Autor/in:
Webster, Juliet
Quelle: Generaldirektion Forschung Direktion L Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, Europäische Kommission; Brüssel: Amt f. amtl. Veröff. d. Europ. Gemeinschaften (Policy Synthesis of EU Research Results, No. 6), 2007. 63 S.
Inhalt: "The review addresses the policy domain of gender and equal opportunities in relation to employment and labour market policies. The findings of six research projects fall into four clusters that mirror the concerns of policy makers: gender inequalities in labour market participation; labour market segregation and the nature of 'women's work'; flexible employment, family-friendly work and work-life balance; welfare and social exclusion; and the formulation and implementation of gender equality policies. The research reviewed highlights several gaps in our understanding of labour market dynamics as they affect gender equality and policy formulation. The need for further research has been identified on specific topics, including a systematic evaluation of flexible work forms on gender equality, developing new understandings of 'skill', and social protection and social exclusion." (author's abstract)
Forced emancipation: the ambivalent attitude of Czech women scientists to issues of gender equality in a situation of social, economic and political transformation
Titelübersetzung:Erzwungene Emanzipation: die ambivalente Haltung der tschechischen Wissenschaftlerinnen gegenüber den Problemen der Geschlechtergleichheit in der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Transformation
Autor/in:
Linkova, Marcela
Quelle: Work-life-balance & Wissenschaft - ein Widerspruch?. Maria Buchmayr (Hrsg.), Julia Neissl (Hrsg.). Wien: Lit Verl. (Gender-Diskussion), 2006, S. 109-128
Inhalt: Die Autorin stellt die Situation von Wissenschafterinnen in Tschechien dar und zeigt dabei in einer diachronen Darstellungen die Ähnlichkeiten und Unterschiede der Situation vor und nach 1989. Sie analysiert die Auswirkungen der kommunistischen Ideologie auf den Bereich der Forschung und Entwicklung und setzt sich mit den Konsequenzen der Vollbeschäftigung von Frauen unter dem Staatssozialismus auseinander. Sie argumentiert, dass die gesellschaftliche Differenzlinie sich von der Zugehörigkeit/Nicht-Zugehörigkeit zur kommunistischen Partei ganz zentral auf die Dimension des Geschlechts verlagert hat. Dies hat insbesondere auf die Karrieremöglichkeiten von Frauen massive Auswirkungen. Anhand von Umfrageergebnissen werden die Veränderungen in den Haltungen von Männern und Frauen nach 1989 gegenüber Emanzipation und Geschlechterrollen im Kontext der besonderen Wertschätzung der Familie im Rahmen der nationalen Kultur präsentiert. (ICG)