Geschlechterdifferenzen - Geschlechterdifferenzierungen : ein Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen und theoretische Positionen
Titelübersetzung:Gender differences - gender differentiations : an overview of social developments and theoretical viewpoints
Herausgeber/in:
Wilz, Sylvia Marlene
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Hagener Studientexte zur Soziologie), 2008. 324 S.
Inhalt: Das Studienbuch zeigt wesentliche Befunde und Positionen aus der Frauen- und Geschlechterforschung auf. Es beschreibt zunächst die Bandbreite der empirischen Phänomene und des sozialen Wandels mit Blick auf Geschlecht am Beispiel des zentralen gesellschaftlichen Teilbereichs Erwerbsarbeit und Hausarbeit. Anschließend daran werden verschiedene theoretische Positionen skizziert. Einzelne Beiträge stellen jeweils eine theoretische Perspektive der Analyse von Geschlecht vor. Dabei nehmen sie sowohl Bezug auf aktuelle Diskussionslinien als auch auf Traditionen der Geschlechterforschung und auf die jeweils damit verbundenen Ansätze der allgemeinen soziologischen Theorie. Untersuchungsleitende Fragen sind: Hat in der jeweils dargestellten Perspektive bzw. im vorgestellten theoretischen Rahmen die 'Kategorie Geschlecht' an Bedeutung verloren oder nicht? Wie wird die Spannung zwischen Omnipräsenz/ -relevanz und Irrelevanz und zwischen Gleichheit und Differenz thematisiert? Wie werden die Orte und Formen der (Re)Produktion von Geschlecht beschrieben? (IAB) Inhaltsverzeichnis: Sylvia Marlene Wilz: Geschlechterdifferenzen - Geschlechterdifferenzierungen (7-17); Elisabeth Beck-Gernsheim: Vom 'Dasein für andere' zum Anspruch auf ein Stück 'eigenes Leben': Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang (19-61); Karin Jurczyk: Geschlechterverhältnisse in Familie und Erwerb: widersprüchliche Modernisierungen (63-103); Juliane Achatz: Die Integration von Frauen in Arbeitsmärkten und Organisationen (105-138); Brigitte Aulenbacher: Geschlecht als Strukturkategorie: über den inneren Zusammenhang von moderner Gesellschaft und Geschlechterverhältnis (139-166); Regine Gildemeister: Soziale Konstruktion von Geschlecht: 'Doing gender' (167-198); Paula-Irene Villa: Post-Ismen: Geschlecht in Postmoderne und (De)Konstruktion (199-229); Bettina Heintz: Ohne Ansehen der Person? De-Institutionalisierungsprozesse und geschlechtliche Differenzierung (231-251); Veronika Tacke: Neutralisierung, Aktualisierung, Invisibilisierung. Zur Relevanz von Geschlecht in Systemen und Netzwerken (253-289); Gudrun-Axeli Knapp: Achsen der Differenz - Aspekte und Perspektiven feministischer Grundlagenkritik (291-322).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Latente Differenzkonstruktionen : eine exemplarische Fallanalyse zu Geschlechterkonzeptionen in der professionellen Praxis
Titelübersetzung:Latent difference constructions : an exemplary case analysis of gender conceptions in professional practice
Autor/in:
Scheid, Claudia; Gildemeister, Regine; Maiwald, Kai-Olaf; Seyfarth-Konau, Elisabeth
Quelle: Feministische Studien, Jg. 19 (2001) Nr. 2, S. 23-38
Inhalt: Der folgende Beitrag geht den aktuell diskutierten Fragen nach, ob neuere gesellschaftliche Entwicklungen dazu führen, dass die Kategorie "Geschlecht" an Wirkmächtigkeit in der Strukturierung sozialer Realität verliert, und inwieweit die neue Rede von der "Geschlechtervielfalt" einem Bedeutungsverlust binärer Kategorisierung entspricht. In Anlehnung an das soziologisch-interaktionstheoretische Konzept des "doing gender" wird die Praxis der professionellen Berufe als Beispiel für die Bedeutung latenter Differenzkonstruktionen von Geschlecht untersucht. Die Analyse bezieht sich auf die konkreten Entscheidungen einer Familienrichterin in einem Sorgerechtsfall, um zu verdeutlichen, welche Familien- und Geschlechterkonzeptionen dem professionellen richterlichen Handeln zugrundeliegen. Die Datengrundlage bildet eine Transkriptsequenz aus einem offenen Interview, das mit der Richterin zu ihrer beruflichen Entwicklung, ihrer Berufspraxis sowie zum Verhältnis von Karriere und privater Lebenspraxis geführt wurde. Im Anschluss an die empirische Analyse wird nochmals auf die verwendete Methodik eingegangen und ihr Potenzial für die Rekonstruktion geschlechtsdifferenzierender Muster aufgezeigt. (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Wir wollten das so!" : die Frauenemanzipation der DDR-Ärztinnen und ihre Abwicklung in den neuen Bundesländern
Titelübersetzung:"We wanted it this way!" : female emanicipation of women physicians in the GDR and its staging in the new Bundesländer
Autor/in:
Lützenkirchen, Anne
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 17 (1999) H. 1-2, S. 73-89
Inhalt: Der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland hat auch die Geschlechterverhältnisse einem starken Wandel unterworfen. Der Beitrag geht der Frage nach, wie Frauen auf diesen Umstrukturierungsprozess agieren und reagieren oder - eingeschränkt auf eine medizinsoziologische Fragestellung - wie stellten sich die soziale Rolle der Frau und die Berufsrolle der Ärztin in der DDR dar, und in welcher Weise veränderten sie sich im Zuge der gesellschaftlichen Transformation nach 1989. Da der ärztliche Beruf in der DDR stark feminisiert war (mit einem Frauenanteil von über 70 Prozent) und die soziale Rolle der Frau von einer fast hundertprozentigen Kombination von Vollzeiterwerbsarbeit und Mutterschaft geprägt war, waren die Ärztinnen vom Umbruch besonders starkt betroffen. Der Wandlungsprozeß ist bei vielen Medizinerinnen auf der Sachebene zwar abgeschlossen, auf der emotionalen Ebene aber noch voll virulent. (pre)