Diskursformationen der Abwertung von Gleichstellungspolitik und Gender in den Medien : paradoxe Effekte des Erfolges?
Titelübersetzung:Discourse formations of the devaluation of equal opportunity policy and gender in the media : paradoxical effects of success?
Autor/in:
Krämer, Christiane; Smykalla, Sandra
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25 (2007) H. 2, S. 17-26
Inhalt: Die Verfasserinnen legen eine Mediendiskursanalyse für die Zeitraum Mai 2006 bis Februar 2007 vor, die sich auf Beiträge zu Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming sowie auf Debatten um Gender konzentriert. Erkenntnisleitend ist die Annahme, dass die Abwertung von Gleichstellungspolitik und von einer Pluralisierung der Geschlechter- und Familienverhältnisse als ein paradoxer Effekt des Erfolgs von politischer Praxis gedeutet werden kann. Die überwiegend diskriminierende Darstellung geschlechterpolitischer Themen lässt nämlich eine Anerkennung der weitreichenden Bedeutung von Gleichstellungspolitik erkennen. Gleichzeitig können sich seit langem bekannte antifeministische Abwertungsstrategien gegen Gleichstellungs- und Frauenpolitik re-etablieren. Die Verfasserinnen stellen im Anschluss an einen kurzen chronologischen Überblick über die Mediendebatte zwei zentrale Diskursformationen dar: die "Anrufung der natürlichen Ordnung" und die Manifestation traditioneller Rollen in Familie und Arbeit. Anschließend werden implizite und explizite Begründungslogiken herausgearbeitet, mit denen Geschlechterverhältnisse und Gleichstellungspolitik diskursiv verhandelt werden. Ziel ist es zu zeigen, welche gesellschaftlichen Normen und Hierarchisierungen vorausgesetzt oder reproduziert werden. Abschließend werden Herausforderungen für gleichstellungspolitisches Handeln skizziert. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Recht auf Gleichberechtigung im Grundgesetz : die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts von 1949 bis heute
Titelübersetzung:The right to equality of rights in the Basic Law : the judgements of the Federal Constitution Court between 1949 and the present day
Autor/in:
Leicht-Scholten, Carmen
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung, Bd. 807), 2000. 268 S.
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich in einem ersten Teil zunächst auf theoretischer Ebene mit Konzepten der Gleichberechtigung auseinander, um auf dieser Basis eine Einordnung der Gleichstellungsvorstellungen des Bundesverfassungsgerichts vornehmen zu können. Auf der Basis einer Analyse der Berichte der Bundesregierung über die Situation der Frauen und der Familienberichte der Jahre 1966 bis 1994 wird im Folgenden gezeigt, welche Zielsetzungen, Normen und Leitbilder die Frauenpolitik in der Bundesrepublik geprägt haben und welcher Wandel sich auf diesem Gebiet vollzogen hat. Es schließt sich eine chronologisch verfahrende Untersuchung der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zu frauenpolitischen Themen an, die sich entweder auf Art. 3 GG oder Art. 6 GG beziehen. Es wird deutlich, wie das Bundesverfassungsgericht mit Entscheidungen zur Witwenrente, zum Namens- und zum Scheidungsrecht das Recht der Frauen auf Gleichberechtigung vorangetrieben hat, auf der anderen Seite jedoch mit Urteilen zu den Steuerprivilegien Verheirateter dem traditionellen Geschlechtsrollenbild Vorschub leistete. Den Entscheidungen zum Par. 218 StGB ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Abschließend werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts dem eingangs entwickelten Gleichstellungsbegriff näher kommen kann. (ICE)
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996. 299 S.
Inhalt: "Die in diesem Buch zusammengestellten Beiträge sind für Ayla Neusel geschrieben, die in Wissenschaft und Politik, in Hochschul- und Frauenforschung ebenso innovativ wie hartnäckig voraus-, quer- und nachgedacht hat. Wer zu diesem Buch greift, kann den Blick über die Grenzen schweifen lassen in das türkische Frauenbad und auf das türkische Wissenschaftssystem, kann sich informieren über die neuesten Untersuchungen der Hochschulforschung aus der Geschlechterperspektive, über Quotendiskussion und Frauenförderung, kann lernen, daß die Frauenforschung nicht nur in den Sozialwissenschaften, sondern selbst in Mathematik und Raumplanung sinnvolle und notwendige neue Akzente setzt." (Autorenreferat)