Geschlechterverhältnisse : Einführung in die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung. Bd. 1
Titelübersetzung:Gender relations : Introduction to social science gender studies. Volume 1
Autor/in:
Lenz, Karl; Adler, Marina
Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Geschlechterforschung), 2010. 264 S.
Inhalt: "Trotz des sozialen Wandels gehen von der Geschlechtszugehörigkeit weiterhin vielfältige Auswirkungen auf die Alltagsorganisation und Lebensführung aus. Die Analyse der Geschlechterordnung ist zentraler Gegenstand der Sozialwissenschaften. Geschlecht ist dabei eine Strukturkategorie, durch die soziale Prozesse und Gesellschaftsbereiche nachhaltig bestimmt werden. Das zweibändige Lehrbuch eröffnet Studierenden und interessierten Laien einen Zugang zur sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung und gibt Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Zugleich regt es zu einer geschlechtersensiblen Perspektive an. Dieser erste Band betrachtet die Geschlechterordnung aus einer 'Vogelperspektive': als das von unterschiedlichen sozialen Instanzen vermittelte Zusammenwirken der Geschlechter. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Geschlechterforschung stehen die Bereiche Kultur, Politik, Recht, Bildung und Arbeit im Fokus der makrosoziologischen Analyse. Aufgezeigt werden die kulturellen und historischen Variabilitäten der Geschlechterordnung, die sich auch auf das in unserer Gesellschaft dominante System der Zweigeschlechtlichkeit erstrecken." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Der zögernde Abschied vom Patriarchat : der Wandel von Geschlechterrollen im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:The hesitant farewell to the patriarchy : international comparison of the change in gender roles
Autor/in:
Lück, Detlev
Quelle: Berlin: Ed. Sigma, 2009. 360 S.
Inhalt: "In den letzten Jahrzehnten wurden große Schritte in Richtung Gleichberechtigung der Geschlechter getan, etwa bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Müttern. Doch in anderen Bereichen halten sich patriarchale Strukturen erstaunlich zäh, etwa bei der Frage, wer sich um Haushalt und Kinder kümmert. Unterschiede gibt es auch im internationalen Vergleich: Skandinavien hat sich früh und weit entwickelt, Süd-Europa spät und verhalten; in Ost-Europa sind Frauen gut in das Erwerbsleben integriert, aber sonst eher schlecht gestellt. Detlev Lück trägt in diesem Buch Daten und Fakten zum Wandel der Geschlechterrollen in verschiedenen Lebensbereichen für 40 Länder und über einen Zeitraum von 14 Jahren zusammen. Diese beträchtliche empirische Basis erlaubt es ihm auch, die ambivalente Entwicklung der Geschlechterrollen in ein neues theoretisches Licht zu rücken: Während Rational-Choice-Ansätze Wandel plausibel machen und durch den Doing-Gender-Ansatz Kontinuität begreiflich wird, setzt Lück auf differenzierte Deutungen durch die Verknüpfung verschiedener Theorieansätze. Er fragt, wie sich strukturelle und kulturelle Einflüsse auf der Mikro- und der Makro-Ebene für statistische Analysen operationalisieren lassen, um die Unterschiede zu erklären." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Männer und Männlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Erwerbs- und Familienarbeit
Titelübersetzung:Men and msculinities in the field of tension between gainful work and family work
Autor/in:
Scholz, Sylka
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 82-99
Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass auch in der Frauen- und Geschlechterforschung die Frage, welche Herausforderungen die aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozesse, insbesondere der soziale Wandel von Erwerbsarbeit, an die männliche Genusgruppe und an gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit stellen, bisher ein Randthema ist. Die Autorin gibt zunächst einen Überblick über vorliegende Untersuchungen. Dabei wird jedoch nicht nur der Zusammenhang von Männern, Männlichkeit und Erwerbsarbeit (Teil 1), sondern auch die Beziehung zwischen Männern, Männlichkeit und Familienarbeit (Teil 2) in den Blick genommen. Dem Aufsatz liegt ein Konzept von Männlichkeit zugrunde, welches sich an den soziologischen Analysen von Raewyn Connell (1999), Pierre Bourdieu (1997) und Michael Meuser (1998) orientiert. Männlichkeit konstituiert sich hier in einer doppelten Relation: in Abgrenzung zu Weiblichkeit und zu anderen Männlichkeiten. Die soziale Konstruktion von Männlichkeit ist dabei immer mit anderen sozialen Kategorien verknüpft. Es wird hier nicht mehr vorausgesetzt, dass Geschlecht eine überall und immerzu wirkende Strukturkategorie ist, die die sozialen Chancen der Individuen wesentlich bestimmt. (ICA2)
Quelle: Konjunkturforschungsstelle -KOF-, Departement Management, Technologie und Ökonomie -D-MTEC-, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich; Zürich (KOF Working Papers, No. 161), 2007. 27 S.
Inhalt: "This paper analyzes the impact of gender discrimination on individual life satisfaction using a cross-section of 66 countries. We employ measures of discrimination of women in the economy, in politics, and in society more generally. According to our results, discrimination in politics is important to individual well-being. Overall, men and women are more satisfied with their lives when societies become more equal. Disaggregated analysis suggests that our results for men are driven by the effect of equality on men with middle and high incomes, and those on the political left. To the contrary, women are more satisfied with increasing equality independent of income and political ideology. Equality in economic and family matters does overall not affect life satisfaction. However, women are more satisfied with their lives when discriminatory practices have been less prevalent in the economy 20 years ago." (author's abstract)
Schlagwörter:Frauenfeindlichkeit; Frauenpolitik; Gleichberechtigung; Diskriminierung; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Ungleichheit; Zufriedenheit; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Assets and drawbacks of a feminine or masculine appearance : how gender-stereotypes guide the perception of leadership
Titelübersetzung:Vor- und Nachteile einer femininen oder maskulinen Erscheinung : wie Geschlechtsstereotype die Wahrnehmung von Führung beeinflussen
Autor/in:
Kühnen, Ulrich; Scesny, Sabine; Rennenkampff, Anke von; Stahlberg, Dagmar
Quelle: Negotiating space for gender studies: frameworks and applications. Özen Odag (Hrsg.), Alexander Pershai (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 119-134
Inhalt: Auf dem Hintergrund einer aktuellen Studie aus Deutschland, nach der nur 10% der Management-Positionen von Frauen besetzt sind, untersucht der Beitrag die Gründe für eine solche Unterrepräsentanz von Frauen. Dabei geht es weniger um persönliche oder situationsbezogene, sondern um sozialpsychologische Faktoren, nämlich um die Frage, inwieweit geschlechtsspezifische Vorurteile oder stereotype Vorstellungen die Wahrnehmung von Management-Fähigkeiten bei Frauen und Männern beeinflussen. Während einige Studien ein "think manager - think male" Stereotyp bestätigen, sind die Forschungsergebnisse insgesamt eher inkonsistent. Daher geht es den Autoren um die Bestimmung von indirekten Konsequenzen der stereotypen Assoziation von Management und Männlichkeit, zum einen um die Frage, ob männliche oder weibliche Charakteristiken unabhängig vom Geschlecht die Bewertung von Managementbewerbern beeinflusst, zum anderen darum, inwieweit stereotype Bewertungen durch "politische Korrektheit" korrigiert werden. Um den Prozess der stereotypen Bewertung in Zukunft besser verstehen (und vermeiden) zu lernen, ist es notwendig, die Wichtigkeit von meta-kognitivem Wissen sozialpsychologisch zu untersuchen und zu erklären. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtliche Kategorisierung und Gleichstellungsnorm: Tücken der Gleichzeitigkeit
Titelübersetzung:Gender categorization and affirmative action norm: vagaries of simultaneity
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 59-76
Inhalt: Thema des Beitrags ist die Frage, wie Geschlechterdifferenzen in sozialen Prozessen überhaupt hervorgebracht und reproduziert werden, insbesondere die Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und der in modernen Gesellschaften ebenfalls zunehmend an Bedeutung gewinnenden Gleichstellungsnorm. Lässt sich die in der Genderforschung immer noch vorherrschende These von der Leitdifferenz "Geschlecht" in Anbetracht der in der Alltagswelt zunehmend häufiger formulierten Behauptung "Geschlecht spielt keine Rolle" überhaupt noch aufrechterhalten? Dafür wird den Konsequenzen der Arbeitsteilung in den so genannten Frauenberufen nachgegangen und gefragt, inwieweit sich das Beruflichkeitsmuster in der modernen Gesellschaft soweit ausgeweitet hat, dass es der Verengung auf männliche Erwerbsverläufe nicht mehr entspricht und sich dem binären Schema des Gendering entzieht. Es wird betont, dass die Feststellung der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht nach wie vor eine basale Unterscheidung des sozialen Lebens darstellt, d.h. von einer vorschnellen Verabschiedung von der Kategorie Geschlecht, der Omnipräsenz der Geschlechterdifferenz, ist nicht auszugehen. Gleichwohl besteht durchaus eine Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und Gleichstellungsnorm, die es zu analysieren gilt, um der "Doppelheit von Persistenz und Wandel" auf die Spur zu kommen. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Symbolische Herrschaft und Geschlechterkulturen
Titelübersetzung:Symbolic domination and gender cultures
Autor/in:
Terlinden, Ulla
Quelle: Das räumliche Arrangement der Geschlechter: kulturelle Differenzen und Konflikte. Marianne Rodenstein. Berlin: Trafo Verl. Weist, 2005, S. 193-205
Inhalt: Der Beitrag greift die lebhafte Kontroverse zwischen den Befürwortern feministischer Forschung und Gender-Forschung am Ende der Tagung auf. Auf der Grundlage des Ansatzes von Pierre Bourdieu in Bezug auf die Universalität männlicher Herrschaft versucht die Autorin eine theoretische Einordnung der im Sammelband vereinten Beiträge. Der im Detail vorgestellte Bourdieu'sche Ansatz ist deshalb so wichtig, weil er betont, dass trotz der Unterschiedlichkeit der diversen Geschlechterkulturen überall die gleichen grundlegenden Strukturprinzipien am Werke sind. Diese sind dafür verantwortlich, dass es so schwer ist, der Maschinerie der Produktion und Reproduktion der männlichen Herrschaft zu entkommen. Räume sind für ihn Ausdruck und Instrument symbolischer Herrschaft, selbst wenn sie für Frauen subjektiv auch befreiend sein können. Jedoch nur durch Emanzipationsbewegungen und den damit verbundenen Erkenntnis fördernden Diskursen scheint eine Befreiung möglich. (ICH)
Quelle: Entgrenzung von Arbeit und Leben: zum Wandel der Beziehung von Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag. Karin Gottschall (Hrsg.), G. Günter Voß (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit und Leben im Umbruch), 2003, S. 307-331
Inhalt: Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass Frauen nach wie vor mit einem segmentierten Arbeitsmarkt konfrontiert sind, geht es in dem Beitrag um die Untersuchung von geschlechtsspezifischen Disparitäten in den Berufsfindungs- und Professionalisierungsprozessen. Vorgestellt werden Ergebnisse und konzeptionelle Überlegungen des Projekts "PROFIL" (Professionalisierung und Integration der Lebenssphären - Geschlechtsspezifische Berufsverläufe in Medizin und Psychologie). Die Befunde basieren auf einer schriftlichen Befragung von ca. 1000 Professionsangehörigen, bei der retrospektiv Lebens- und Berufsverläufe über 15 Jahre hinweg erhoben wurden. Darüber hinaus wurde anhand leitfadengestützter Interviews eine Intensivbefragung von 100 prototypischen VertreterInnen der zuvor ermittelten Berufsverlaufsmuster durchgeführt. Die Befunde bestätigen Disparitäten in den Geschlechterverhältnissen und Professionsunterschiede. Die weiterführenden konzeptionellen Überlegungen beziehen sich auf Handlungsebenen und Zielkonflikte im Spannungsfeld von Berufs- und Privatleben; sie ermöglichen eine weitere Präzisierung von Formen der alltäglichen und biografischen Lebensgestaltung. (ICH2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichberechtigung in der Differenz : Replik auf einige neuere Kritiken und die Frage der Quoten
Titelübersetzung:Equality of rights in the gender difference : reply to some recent criticism and the question of quotas
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau: zur Ethik der Geschlechterdifferenz. Helga Kuhlmann (Hrsg.). Gütersloh: Kaiser, 1995, S. 32-45
Inhalt: Die Autorin setzt sich insbesondere mit zwei Einwänden gegenüber der Position der Geschlechterdifferenz auseinander: zum einen sei die Forderung nach Anerkennung der Geschlechterdifferenz konservativ, zum anderen unnötig. Sie versucht in der Auseinandersetzung mit diesen und verwandten Kritikpunkten zu zeigen, daß das Gleichheitsverständnis, wie es mit der bürgerlichen Moderne entstanden sei, selbst Teil des Problems sei. Den dialektischen Punkt, an dem "das herrschende Gleichheitsverständnis umschlägt", skizziert sie am Beispiel der Auseinandersetzungen um den Ausschluß der Frauen bei der Französischen Revolution. Daran anschließend setzt sie sich anhand einer Kritik an der aktuellen Frauenförderpolitik als Differenzpolitik mit den Einwänden gegenüber der Geschlechterdifferenz auseinander. Überlegungen u.a. zur Frage von "Quoten" schließen den Beitrag ab. (rk)
Schlagwörter:Förderungsprogramm; Frauenpolitik; Gleichberechtigung; Frankreich; Moderne; Geschlechtsrolle; Differenzierung; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Kategorie Geschlecht in der psychologischen Forschung unter DDR-Bedingungen
Titelübersetzung:The category of gender in psychological research under GDR conditions
Autor/in:
Wölfel, Ingrid
Quelle: Journal für Psychologie : Theorie, Forschung, Praxis ; Zeitschrift der Neuen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 2 (1994) H. 3, S. 46-47
Inhalt: Der Beitrag widmet sich dem Thema der beruflichen Ziele und Ansprüche von männlichen und weiblichen Jugendlichen in der ehemaligen DDR. Es zeigt sich, dass es sehr deutliche Geschlechtsunterschiede in der Berufswahl gab - die sehr stark am traditionellen Rollenmodell orientiert war. Ganz im Gegensatz zur herrschenden Ideologie, denn Geschlechterdiskriminierung gab es angeblich nur im kapitalistischen Westen. Tatsächlich aber war die Freiheit der Berufswahl massiv eingeschränkt und musste sich an äußeren Maßgaben orientieren: Das rigide Planungssystem basierte bei der Berufsausbildung auf wirtschaftlichen und regionalen Erfordernissen und politischen Interessen. Frauen waren immer auch als "Arbeitskräfteressource" eingeplant. Zwar gab es für alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz, jedoch oft um den Preis persönlichen Verzichts bei der Realisierung individueller Berufswünsche. Insbesondere junge Frauen waren dabei besonders benachteiligt, da sie einerseits konservativen Rollenerwartungen zu genügen hatten - etwa auch in der Frage, welcher Beruf für eine Frau als akzeptabel angesehen wurde. Gleichzeitig sollten sie aber auch den "modernen" Vorstellungen weiblicher Emanzipation gerecht werden - entsprechend der Ideologie des "Arbeiter- und Bauernstaates". Der Artikel führt aus, dass die beeinflussenden Lehrkräfte deutlich stärker noch als ihre Schülerinnen und Schüler am traditionellen Rollenbild orientiert waren. Abschließend weist der Beitrag darauf hin, dass die Einschränkungen des rollenkonservativen, beruflichen Selbstbildes junger Frauen heute zu einer Belastung und Benachteiligung für die Lebensplanung werden - angesichts der realen beruflichen Möglichkeiten, die sich jungen Frauen in der Bundesrepublik bieten. (ICB)