Von Gender & Internet zu Intersektionalität & Web 2.0 : über notwendige Verschiebungen in der Analyse sozialer Ungleichheiten
Titelübersetzung:From gender and the Internet to intersectionality and Web 2.0 : necessary shifts in the analysis of social inequalities
Autor/in:
Carstensen, Tanja; Winker, Gabriele
Quelle: Ungleichheit: medien- und kommunikationssoziologische Perspektiven. Christian Stegbauer (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS, 2012, S. 223-242
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Inhalt: Bei der Analyse von Medien und sozialen Ungleichheiten sind Geschlechterverhältnisse eine zentrale Dimension. Auch das Internet ist ein Medium, das von Anfang an Geschlechterungleichheiten (re-) produziert, gleichzeitig aber auch zu Verschiebungen in der Bedeutung von Geschlecht geführt hat. Mittlerweile dominieren Anwendungen des Web 2.0 das Forschungsinteresse und gleichzeitig hat sich auch innerhalb der Geschlechterforschung der Fokus verschoben. Unter dem Stichwort "Intersektionalität" wird die Verwobenheit der Kategorie Geschlecht mit anderen Ungleichheitskategorien wie Klasse, Hautfarbe, Herkunft, Alter oder sexuelle Orientierung diskutiert. Ausgehend von diesen beiden Verschiebungen versuchen die Autorinnen, die Frage nach Internet und sozialen Ungleichheiten entlang der Kategorie Geschlecht neu zu betrachten. Hierfür resümieren sie zunächst den Forschungsstand zu Geschlecht und Internet. Anschließend skizzieren sie kurz die Debatte um Intersektionalität und stellen als einen Vorschlag die intersektionale Mehrebenenanalyse nach Winker und Degele (2009) vor. Anhand erster Ergebnisse aus einem laufenden Forschungsprojekt illustrieren sie die intersektionale Vorgehensweise, um abschließend einige Thesen zur Frage nach sozialen Ungleichheiten im Kontext des Internets zu formulieren. (ICI2)
Schlagwörter:Internet; Social Web; soziale Ungleichheit; Forschungsansatz; Forschungsstand; Mehrebenenanalyse; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Online-Medien; Nutzung; Intersektionalität
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Internet und Gendernet - zum Wandel der Geschlechterverhältnisse in der Informationsgesellschaft
Titelübersetzung:Internet and gendernet - change in the relationships between the genders in the information society
Autor/in:
Treibel, Annette
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 179-198
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Inhalt: Der Beitrag diskutiert die Frage, inwiefern der Wandel der Kommunikationsmedien infolge der Verbreitung des Internets auch einen Wandel der Geschlechterverhältnisse nach sich zieht, möglicherweise gar zu einer Entgeschlechtlichung beiträgt. Neuere Arbeiten aus unterschiedlichen Gebieten der Soziologie werden daraufhin untersucht, wie sie das Verhältnis von Kontinuität und Wandel in den Beziehungen der Geschlechter thematisieren. Nach einem knappen Rückblick auf die Entwicklung der Geschlechterforschung und ihrer Reflexion der "alten" Geschlechterverhältnisse in der Industrie-, Klassen- und patriarchalen Gesellschaft geht es dann um den Wandel in der Wissens-, Informations- und Netwerkgesellschaft. Dabei geht es um Mediennutzung und Medienkompetenz unter Gender-Gesichtspunkten. Mit Blick auf die empirisch zu beobachtenden Widersprüchlichkeiten in den Geschlechterverhältnissen der Informationsgesellschaft, in denen sich Altes und Neues mischt, bringt die Autorin einen neuen Begriff in die Diskussion: das Gendernet. Damit sind sowohl diejenigen Interaktionsgeflechte zwischen Frauen und Männern gemeint, die im Rückgriff auf neue Technologien entstehen, als auch solche Geschlechterbeziehungen, die auf "alten" Technologien und unmittelbarer Interaktion beruhen. Das Ergebnis der Betrachtung gegenwärtiger Veränderungsprozesse ist ernüchternd: das Internet trägt zwar zur Entgeschlechtlichung bei, transportiert jedoch auch weiterhin geschlechtliche Zuschreibungen, Stereotype und Ausgrenzungen. (ICH)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Chancengleichheit; Informationsgesellschaft; Internet; Gender Mainstreaming; neue Medien; sozialer Wandel
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Virtuelle Frauen-Räume : wie Mädchen und Frauen im Netz-Medium Platz nehmen
Titelübersetzung:Virtual women's areas : how girls and women take up space in the Internet medium
Autor/in:
Schachtner, Christina; Duval, Bettina
Quelle: Arbeit und Vernetzung im Informationszeitalter: wie neue Technologien die Geschlechterverhältnisse verändern. Heike Kahlert (Hrsg.), Claudia Kajatin (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2004, S. 278-298
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Inhalt: Ausgangspunkt des Beitrags ist die These, dass die Besetzung und Gestaltung elektronischer Datennetze durch Frauen und Mädchen nicht nur eine Frage der Sicherung von Gleichberechtigung im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, sondern auch eine Frage der Teilhabe an der Moderne ist. Auf der Basis eines Verständnisses von elektronischen Datennetzen als Räume werden zunächst soziologische und politologische Ansätze diskutiert, die den Zusammenhang zwischen Raum, Globalisierung und Gender thematisieren. Es wird eine theoretische Folie konstruiert, deren zentrale Elemente das Konzept der Global Cities von Saskia Sassen, das maskuline Leitbild neoliberaler Prägung von Eva Kreisky und ein immaterieller Raumbegriff in Anlehnung an Georg Simmel, Alfred Schütz und Thomas Luckmann sind. Anhand einer Studie über computerbasierte Mädchen- und Frauennetze ("E-Network") werden Strategien, Formen und Ziele der Raumbesetzung von Mädchen und Frauen dargestellt. Abschließend werden Szenarien möglicher Konsequenzen der Präsenz von Frauen in der digitalen Welt für das Geschlechterverhältnis skizziert. Die Verfasserinnen sehen die zunehmende Präsenz von Mädchen und Frauen im virtuellen Raum als Zeichen dafür, dass die globale Informationsgesellschaft nicht nur Traditionen verfestigt, sondern auch Dynamiken auslöst, die Bewegung in tradierte Verhältnisse bringen. (ICE2)
Schlagwörter:Virtualisierung; virtuelle Gemeinschaft; virtuelle Realität; Internet; Mädchen; Vernetzung; Geschlechterverhältnis; Raum
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag