Frauen in Männerinstitutionen : Liselotte Welskopf-Henrich - eine biographische Skizze
Titelübersetzung:Women in male institutions : Liselotte Welskopf-Henrich - a biographical outline
Autor/in:
Koch, Sonja
Quelle: EigenArtige Ostfrauen: Frauenemanzipation in der DDR und den neuen Bundesländern. Birgit Bütow (Hrsg.), Heidi Stecker (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1994, S. 111-120
Inhalt: Die Studie beschreibt die persönlichen und beruflichen Lebensstationen der Historikerin, die auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR war. Die Biographie dieser geschätzten Wissenschaftlerin und Schriftstellerin weist zunächst untypische Merkmale für Frauen in der Wissenschaft der DDR auf und hebt als wichtigste Charakteristika den vorteilhaften Herkunftsbonus, den eigenen Willen, emanzipatorisch-tolerantes Selbstbewußtsein, hohe Belastbarkeit, Kompromißfähigkeit, Kreativität, Fähigkeit zur Empathie und Menschenführung, Hilfsbereitschaft und Solidarität hervor. Als Karriere-Frau in der männlich dominierten Institution Hochschule zeigten sich jedoch auch Ambivalenzen, Anpassung und Widerständigkeit, die in ihrer biographischen Dimension noch aufzuarbeiten sind. (ICB)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen im ehemaligen DDR-Gebiet : die Situation von Wissenschaftlerinnen im Einigungsprozeß
Titelübersetzung:Women at universities and scientific institutes in the former territory of the GDR : the situation of female scientists in the unification process
Quelle: Utopia ist (k)ein Ausweg: zur Lage von Frauen in Wissenschaft, Technik und Kunst. Ayla Neusel (Hrsg.), Helga Voth (Hrsg.), Margot Gebhardt-Benischke (Mitarb.), Karin Hildebrandt (Mitarb.), Gisela Notz (Mitarb.), Martina Schlosser (Mitarb.), Christine Waltenberg (Mitarb.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 15-27
Inhalt: Es wird die Zukunftsperspektive von Wissenschaftlerinnen in den neuen Bundesländern im Rahmen der notwendigen Strukturwandlungsprozesse untersucht. In der ehemaligen DDR wiesen vor allem der pädagogische, medizinische und wirtschaftswissenschaftliche Bereich hohe Frauenraten sowohl in Ausbildung als auch Lehre auf bei gleichzeitig günstigen Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Jetzt zeigen sich dagegen deutliche Ausgrenzungstendenzen hinsichtlich des Anteils an Leitungsfunktionen, der Berufspraxis, der Inanspruchnahme der Vorruhestandsregelung und der Auflösung der Sektion Marxismus-Leninismus. Frauendiskriminierende Tendenzen zeigen sich ferner in der Durchsetzung traditioneller Rollenbilder zugunsten von Männern, in dem zunehmenden Desinteresse an Frauenforschung, im Abbau von Interessenvertretungen von Frauen, wie z.B. den Frauenförderplänen und Frauenkommissionen. Es werden Übergangsregelungen, Umschulungs- und Weiterbildungsangebote für Wissenschaftlerinnen der ehemaligen DDR gefordert sowie Nachwuchsförderprogramme und die Integration der Wissenschaftlerinnen der ehemaligen DDR in die interdisziplinär arbeitende Frauenforschung der alten Bundesländer. Darüberhinaus wird die Notwendigkeit der Netzwerkbildung durch die betroffenen Frauen betont. (ICB)