Quelle: Norderstedt: Books on Demand (Wissenschaftliche Reihe NFFG, Bd. 2), 2003. 218 S.
Inhalt: "Mit dem zweiten Band seiner wissenschaftlichen Dokumentationsreihe möchte der Niedersächsische Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin die Beiträge und Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Kolloquien einer fachlichen Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Forschungsverbund ist eine forschungsfördernde Einrichtung des Landes Niedersachsen, bundesweit die erste dieser Art. Er wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur 1997 mit einem Fördervolumen von 7,5 Mio. DM für zunächst fünf Jahre eingerichtet und anschliessend bis September 2003 verlängert. In vier Förderrunden konnten 18 Projekte aus Naturwissenschaften, Technik und Medizin zur Förderung empfohlen werden (vgl. Anhang). In diesen Wissenschaftsbereichen, in denen Frauen im hohen Maße unterrepräsentiert sind und androzentrische Sichtweisen vorherrschen, setzt der Forschungsverbund mit seinem Förderprogramm neue Akzente bei der Wissenschaftsentwicklung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis: Regina Becker-Schmidt: Frauen- und Geschlechterforschung in interdisziplinärer Perspektive (17-32); Regina Becker-Schmidt: Women's Studies, Gender Studies and Studies of Gender - based Societal Arrangements in the Natural Sciences, Technology and Medicine (33-41); Irmgard Schultz: Gender and Environment. A look at the debate in Germany (43-55); Ursula Müller: 'Objektivität' und 'Wahrheit' sind komplizierter geworden. Methodologische Probleme und Konsequenzen für die Frauen- und Geschlechterforschung (59-77); Britta Schinzel: Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung (81-95); Margreet Zwarteveen: Dangerous liasons? Exploring how feminists can meet irrigation engineers (97-118); Cecil Crutzen: Dekonstruktion, Konstruktion und Inspiration. Gender in der Informatik (119-132); Sigrid Schmitz: Informationstechnische Darstellung, kritische Reflexion und Dekonstruktion von Gender in der Hirnforschung (133-151); Regina Becker-Schmidt: Innovative Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung (155-166); Mathilde Schmitt, Heide Inhetveen, Ira Spieker: Agrarpionierinnen. Herausforderungen für die Wissenschaftsentwicklung des Ökologischen Landbaus (167-180); Anita Rieder: Angewandte Geschlechterforschung. Beispiele aus der Public Health Praxis (181-189); Gabrielle Hiltmann: KybernEthik? Philosophische Hintergründe und Grenzen der Artifical Life - Forschung (191-200); Jutta Weber: A Computational Universe and Its Living Machines. Rewriting Life and Organisms in Artifical Life Research (201-210).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Theorien der Informatik
Titelübersetzung:Computer science theories
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Etablierte Wissenschaft und feministische Theorie im Dialog. Claudia von Braunmühl (Hrsg.). Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. (Wissenschaft in der Verantwortung), 2003, S. 271-286
Inhalt: An der Informatik zeigt sich im besonderen, dass die klassischen Einteilungen der Wissenschaften etwa nach exakten oder diskursiven, nach "harten" und "weichen" oder nach Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaften, nach analytischen oder konstruktiven nicht haltbar sind. Solche Irritationen im Gebäude der Wissenschaft und zwischen den klassischen Dichotomien sind für die Geschlechterforschung von besonderem Interesse. Die Widersprüche können dafür genutzt werden, die klassischen Zuordnungen von Geschlecht zu bestimmten Arten des Denkens, der Methodik, der Fachdisziplinen zu durchbrechen. Der Beitrag macht in diesem Sinne deutlich, dass auch die sogenannten exakten Wissenschaften auf Diskurse aufbauen. Die Autorin plädiert dafür, eine bewusste Öffnung der Informatik für nicht-formale Methoden, die längst Praxis ist, auch in das theoretische Konzept und die Selbstdarstellung der Disziplin aufzunehmen. Technologie selbst ist ein soziales Konstrukt, und umgekehrt gilt auch, dass technologisches Wissen uns Aufschluss über die Welt und über die Gesellschaft gibt. Dies zu verdeutlichen und zu begreifen, kann den Informatikunterricht in den Schulen und das Informatikstudium für beide Geschlechter attraktiver machen. (ICA2)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Frauenfachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt - als Beispiel einer paradoxen Intervention
Titelübersetzung:Computer science as a women's faculty at Darmstadt Technical College - as an example of a paradox intervention
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Felicitas Steck (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1997, S. 113-128
Inhalt: Die Autorin berichtet über die Einrichtung des Frauenfachbereichs 'Informatik' an der Fachhochschule Darmstadt. Sie beschreibt zunächst die allgemeine Benachteiligung von Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern, um dann näher auf die Vorgeschichte und organisatorische Umsetzung des Projekts einzugehen. Das Modell der 'doppelten Förderung von Frauen' dient vor allem dazu, die Geschlechterdifferenz beim Zugang zur Technik aufzuheben und zu einer Reform bestehender Studienangebote beizutragen. Insgesamt gilt es, die tradierten Geschlechtsrollen im Sinne unterschiedlicher Identitäts- und Lebenskonzepte zu überwinden und in Bezug auf Wissenschaft und Technik eine reale Gleichberechtigung herzustellen. Auf dem Hintergrund von neueren feministischen Forschungsansätzen diskutiert die Autorin die Ziele einer 'reflexiven Monoedukation' und die 'Ausstiegschancen' aus dem System der Zweigeschlechtlichkeit. (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Computer sapiens : Problemaufriß und sechs feministische Thesen zum Verhältnis von Wissenschaft, Technik und gesellschaftlicher Entwicklung
Titelübersetzung:Computer sapiens : outline of the problems and six feminist theses on the relationship between science, technology and social development
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Vermittelte Weiblichkeit: feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Elvira Scheich (Hrsg.). Hamburg: Hamburger Ed., 1996, S. 335-346
Inhalt: Der Beitrag stellt im Sinne einer Technikkritik einige Thesen vor, die sich vor allem auf Zeitdiagnosen beziehen, in denen lokale und globale gesellschaftliche Fehlentwicklungen als technokratisch vermittelte Zivilisationskrisen gedeutet werden. Die im Zuge der Technologisierung entstandene Umwertung von Natur und Kultur durch die Dominanz des Künstlichen, die zur Herabsetzung der Kultur, des Vergänglichen und Veränderlichen geführt haben, bedeutet keine Revolution des Weiblichen, keine Aufhebung der Minderbewertung des weiblichen Geschlechts - weder sozial noch biologisch. Statt dessen kann diese Umwertung eher als Festhalten an universellen Regulations- und Konstruktionsprinzipien interpretiert werden. Das postbiologische Denken bringt eine alte, in ihrem Kern androzentrische (auf den Mann zentrierte) Ideologie zum Vorschein: Technik als Sachzwang, Sachzwang als Resultat wissenschaftlichen Denkens, wissenschaftliches Denken als männliches Prinzip. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Anspruchsloser Zeuge - Zweites Jahrtausend : FrauMann trifft OncoMouse ; Leviathan und die vier Jots: die Tatsachen verdrehen
Titelübersetzung:Undemanding witness - second millennium : man/woman meets OncoMouse; Leviathan and the four jots: twisting facts
Autor/in:
Haraway, Donna
Quelle: Vermittelte Weiblichkeit: feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Elvira Scheich (Hrsg.). Hamburg: Hamburger Ed., 1996, S. 347-389
Inhalt: Am Beispiel von "Onco-Mouse", einem gentechnisch veränderten Organismus, thematisiert der Beitrag die biotechnischen Produktionen als materielle Dekonstruktionen der überkommenen Dichotomien, als Fiktionen und Körper, in denen Kategorien vermischt und Grenzen überschritten werden. Dabei wird postuliert, dass der fortgesetzte naturalisierende Diskurs soziale Hierarchien legitimiert, indem er die Entwicklungen von Wissenschaft und Technik dekontextualisiert und entpolitisiert. Aus feministischer Sicht wird kritisiert, dass die Wissenschaftsforschung sich weigert, ihre Einsichten in die Konstruktion von Natur auf Gesellschaft zu beziehen, so dass sie die Veränderungen innerhalb der technoscience nicht adäquat wahrnehmen kann. Während Wissenschaftsforschung das heroische Bild wissenschaftlichen Handelns übernimmt, mutiert Ethik zur Technik, werden ethische Fragen in einer Nachahmung wissenschaftlicher Analyse und technischer Praxis behandelt. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Turbulenzen : eine feministische Kritik an der Techno-Zivilisation
Titelübersetzung:Turbulences : a feminist criticism of techno-civilization
Herausgeber/in:
ANAKONGA - Verein zur Förderung der Vernetzung von Frauen in Naturwissenschaft, Technik, Handwerk und Medizin
Quelle: ANAKONGA - Verein zur Förderung der Vernetzung von Frauen in Naturwissenschaft, Technik, Handwerk und Medizin; Kongreß "Frauen in Naturwissenschaft, Technik, Handwerk und Medizin"; Wien: Verl. f. Gesellschaftskritik, 1994. 247 S.
Inhalt: "Frauen werden in naturwissenschaftlich-technischen Arbeits- und Lebensbereichen noch immer durch eine ausschließlich männliche Wissenschaftslogik definiert. Sie werden entweder gezwungen, sich völlig anzupassen, oder sie werden ausgegrenzt. Erstmals in Österreich erfolgt mit diesem Buch eine umfassende Aufarbeitung der Marginalisierung von Frauen in Architektur und Technik, in Biologie und Gentechnologie sowie im Bildungssystem einer männerdominierten technokratischen Gesellschaft. Darüber hinaus aber präsentieren die Autorinnen ihre feministischen Gegenkonzepte zur etablierten Techno-Zivilisation in einer praktischen Umsetzung feministischer Kritik." (Autorenreferat)